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Sächsische Elbzeitung : 11.08.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-08-11
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-188608113
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18860811
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18860811
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1886
- Monat1886-08
- Tag1886-08-11
- Monat1886-08
- Jahr1886
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 11.08.1886
- Autor
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AchWe (MMimy. Amts- unö Anzeigeblatt für das Königl. Amtsgericht und den Stadtrath zn Schandau nnd den Stadtgemeinderath zu Hohnstein. Die „Sachs. Elb-Zeitung" erscheint Mittwoch und Sonnabend und ist durch alle Postanstalten, sowie durch die Expedition dies. Vl. für I Mark vicrtcljährl. zu beziehen. — «rV Inserate für daS Mittwochsblatt werden bis Dienstag früh st Uhr, für das Sonnabendsblatt spätestens bis Freitag früh y Uhr erbeten. — Preis für die ge spaltene Corpuözcilc oder deren Naum 10 Pf., Inserate unter 6 Zeilen werden mit 60 Pf. berechnet, (tabellarische oder complicirte nach Uebcreinkunft.) — Inserate für die Elbzcitung nehmen an in Hohnstein Herr Bürgcrmstr. Hesse, in Dresden und Leipzig die Annonccn-BürcauS von Haasenstein L Bögler, Jnvalidendank und Nud. Mosse. 84, Schandau, Mittwoch, den 11. August 1886. Es sind am 4. d. M. folgende Gegenstände: L Broche von Granaten in Farrcnkranlform, L Paap lange schwarzscidcuc Damenhandschuhe, 1 Brille als gefunden anher abgegeben worden. Die sich legilimirenden Eigentümer können dieselben gegen Erstattung der Jnscrtionökostcn an Natöstcllc in Empfang nehmen, widrigenfalls damit in Gemäßheit der HZ 239, 240 dcö Bürgert. Gesetzbuches verfahren werden wird. Schandau, den 7. August 1886. Der Stadtrat. Bürgcrmstr. Wieck. Das diesjährige 25. Stück des Reichs-Gesetzblattes enthält: Nr. 1678. Verordnung, betreffend nähere Festsetzungen über die Gewährung von Tage, gcldcrn nnd Fuhrkostcn an die Beamten der Militär- nnd Marincvcrwaltnng, vom 27. Juli d. I.; — Nr. 1679. Bekanntmachung, betreffend den Antheil der Ncichsbank an dem Gcsammtbctrage des steuerfreien ungedeckten Noleunmlanfs, vom 25. Juli d. I. Das diesjährige 11. Stück dcö Gesetz- uud Verordnungsblattes für das Königreich Sachsen enthält: Nr. 45. Verordnung, die Tagegelder und Reise kosten der Mitglieder der Kör- und KrciS-Kör-Kommissioncn betreffend, vom 30. Jnni d. I.; — Nr. 46. Verordnung, die ärztlichen Hausapotheken und die Krankcnhanö-Apothckcn betreffend, vom 1. Jnli d. I.; — Nr. 47. Bekanntmachung, die Anleihe der Stadtgcmcindc Reichenbach i. V. betreffend, vom 5. Jnli d. I.; — Nr. 48. Bekanntmachung, den Ankauf der Lcipzig-Gaschwitz-Mcusclwitzcr Eisenbahn betreffend, vom 9. Jnli d. I.; — Nr. 4!). Verordnung, daS Verfahren bei der Anstellung von solchen Caulorcn nnd Organisten, deren Kirchcndicnst nicht mit einer bestimmten ständigen Schnlstcllc vcrbnndcn ist, betreffend, vom 26. Juli d. I.; — Nr. 50. Verordnung, die Expropriation von Grundeigentum für Erweiterung des Bahnhofs zu Werdau betreffend, vom 29. Juli d. I. Dieselbe» liege« zu Jedermanns Einsicht in hiesiger Natskanzlei ans. Schänd an, am 10. August 1886. Der Stadtrat. Wieck, Bürgermeister. Politische Rundschau. Die Friedcnösouuc vou Gastein ist auch in diesem Jahre leuchtend anfgcgangcu uud ihre Strahlen zcr- Iheilc» das trübe Gewölk kriegerischer Befürchtungen nnd Gerüchte, daS in den letzten Woche» am politi sche» Himmel EnropaS erschienen war. Die am letz ten Sonntage in dem berühmten salzbnrgischcn Bade orte erfolgte Znsammcnknnft zwischen Kaiser Wilhelm nnd Kaiser Franz Josef legt einen abermaligen deut liche» mid feierliche» Beweis ab, nicht nur von der beide Monarchen verbindenden engen persönlichen Freundschaft, sondern auch von der Fortdauer des innige» politischen Verhältnisses, in welche»! Dcntsch- lcmd nnd Oesterreich-Ungarn zu einander stehen. Ge rade hener wohnt der Gastcincr Monarchcn-Entrcvnc eine besondere Bedeutung inne: nicht mir, daß Prinz Wilhelm von Preußen der künftige Erbe des deutschen Kaiscrthroncs, in Gastein bei der Begrüßung der bei den Herrscher mit anwesend war, sondern daß anch Fürst Bismarck nnd Graf Knluoky, nachdem sic erst vor Knrzcm in Kissingcn ihre Eonfcrcnzcn gehabt, der Znsammcnknnft ihrer Sonvcraiuc beiwohnten, verleiht letzterer diesmal ihre erhöhte Wichtigkeit und auch der Umstand, daß Graf Herbert Bismarck, der Staats- scerclär im deutschen auswärtigen Amte, ebenfalls in Gastein zugegen war, erscheint sehr bcmcrkcnöwcrth. Die Gastcincr Kaiscrznsammcnknnft gcstaltctc sich so mit durch die Thciluahmc der gcnanutcu Staatsmän ner zu einer besonderen Knndgcbnng, die aber lediglich im Sinne der Erhaltung dcö Friedens anfznfasscn ist, denn ganz Europa weiß ja, daß diesem Ziele die Be gegnungen zwischen den beiden Herrschern von jeher mit gewidmet waren. Und wenn hener der Kaiscrtag von Gastein durch die Assistenz der leitenden Staatsmänner Dcntschlands nnd Oesterreichs ein officicllcrcö Ge präge erhielt, als sonst, so bekundete dies eben dcntlich die Absicht der maßgebenden Berliner nnd Wiener Kreise, hierdurch zu erkennen zu geben, wie fest uud unerschütterlich der Thurm des deutsch-österreichischen Bündnisses inmitten dcö von den Ufern der Newa nnd der Seine ausgehenden chauvinistischen Wogen- pralles steht. Das werden hoffentlich auch diejenigen Elemente begreifen, die dircct oder indircct zn jenen beunruhigenden und kriegerischen Gerüchten bcigclragcn haben, welche in der jüngstvergangcncn Zeit die Lnft erfüllten, die aber nun wohl wieder verschwinden wer den. Sollte sich übrigens die Berliner Meldung vou der Mitte voriger Woche erfolgten Abreise des stell vertretenden englischen Botschafters in Coustantinopel, Mr. White nach Gastein nachträglich bestätigen — nm bei der dortigen Monarchenznsammcnknnft zu gegen zn sein — so würde hierin ein weiteres fried liches Symptom liegen. Denn dnrch die Thciluahmc des Vertreters des neuen englischen CabinetS Salis bury bei der Pforte au der Gastcincr Fürsten- und Mmisterbcgcguung würde England in klarster Weise seinen Wunsch, mit den beiden europäischen Central- mächtcn in engere Fühlung zu trete», documcutireu u«d ein Hand- in Handgchen der englischen Politik mit derjenigen des denlsch-östcrrcichischcn Bündnisses könnte nur die FricdenSwirkuug des letzteren verstärken. Herr von GicrS wird nnnmchr in diesen Tagen bestimmt in FranzcnSbad zmn Gcbranchc der Cnr er wartet, die sich nm so nölhigcr erweist, als der ras sische Staatsmann in der That recht leidend sein soll. DaS Gerücht erhalt sich, demzufolge Herr vou GicrS nach Beendigung seiner Frauzeuöbadcr Cur doch noch eine Begegnung mit dem Fürsten Bismarck haben werde. Es wird jetzt versichert, daß der Kanzler in Kissingcn, gerade während Graf Kalnoky anwesend war, auch mit dem russische» Botschafter bei der fraiizösischeu Republik, Baron von Mohrcnhcim, eine längere Unterredung gehabt habe, die daö Beste für die Fortdauer der frcuudschaftlichcu Beziehungen Ruß lands zn Deutschland und zu Oesterreich-Ungarn hof fen lasse. Der deutsche Kronprinz ist vou der Heidelberger Univcrsitätö-Jubclfcicr bereits am Freitag wieder iu Potsdam ciugctroffcu. So konnte er leider nicht mehr dem nm Freitage stattgcfnndcneu Festzngc beiwoh nen, der doch den eigentlichen Glanz- nnd Mittelpunkt der gestimmten Heidelberger Festlichkeiten bildete. Der selbe ist in schönster Ordnnng verlaufen nnd bot einen wahrhaft prächtigen Anblick dar durch die bis iu die geringsten Einzelheiten dnrchgeführtc historische Treue der Trachten, Geräthschaften, Waffen u. s. w. nnd überhaupt durch die Farbenpracht und den Ncichthnm der verwendeten Stoffe. Die einzelnen Bilder nud Gruppen, welche die fünf Jahrhunderte, die seit Gründ ung der Heidelberger Universität verflossen sind, dar- stclltcu, machten nnf die Zuschauer einen nnvcrgcßlichcn Eindruck. Im Ganzen nahmen an dem Festzngc über 900 Personen mit 300 Pferden und 14 Prachtwagcn Theil. Unter den zahlreichen Vorgängen, welche ans die Heidelberger Univcrsitätöscicr Bezug haben, ist als besonders bemerkenswert!) die Thatsachc zu verzeichnen, daß der Großhcrzog von Baden den päpstlichen Ab gesandten, Enrico Stevenson, mit der Uebcrbringung eines eigenhändigen Schreibens an den Papst mit der goldenen JnbilänmSmcdaille beauftragte. Anch die Cnlmcr Bischofsfragc hat nun ihre hoffent lich allseitig befriedigende Lösnng erfahren, indem in Pelplin die officiclle Mitthcilnng von der Designa tion des Domcapitnlar-Vicarö und Domherrn Or. Leo Redner zum Bischof von Culm seitens dcö Papstes cingcgangcn ist. Das Urthcil dcö Landgerichtes zn Freiberg in dem Processc gegen Herrn Bebel nnd die übrigen Mit angeklagten Socialistcnführcr hat in der Presse wegen einer hohen politischen Bcdentnng allseitige Beachtung erfahren. Dieselbe liegt weniger in der gegen stimmt lichc Angeklagte erkannten vcrhältnißmäßig bcdcnten- icn Strafe — neun, rcsp. sechs Monate Gefängniß, andern vielmehr darin, daß überhaupt gegen die An- zcklagtcn auf Grund dcö Socialstcngesctzes auf Strafe wegen ihrer Teilnahme an socialistischen Congressen u. s. w. erkannt worden ist. Wir denken, daß mm- mchr für die socialdcmocratischcn Matadore und Volkö- vcrdcrbcr die schönen Zeiten, in denen Herr Liebknecht im Reichstage frech-fröhlich anörufen durfte: „Wir pfeifen ans daö Socialistcngcsctz!" vorüber sind! In Hamburg ist der Polizei die Aufhebung eines förmlichen socialdcmocratischcn Nestcö gelungen. In einer Wirthschaft der Vorstadt St. Pauli wurde eine aus acht Personen bestehende socialistischc Vcrsamm- lnng von Polizcibcamtcn überrascht und verhafteten dieselben sämmtlichc Thcilnchmer nnd den Wirth dcö Localö. Es sollen hierbei wichtige Schriftstücke vor gefunden worden sein, welche über die Verbreitung der socialdemocratischen Verbindungen weitgehende Aufschlüsse geben dürften. Man glaubt, daß man hiermit das Centrallager entdeckt hat, von welchem aus die socialdcmocralische Bewegung in Hamburg geleitet wird. Erzherzog Carl Ludwig von Oesterreich und seine Gemahlin werden an diesem Dienstag oder Mittwoch vou ihrem Besuche bei der russische» Kaiscrfamilie »ach Wie» zurückkchrc». Daö crzhcrzoglichc Paar hat sich in Pctcrhof der nnözcichucndstcn Aufnahme zu er freuen gehabt und hieraus darf mau gewiß eine» be friedigenden Schluß auf die zwischen den Höfen von Petersburg und Wien bestehenden freundschaftlichen Beziehungen ziehen. Daß indessen die Reise des Erz herzogs nach Pctcrhof besondere politische Zwecke ver folgt habe, wird von Wien aus entschiede» i» Abrede gestellt und wie cö scheint, entspricht dieses Dementi nnr den thatsächlichcn Verhältnissen. In Paris ist der Kricgöministcr General Bou langer noch immer der Held dcö Tages. Nur nimmt dieses Hcldenthum für den vielgenannten General we gen seiner fatalen Ergcbcnhcitsbricfc an den Herzog von Anmalc nnd dcö znm Mindesten höchst seltsamen Verhaltens Bonlauger'S in dieser Angelegenheit einen immer unangenehmeren Beigeschmack an. Indessen ist cö noch recht fraglich, ob Bonlanger, trotzdem daß ihn die erwähnte Astaire so arg compromitirt, noch ge- nöthigt sein wird, zurückzntrclcn, da ihn der Präsident Grcvy selber in Schutz nehmen soll. Man führt dic- es für das Oberhaupt der französischen Republik mmcrhitt etwas cigcnthümlichc Verhalte» darauf zu rück, daß Herr Grcvy dem Herzog vou Anmale sei nen „anmaßenden Brief" nicht vergessen könne und daß er gerade deshalb dem compromittirtcn General nnd Minister seinen Schutz augcdcihcu lasse. Das versuchte Attentat nnf den türkischen Großvczicr Kiamil Pascha dnrch einen Muhammedaner hat in Constantiuopcl die nngchcucrlichstcn Gerüchte hervor- gerufcn. In Wahrheit handelt cö sich nnr um cincu Versuch des Ucbclthätcrs, sich selbst Recht für erlittene Inbill zn verschaffen nnd durch ein paar Nevolvcr- chüsse auf eine hochstehende Persönlichkeit — in dem vorliegenden Falle also anf Kiamil Pascha— die Auf merksamkeit auf sich lenken. In der That soll sich der Snltan selbst lebhaft für den Attentäter iutcrcssircn.
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