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Sächsische Elbzeitung : 11.09.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-09-11
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-188609111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18860911
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18860911
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1886
- Monat1886-09
- Tag1886-09-11
- Monat1886-09
- Jahr1886
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 11.09.1886
- Autor
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Lächffche GlbMmg. Amts- und Anzeigehlatt für das König!. Amtsgericht und den Stadtrath zn Schandau und den Stadtgemeinderath zn Hohnstein. Die „Sachs. Elb-Zeitung" erscheint Mittwoch und Sonnabend und ist durch alle Postaustaltcn, sowie durch die Expedition dies. Vl. für L Mark Vierteljahr!, zu beziehen. — »M" Inserate für das Mittwochsblatt lvcrden bis Dienstag früh st Nhr, für das SonnabcndSblatt spätestens bis Freitag früh st Nhr erbeten. — Preis für die ge- fpaltene Corpuszcilc oder deren Raum 10 Pf., Inserate unter 5 Zeilen werden mit 50 Pf. berechnet, (tabellarische oder complicirte nach Ucbereinkunft.) — Inserate für die Elbzeitung nehmen an in Hohnstein Herr Bürgermstr. Hesse, in Dresden und Leipzig die Annoncen-VüreauS von Haasenstein L Bögler, Jnvalidcudank und Rud. Mosse. M 73. 188«. Schandau, Sonnabend, den 11. September Der Ausgang einer Fürstenlanfbahn. Fürst Alexander hat seinen Entschluß, die bulga rische Krone nicdcrznlcgcn, zur Ausführung gebracht, die Abdanknug ist znr unwiderruflichen Thatsachc gc- worden. Eine Proklamation des Fürsten sagt, daß er bchnfS Wiederherstellung guter Beziehungen zn Ruß- lnud und nachdem dieser Staat die Unverletzlichkeit dcr Unabhängigkeit, der Freiheit und der Rechte des Landes, sowie die Richtcinmischnng in die inneren Landcöange- lcgcnheitcn zngesichcrt, ans den Thron verzichte. Er wolle der Welt damit beweisen, daß die Interessen deö Landes ihm höher stehen als sein Leben. Der Fürst dankt für alle ihm erwiesene Ergebenheit, wünscht Bul garien groß, stark einig uud unabhängig zn scheu, be fiehlt den Anordnungen der Regentschaft Folge zn lei. stcn, die Rnhc aufrecht z» erhalte» und jede Verwickel- uug zn vermeiden. Die Ehrenhaftigkeit, die echt fürstliche Dcnkungö- weisc, die den jugendlichen Herrscher von jeher anö- zcichnctc, tritt nnS auch hier, in seiner freiwilligen Thronentsagung, wiederum entgegen. Kaum erst unter den stürmischen Jubclrufcn seines Bölkes und gefolgt von den Sympathien ganz Europas, nach Bulgarien znrückgckchrt, entschließt sich der Fürst, entgegen den Wünschen seiner Rathgeber und entgegen den Wün schen seiner Armee und weiter Volkökrcise, und während ihm noch täglich Beweise von Liebe und An- hänglichkcit zu Theil werden, ans den Thron zn vcr- zichtcn, nm daö Schicksal des Landes nicht an sein eigenes verlorenes zn ketten. Es mag zugegeben wer den, daß dem Fürsten bei seinem Abdanknngöcntschlnssc auch die Erkenntnis;, daß er ans die Ihalkräftigc Unter, slütznug keiner einzigen Macht rechnen durfte, mit gc. leitet hat, aber immerhin wäre eö ihm bei der Stimm ung der Armee und deö Volke« sicherlich nicht schwer geworden, die Bulgare» zum äußersten Widerstande gegen die Pläne Rußlands zn entflammen. Daß der Fürst dies nicht gcthan, daß er es vielmehr vorzicht, anstatt seinem Volke ncnc schwere Opfer nnfzncrlegcn, freiwillig z» gehen nnd au« dem Glanze seiner Stell ung in die Stille deö Privatleben« znrückzn treten — die« ist ein neuer Beweis vo» der de» deutschen Für- stcnsohu ans dem bulgarischen Throne anszcichucndcn hochherzige» Gcsi»»n»g, der nnr geeignet ist, die all gemeine herzliche Thciluahmc an seinem Geschicke zn erhöhe». Wahrlich, schon manch' gekrönte« Hanpt hat den dornigen Weg der Vcrbanmmg wandern müssen, aber wohl »och keine« unter so tragischen, die rein mensch liche Thcilunhmc hcrvorrufcnde» Verhältnissen, wie Alexander vo» Bulgarien! Ani 29. April 1879 von der bulgarischen Skupschtina in Tiruowa ciustimmig zum Herrscher de« Laude« gewählt und alsbald auch als solcher officicll proclamirt, wußte sich Alexander I. durch seine kräftige, männliche Persönlichkeit, sein of fenes leutseliges Wesen, wie nicht minder auch durch sei» lhalkräftigcö uumiltclbarcö Eingreifen in die Ne- gicrungögcschäfte nnd seine Bemühungen, mit dem Volke selbst immer in persönliche Berührung zn treten, gar rasch die entschiedene Zuneigung der Mehrheit des BnlgarcuvolkcS zn erwerben. Als es dem Fürsten ge lungen war, den Jntrigncn ehrgeiziger nnd unznfric- dcncr Parteiführer glücklich cntgcgcuzulrelcu, verstärkte sich daö ihn nnd die bulgarische Nation mnschlingcnde Baud immer mehr, während die unter Alexander« Regierung ans den verschiedensten Gebieten begonnenen Reformen de»; der türkische» Barbarei kann; erst ent. risscnc Lande die segensreiche Znkmift verhieße». Ihre blntige Weihe empfing die Verbindung zwischen dem „Battcnbcrgcr" nnd der Bnlgarennntion im Kriege gegen daö eroberungssüchtige Serbien nnd nach dem für Bulgarien so ruhmreichen Kampfe durfte man die Geschicke Alexanders uuanflöölich mit denen seines Volke« veifluchlen glauben. E« sollte ander« kommen; der fast dämonische Haß deö russischen Kaisers, mit welchem derselbe seine» fürstliche» Vetter verfolgt, verbunden mit seltsame» Constellatiouen i» der hohe» Politik, drängen Alexan ¬ der von Bulgarien auö seiner so vielversprechenden Negcntcnlaufbahn. Unter den schmerzlichsten Shmpa- thicbcwciscn seines Volke«, daö ihn; so viel verdankt, nnd seines Heeres, daö er zn glänzenden Siegen ge führt, unter den aufrichtigsten Thcilnahmöbczcigungcn der öffentlichen Mcinnng Europa«, jeder Zoll ein Held und Ehrenmann — so legt Fürst Alexander die bul garische Dornenkrone nieder — in der That ein selt same« Verhängnis;! Wer berufen sein wird, ihn zu ersetzen und wie sich überhaupt das Schicksal deö Bnlgarenlandcö nun gestalten wird, das wollen wir jetzt unerörtcrt lassen. Fast möchte man daö aber als eine höhere Fügung preisen, daß der batteubergischc Prinz nicht nnr mit geretteter Ehre, sondern auch mit gerettetem Leben auö dem bulgarischen Leben hcrvorgcht — vielleicht, daß cö ihm, dem erst dreißigjährigen, vergönnt ist, dereinst unter dankbareren Verhältnisse» i» Westeuropa eine dauernde hervorragende Nolle zu spielen! T a q c s q c s ch i ch t e. Sachfen. Schandau. Von; nächste» Montag, den l3. September an, beginnt der Gottesdienst in hiesiger Kirche erst rim 9 Uhr. — Nach wochenlangcr Trockenheit kam endlich am Donnerstag früh ein langersehnter stiegen, welcher für Fluren und Gärten äußerst wohlthätig war. — Betreff« der HauSiudustricschulcu der Sächsi sche» Schweiz schreibt »us Herr Rittmeister a. D. von Clanson-Kaas, daß demnächst, mn die im verflos senen Winter in der leichten Korbarbcit zerstreut an- gclcrutcu Männer und Franc» besser »ud fester cin- zurichte», sowie nm ncnc Arbeitskräfte für den Masscn- bctricb dieser sehr gesuchten Waarc für den kommen den Winter rechtzeitig anzulcrncn, in gleicher Weise wie augenblicklich in Hinlcrhcrmödorf je zehntägige Curse mit vollem Tagcönnterricht abgchaltcu werden sollen, nnd zwar: in Stadt Wchlcn vom 15. bis 25. September für Wehlen und Umgegend; in Schandau vom 29. September bis 9. Oktober für Schandau und Umgegend; in Hohnstein vom 13. bi« 23. Octo- bcr für Hohnstein nnd Umgegend; in Rosenthal vom 27. October bis 6. November, lieber die in Pirna und an anderen Orten abznhaltcndcu ähnlichen Curse wird Näheres später noch bekannt gegeben. Für Un terricht und die während der Schultage erforderlichen Rohstoffe ist nichts zn vergüten. Anmeldungen für diese mit beschränkter Zahl arbeitenden Curse werden angenommen in Stadt Wchlcn von Herrn Pastor Lcyn, in Hohnstein von Herrn Pastor Görner, in Rosenthal von Herrn Gemcindcvorstand Pelz, nnd in Schandau von Hmm von Clauson-Kaas, welcher hier jeden Freilag auzutrcffeu ist. — Für die jetzt znr Entlassung kommenden Mann schaften sei in Erinnerung gebracht, daß sic sich bci Vermeidung empfindlicher Geld- oder Haftstrafcn in nerhalb 14 Tagen bci dcm BczirkSfeldwebcl ihres Wohnorts unter Vorlage ihrer Militürpapicrc anzm melden haben. Diese Mcldcverpflichlnug besteht anch für solche Leute, die Wohnungen inne haben, deren HauSnnmmcrbczeichnung geändert wnrde. Die im DispositiouSurlanböverhältnissc stehenden Mannschaften müssen vor jedem Aufcnthaltswcchsel die Genehmigung hierzu bci dcr Laudwchrbchörde — Compagnie — ein- holen. Dieselben werden den Bestimmnngc» gemäß bei Nichtbcfolgung dieser Vorschrift sofort wieder zu ihrem Truppeuthcilc eingezogcn. — Da« deutsche Ncichspostamt hat iu Ucbercin- timmung mit dem Ncichsschatzamtc verfügt, daß im amtliche» Gcschäftövcrkehrc dcr Post- »»d Tclcgraphen- behördc» daö Zeichen als Abkürzung für Mark dcm Markbctrage uachgcsctzt und dic Pfennige nicht mehr durch Decimalstcllcu dcr Mark, sondern als Pfennige unter Hinznzichmig des Zeichens ,,^f" beson ders ansgcdrückt werden. — Im verflossenen Monat ereignetem sich im König reich Sachsen an Gebäuden 162 Brand- bcz. Schadcn- fälle und zwar entstanden 67 durch Blitzschlag (29 zündende und 38 kalte Schläge) nnd 95 durch andere Ursachen. In Summa siud in diesem Jahre bis Ende Anglist 540 Blitzschläge gefallen, 142 mehr als in demselben Zeitraum des Vorjahres. — Es werden in diesen Tagen 25 Jahre ver flossen sein, seitdem daö jetzt über den ganzen Erdball verbreitete Petroleum iu Deutschland ciugcführt ist. Es war im Jahre 186 l, wo in Enropa dic ersten Versuche gemacht wurden, dem Petroleum gcgcuübcr dem bis dahin allein herrschenden Nüböl Eingang zu verschaffen. , In Hamburg wurde« kaum 50000 Clr. als erster Versuch cingeführt uud dcr Preis mit 25 Nik. für deu Ccutucr uolirt. Im letzten Jahre belief sich dic Einfuhr von Petroleum auf 2876000 Ccutucr mit einem Wcrthbetrage von 22 Mill. Mark. Dcr Preis ist anf 7'/^ Mk. pro Centncr gefallen. — Der vor einigen Tagen in Wehle» angc- schwommenc, a»6 Großcnhni» stammende Kaufmann Kamprad hat seinen Tod von unserer Brücke aus ge sucht uud gefunden. Man fand dort seinen Uebcr- ziehcr, dessen er sich vorher entledigt hatte. — Daö Ortslcxikon der Herren Czechen hat sich nach Meldungen anö Böhmen abermals erweitert, da es mm auch dcr gute deutsche Ort Bodenbach sich ge fallen lassen mußte, eine sprachliche Wandlung durch zumacheu uud unter dem lieblichen Namen „Podmokli" zu erscheinen. Kein Mensch versteht eö, nnd die säch sischen Beamten dulden eö auch nicht anf dem ihnen zugcwiescnc» Theile deö Bahnhofs. Aber der Wen zels-Schaffner rnfl doch unverdrossen „Podmokli", auf deutsch — Bodenbach. Bei Schmilka wnrde dcr Leichnam eines jnngcn Mannes ans dem Elbstromc gezogen. Es dürfte sich dabei nm eine Verunglückung bei»; Baden handeln. Dcr Trompeter Backe vom Artillerie-Trompeter, corps in Pirna, welcher am Freitag nach dem Manöverplatz beordert wnrde, ist am Abend dieses Tages, als er von Wildenfels aus mit einem Kameraden spazieren gegangen war, anf dcm Rückwege in der Dnukelhcit in einen Steinbruck; gestürzt, wobei auf der Stelle der Tod des Maunes cintrat. Das königliche Hoflagcr zn Pillnitz wird am 18. d. M. anfgchobcn. Dresden. Der Zoologische Garten wnrde am Sonntag von 14,900 Personen besticht. Die als Ac- tionärc und auf Familien Abonnement ohne gelöste Billets Eingctrctcncn hinzugcrcchnct, dürfte sich dcr Gesammtbcsuch an diesem einen Tage anf nngcfähr 17- bis 18000 Personen belaufen haben. Auch wurde das letzte Couccrt von gegen 4000 Personen besucht uud fanden dic musikalischen Leistungen des Herrn Musikdirektor A. Schubert mit dcr Pionnicrkapclle lcb- haftcstcu Beifall. — Ein Schulmädchen anö Pirna, wegen Dieb stahles schon wiederholt bestraft, ist am Montag Nach mittag im Zoologischen Garten bci Vcrübnng ciucö Taschcudiebstahlcö ertappt nnd verhaftet worden. Sic hat am fraglichen Nachmittag zwei verschiedenen Damen dic Portemonnaies bczw. Geldtäschchen mit nicht nn- bedeutendem Inhalte im Gedränge anö den Taschen zu ziehen gcwnßt und sind dieselben noch in ihren; Besitze vorgcfuudcn worden. — Bei einem wegen Bettelns znr Haft gekommenen nach Böhmen zuständigen Müller wurden jüngst 180 M. vorgefnnden. Derselbe hatte daö Geld in seinem Hosen träger eingenäht. Der gegenwärtige niedrige Wasserstand des Elb- stromcö hatte nm Dienstag zur Folge, daß dcr auf )cr Bergfahrt begriffene uud dcr Kcttcnschlcppschiff- ahrlgescllschaft gehörige Radschlepper „Sachsen" bci Hirschstein den Grund derartig streifte, daß das Schiff au; Hinteren Theile leck wnrde und dann von einem anderen Dampfer in's Schlepptan genommen werden mußte. Auf dcm havarirtcu Schlepper warcu unausgesetzt dic Pumpen in Thätigkcit, während die Maschine wegen des eingedrungeucu Wassers außer Wirksamkeit gesetzt werden mußte.
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