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Sächsische Elbzeitung : 04.09.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-09-04
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-188609046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18860904
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18860904
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1886
- Monat1886-09
- Tag1886-09-04
- Monat1886-09
- Jahr1886
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 04.09.1886
- Autor
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MMe MMimg. Amts- unö AnzeLgehlatt für das Königl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Schandau und den Stadtgemeinderath zn Hohnstein. Die „Sachs. Elb-Zeitung" erscheint Mittwoch und Sonnabend und ist durch alle Postanstalten, sowie durch die Expedition dics.'.Bl. für I Mark dicrtcljährl. zu beziehen. — Inserate für daS Mittwochsblatt werden bis Dienstag früh 8 Uhr, für das Sonnabendsblatt spätestens bis Freitag früh v Uhr erbeten. — Preis für die ge spaltene Corpuszcilc oder deren Nanin 10 Pf., Inserate unter 5 Zeilen werden mit 50 Pf. berechnet, (tabellarische oder complicirte nach Ucbcreinkunft.) — Inserate für die Elbzeitung nehmen an in Hohnstein Herr Biirgcrmstr. Hesse, in Dresden nnd Leipzig die Nnnonccn-BürcauS von Haasenstein L Vogler, Jnvalibendank und Nud. Mosse. 9N 7l. Schandau, Sonuabend, den 4. September 1886. Aekanntmachung, den Fährverkehr auf den öffentlichen Straffen nnd Plätzen betreffend. Zur größeren Sicherheit des Verkehrs auf den öffentlichen Straßen nnd Plätzen hiesiger Stadt finden wir nnö zn folgenden Vorschriften veranlaßt 1. Ans öffentlichen Straßen oder Plätzen darf Niemand schneller, als in kurzem Trabe fahren oder reiten. Es ist dabei, insoweit das Ausweichen vor einem anderen Geschirr nicht ein Anderes erfordert, stets die Mitte der Straße cinznhaltcn. 2. Mit schwer beladenen, sowie mit solchen Fuhrwerken, welche starkes Geränsch vernrsachen, darf durch die Stadt mir im Schritt gefahren werden. 3. Bei der Ausfahrt aus dcu Häusern, sowie beim Einfahren in dieselben, beim Einbicgcu in andere Straße», beim Passircu der engen Straßen nnd zwar insbesondere der Markt und ^kirchgaffe, der Badstraße vom Hanse des Tischlermeister Zschaler bis znm Haufe des Schmiedcmeister Thomas, der Zaukenstraße von der Verengung derselben am Gasthose zur Stadt Teplitz bis znm Hause deö ^llempuermeiffer Porsche, der Badeallee, der Elb- und Königsteiner Straße, überhaupt überall da, wo die Passage durch Menschen oder sonst beengt ist, mnß im Schritt gefahren oder geritten werden 4. Die Zufahrt znm Marktplätze hat künftighin mir durch die Marktgaffe, die Mbfahrt vom Markte aber durch die ^kirchgaffe zn erfol gen, damit die Begegniing mehrerer Geschirre in diesen engen Straßen, welche schon wiederholt zu Unzuträglichkcitcu geführt hat, vermiede» wird. 5. Führer vo» Fuhrwerke» jeder Art und Reiter müssen Fußgänger, wenn sich dieselben in gefahrdrohender Nähe befinden, dnrch lanlen Znrnf rechtzeitig warnen, beziehentlich so lange stille halten, bis dieselben zur Seite getreten sind. Kinder, welche noch so unverständig sind, daß sie ans einen solchen Zuruf nicht achten, sollen ohne Anfsicht älterer Personen nicht auf die Straße ge lassen werden. 6. Der Führer eines Fuhrwerks darf sich vou demselben, wen» er anhält, nicht entfernen, ohne die Pferde abzusträngcn. Von jungen oder überhaupt heftige» »nd »»ruhigen Pferden ist es demselben schlechterdings nicht gestattet, wcgzngchcu. Znwiderhandlnngcu gegen die vorstehenden Bestimmungen werden in Gemäßheit 8 366 unter Nr. 10 deö Rcichöstrnfgesetzbuchcö mit Geldstrafe bis zu <»O Mark oder mit Haflstrafc bis zn 14 Tagen geahndet. Schänd an, am 26. August 1886. Der Stadt rat. Bürgermeister Wieck. Fürst Alexander wieder in Bulgarien. „Die Komödie ist z» Ende!" so schrieb noch in voriger Woche frohlockend die „Nowojc Wrcnja", als aus Sofia die verblüffende Kunde von der Thron- cntsctzuug und Gefangennahme des Fürsten Alexander ganz Europa durchblitzte, nud die gcsammte übrige pauslavistischc Presse Rußlands stimmte in diesen Trinmphruf ein. Jawohl, die bulgarische Komödie ist zu Ende, aber nicht in dem frechen Sinne, wie cS die Panslavistcuprcssc meinte — »ein, sondern mit dem Gaukelspiel, daö die Zaukow, Element u. s. w. mit dem bulgarischen Volke, mit ganz Europa trieben, ist eö vorüber! Am Sonntag Vormittag, also acht Tage nach der berüchtigten Palastrevolution von Sofia, hat Fürst Alexander, der Stimme seines Herzens eben sowohl, wie der seines Volkes folgend, daö den ge liebte» Herrscher stürmisch znr Heimkehr in das ver waiste Land auffordcrtc, i» Nnstschnk wiederum den Fuß auf bulgarischen Boden gesetzt! — Gestaltete sich schon die Eisenbahnfahrt deö Fürsten von Lemberg anö dnrch Nnmänicu für ihn zu einem wahren Trinmphzuge, so glich der erste Empfang, den die bulgarische Nation dem zurückkchrcndcu Herrscher ans hcimnthlichcr Erde bereitete, einer einzig in ihrer Art dastehenden und ans der inucrstcu Volksseele kommenden Kundgebung. Schon in der Hauptstadt NnmäuicuS war Fürst Alexander officicll von der provisorischen Regierung seines Landes in der Person des Ministers des Acn- ßern, Natchevilisch (also nicht Stoilcff?) empfangen worden, in Nnstschnk aber begrüßte ihn sein Volk selbst dnrch de» bisherigen Regenten Stambuloff und auch die dort beglaubigte» Co»s»ln wäre» bei der Ankunft des Fürsten erschienen — ei» bedeutsames Zugcständ- uiß der Mächte au die bulgarische „Gegenrevolution!" Am Montag hat der Fürst die Reise nach Sofia über Sistowa und Tirnowa, der alten KrönnngSstadt der Herrscher Bulgariens nud derjenige Ort, vou welchem aus die erste provisorische Regierung dnrch die Pro- clamalion der Ncgicrnng Stambuloffs und Karawe- loff's gestürzt wurde, fortgesetzt, so daß der Fürst am Dienstag in Sofia cingctroffcu sein dürfte. Der Em pfang, dcu die Hauptstadt Bulgariens dem hcimgc- kchrten Herrscher bereitet, wird ihm jedenfalls die Ge fühle des bulgarischen Volkes am getreuesten verdol metscht haben und somit haben sich die Bulgaren von dem Verdachte, daß von ihnen das schändliche Vcr- schwörnngöwcrk der russisch-pauslavistischen Clique ge billigt worden sei, glänzend gereinigt — durfte mau vou dcu lodeömuthigcu Streitern von Slivinitza und Pirot denn auch eine andere Haltung erwarten? Was nnn die Politik der Mächte Bulgarien und dem Fürsten Alexander gegenüber beschließen wird, ist allerdings noch eine offene Frage, vorläufig wird in dessen die europäische Diplomatie — selbst Rußland nicht anögcnommcn — höchst wahrscheinlich die Dinge in Bulgarien sich allein fortcntwickeln lassen. Fürst Alexander findet freilich genug Arbeit vor uud schon deshalb ist eö ganz überflüssig, daß ihm die Mächte Steine zwischen die Füße werfen. Er hat ja noch ver schiedene verdächtige Auswüchse der jüngsten rcvoln- tionärcn Bewegung auSzuschucidcu — Ministerpräsi dent Karawcloff soll plötzlich rnssenfrcundlichc Neig ungen entwickeln nud iu der Armee scheinen noch re volutionäre Znckuugen vorhanden zu sein — zwei auf ständische Bataillone nebst fünf Batterien sind von Sofia nach Nadamir abmarschirt — nud außerdem gilt cs, die Leiter und Thcilnchmcr des „Staats- strciches" von Sofia der wohlverdienten Strafe zuzu- führcn — Fürst Alexander wird also für die nächste Zeit hinlänglich zn thnn haben, mit den Spnrcn der bulgarischen Palastrevolution aufznräumcu. Dies wird ihm nm so eher gelingen, als eine Sofiaer Depesche vom 31. Aug. Folgendes berichtet: Ucbcrall im Lande herrscht vollkommene Ruhe, die unter Karawcloff ge bildete provisorische Regierung hat sich aufgelöst. Eine ostrumclischc Division unter Mutkuroff ist hier cin- gclroffcn. T a q esges ch ichte. Sachsen. Schandau. Anläßlich dcö am Donncrs- tag stattgcfundcneu Sedanfcstcs gab unsere Stadt bezüglich dieser Feier dnrch reichen Flaggenschmuck der Häuser vollen Ausdruck. Am Morgen fand vou der Kurkapcllc Rcvcillc statt, vou Mittag 12 bis 1 Uhr ertönte vom Thurm Festgcläutc, nm Nachmittag hatte eine größere Anzahl Schulkinder unter Leitung deö Herrn Schnldircctor Dreßler im Schützcnhause Vogel schießen und am Abend wurde vou dem Musikchor deö KricgcrvcreiuS unter Begleitung der Mitglieder einen Zapfenstreich anögcführt, nach welchem Commers in Klcmmcr's Restaurant stattfaud. Außerdem war Abends von 7 bis 8 Uhr im illnminirtcn Garten deö Hcgcnbarth'schcn Etablissements Frei-Couccrt von der Knrknpcllc, zu welchem sich viele Zuhörer cingefuuden hatten, worauf dann im Saale zur Feier dcü Tages eine Theatervorstellung veranstaltet worden war. — Bei der am I. September auf Neinhardtsdorfcr Revier abgehaltenen Hochwildjngd, an der auch Se. Maj. der König Dom Luiz von Portugal, die Kgl. Hoheiten Prinz Georg vou Sachsen und Prinz Leopold von Bayern, sowie Se. Hoheit Prinz von Altenburg Theil nahmen, kamen 7 Hirsche, 3 Stück Wild und 2 Nehböcke zur Strecke; davon erlegte Se. Majestät König Albert 4 Hirsche, Se. Maj. der König von Portugal 1 Hirsch und 1 Rehbock, Se. Königl. Hoheit Prinz Leopold von Bayern 1 Stück Wild, Sc. Kgl. Hoheit Prinz Georg 1 Rehbock. Das Uebrige vertheilte sich auf die andere Jagdgesellschaft. Nachmittags gegen ^/,0 Uhr traf anch Ihre Maj. die Königin, Ihre Kgl. Hoheiten die Prinzessinnen Mathilde und Josepha mit Gefolge in Schandau ein und erwarteten in Sendig's Hotel Qnisisana die Ankunft der hohen Jagdgesellschaft, welche gegen 7 Uhr erfolgte. Das Jagddiner, an dem sich Ihre Majestäten der König und die Königin, König Dom Luiz von Portugal, Ihre Kgl. Hoheiten Prinz Georg, Prinz Leopold von Bayern, Prinzessin Mathilde, Prinzessin Maria Josepha, Sc. Hoheit Prinz von Altenburg, Oberhofmarschall v. Könneritz, General leutnant Sensit v. Pilsach, Generalleutnant v. Carlowitz, Gräfin v. Einsiedel, Fräulein v. Carlowitz, Frau v. Silwansky, Ober- stallmecster v. Ehrensteiu n. A. bctheiligten und zu dem auch Oberforstmeistcr Blohmcr, die Oberförster Wittig und Grüne wald befohlen waren, wurde im Jagdsalon der Villa Qnisisana eingenommen. Zu Ehre» der Anwesenheit der hohen Herrschaf ten hatte Herr Scndig im KönigSpark Promenadenconccrt ver anstaltet und denselben feenhaft illuminirt. Die hohen Herr schaften waren sichtlich erfreut über diese Aufmerksamkeit und promenirtcn lange Zeit im Freien, sich in Gruppen unterhal tend. Se. Maj. Dom Luiz von Portugal Pflegte eine lange scherzhafte Unterhaltung mit den beiden Königl. Prinzessinnen. Als dann die herannahcnde Abfahrtszeit dcS in Krippen stehen den Extrazuges zum Aufbruch mahnte, da übergoß ein ben galisches Feuermecr die tausendköpsige Zuschauerschaar, und das Sendig'sche Jagdschloß lag inmitten seines KönigSparkeS wie ein Märchen aus „Tausend und einer Nacht." Sc. Maj. der König von Portugal geleitete Ihre Maj. die Königin am Arme nach dem Kahn und später an den in Krippen bereit- stehenden Extrazug. — Vor dem Austritt aus dem Königsparke wurde den hohen Herrschaften noch ein dreimaliges Hoch auS- gebracht und als die buntbeleuchtetcn beiden Nachen am rechten Elbufer abstießen, erklang von einem Gesangvereine aus Köthen das herrliche Lied: „Still ruht der See" in die stille sternen helle Nacht hinein. Nach ö Uhr brauste der Extrazug mit dcn hohen Herrschaften von dannen und nochmals erglänzteil die Quisisana, Hotel Stadt Berlin und Bahrs Hotel iu purpur- rothem Schein. (Dr. Nachr.) — Bei hiesiger Sparkasse wurde» im Moiiat August d. I. 347 Einzahlungen im Betrage von 36814 Mk. 57 Pf. gemacht, dagegen erfolgten 90 Rück zahlungen im Betrage von 24439 Mk. 35 Pf. — Unter Aufhebung deö Fahrplans der sächsisch, böhmischen Dampfschlsffahrtögcscllschaft vom 16. Mai d. I. tritt vom Montag den 6. Scptbr. an eine neue
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