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Sächsische Elbzeitung : 30.10.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-10-30
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-188610303
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18861030
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18861030
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1886
- Monat1886-10
- Tag1886-10-30
- Monat1886-10
- Jahr1886
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 30.10.1886
- Autor
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MMe GlbMng. Amts- und Anzeigeblatt für das Königl. Amtsgericht und den Stadtrath zn Schandau und den Stadtgemeinderath zn Hohnstein. 87. Schandau, Sonnabend den 30. October 1886. Auf Folium 101 dcö HandclSrcgistcrö für dcu Bezirk dcö uutcrzcichnctcu Königlichen Amtsgerichts ist heute die ucucrrichlctc Firma OvI.IÜKvI" iu Schandau uud als deren Inhaber Herr Kaufmann I'raur ^.rdkur Lrämann 8c1i1ö^s1 daselbst eingetragen worden. Schandau, den 86. October 1886. Königliches Amtsgericht. Ihle. T g q c S q e s ch i ch t e. Sachsen. Schandau. Am 26. d. M. feierte nufer Gesangverein „Bcdcrkranz" im SchützcnhnuSsaalc sein 58.-Stiftungsfest, und zwar nach althergebrachter Weise mit Tafel nnd Ball. Das Fest nahm mit dem Vortrag einiger Männcrchörc seinen Anfang. Gcgc !) Uhr begann, nachdem Herr Vorstand Schmidt m herzlichen Worte» die Fcstlhcilnchmcr begrüßt halte die Tafel. Das erste Glaö ward dem Laudcöhcrru geweiht, das zweite ans daö fernere Wachsen und Gedeihen unseres Vereins geleert. Originell war ein Toast auf den Kaleudcrhciligcn dcö TagcS, Hiob, nnd ans dessen Genosse». Als solche w»rdc» i» scherz. Hafter Weise die Vorstandsmitglieder bezeichnet. Lanter Beifall begleitete auch eine» „Toast mit Unterbrech ungen" ans die Damen. Ans das Wohl der Dichterin des formschönen nnd durch viele glückliche Pointen »uSgczcichnctcn TafcllicdcS ward spccicll getrunken. Dasselbe trug nicht wenig zur Hebung der Stimmung bei. Im übrigen wurde durch gcsauglichc und dccla- uintorische Vorträge, sowie durch verschiedene Orchcstcr- piüccn, die von der bewährten Kapelle des Herrn Schildbach in gewohnter Präcision zur Ausführung gelaugten, reichlich für Unterhaltung während der Tafel gesorgt. Mit Erfolg versuchte sich an jenem Abende zum ersten Male ein gemischtes Onartclt. Nach Mitternacht erst ward die Tafel aufgehoben, an der gegen 100 Personen theilgenommen hatten. Bis in die Morgenstunden huldigte man nun iu gc- hobcustcr Stimmung der fröhliche» Muse „Terpsichore", »nd mancher trat erst lange nach dem ersten Hahnen, schrei den Heimweg an. -s- — Den 2., 16. nnd 30. November finden im hiesigen Amtsgericht Schöffensihnngc» statt. — Wie nnö soeben bekannt wird, spricht nächsten Donnerstag im Gewerbevcrein Herr Pastor i)r. tchool. vt Schütz, dessen Vorträge stets mit größtem Beifall ausgenommen wurden, „über dcu Beruf des Weibcö". — Die Direktion der sächs.-böhm. Dampfschiff- fnhrtögcscllschaft veröffentlicht in heutiger Nummer d. Bl. an Stelle dcö Fahrplanes vom 4. Oct. d. I. einen neue Fahrordnnng, die Montag, den 1. Novbr. in Kraft tritt. — Um ein Urthcil über den Geldumlauf zn gewinnen, erläßt das Königl. sächsische Ministcrinm dcö Innern auf Antrag dcö NcichöschatzamIcS an 1) alle dem Ministcrinm dcö Inner» nntcrstchcndcn Königlichen Behörden nnd Verwaltungsstellen, welche Kassen haben, 2) alle Stadträthc »nd an die Polizciämtcr zn Leipzig nnd Chemnitz, sowie 3) alle Sparkassenverwaltnngc» die Anweisung, am 30. laufenden Monats bei dem Kasscnschlnssc festmstcllcn, welche Beträge nach Mark- währnng rr. an Neichögoldmmizc», 5. an Einthalcr. stücken, c. an NcichSsilbcrmünzcn, ck. an NcichSkasscn- scheincu in den unter ihrer Verwaltung stehende» Kasse» vorhanden sind nnd daö Ergcbniß nach den bezeichneten Sorten getrennt bis znm 5 Nov. d. I. anznzcigcn. Hierbei wird noch besonders darauf hin- gcwicscn, daß unter der Nubrik Rcichökasscnschciuc lediglich die letzteren anfznnehmeu, die Ncichöbank- uotcn dagegen von der Bcstandscrmittcluug a»Szn- schlicßcn sind. — Ans verschiedenen Gegenden des Erzgebirges wird Schneefall gemeldet. — Mit Rücksicht ans mehrfach vorgckommcne Unznträglichkcitcn und Ucberschrciluugcu bei Züchti gungen von Schulkindern hat, wie daö Amtsblatt von Plauen i. V. schreibt, ncucrdiugö die oberste Schulbehörde durch eine Gcucralvcrordnnng an die ihr nntcrstchcndcn Lehranstalten nnd Behörde» die Weisung ergehen lassen, Vorkehrungen zu treffen, daß Uebersthrcitnngen in dem den Lehrer zustehendcu Züchligungörechtc hinfort vermieden werden. Auf Grund allerhöchster Entschließung Sr. Mnj. des Königs ist von dem Ministerium des Innern Herrn Johann Friedrich Hantnsch in Anerkennung der Verdienste, welche sich derselbe in einem Zeitranm von fast 55 Jahren um daö Fencrlöschwescu in Seb nitz erworben hat, daö für Mitglieder der Feuerwehr gestiftete, am grüu uud weiß gestreiftem Baude, auf der linken Seite der Arnst zn tragende Ehrenzeichen verliehen nnd ihn, sammt Decrcl am Dienstag früh 11 Uhr im Nalhszimmcr vom Herrn Bürgermeister Blnmc im Beisein dcö Sladtralhcö übcrrcichl worden. Vor einigen Tagen verunglückte der bei dem Post Halter Walther in Pirna bedienstete Knecht Nndolpl tödtlich. Derselbe wollte in der Nähe der Walkmühle auf sein mit Sandsteine» beladenes Geschirr anfstcigcn, wobei er aber leider anSglitt nnd so unglücklich vom Wagen fiel, daß ihm die Näder über die Brust gingen uud er sofort eine Leiche war. — Am Dienstag wurde iu Pirua ciu 7'/.^ Jahre aller Knabe von einer Fliege im Gesicht gestochen, worauf alsbald eine bcsorguißcrregcndc Geschwulst und in der Nacht trotz der sofort angewandten ärztlichen Hilfe der Tod des bcdanernöwcrthcn Kindes ciutrat. Der ans pomologischcm Gebiete zn so bedeutendem Nenommcc gelangte nnd bereits vielfach ausgezeichnete Hr. Nittcrgulöbcs. Dcgcnkolb-Nottwcrndorf erhielt jetzt wieder anläßlich der „Allgemeinen dcMschcu Obst, auöstcllnng zn Meißen" für seine bezügliche Gcsammt- lcistnng die vom kgl. sächs. Ministerium dcö Jnncru gestiftete silbcruc StaalSmcdaillc. Der Dresden cr Herbstmarkt, auf den die Mehr zahl der Fabrikanten größere Hoffnungen als auf den Johaimiömarkl setzt, ist in der Hauptsache recht günstig verlaufen. Namentlich dürften kaum jemals dicFilz- schichhändlcr, deren Zahl in die Hnudcrtc reichte, und die auf den verschiedensten Straßen uud Plätzen große Lager aufgcrichtct halten, ciu so flottcS Geschäft er zielt haben, wie diesmal. — Neber die Sandstcinbrcchcr in der sächs. Schwch sprach kürzlich Hr. Lehrer Martin im Dresdner Gcbirgö verein. Der feine Staub, der sich beim Arbeiten ans die Lunge» legt, »»d daö Sitze» ans dem kalte» Steine bei erhitzender Thätigkeit wirken zerstörend ans den Organismus, mit 30 Jahren znmcist ist der Stein brecher bcrgfcrtig und siech und mit 40 Jahren vcr ahrcn die meisten ihre letzte Schicht. Im Jahre 1881 zab cs in Schöna fünfnnddrcißig junge Stcmbrcchcr- wittweu mit einem große» Häuflein Kinder. Daö ist ein Dorf, derartige zählt aber Misere sächs. Schweiz eine große Anzahl. Begreiflich ist cö daher, daß namentlich znr Winterszeit die Noth unr all zu oft zur Thürc der kleinen Wohnung hcreintritt. Wenn auch der Gebirgövcrciu alljährlich eine Summe znr Vcrlhcilmig hiuanfschickt, wenn er auch die Zinsen eines „eisernen Bestandes" bestimmt hat, nm für den zarten Winter Snppcnanstaltcn cinznrichlcu, so ist das alles doch nur ein Tropfen anf de» heißen Stein. Redner richtet deshalb an edle Menschenfreunde die Bitte, anch für diese Armcn nnd Bedürftigen ein Scherflcin bciznstcucru nnd in der Geschäftsstelle, Dresden, Victvrinstrnße 23, nicdcrlcgcn zn wollen. — Beim Patentamt ist eine ucnc Erfindung znr Anmeldung gelaugt, welche geeignet erscheint, großes Aufsehen zu erregen: die Ausnutzung der Federkraft um Treibe» ci»cö Fahrzeuges. H«'r Uhrmacher- meister Oskar Lange in Dresden hat eine dreirädrige Fahrmnschiuc, ähnlich dem Trichclc, hcrgcstcllt nnd mit treibender Federkraft derartig nnögcstattct, daß diese« Dreirad besetzt mit Passagieren, ohne deren Znthnu durch eigene Triebkraft (Fcdcrdruck) 1 bis 2 Kilometer weit läuft. Die Probe hat ergebe», daß das mit drei Herre» belastete Fcdcrfahrzcag iu der mittleren Geschwindigkeit der Straßcnbnhnfahrtcn eine Strecke von 2000 Meter, selbst einige Schwierigkeiten dcö Wcgcö überwindend, bcgucm znrücklcgte. Der Anfzng der treibenden Maschine geschieht leicht nnd beansprucht eine Minute Zeitdauer. Die Maschine läuft bis zum sogcuanutcn lobten Punkte und abwärts »cssclbcu mit steigender bcz. fallender Geschwindigkeit. )a daö Werk anch znm Betrieb anderer maschineller Hinrichtungen als Trcibkraft Anwcudmig finden kann, o dürfte der Ersindnng eine Znknnft vorherzusagcn ein. — Daß sowohl die Herstellung, wie auch der Gebrauch und der Vertrieb von Sprengstoffen besonders geschlichen Bcstimm- nngcn unterworfen, scheint Vielen noch gar nicht bekannt zn sein. Hiernach wird Derjenige, welcher ohne polizeiliche Erlaub nis! Dynamit oder ähnliche Sprengstoffe hergcstellt, verkauft oder anch nur im Vcsihe hat, mit Gefängnis! von 3 Monaten bis zn 2 Jahren bestraft, soweit nicht nach Beschaffenheit des Falles höhere Strafen angcdrvht sind. Die explosiven Stosse, auf welche diese Bestinnnnngcn sich beziehen, sind Schieß- und Sprengpulver, Nitroglycerin (Sprcngöl) und Nitroglycerm ent haltende Präparate, insbesondere Dynamit, Nitrocellulose, ferner Schieb-Baumwolle, explosive Gemische, welche chlorsaure und Pikrinsäure Salze enthalten, Knall-Quccksilber, Knall-Silber und die damit hcracstclllen Präparate; außerdem sind inbegriffen: Pulver-Munition, Fcnerwerkskörper und Zündungen. <Zunb- hütchen, Zündspicgel und Metall-Patronen unterliegen der Vor schrift nicht.) Die hierauf bezüglichen Strafbestimmungen sind nun zwar in der vorgcschriebencn Weise durch die Presse zur öffentlichen Kcnntnißnahme gebracht, doch auch vielfach nicht gelesen worden. Ferner hat das kgl. Ministerium deö Innern durch die Ortspolizei-Behördcn in den Städten und Dörfern eine dahingehende „Warnung" verbreiten und in selbstständigen Gutsbczirken, Bergwerken, Steinbrüchen und andern Orten zum Anschlag bringen lassen. Diese „Warnung" lautet seinem wesentlichen Inhalte nach so: Wer Sprengstoffe hcrzustellcn, zu vertreiben, in seinen Besitz zu nehmen oder aus dem Auslände cinzuführen beabsichtigt, hat vor Ausführung dieser Absicht die Genehmigung der SichcrhcilSbehördc cinzuhoten, in deren Bezirk die Herstellung, die Lagerung oder die Verwendung der Spreng stoffe stattsinden soll. Das Gesuch muß schriftlich cingcrcicht werden und d'ie Namen und Sorten der verschiedenen Spreng stoffe, sowie Angabe der größten zu lagcrnbcu Gewichts-Menge, desgleichen die Bezeichnung des Ortes enthalten, wo die Her stellung, Lagerung oder Verwendung bewirkt werden soll. lieber die Herstellung oder den Vertrieb von Sprengstoffen ist Ncgistcr nach einem von der Behörde zn erlangenden Formulare zu führen. Diesem Gesetz zuwider hatte, ohne besseres Wissen, der Brnchmcister Hermann Hähnel m Halbestadt gehandelt, indem er am 83. Angust ds. Js. gelegentlich des dascgen Schützen- Festes in der blähe des Lindengartens in Halbestadt zwei, aus Bautzener Sprengstoff bestehende Zündpatronen losgelasse» halte, weshalb in der Hauptvcrhandlung vor dem König!. Land gericht Dresden am vor. Sonnabend seine Verurthcclung zu drei Monaten Gefängnis!, dem niedrigsten Strafmabe, stattge sunden, und zwar erachtete die Strafkammer im Hinblick darauf, daß Hähnel bisher noch unbescholten uud der betreffende Spreng stoff weniger gefährlich als z. B. Dynamit ist, diese zulässig geringste Strafe als hinreichende Ahndung. — Hoffentlich wird demselben, wie so vielen andern vor ihm wegen gleicher oder ähnlicher Ursache Verurtheiltcn, im Gnadenwege gänzlicher oder theilweiser Straferlaß zu Theil werden. Ein anf cincni Rittergut nahe tzci Ortrand bc- dicnstclcr Kutscher beabsichtigte sich zu vcrhciralhen und war bereits daö staudcönuttlichc Aufgebot erfolgt, als ein Reisender das Dorf passirtc uud zufällig die Liste» der Heirnthöl»stigc» im Auöhängckastc» stndirtc. Hier fand er auch daö Aufgebot dcö Kutschers mid dcunucirlc denselben sofort beim Staudcöbcamtm als vcrhcirathct und Vatcr zweier Kiudcr. Der Rossclciikcr wird vor- gcfordcrt, gesteht sein Vergehe» ei» nnd — seitdem hat man nichts mehr von ihm gesehen. Von einer raffinirtcli Schwindelei berichtet man ans Breite nan bei Lalicnstein, woselbst kürzlich unter Vorzeigung von empfehlenden Zeugnissen zwei Herren sich als Vergolder präsculirtcn nnd cö daun nntcrnahmcn, für 50 Mark dcm Kirchthnrmknopf und dcr Fahnc ein ncncö gläuzcndcö Gewand zn gebe». Der Vorschlag erschien ganz aeceptabcl; bedeutend war jedoch der Hcrcinfatt, da bei dem nächsten Ncgcu-- wcttcr daö angebrachte „Gold" sich rasch verabschiedete md mmmchr die Entdeckung gemacht wurde, daß be. agtc Gegenstände unr mit ganz ordinärer gelber Zarbc angestrichcn worden waren. Die Spur dcr amoscn Jndnstricriltcr, von denen dcr eine ciu Kork-- chiicidcr auö Schandau uud dcr zweite ciu Bäckcr mö Hohnstcin sein soll, wird eifrigst verfolgt; entdeckt ind die Herren Goldküustlcr bis jetzt aber noch nicht. Die Bronzcfigur dcr Barbara Uttmann soll noch in dicscm Jahrc in Aniiaberg Aufstellung finden. Ein betrübender Unglücköfall beschloß vorgestern die Kirmeßfreiidc in Klein-Nückcröwaldc b. Anna- bcrg. Gegen Abend stürzte aus der znm Gaudium dcö klciucn Publikums im vollen Gange befindlichen ogcnauntcu russischen Schaukel ein mit drei Kiudcru icsctztcr Wagen zur Erde. Bou den kleinen Insasse» brach ein Kind de» Arm, das zweite Kind erlitt einen Beinbruch, dem dritten Kinde wurden bei dcm Sturze aus der Höhe drei Vorderzähne cingcschlagcn. Am Sonntag spielte in Zwickau ein 14'/^ Jahre alter Bursche im Zimmer mit dcm Tcrzcrol seiiics
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