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Erzgebirgischer Volksfreund : 29.12.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-12-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192912291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19291229
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19291229
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Druckfehler: 1. Beiblatt enthält falsches Ausgabedatum
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1929
- Monat1929-12
- Tag1929-12-29
- Monat1929-12
- Jahr1929
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 29.12.1929
- Autor
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Zrauen-Zeitung m- Nr Wandlungen des weiblichen Schönheilsideals. k Ihnen - ' l Der 2 dem Haag Delegierte sehen. Si dar, Ergeb' der Teilnc lankpräsid vor dein kennten Z den d)i>un lastnngcn soll Schael flulsnng l kennte sich bedeutend lungen, a hat, und mus, deni Die l gehen, ha Msgcübt, Neichsban Problems gramin kn die Derli 8tg." find Mutung, antworten nicht Hun! siche Unte »Aorwärt Ich suche meine Braut. Don MaxDreyer. Das ist ein niederträchtiger Zustand, kann ich stkgen. Aber lassen Sie mich in Ruhe erzählen. KIA Mel» Berus und die Liebe Dm» V-a öe Putti. .»Damen" sind nicht neugierig. Sine bekannte — vielleicht must man auch sagen bedauer. liche — Tatsache ist es, daß die holde Weiblichkeit sich sehr fiu Schwurgcrichtsverhandlungen interessiert. Das zeigte sich auch kürzlich gelegentlich einer Sitzung der Geschworenen in Leeds. Leider eignete sich aber das zur "Aburteilung kom mende Verbrechen nicht im geringsten für Damenahrcn. Dieser Ansicht war auch der Vorsitzende, und deshalb ver kündete er dem Publikum: „Ich möchte allen rm Zuhörer- raum befindlichen Damen mitteilen, daß die Strafsache, die heute zur Verhandlung kommt, kaum nach ihrem Geschmack sein wird. Ich lasse eine Pause von drei Minuten eintrcten, um den Damen das Verlassen des Saales zu ermöglichen". Auf der Galerie, die für das weibliche Publikum reserviert war, erhoben sich einige Frauen und verließen den Raum, doch mindestens die Hälfte schien anderer Ansicht als der Vorsitzende zu sein und rührte sich nicht. Als die drei Mimi- ten verstrichen waren, warf der Vorsitzende einen flüchtigen Blick auf die Galerie und wandte sich dann an den Staats anwalt: „Ich bitte Sic, fortzufahren, nachdem alle Damen den Saal verlassen haben." Der Staatsanwalt mußte ober doch noch eine Minute warten, denn auch jene ganz ausge kochten Zuhörerinnen, welche die Galerie noch nicht verlassen hatten, wollten doch wenigstens als „Damen" gelten, und sie beeilten sich nunmehr, fluchtartig das Feld zu räumen. ! der Bildhauer der Rokoko den Zusammenhang nikt seinem Dor- bild nur mittelbar gewußt haben mag, so wird auch der Man. nequin von gestern — der von heut« hat bereits wieder ein« andere Haltung — kaum geahnt haben, daß seine pveziösen Hand- und Hüftenbewegungen vom fernen Osten bestimmt worden sind. Das jeweilige Schönheitsideal ist nun „von größter Ve- deutung für die Che, weil die Sattenwahl nun einmal durch den Begriff, den der Durchschnittsmensch von der Schönheit des Körpers hat, stark beeinflußt wird. Das beste Beispiel da für gibt gerade die zum Schönheitsideal erhobene Asthenie und die Intersexualität. Wenn ein Mann nur ein wenig Derstan gebrauchen würde, so heiratet er kein Mädchen, das an all gemeiner Körperschwäche leidet, und ebenso wenig suchte er sich eins aus, dessen Geschlechtsmerkmal« mangelhaft entwickelt sind; und am wenigsten sollte er eine Lebensgefährtin in Aus sicht nehmen, die die Kennzeichen dieser beiden Abweichungen in sich vereienigt. Und dennoch haben alle Frauen und Mäd chen in den letzten Jahren versucht, so auszusehen, und die Männer haben gerade diesen, Frauentypus den Hof gemacht. I» V««» vkdarMv M»N. a»i«> P^Isch«» Wir stehen augenscheinlich vor einer neuen Revolution der Geschichte des weiblichen Schönheitsideals: Don der schlanken Linie, die solange geherrscht, wendet man sich wieder zum „Vollschlanken". Allmählich dürfte sich eine Betonung der spezifisch weiblichen Körpermcrkmale immer deutlicher durchsetzen. Die ganze Entwicklung des Geschmacks vollzieht sich ja in solchen Gegensätzen. So^. schwankt das weibliche Schönheitsideal im großen Ganzen zwischen Fülle und Schlank heit. Das hebt der bekannte Eheforscher Th. H. van de Velde in dem inhaltsreichen „Bilderbuch" hervor, das er soeben un ter dem Titel „Der Ehespiegel" bei Grethlein u. Co. in Leipzig (18 Mark) veröffentlicht. Man kann diese Wandlungen des Geschmacks auch aus einem zeitweisen Vorherrschen des männlichen oder des weib lichen Typs erklären. Wie nämlich das Schönheitsideal des Mannes in gewissen Kulturperioden eine stärkere weibliche Note erhält, so nähert sich zu anderen Zeiten das Schönheits ideal des Mribes dem männlichen. Es hat Epochen gegeben, in dem di« Männer fast wie Frauen aussahen, und cs gibt Perioden, in denen sich die Frau nach Möglichkeit vermänn licht. Eine solche Periode haben wir soeben durchgemacht. Nun gibt es ober freilich eine große Menge von NUancen zwischen jenen Gegensätzen, die sich etwa in dem orientalischen Schönheitstyp, der nach dem Gewicht gemessen wird, und dem vollkommen entweiblichten Typ der Amazone ausdrückcn. In der Frühzeit des Griechentums, in der die Nacktheit der Frau streng verpönt war, tritt uns ein zierlicher und schlanker Frauentyp entgegen, der in den wundervollen archaischen Einmal hab« ich einen Studentenball mitgemacht, es war c.-d«r unvergeßlichste — und vergeßlichste Tag meines Lebens. Lang ist's her, in den achtziger Jahren war es, da noch an- der« Landessitten herrschten. Heut« wird in studentischen Kreisen so gut wie nichts mehr getrunken — aber damals, na ja! Und dann in dem lieben alten Rostock, wo niemals Kum- mer in die Kanne kam. Oh, und der Studentenball! War er nicht das Höchste, so mindestens das Zweithöchste der Gefühle. Was da an Liebespfeilen abgeschossen, Wie viele sich die Nase da begossen, v Freund, erfrag Fs nicht! Ich darf wohl von mir sagen, daß ich hier ebenso sach gemäß wie emsiglich zwischen Amor und Bacchus hin- und her- gependelt bin — bis leider zu allerletzt nur das Pendeln übrig blieb. Aber daran war im Wesentlichen mein Freund Alex schuld. Alex war Ostpreuße, Großgrundbefitzerssohn mit einem Bombenwechsel. Er hatte von der russischen Grenze außer manchem rauhen Brauch auch unerhört« Getränke bei uns importiert. Seine Spezialität war ,Agermilch" — «ine Mi- kchung von Portwein und Sekt (bitte Portwein, nicht Porter). Es gibt Getränke, die in den Kopf gehen, es gibt Ge- «Lnk«, di« in die Deine «Heu, es gibt Getränke, die in den Ehescheidung wider Wissen Der Fall Lartigue wird in den Annalen der Scheidungs gerichte von Bordeaux ein Kuriosum bleiben. Es handelt sich um eine Scheidung ohne Wissen, aber mit voller gerichtlich beglaubigter Zustimmung und sogar mit schuldvollem Bekennt, nis des nichtwissenden Teils. Herr Lartigue hatte seine Frau geheiratet, als sie 19 Jahre alt war. Nach einigen Monaten sehnte sich Lartigue nach Mwechselung. Aus diesem Grund« trat er an seine Gattin mit der Bitte heran, sich von ihm schei den zu lassen. Die junge Frau hatte aber von ihrer Ehe noch nicht genug, sondern bemühte sich mit weiblichem Geschick, den Mann wieder an sich zu fesseln. Das ging scheinbar auch eine zeitlang, bis Herr Lartigue eines Tages seiner Frau sagte, fe solle doch «in wenig nach Oesterreich fahren. Zur eignen und zu seiner Erholung. Madame Lartigue fuhr also von dannen. Darauf hatte ihr Gatt« nur gewartet. Sofort nach ihrer Ab reise leitete er die Scheidungsklage ein. Er fügte schriftliche Selbstbezichtigungen der Frau bei und so schien alles in bester Ordnung zu sein. Als der Termin kam, erschien-vor Gericht auch «ine Frau, die sich als Frau Lartigue ausgab und willig alle Schuld auf sich nahm. Sie wollte genug haben von ihm. sie wollte untreu gewesen sein, sie wünschte auch dringend dir Scheidung. Selten ist eine Scheidung so schnell perfekt ge worden. Frei und vergnügt lebte nun Monsieur Lartigue ein neues Leben. Seiner Frau teilt« er kurz und bündig mit, dos er also jetzt nicht mehr mit ihr verheiratet sei. Einen Tag später war die wiffenlos Geschiedene in Bordeaux, stürzte zum Richter, zu den Anwälten und gab sich mit ihrem Geschick kei neswegs zufrieden. Da stellte sich denn heraus, daß Herr Lar tigue das Scheidungsproblem sehr einfach dadurch gelöst hatte, daß er eine Freundin gegen entsprechende Bezahlung gewann sich als seine Frau auszügeben und die Schuldige zu spielen. Allerdings hatte Lartigue die Energie seiner wirklichen Gattin unterschätzt. Er sitzt jetzt in Untersuchungshaft, wegen Urkun denfälschung, wegen Personenunterschiebung, wegen falschen Zeugnisses. Darauf steht Zwangsarbeit. Die hilfreiche Freun din wird nicht weniger zu büßen haben. „Ich habe mich verlobt." „Na, dann gratulier ich!" „Aber ich weiß nicht mehr mit wem!" „Na, dann gratulier ich erst recht." Mit Weltanschauungen, auch der souveränsten, konnte ich nichts anfangen. Ich stahl mich heim und zerquälte mein verwüstetes Gehirngehäuse und suchte meine Braut und fand sie nicht. Eine schlimme Zeit kam für den Jüngsten meines Vaters. Ueberall, im Wachen, auf der Straße, und im Traumland, begegnete ich der drohenden Pupille von Vätern, den unheim lich gehobenen Nasenlöchern zürnender Mütter, den klagenden, wütenden, vereisten, höhnenden Augen meiner Betrogenen, den Sühne fordernden Pistolenmündungen beleidigter Brü der. Die ganze Welt bestand nur noch aus Löchern. Bis si« wieder zuwuchsen, es dauerte seine Zeit. Und meine Gehirnganglien gerieten wohl auch allmählich wieder so einigermaßen in Fasson — wenn nicht ganz, bei einem fahrenden Gesellen kam es nicht so genau drauf an. Aber niemals wollte das Bild meiner Erkorenen sich mir zeigen. Eine Hoffnung dämmert mir heute. Vielleicht liest sie dieses. Sieht vielleicht heute als Ballgroßmutter ihre Enke linnen im veredelten Charleston gemäßigte Knieknickungcn vollziehen — wir haben damals im Rheinländer oder im «ine« Polka-Mazurka uns gedreht. Wie schön, wenn sie sich mir zu erkennen gäbe! Das muß ich allerdings gleich be merken — sollte sie ihrerseits frei über sich verfügen können — die alte Rechnung bei mir einkassieren darf sie nicht, Hosf- nun auf mich kann ich ihr nicht machen. Mien Muddin- fegt, se niwt mi nu nich mihr her. So unwahrscheinlich es für den eifrigen Kinobesucher auch klingen mag — Beruf und Privatleben, mein« Arbeit am Film und mein« Vergnügungen und Liebesangelegenheiten habe ich niemals miteinander verquickt. Dies« Dinge sollten nach meiner Ansicht streng getrennt bleiben. Sie werden in den meisten Berufen scharf geschieden, aber wenn vom Filmstar die Red« ist, so möchte das Publikum gern annehmen, privates und berufliches Leben — nämlich die Liebesgeschichten auf der Flimmerwand und die im wirklichen Leben — seien hoffnungs los ineinander verstrickt. So weit es mich betrifft, muß ich feststellen, daß dies nicht der Fall ist; ich ziehe stets einen scharfen Trennungsstrich zwischen der Arbeit und der Liebe, und ich denke, daß in meiner Laufbahn als Filmschauspielerin Liebesgeschichten von sehr geringer Bedeutung gewesen sind. Ich kann mich nicht ent sinnen, daß die Liebe mir geholfen hätte, bessere Rollen, höhere Einkünfte, vorteilhaftere Verträge zu erlangen; ebensowenig erinnere ich mich, daß mich Liebesangelegenheiten gehindert hätten, meine Pflicht zu erfüllen. Ich darf ruhig sägen: Ich habe meinen Aufstieg ganz allein durch eigene Kraft erzwun gen, ohne die besondere Hilfe irgend eines Menschen und ohne besondere „Protektion" —wie inan cs zu nennen pflegt —, mit Ausnahme vielleicht unmittelbar zu Beginn meiner Lauf bahn, vor einigen Jahren, als ich durch Joe May, den be rühmten deutschen Filmhersteller, meine erste führende Rolle erlangte. Hiermit will ich natürlich nicht sagen, daß die Liebe in meinem Leben keine bedeutende Rolle spielt. Im Gegenteil, ich betrachte die Liebe als eins der wichtigsten Dinge — oder als das wichtigste — von der Welt, als eines der wenigen Dinge, die das Leben lebenswert machen. Die Liebe, mit einem großen „L", ist dasjenige Wort, welches zu den ver schiedensten Meinungen Anlaß gegeben hat. Manche Menschen halten sie für das einzige Erhabene in unserem Leben; andere buchstabieren die Liebe mit einem kleinen „l" und bezeichnen sie als erhabenen Unsinn. Wieder andere (und nach meiner Ansicht verdienen sie den Namen „menschliche Wesen" nicht) sprechen von lächerlicher Sentimentalität. Bezeichnet man die erste Ansicht als altmodisch — nun, dann tut es mir leid, denn in diesem Fall« Liu ich ebenfalls altmodisch; obwohl mir noch niemals jemand vorgeworfen hat, ich befände mich im Hintertreffen, besonders was die Liebe anbetrifft. Ich h«lte es für eine äußerst einfältige Anschauung, daß es im Entstehen und in der Technik der Liebe keine Wandlung und keinen Fortschritt geben soll. Gerade so wie die „eine groß«, bis ans Lebensende währende Leidenschaft", die als das Ideal der mittleren Klassen zur Viktorianischen Epoche be zeichnet werden darf, von den, stets schneller werdenden Schritt Mädchenfiguren gestaltet ist. In der Zeit der r«ifen Kunst, in der die unbekleidete weibliche Gestalt erscheint, herrscht dann das klassische Ideal der weichen Fülle des „Dollweibes", wie es uns allen: aus dem Beispiel der „Venus von Milo" bekannt ist. Im größten Gegensatz dazu hat die mittelalterliche Kunst, schon im byzantinischen Stil und dann im gotischen, den äthe risch schlanken, steil emporstrebendcn Körper der Frau verehrt, und diese Abwendung von dem eigentlich weiblichen Schön heitsideal geht sogar bis in Krankhafte, wenn uns bei Botti celli die Melancholie der Schwindsüchtigen als vollendete Form vorgeführt wird. Die späte Gotik, mit ihrer Vorliebe für das Knittrige, Faltige und Unregelmäßige, bringt dann ein Schönheitsideal, dessen wichtigstes Kennzeichen der stark vargewölbte Leib ist. Diese eigentümliche Haltung der eleganten Frau wird beson ders von den nordischen Meistern gern dargestellt; sie weicht langsam den runden, vollen schweren Formen, die die Hoch renaissance bringt und die im Barock immer stärker ausladen, Lis sie in den beseelten Fettmassen des Rubens einen Höhe punkt erreichen. Die preziöse Anmut des Rokoko wendet sich wieder schlan keren Formen zu. Es erscheint jetzt jene gezierte tänzerische Haltung, die van de Velde mit dem Einfluß des chinesischen Geschmacks zusammenbringt. Er führt dazu eine merkwürdige Analogie an: „Die Modepuppe der letzten Jahre, in Figur und Haltung eine Erfindung der französischen Konfektion, ist in einer Zeit modelliert worden, in der in Paris das Interesse am chinesischen Theater besonders angeregt wurde. So wie Kopf und in die Deine gehen und beides miteinander ver tauschen — zu den letzten gehört die Tigermilch. Und jetzt kann ich kurz sein. Wir tranken also Tigermilch. Und blieben dabei. So oft wir nach dem Tanzen uns wieder zusammen setzten — Alex säugte mich mit Tigermilch. Ich durfte ihm erzählen, daß ich mich soeben verlobt habe — der Name blieb noch mein holdes Geheimnis — mit Tigermilch wurde cs gefeiert. Und dann — ja dann kam eine lange Zeit lang gar nichts. Endlich — der Morgen dämmerte schon — fand ich mich in dem großen, jetzt zur Winterszeit trockenen Becken der „Wasserkunst" wieder, die mitten auf dem Marktplatz stand. Wie «in Zirkuspferd lief ich da im Kreise herum — sollte das gesund sein? Meine Gehirnfasern wurden leider auf diese Weise vollends vertüdert. Bis diesem circulus vitiosus der hünenhafte Polizei sergeant Brümmer ein Ende machte, der mich in seine väter- lichen Anne nahm und sacht auf der Polizeiwüche des Rat hauses ablieferte. Stunden erquickenden Schlafes nun hatte ich mich wieder. Und auf die Frag«: was hast Du gestern angestellt, Max? — kam prompt die Antwort: verlobt hast Du Dich, Dreyer! Du mußt heute Deinen Antrag machen. Aber jetzt — aber jetzt — an der zweiten Frage brach ich hilflos zusammen. Wo und bei wem? Mit wem hast Du Dich verlobt? Mit welchem der vielen lieben Mägdelein, um die Du den Arm geschlungen? Ich wußte es nicht, wußte es nicht, und kein Schimmer wollte mich erlösen. Wild wälzte ich mich auf meiner Pritsche. Mein Freund Brümmer, gütig wie alle Riesen, trat hinzu: „Was i" denn los mit Ihnen?" des modernen Lebens überholt wurde, so sind Art und Methode der Liebeskunst heute ganz anders als vor zehn Jahren. Di« Liebe ist «ine Kunst (gegenwärtig fast ein« Wissenschaft), und wie jede andere Kunst tritt sie in mannigfachen Formen auf, von denen jede besondere Gewandtheit, Erfahrung und Uebung verlangt. Besonders hat sich die Liebeskunst in unscrem Jahr hundert schnell entwickelt, und zwar ist die Entwicklung des Films ihr Schrittmacher. Wenn wir von den gesellschaftlichen Auswirkungen des Films sprechen, dürfen wir es meines Er achtens als eine seiner wichtigsten Funktionen bezeichnen, daß er den Geschmack und das Verständnis der Menschen in der Liebeskunst bildet und lenkt. Die Millionen junger Männer und Frauen, die in Newyork und Buenos Aires, in Nor wegen und Albanien, in Moskau und Tokio, in Kansas und Kapstadt, kurz: in der ganzen "Welt, täglich die Lichtspielhäuser besuchen, müssen in den Aeußcrungen ihrer Liebe durch den Film beeinflußt werden. Sie können nicht brutal oder roh bleiben, sobald sie die verfeinerte Kunst des Liebens kennen gelernt haben. "Denn ein junges Mädchen auf der Flimmer wand gesehen hat, wie eine Greta Garbo oder eine Pola Negri liebt, so kann es sich daheim nicht mehr so verhalten wie einst Mutter und Großmutter. Ein junger Mann, der von einem Ramon Novarro, einem Iwan Mosjukin odük einem Douglas Fairbanks gelernt hat, wie er sich di« Zuneigung der Liebsten erringt oder erhält, kann nicht so rauh, zudringlich oder nach lässig sein, wie es sonst der Fall gewesen wäre. Ich finde/ daß Filmstars, die in der Liebeskunst Belehrun gen erteilen wollen, auch selbst in Liebesdingen unterrichtet und in der Liebe groß sein müssen, um den Vielen als Vor bild dienen zu können. Und wenn wir in der Liebe groß sein wollen, so genügt es nicht, die Menschen in uns verliebt zu machen, sondern wir müssen auch fähig sein zu lieben. Es ist ein altes und übermäßig oft zitiertes Sprichwort, daß „derjenige, welcher am besten küßt, auch die meisten Küsse be kommt", aber es sagt die Wahrheit. Wir müssen des Gefühls, fähig sein und unsere Gefühl« pflegen, weil die höchst ent wickelte Gewandtheit und Technik der Liebeskunst nutzlos sind, wenn sie nicht dem Gefühl entspringen. Wir können keine liebenswürdige Miene annehmen und keinen unwiderstehlichen. Blick in unsere Augen legen, wenn wir nichts empfinden. Wir müssen in unseren Rollen untertauchen und durch das Leben des Helden oder der Heldin leben, wenn wir den Ein druck der Wirklichkeit erwecken wollen. Ich selbst tauche stets völlig in meinen Rollen unter, und ich glaube, ich könnte nicht anders spielen. Dasselbe gilt in Liebesdingen. Zu lieben ist gewiß ein Vergnügen, aber wahre Gefühle bedeuten mehr als ein bloßes Vergnügen; sie müssen gehegt und gepflegt werden und un- berührt bleiben wie ein Schatz von höchster Kostbarkeit. Ich selbst glaube, daß die Liebe sich mit den Jahreszeiten wandelt. Das n Namen be dach einget Frei an der Ge steigert ww Das E nach dem I vcrsicherun Friedensbo GVBl. S. Anbauten der Straße Süll. Von Grundwert auf die Flc Die E der übrigei besondere! Rechte Mit sic zr verlautbar nicht ersich vor der A und, wenn Die Rechte bots nicht steigerungs übrigen R Wer c muß vor d einstweilig« sienfalls fü des versteh Schwa Das n des Fabrik gene Grun Frei an der G steigert wc Das ( nach dem i versicherun siricdensbi ELM. S. Das ' trägt die Abi. A un as Wohngc ständig mc Dampfhciz W
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