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Erzgebirgischer Volksfreund : 29.12.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-12-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192912291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19291229
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19291229
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Druckfehler: 1. Beiblatt enthält falsches Ausgabedatum
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1929
- Monat1929-12
- Tag1929-12-29
- Monat1929-12
- Jahr1929
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 29.12.1929
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Scheingefechte in -er französischen Kammer. Brian- regi sich über -e« inten Foch ans. Vertrauensvotum für -ie Regierung. Pari», 27. Dez. In der Kamm« nahm di« Beratung über das Budget für auswärtige Angelegenheiten ihren Fortgang. Abg. Franklin-Bouillon griff wieder in lebhafter Weise Li« Politik Briands an. Gr erklärte u. a., Ler Locarno - Pakt sei von Frankreich aus Furcht vor einem deutsch-russischen Bündnis angenommen worden, aber er hab« ein solches doch nicht verhindert. Dank der chemischen und flugtechnischen Zusammenarbeit zwischen Deutschlaird und Rußland (I) werde China bei den Kämpfen in -er Mandschurei überrannt. In den Berliner Salons würde man gern einige Monate Bolschewismus auf sich nehm«, wenn hierdurch der Versailler Vertrag zerstört würde. Gr bot die Regierung, die notwendigen Garantien zu ver langen, um die militärische Rhe inla nd ko ntrolle durchzuführen, ferner die Rheinlandbesetzung im Falle der Nichterfüllung des Poungplans zu verlängern. Als Bouillon dann Angaben über Lie Abmachungen betreffend di« deutschen Eisenbahnstrecken machte, bestritt Briand lebhaft die Richtigkeit dieser Darstellung. Er erklärte, wenn diese Angaben richtig seien, dann wäre der Minister, der solche Abmachungen hätte durchgehen lassen, ^in Verbreckier. Die Angaben Franklin-Bouillons seien offenbar allein dazu be stimmt, das Land in Erregung zu setzen. Bouillon verlas einen in der Revue de France, ohne Namensunterschrift er schienenen, Marschall Foch zugeschriebcnen Protest gegen eine vorzeitige Rhemlandräumung. Ministerpräsident Tardieu und Briand erhoben Widerspruch gegen die Verlesung dieses Artikels, und Briand erklärte nachdrücklich, ihm gegenüber habe stch Marschall Fock) ganz anders ausqedrückt. Der Abg. Reynaud erklärte, zwei Monate nach Ab schluß des Loearnovertroges habe Marschall Foch mit der Begründung, daß es dein französischen Heere militärisch un möglich sein würde, im Falle eines Angriffes rasch den Besatzungstruppen zu Hilfe zu kommen, den Rat gegeben, die Zufahrtswege nach den französischen Ostgrcnzcn aus dem Nheinlande zu sperren. In diesem Augenblick griff der- Abg. Reibel (Partei Maginot) ein und verlas, unter zunehmender Erregung im Haus ein vom Marschall Foch im Oktober 1926 unter zeichnetes Dokument, in Lem dieser auf Lie deutsche Gefahr hinweist. Briand protestiert und sagte, er wisse nicht, wann und wie Ler Abg. Reibel dieses Dokument Les Marschall Foch erhalten habe. Er wisse auch nicht, welche Absichten Reibel mit der Verlesung verfolgt habe. Dieses von Marschall Foch im Jahre 1926 verfaßte Dokument sei damals dem Präsi denten der Republik und Lem Ministerpräsidenten übergeben worden. Er, der Außenminister, besitze es nicht, aber der Abg. Reibel besitze es! Marschall Foch sei nicht nur französischer, sondern auch interalliierter Marschall gewesen. Er hab« als Chef des interalliierten militärischen Komitees von Versailles die Verpflichtung gehabt, diesem die Dokumente vorzulegrn. Die heutige Verlesung des Fochschen Schriftstückes werfe ein bezeichnendes Licht auf die Art und Waise, wie der Vorsitzende dieses interalliierten militärischen Komitees seine Pflichten aufgeaßt habe. Er, der Außenminister, wisse nicht, welche Folgen das haben werde,- aber es stehe fest, daß der Abg. Rebel alles, was daraus entstehen werde, provoziert habe. Reibel habe wohl Farschall Foch verteidigen wollen. Foch sei ein großer Heerführer gewesen, ober der Außenminister. Ler sein Ehef gcrvesen sei, und der den Vorsitz in den Konferenzen geführt habe, mit dem er viermal in der Woche zusammen- arbeitetc, habe von den Schriftstücken, die Marschall Foch ausarbeitete, keine Kenntnis gehabt. Er erhalte von einem Dokument, das die Landesverteidigung betreffe, erst Kenntnis in einer Sitzung der Kammer dadurch, daß ein Abgeordneter ein solches Schriftstück einfach aus der Tasche ziehen und vor lesen könne. Das sei dock) ein recht trauriger Fall. Der soz. Abg. Paul-Bon cour erklärte, alle künftigen Deutschland betreffenden Dispositionen müßten unter strenger und energischer internationaler Kontrolle vor sich gehen, andernfalls wäre jeder künftige Friedensplan unvollständig und unwirksam. Zu Beginn der Nachmittagssitzung erklärt der Abg. Louis Marin, es sei ein bedenklicher Unterschied, daß die fran zösische Regierung den Po ung-Plan als vollständig und endgültig ansehe, während man in Deutschland, abgesehen von einigen Politikern, einmütig Las Gegenteil behaupte und den Poung-Plan kritisiere. Wenn die Volksabstimmung in Derrtschland zrrerst nicht mehr al» 4 Millionen Stimmen er zielt habe, so nur deshalb, weil Artikel 4 in iltzn enthalten gewesen sei. Die gesamte deutsche Presse sei <zegen den Taung-Plau. Ministerpräsident Tardieu setzte dann auseinander, welche Vorarbeiten er mit seinen Ministerkollegen für die Konf«r«nz im Haag und in London getroffen hckbe und wie Lie Arbeiten der Sachverständigen geprüft worden seien. Die französischen Delegierten würden in geschlos sener Front auftreten, um die französisch« These durchzu- setzen, die Lie strittigen Punkte auf ein Minimum zu redu- zieren strebe. Er sei nicht Anhänger der Geheimbiplomatie, aber auch nicht dafür, alles vor der Öffentlichkeit auszu breiten. Es handele sich um die unantastbare Aufrecht- erhaltung des Grundsatzes von dem unge- schützten Ännuitätenteil, der Frankreich zugewiesen sei, ferner um di« Aufrechterhaltung der Mobili sierungsfähigkeit, die dem Paun-Plan erst seinen vollen Wert geben würde. Tardieu schloß mit den Worten, es stände fest, daß, wenn im Haag die Schluß vertrüge nicht unterzeichnet würden, auch das Rheinland nicht geräumt werden würde. Die Abstimmung über di« Vertrauensfrage brachte eine Mehrheit von 342 gegen 17 Stimmen für die Regierung bei 235 Enthaltungen. Paris, 28. Dez. Die Presse bezeichnet einmütig das gestern von -er Kammer der Negierung ausgesprochene Ver trauen als glänzenden Sieg das Kabinetts Tardieu. * * Das Foeh-Memoran-um. Das heute von dem Abg. Reibel in der Kammer verlesene Schriftstück, das die Unterschrift desMarschallsFoch trägt und, wie Briand erklärt, zur Zeit der Niederschrift im Oktober 1926 lediglich dem Präsidenten der Republik und dem Mini- sterpräsidenten zur Kenntnis gebracht worden ist, führt u. a. aus: Deutschland ist durch seinen Bevölkerungszuwachs und durch seine ungeheure Industrie Frankreich überlegen. Deutschlands innere Wiederaufrichtung macht schnelle Fort schritte, und sein Ansehen im Auslande wächst rasch. Deutsch- land bekennt stch stets zu einer von der französischen Moral verschiedenen Auffassung, nämlich daß Macht Recht schafft und daß der Krieg abscheuliche Grausamkeiten sogar gegen unbeteiligte Personen rechtfertige. Die Beziehungen Frankreichs zu Deutschland sind durch Artikel 428 de» Ver sailler Vertrags geregelt, der die Erfüllung der Neparations- und Entwaffnungsbestimmungen zum Gegenstand hat. Der Beginn der Ausführung des Dawesplanes kann nicht als eine Erfüllung angesehen werden. Die Entwaffnungsklauseln find sa zum Teil erfüllt, abe» wesentliche Punkte sind noch zu regel«: die Polizei, unerlaubte Verbände und Bereinigungen, Veräußerung von militärischen Gebäuden, Befestigungen bei Königsberg usw. Frankreich würde sich bei einer Räumung des Rheinlands» in einer außerordentlich schwierigen Lage befinden, 1. weil die seit dem Kriege desorganisierte Armee noch nicht entsprechend den neuen Grenzen reorganisiert worden ist, 2. weil die neu; Grenzlinie noch nicht mit einem entsprechenden Befestigungesystem versehen ist, 3. weil die französischen Grenzgegendcn den Angriffen der feindlichen Flieger ausgesetzt sind. Die Einschränkung der Vefetznngs- dauer, die der Versailler Vertrag vorsieht, war von der fran zösischen Kammer gebilligt worden in Austausch gegen die von der amerikanischen und der englischen Regierung zu über nehmende Verpflichtung. Frankreich im Falle einer neuen deutschen Gefahr zu Hilfe zu kommen. Diese Vcrpflichtuna besteht nicht mehr. Man erkennt also, welchen Gefahren Frank reich ausgesetzt sein würde, wenn Lie französische Regierung stch bereit erklären sollte, die Brsetzungsfrlsten noch weiter herabzusetzen und wenn sie nicht unverzüglich die Arbeiten zur Befestigung der neuen Grenze, zur Reorganisierung des Heeres und zum Schutze der Grenzbevölkerung aussühren läßt. Deutschlands Souveränität. Wer sagt die Unwahrheit? Brüssel, 27. Dez. Im Auswärtigen Ausschuß führte Außenminister Hymans aus, Laß dank der Bildung der sog Festsiellungs- und Vcrsöhnungskomnmsivn Belgien rind leine Verbündeten in der Lage seien, die deutschen Rüstun gen tatsächlich zu überwachen. * Bekanntlich haben verschiedene Reichsminister das Ge genteil erklärt und dem Volk hoch und teuer versichert, daß der Poungplan die volle Souveränität Deutschlands wieder- herstelle. Ein weder haben sie die Unwahrheit gesagt oder schwindelt Hymans. Aufklärung darüber ist erwünscht. E. V. Mobilmachung -es Reichsbanners. Schmähung»« «ine« Minister-Genosse«. Kassel, 27. Dezember. Bet einer Reichsbanner-Kunk. Hebung hielt der preußisch« Minister de» Innern Gr»«, sinski «ine Ansprache, in der er u. a. sagte: Dieselbe kleine Gesellschaftsschicht, die das deutsche Volk in den Abgrund führte, sei in den Rechtsparteien heute wieder am Werke, den Dolkastaat und seine Regierung als diejenigen hinzustcllcn, die Elend und Not über das deutsch« Volk gebracht hätten. Der Gipfel politischer Unehrlichkeit sei es, daß heut« in Deutschland eine Partei existiere, die sich „National, soziali st ischeDeutscheArbeiter-Partei" nenne, ohne auch nur das geringste mit der Arbeiterschaft zu tun m haben. Diese Partei' sei weder Arbeiterpartei noch Hobe üe sozialistische Tendenzen, noch sei sie national, sondern sie sei eine ganz ordinäre antisemitisch« Konjunkturpartei. Was für die Nationalsozialisten gelte, könne fast in gleicher Weise auf den Stahlhelm angewandt werden. Aus den Reden, den Kundgebungen und Schriften führender Männer der Natio nalsozialisten und des Stahlhelms gehe ganz eindeutig her- vor, daß man den Kampf gegen den Lolksstaat mit den Mit- teln der Gewalt propagiere. Deshalb müsse man alle Kräfte aufbieten, um dieser Agitation und dieser Hetz« an jedem Lrte und zu jeder Stunde entgegenzutreten. Die deutsche Rcpu- blik werde durch die Wirrnisse dieser Monate nur dann hin- durch kommen, wenn sie getragen werde von dem entschlossenen Willen der Millionen. Dundesführer Hörsing sprach über das wahr« Gesicht der Feinde der Republik. Das Reichsbanner wolle nicht nur die physische Kraft der Republik sein, sondern auch ihr Ge wissen. Es werde dem notwendigen Kampf mit den Gegnern der Republik nicht ausweichcn. * Dem „Hängeminister" Grzcsinski steht cs schlecht zu Gc- sicht, über den Terror anderer sich zu verbreiten. Im übrigen scheint so eine Art Mobilmachung des Reichsbanners ini Gange, zu sein. Sicherheitsmaßnahmen in Jerusalem. London, 27. Dez. Eine Kompagnie Les Northamptonshire Regiments ist in kriegsmäßiger Ausrüstung in die Altstadt von Jerusalem cingerückr' und hat all« wichtigen Punkte besetzt. Ferner hat die britische Polizei einen umfangreichen Sicherheitsdienst eingerichtet. Diese Maßnahmen werden da mit begründet, daß im Zusammenhang mit Len Gedenkfeiern für den früheren Ministerpräsidenten des Irak-Gebietes, Sir Abdul Buhsin, Ler vor einiger Zeit Selbstmord beging, eine ungewöhnlich, große Anzahl von Arabern nach Jerusalem gc- kommen ist. Die indische Anabhängigkeiksveweqmig. Lahore, 27. Dez. Der indische Nationalkongreß hat eine von Gandhi Vorschlägen« Entschließung angenom men, in der die Anregung einer sogenannten Konferenz am runden Tisch,, in der zwischen englischen und indischen be vollmächtigten eine Aussprach« über di« indischen Verfassuunc- fragen erfolgen sollte, verworfen wird. Als Ziel, das der Kongreß zu verfolgen habe, wird die vollständige Unab hängigkeit Indiens bezeichnet. * London, 27. Dez. „Daily Expreß" erfährt von mail- gebender Stelle in Lahore, der Präsident des indischen Nationalkongresscs werd« dafür eintveten, daß Ler Kongreß di« Erklärung des Vizeköniqs über Lie Gewährung der Var- recht« eines Dominions an Indien und den Vorschlag des Staatssekretärs für Indien über die Abhaltung einer Kon ferenz verwerfen soll. „Times" meldet aus Lahore di« „Prä- ventivverhaftung von acht Männern am Weihnachtslage. Aus Kalkutta berichtet Las Mott, Laß die Polizei in den letzten Tagen ausgedehnte Haussuchungen vorgenommcn und zwei Bomben sowie viele Schmähschriften beschlagnahmt Hai. Mehrere Studenten sind verhaftet worden. Aufhebung -sr ExlerrttoriatttLt in China Nanking, 27. Dez. Der politisch« Zentralrat hat be schlossen, am 1. Januar einen Erlaß zu veröffentlichen, durch den die Exterritorialität aufgehoben wird und die in China anlässigen Ausländer den chinesischen Gerichten unterstellt werden. Washington, 27. Dez. Staatssekretär Stimson erklärt, die Vereinigten Staaten würden einer Aufhebung der Ex- crrltorialität durch eine einseitige Verfügung nicht zu- 'timmen. Er glaube auch nicht, Laß Nanking einen solchen Akt gegenüber Amerika beabsichtige, da ia zwischen beiden Ländern Verhandlungen über einen allmählichen Abbau der mnerikanischen Gerichtsbarkeit schwebten. Kein Verstehen ohne Gerechtigkeit. Möglichkeiten d-nffch-frauzösischer Annäherung. Paris, 27. Dez. Dewc„Matin" veröffentlicht eine Unter redung mit Kapitän Ehrhardt über die deutsch-französi schen Beziehungen, in Ler es u. a. heißt, daß Deutschland und Frankreich wegen Le» Friedensvertraqes Gegner sein müssen, Loß stch crb«r Lie Weltlag« seit dem Kriege vollkoulmen gewendet habe, und daß beide, Deutsche und Franzosen, von den gleichen Gefahren bedroht seien, noch furchtbarer sind als jeder noch so erbitterte Krieg zwischen zivilisierten Völkern. Es seien Gegner entstanden, Lie alles vernichten wollen, was unsere Vorfahren in jahrhundertlanger Arbeit aufqebaut haben. Die Hauptqefahr sei Ler Angriff des Bolschewismus gegen Lie europäisch« Zivilisation. Es sei der große Plan Moskaus, durch Zerstörung Ler asiatischen Märkte die wirtschaftliche Not in Europa und die Arbeitslosigkeit in den europäischen Industrie staaten zu verschlimmern, damit die europäischen Völker für Len Bolsck)ewismus sturmreif werden. Zugleich versuche Mos kau mit allen Mitteln, einen neuen europäischen Krieg zu entfesseln, da es erwarte, daß nach einem solchen Krieg die Sieger und Besiegten d«m Bolschewismus um so leichter zur Beut« fallen werden. Dabei seien die nationalen Gegensätze zwischen Deutschland und Frankreich der große Trumpf im Spiele Moskaus, denn aus ihnen könne am leichtesten rin neuer Krieg in Europa entbrennen. „Wenn * wir den Sieg des Bolschewismus verhindern wollen, müssen Deutsche und Franzosen gemeinsam Len Tyrannen im Kreml de« Trumpf entwinden, den uns«« Gegnerschaft in ihre Hand gibt. Die nationale Spannuna zwischen Deutschland und Frankreich ist aber so lange nicht zu beseitigen, als Deutsch- lung gezwungen wird, entwaffnet einem schwer gerüsteten Frankreich gegcnülvrzusieden. Deutsch« und Franzoien haben sich im Kriege tapfer geschlagen und als gleichwertige Gegner achten gelernt. Gerade darum fühlen wir Deutsche uns durch die Entwaffnung unseres Landes in der nationalen Ehre ver letzt. Wenn Frankreich durch gegenseitig«, feste und unauf lösliche militärische Bindungen mit Deutschland gesichert unserer militärischen Ebre Gerechitakeit widersahrrn lassen würde, dann erst können wir ehrlich« Freunde werden und vereint unangreifbar Ler Zukunft entgegcnsshen. RNcklrstk des Botschafters Schurman. Berlin. 27. Dez. Der amerikanische Botschafter in Berlin, Dr. Jacob Gould Schur m a n . bat sein N ücktritts - qe >' u ch eingereicht, bas van Präsident Hoover bewillig' worden ist. London, 27. Dez. Das Foreign Office veröffentlicht die zwischen dem Botschafter der Sowjetunion, Soko! nikoff und dem englischen Außenminister Henderson ausge- tauschten Noten über die Propagandafrag«. Airs den Noten ergibt sich, daß die beiden Regierungen ihr im Artikel 16 des allgemeinen englisch-russischen Vertrages vom 8. August 1924 cnll;altene Verpflichtung in der Propaganda- frage von neuem bestätigen. Kommunistische Verschwörung in Korea. Tokio, 27. Dez. Die japanische politische Polizei hat in Söul eine kommunistische Verschwörung entdeckt, die die Aufgabe halte, in Korea Unruhen gegen die japanisch Regierung hervorzurufen. Bisher wurden 60 Personen verhaftet. Die Leiter der Verschwörung, angeblich Sowjetrussen, sind nach Rußland geflüchtet. » Der Anschlag auf den Präsidenten Irigoyen. Buenos Aires, 27. Dez. Wie zu dem Anschlag auf den Präsideni«n Irigoyen noch gemeldet wird, hat Ler Italiener Marinelli drei Schüsse abgegeben, von denen der erste einen Geheimpolizisten schwer verletzte, während Ler zweit« den Kraftwagenführer Les Präsidenten sofort tötete. Der dritte Schuß verfehl'.« den Präsidenten nur um wenige Zentimeter. Nach davor Marinelli zum viertenmal schüß'n konnte, wurde rr von einem Polizisten n i e d e r g e s ch o s s e n. Berlin, 27. Dez. Der Reichspräsident von Hinden burg hat dem Präsidenten Irigoyen ein Telegramm gesandt, in dem er ihn zu seiner Errettung von Lom Anschlag beglückwünscht. Graz, 27. Dez. In der Weihnachisnacht wurde in di« Räum« Ler Landesvcreinigung der Kriegsbeschädigten eingc- brachen. Die Täter beschädigten die Geschäftsbücher und das Aktenmaterial und nahmen einen Teil davon mit. Man nimmt an, daß der Einbruch politischen Motiven von Ge- innungsgegnern entsprungen ist.
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