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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 27.11.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-11-27
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-188911277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18891127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18891127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1889
- Monat1889-11
- Tag1889-11-27
- Monat1889-11
- Jahr1889
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 27.11.1889
- Autor
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Wochen- und Nachrichlsvlatt zugleich Mli'B-AnzWr für Hohndorf, Nklitz, Bcriis-orf, Nüsöorf, St. Wim, HeiNichsort, Mlilicm» miü Uülsm. Amtsblatt fiir den Stadtrat zu Lichtenstein. 3S. Jahrgang. — — — Nr. 276. Mittwoch, den 27. November 1889. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — ^nierate werden die viergetpaltene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Bekanntmachung. Die Gemeinde Hohndorf gedenkt mit Neujahr 18SO einen 2. Polizei- dieuer anzustellen. Jahresgehalt 750 M. und 50 M. Bekleidungsgeld, ohne freie Wohnung. Darauf Reflektierende haben ihre Meldung bis zum 10. künf tige» Monats beim hiesigen Gemeindeamt anzubringen. Der Gemeindevorstand. Reinhold. Tagesgeschichte. *— Callnberg, 26. Nov. Der Vormittags- gottesdienst am vergangenen Sonntag war zugleich der Abschiedsgottesdienst für unsere liebe Nachbar kirchgemeinde Lichtenstein. Herr Diakonus Riedel sprach im Namen der letzteren herzlichen Dank aus für die von Callnberg während der 1'/sjährigen Bau periode der Kirche in Lichtenstein gewährte Gastfreund schaft und innigen Segenswunsch für die Zukunft der Kirchgemeinde Callnberg. — Nach dem Gottesdienste versammelten sich im Pfarrhause zu Callnberg die Kirchenvorstände von Callnberg und Lichtenstein zu nochmaliger Verabschiedung, wobei zugleich die Ueber- reichung des von der Kirchgemeinde Callnberg der Lichtensteiner Nachbargemeinde aus Anlaß ihrer Kirchen weihe gemachten Geschenkes, einer Prachtvollen Altar bibel, stattfand. — Die neuen Postanweisungen weisen auf der Rückseite eine von dem bisherigen Vordruck völlig ab weichende Einrichtung auf. Es sind die Abgrenzungen für Postanweisungen nach oben gerückt und die vor gedruckte Quittungsformel darunter gesetzt. Diese Einrichtung bietet Vorteile für die Handhabung nicht allein dadurch, daß sie die Uebereinstimmung mit den Paketadressen und Postaufiragsformularen herstellt, bei welchen die Vorzeichnungen für die Ankunfts nummern sich gleichfalls am oberen Ende der Karte befinden, sie läßt auch für Quittung und Bestellver merke der abtragenden Boten geeigneten Raum. Selbstverständlich ist die Neueinrichtung nicht allein bei den mit neuem Wertstempel versehenen Postan weisungen, sondern auch beim Formular 0. 90 — Postanweisungen ohne Wertstempel — durchgeführt. — Vor hundert Jahren und jetzt! Durch das Sachsenvolk geht gegenwärtig wegen der günstigen Finanzlage des Landes eine freudige Bewegung. Vor 100 Jahren sah es in Sachsen in dieser Beziehung ganz anders aus. In einem Schreibkalender vom Jahre 1789 findet sich wörtlich folgender Eintrag: „Eine Poetische Satyre gieng in Dreßden herum: Graf Brühl nahm uns den Mantel, — Doch ohne großen Handel. — Drauf kam der teure Lindemann, — Der nahm den Rock, das ging noch an. —Graf Walwitz, um den Fürsten liebzukosen, — Nimmt uns den Man tel, Rock, West und Hosen. — Doch sagt es nicht zu laut: — Denn wenn es Margvelini hört, — So nimmt er uns die Haut." — In der katholischen Kirche ist der „Allersee lentag" der Erinnerung an die Toten geweiht. Dieser Brauch kam um das Ende des ersten Jahrtausends unserer Zeitrechnung und zwar zuerst im südlichen Frankreich auf. Die kirchliche Feier gipfelt hier in einer durch das heilige Meßopfer unterstützten Fürbitte für die Abgeschiedenen, die man im Fegefeuer wähnt. Da die evangelische Kirche sowohl die Lehre vom Fegefeuer, als auch die von der versöhnenden Kraft des Meßopfers, als in der Bibel nicht begründet, verwirft, so konnte sie auch den Allerseelentag in die Reihe der Feste nicht ausnehmen. Sie überließ es Anfangs dem Einzelnen, der Entschlafenen pietätvoll zu gedenken; die Gemeinde als solche gedachte der Heimgegangenen nur ganz allgemein im gemeinsamen Gebet. Erst in diesem Jahrhundert ward eine kirchliche Totenfeier besonderer Art auch in der evangelischen Kirche allmählich üblich, indem die verschiedenen Lan deskirchen bald den letzten Sonntag im bürgerlichen, bald den letzten Sonntag im kirchlichen Jahr, also den letzten Trinitatissonntag zu einer gemeinsamen Erinnerungsfeier an die Entschlafenen bestimmten. Die evangelische Kirche Preußens feiert den letzten Trini tatissonntag als Totenfest seit 1816, die evangelische Kirche Rußlands seit 1832. In Sachsen ward diese Feier erst 1840 offiziell eingeführt. Die evangelische Kirche Nassaus, welche bisher den letzten Sonntag im bürgerlichen Jahr als Totenfest feierte, wird Heuer zum ersten Mal auch ihrerseits am letzten Trinitatis sonntag das Totenfest begehen. — Zu dem seinerzeit mitgeteilten Anträge der Chemnitzer Handelskammer beschloß die Handelskammer zu Plauen, in Anbetracht der einer Regelung der Elementarschädeuvergütung im Wege der Versicherung entgegenstehenden Bedenken sich bei der Regierung da für zu verwenden, daß die Pflicht zu dieser Vergütung, soweit dafür nicht Versicherungsgelegenheit geboten ist, für den Fall eintretender Bedürftigkeit und nach deren Maße grundsätzlich vom Staate übernommen werde. — Montag, den 2. Dezember, nachm. */s3 Uhr sollen im Gasthofe zu den drei Schwanen in St. Egidien 2 Kisten mit verschiedenen Eisenwaren, sowie 1 Näh tisch und 1 Schleifstein gegen Barzahlung zwangs weise versteigert werden. — D r e s d e n, 25. Nov. Ihre Majestäten der König und die Königin, sowie Ihre Königl. Hoheiten der Prinz Georg, Herzog zu Sachsen, die Prinzessin Malhilde und der Prinz Albert, sind gestern nachm. von Schloß Sibyllenort wieder hier eingetrosien. — Dresden, 25. Nov. Die Zweite Kammer überwies den Rechenschaftsbericht über die Verwaltung der Landesbrandversicheruugsanstalt nach kurzer De batte, worin Abg. Opitz die Abänderung der Bestimm ungen über die Maschinenversicherung wegen ihrer großen Gefahr für die Landesanstalt anregte, Abg. Stolle-Gesau einen Antrag auf Verstaatlichung der Mobiliarversicherung ankündigte und der Regierungs kommissar Schwedler erklärte, der Gefahr der Ma schinenversicherung für die Landesanstalt würde durch Rückversicherung vorgebeugt werden, an die Rechen schaftsdeputation, ebenso ohne Debatte das Dekret über den Stand der Altersrentenbank. Der Antrag des Abg. Starke auf Errichtung einer Landesver sicherungsanstalt gegen Wasserschäden ging, nachdem Abg. Georgi und Minister von Nostiz-Wallwitz schwere Bedenken dagegen ausgesprochen hatten, andiePetitions- deputation. Der Antrag des Abg. Philipp auf Auf hebung der Schlachtsteuer wurde nach Begründung durch den Antragsteller an die Finanzdeputation ver wiesen. Schließlich wurde beschlossen, die Petition Hauke-Gablenz auf sich beruhen zu lassen. — In nächster Zeit dürfte in Sachsen eine Er höhung der Bierpreise eintreten. Am 11. November hat bereits in Dresden eine Sitzung der Delegierten der Dresdner Braugenossenschast und des Freiberger Brauervereins stattgefuuden, welche sich mit der Frage beschäftigt und beschlossen hatten, eine allgemeine Brauerversammlung am 21. d. Mts. einzuberufen. Diese Versammlung, von ca. 200 Brauern Sachsens besucht, hat nun vergangenen Donnerstag im Saale des Tivoli stattgefnnden und einstimmig die Notwendig keit ausgesprochen, eine Erhöhung des Preises von Bier in Fässern sowohl, wie in Flaschen, namentlich aber für einfaches Bier, eintreten zu lassen. Bei der verschiedenen Art des Einbrauens von Bier in den verschiedenen Gegenden hat man jedoch den Vorschlag der Dresdner Brauer, einen Minimalpreis für den Hektoliter festzustellen, nicht angenommen, sondern vielmehr beschlossen, daß ein jeweiliger Minimalpreis von den einzelnen Brauereigruppen nach Lage ihrer Verhältnisse vereinbart werden soll. Von diesen Grup pen sollen Berichte über ihre Feststellungen an den Vorsitzenden der Dresdner Brauereigenossenschaft ein gesandt werden, der alsdann eine weitere allgemeine Brauerversammlung einberuft, welche über die Verein barungen zu beschließen hat. Begründet wird die in Aussicht genommene Erhöhung des Preises, in erster Linie für einfaches Bier, mit dem Umstand, daß in folge der fortgesetzten Preisunterbietungen und der Steigerung der Preise für Rohmaterialien an dem einfachen Bier gar nichts mehr verdient werde. — Meerane, 25. Nov. Gestern Sonntag abend kurz nach 5 Uhr brannte in dem hochgelegenen Nörditz die mit reichen Wintervorräten gefüllte Doppel scheune des Emil Seifert'schen Gutes daselbst nieder. — Meerane, 25. Nov. Vergangenen Sonn abend, nachmittags gegen 4 Uhr, stürzte sich die seit etwa 10 Wochen im hiesigen Krankenhaus unterge brachte, 62 Jahre alte, geisteskranke Eleonore Dietz von hier, aus einem im dritten Stockwerk gelegenen Fenster herunter auf die Erde, sodaß der Tod der Bedauernswerten sofort eintrat. — Freiberg. Der Abbruch der alten Jakobi kirche wird noch im Lause des bevorstehenden Winters vorgeuommen werden, um das noch brauchbare Ma terial bei dem im nächsten Frühjahr zu beginnenden Bau der neuen Kirche verwenden zu können. Man hofft, unter dem Altar, welcher zuerst abgebrochen werden soll, den Grundstein der Kirche aufzusinden, welcher möglicherweise schätzenswerte Aufschlüsse über die vom Bergamlsdirektor Dr. Leuthold eingehend behandelte und kürzlich im Allertunisverein erörterte Frage: „Wo lag das ehemalige Christiansdorf?" geben dürfte. — Glashütte. Eine wackere That voll führten vor wenigen Tagen zwei hiesige Schulknaben. Während sich dieselben im Schulhose aufhielten, sahen sie ein kleines, am Bache spielendes Kind in denselben fallen. Schnell entschlossen, eilten sie hinzu, sprangen über die hohe Ufermauer des Müglitzbaches und retteten das Kind. — Die neue Bahnlinie Buchholz-Grünstädtel (Annaberg Schwarzenberg) ist von den Mitgliedern des königl. Finanzministeriums und der königl. General direktion der sächsischen Staatseisenbahnen zum Zweck der Revision befahren worden. Von dem Ergebnisse dieser Besichtigung dürfte es abhängen, ob die Eröff nung der neuen Bahnlinie am 1. Dezember erfolgen kann. Die Länge der Bahn von Buchholz bis Schwar zenberg beträgt 24,1 lcm, wovon die 2,7 km lange Teil strecke Grünstädtel-Schwarzenberg schon im Betriebe ist. Die Entfernung von Zwickau nach Annaberg wird durch Inbetriebnahme der neuen Strecke über Schwar zenberg-Scheibenberg um einige Kilometer abgekürzt. — Die Maul- und Klauenseuche ist in dem Ge höfte des Gutsbesitzers Gottlieb Veit in Callenberg erloschen; dagegen in dem Gehöfte des Gutsbesitzers August Medicke in Niederlungwitz ausgebrochen. — Theaterdirektor Carl, der das Vogtland und Oesterreich bereiste, hat sich mit seiner Frau in einem Hotelzimmer in Hof erschossen. Grund: „finanzielle Verlegenheiten." 8 B e r l i n. Die Reichsrcgieruug entsendet keine Kriegsschiffe nach Rio de Janeiro, da es der provi sorischen Regierung in Brasilien weder an Macht,
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