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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 12.03.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-03-12
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189003128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18900312
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18900312
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1890
- Monat1890-03
- Tag1890-03-12
- Monat1890-03
- Jahr1890
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 12.03.1890
- Autor
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8uel ekerei Lsrl rt «r»gt ab en —12,49 ' au-Göß- 5,20-H zugvirGl^ 'Schilell- Dresder. 7,27—10 8—12, „ Kgl.Unteft Ausgabe schreibbrü nachm. 5—6 grammen chSchlu des früh 7 bis waitung und nabme d n. 2— Uhr. xpeditioo am 2 bis 7 Uhr. uße halb des cs nur für Annahmen, er Pvstsem celegiamme: 'sse: DienS- ^stagS und Monn. 8 bis t-6 Uhr. Ortökr anker Schließ 12 Uhr n nachmitta n b e r g. resamt: (Sie- n für Ge- AufgebotS mnitz- 3,11 düngen ui Wochenta, nachm. Sonn- < 12-12 Uhr abends 7—8 onn u. Fest- ags 12—1, Uhr. ttsverwaltg.: md Freitags ud 2—6 Uhr. ion- Vorm, n. 2—6 Uhr. kl 2—6 Uhr. mt: Vorm. Vorm 8- üis 6 v da ab Pe 10,3 — MeMze bis 12 U Stadt! U cn Stadtsse« 9,41 (nur nachChei berq: 3,1 11,40 — näch ( Döbel 7,L7 — I — 3,10 7,14 (Sä' hrk: DienS- Sonnabeads 2 UV. BNgadiers: tagS, Sonnabci, 'waltuxg und -Einnahme: , —11,40 6,27 — Azug)- iChemn.) is, na^ OrtSkraiE Otto Straße. 1 Bol'S-Bibl, - 6,57. -Stollb.: uß nach 10,30 - »b nach 4,17 — Eilgüter. , Stadlkasfent Ltadtjter' Vorm, k- U« «Uh:, tagen n, nachm. e , Fürftl. Rea^ Dienstag von 8—1!, Rat» - Lxpe, 8—12, Nl, Polizei-EN ; 8—12, nV nrstags und j, vo>m. 8bis M-« Uhr. F Kassierer WrüneGasse. — 7,1 (Schuetz- Glauchau (nur bis und zwar und^ nach Zur bach-Ho 7,48 (St - 10,3 3,55 -< 7,26 (St 11,24(nu>i bach) —1 Neichenbc; an AnscO Sch Tagt- für L i ch Kgl. «mie. vorm. 11 Bureau de Kirchplatz für C a Kt.ui^. St schäftssun burtsfäUl verhandli tags, D> Sonnabn, nach Oel i 8,2 (Au Zwönitz) ° 1,35 (All ' Zwönitz) 8 ab St. itz-Anna- - 7,27 - 0- 6,27 MUtz- Riesa: i0 —3,10 27. Füi Sierbe- ch, mit Aus- Sonn- und n vorm. 10 l.ü'!lt^Utbe8 Das in bereit jeder Art erscheinenden Preisen eaNudor^ten Verlage welches in dtonatolu- derBodlbss »nv diatt, Bezirks vk n Schichten deshalb di^ des hiesigen nentenzabl stet ist und beste Pipßte Abo». -^stzt, ist das ——iwonSmittel. .. , me von Ein- Posische.:^ „„tz Lele- - ' / .u- Einnahme: Si °i>t. uachm. 2 8-12, na, 2-6 Uhr. Kaiser!. la^„n,Borm. graphena:1-5 Uhr. Aoaaab- tags mitte, M Min,,; Wachen- Uhr; an - Kgl- ^^Ztivn: Borin. Bahnhos:, chau,von -Zug) - 9 — 3,55 -7,26 nur bis - 11,24 Auburg BSonn- tags). -Reichen- 5,20 — ell-Aug) 1,9 — ,17 — cllz.) - Meichen- 17 (nur b. , von da nach Gla'.. , uitz-^'d«"; nach /urch >^e: Kassierer , lze, Zwick, tags un! " - ^t-nuiagtand von Gottcsdic ,ons-», DienS- eiStags und von vorm. ^Pmsteiu- nach 6'^--^gidb ?-°7°n°^- Mon. lküSel 8-12, Mli-Isteiu. Kgl.St.M; Vorm. - vorm. 8—12, vorm. 6-7 uhr; an Uhr. Ann^ Festtagen Machen- und Nachrichisblalt zugleich 8esch«fts-Aiizeiger für HohnSorf, MSlitz, Bmsilorf, Riishmf, St. kgiSicn, SmmlhMt, Maritmii mi> Miilseii. Amtsblatt für den Stadtrat ;« Lichtenstein. — — 4«. Jahrgang. — Mittwoch, den 12. März 1890. «estcllunaen festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nnmmer 10 Pfennige. — j g n nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiserl. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergeipaltene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. UuktiöU , « den LS. März L8»V, vormittags LV Uhr, sollen im Ratskeller zu Lichtenstein eine Ladeneinrichtung, bestehend aus einem Regal mit 60 Kasten und einem Ladentisch, ein Fleischfaß, eine Leiter, 6 Rohr- stühte und ein Tisch, sowie einige Kleidungsstücke gegen Barzahlung versteigert werden Lichtenstein, den 10. März 1890. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts daselbst. Oeser. Auktio rr. Freitag, den L4. März 18SV, nachmittags 4 Uhr soll in der Gastwirtschaft des Herrn Schwalbe in Heinrichsort, als Auktions lokal, eine große, in gutem Zustande befindliche eiserne Strumpfstuhlmaschine, Patent Lieberknecht, gegen Barzahlung versteigert werden. Lich'en st ein, am 10. März 1890. Ter Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts dase!bst. Oeser. Recht trübe Nachrichten kommen gegenwärtig aus Rußland, die um deswillen auch für Deutschland von Bedeutung sind, weil sie die Kriegslust der panslavistischen Partei erheblich dämpfen werden. Es ist kein Zweifel, daß die soziale Frage auch im Czarenreiche eine Rolle zu spielen be ginnt, daß der Boden, auf welchem der Thron des Czaren sich erhebt, heute schwächer ist, als je in diesem Jahrhundert. Die Nihilisten, welche bisher allein ihre Angriffe auf den russischen Selbstherrscher rich teten, waren doch immer nur an Zahl gering, wenn man die gesamte Einwohnerzahl des Reiches in Be tracht zog. Sie konnten an eine offene Umwälzung Nicht denken und mußten sich begnügen, durch den Schrecken zu wirken. Alle H nrichtungen und Ver bannungen sind auch nicht im Stande gewesen, die Nihilisten auszurotten und die neuesten Nachrichten aus Petersburg beweisen ja, daß die Schreckenspartei heute noch ihre Beziehungen in der nächsten Um gebung des Kaisers unterhält. Denn wie wäre es sonst möglich gewesen, daß Attentäter mit Bomben in dem von der russischen Kaiserfamilie bewohnten kleinen Anitschkow-Palais verhaftet werden konnten? Wie gesagt, waren die Nihilisten indessen nur dem Kaiser gefährlich, aber nicht dem russischen Reiche, wenn auch indirekt wohl große Verwirrungen hervorgerufen werden können. Schlimmer sind aber die Zustände, welche in der großen Bevölkerungsmasse obwalten. Neulich ist aus Petersburg der erste Streik gemeldet worden und das will bei dem genügsamen Charakter des russischen Arbeiters viel bedeuten. Doch am ärg sten sind die Verhältnisse auf dem platten Lande, sie sind so arg, daß der Ausbruch von blutigen Unruhen über kurz oder lang zu befürchten ist. Die russische Regierung, die ratlos ist, schweigt die unliebsamen Erscheinungen vo>läufig einfach tot; aber Alles muß seine Grenzen haben und die gegenwärtige Gleichgültig keit wird auch bald genug ihr Ende erreichen. Die russische Landbevölkerung ist zufolge der geringe« Ein nahmen, ihrer Trägheit und Trunksucht gänzlich herab gekommen und nur verhältnismäßig wenige Bezirke sind es, welche durch Fleiß und Thätigkeit rühmlich hervorragen. Die Mehrzahl der Dörfer sind furcht bar vei wahrlost, Verbrechen und Gewaltthätigkeiten, Angriffe auf die Gutsbesitzer, denen es ebenfalls meist recht schlecht geht, kommen Tag für Tag vor und weiden nur durch die russische Censur vor dem ge nauen Bekanniwerden bewahrt. Das Landvolk ver wildert, auf die vorgesetzten Behörden wird nur wenig geachtet, die Steuern werden verweigert, Grund und Boden werden veräußert, um nur erst wieder Geld zu bekommen, und Niemand kümmert sich um das, was später werden soll. Es wird nun gesagt, die Schuld an diesen unheilvollen Zuständen trage die durch Alexander II. vollzogene Aufhebung der Leib eigenschaft der Bauern. Die Leute seien für ein selbst ständiges Wirtschaften absolut nicht reif gewesen. Ai^ fänglich, als die Zeiten für die Landwirtschaft noch günstig lagen, sei ja alles gegangen, aber nun, wo trübe Momente hei eingebrochen, zeige es sich, daß der russische Bauer für einen soliden landwirtschaftlichen Betrieb ungeeignet sei. In diesen, von Russen vor gebrachten Erklärungen liegt aber zugleich der schwerste Vorwurf für die russischen Behörden und Beamten. Die russische Regierung hat sich um die Landbevölker ung zuerst, nach der Aufhebung der Leibeigenschaft, wenig, später gar nicht bekümmert. Man war sroh, wenn man seine Steuern erhielt, dis Beamten ließen sich bestechen, und so verlernten die Landleute den Respekt, wurden faul und ließen ihre Wirtschaft gehen, wie sie wollte. Die unheilvolle russische Re gierungs-Wirtschaft hat den Samen zu den jetzigen Verhältnissen gestreut, und heute geht eben auf, was man selbst verschuldet. Alle zuverlässigen Privatmit teilungen aus den verschiedensten russischen Bezirken stimmen darin überein, daß die halb oder ganz rui nierten Landleute auf allerlei Gewaltmittel sinnen, am sich aus ihrer verzweifelten Lage zu befreien, für welche in der bisherigen Praxis keine Besserung zu erzielen ist. Wohin sich die Gedanken erstrecken, er- giebt sich aus der knappen, aber schwer bedeutsamen Mitteilung, daß sich Niemand zu wundern braucht, wenn in Rußland Zeiten kommen, die denen des großen Bauernkrieges ähneln. Dem Czaren fehlt es nicht an Bajonnetten und Säbeln, um jede Erhebung sofort blutig zu unterdrücken; aber ein Land, in wel chem eine ganze, gewaltig große Menscheuklasse mit wahren Verzweiflungsgedanken sich trägt, kann nicht an kriegerische Verwickelungen denken. Die vorstehende Schilderung der russischen Landverhältnisse ist durch aus nicht übertrieben, sie entspricht buchstäblich der Wahrheit, und es würde darüber schon viel mehr be kannt geworden sein, wenn eben die russische Censur nicht wäre. TageSgeschichte. * — Lichtenstein. Auf das heute Mittwoch abend im Saale des „Hotel Goldener Helm" statt- findende große Coneert der TyrolerNational-Sänger- Gesellschast Jakob Plvncr aus Oberiunthal, deren Leistungen überall als ausgezeichnete anerkannt wurden, sei auch an dieser Stelle hingewiesen und der Besuch bestens empfohlen. * — Am 3. dieses Monats und folgende Tage hat eine abermalige Auslosung Königlich Sächsischer Staatspapiere stattgefunden, von welcher die 4°/» Staatsschulden-Kassenscheine vom Jahre 1847 und 3°/o Staatsschulden-Kassenscheine vom Jahre 1855, ingleichen die am 1. Juli 1890 mit 100/» Prämien zuschlag rückzahlbar werdenden 4°/o sächsisch-schlesi schen Eisenbahnaktien betroffen worden sind. Die Inhaber der genannten Staatspapiere werden hierauf noch besonders mit dem Hinzusügen aufmerksam ge macht, daß die Listen der gezogenen Nummern in der Leipziger Zeitung, dem Dresdner Journal und dem Dresdner Anzeiger veröffentlicht, auch bei sämt lichen Bezirkssteuer-Einnahmen und Gemeindevor ständen des Landes zu Jedermanns Einsicht ausge legt werden. Mit diesen Listen werden zugleich die in früheren Terminen ausgelosten, aber noch nicht abgehobenen Nummern wieder aufgerufen, deren große Zahl leider beweist, wie viele Interessenten zu ihrem Schaden die Auslosungen übersehen. Es können dieselben nicht genug davor gewarnt werden, sich dem Jrrtume hinzugeben, daß, so lange sie Zinsscheine haben und diese unbeanstandet eingelöst werden, ihr Kapital ungekündigt sei. Die Staats kassen können eine Prüfung der ihnen zur Zahlung präsentierten Zinsscheine nicht vornehmen und lösen jeden echten Zinsschein ein. Da nun aber eine Ver zinsung ausgeloster Kapitale über deren Fälligkeits termin hinaus in keinem Falle stattfindet, so werden die von den Beteiligten infolge Unkenntnis der Auslosung zu viel erhobenen Zinsen seinerzeit am Kapitale gekürzt, vor welchem oft empfindlichen Nach teile sich die Inhaber von Staatspapieren nur durch regelmäßige Einsicht der Ziehungslisten (der ge zogenen wie der restierenden Nummern) schützen können. * —Berns darf, 11. März. Bei dem gestern Vormittag ^/r12 Uhr von St. Egidien nach Hohen stein verkehrenden Personenzuge endete ein Passagier desselben in selbstmörderischer Weise sein Leben da durch, daß er aus seinem Koupce heraus sprang, ehe es sein Mitinsasse hindern konnte, und vom Zug überfahren wurde. Die Passagiere zogen sofort die Notleine, worauf der Zug hielt und nach der Uusall- stelle zurückfuhr. Es konnte nur der Tod des Un glücklichen konstatiert werden. Der Bedauernswerte soll während der Fahrt Spuren von Tiefsinn gezeigt haben. Die Aufhebung erfolgte durch die Ortsbehörde von Hermsdorf. Der in den mittleren Jahren stehende gut gekleidete Mann hatte eine Barschaft von ungefähr 40 Mark bei sich und wurde später in die Leichenhalle überführt. — Mülsen St. I a c o b, 9. März. Am 6. März früh nach 7 Uhr wurde hierein gut gekleideter Mann als Zechpreller verhaftet und durch die Gen darmerie an das Amtsgericht Lichtenstein eingeliefert. Derselbe verkehrte in einem hiesigen Gasthof, gab sich für einen Holzhändler aus, wobei er auch ver schiedene Papiere vorzeigte, und entfernte sich heim lich, ohne die Zeche zu bezahlen. Bei seiner Arre- tur gab er an, daß er Stellmachergeselle sei und überhaupt verhaftet sein wolle. — Der Tabakbau in Sachsen ist allen Anzeichen nach nunmehr gänzlich verschwunden, kaum 1 da. Landes noch wird mit Tabak bebaut. An diese That- sache, die sich daraus erklärt, daß der Gemüsebau lohnender ist, anknüpfend, möge daran erinnert werden, daß gegenwärtig gerade 200 Jahre verflossen sind, seitdem der Tabakbau in Sachsin zur Einführung ge langte. Nach den neuesten Forschungen nämlich war Stötteritz bei Leipzig der erste Ort Sachsens, woselbst Tabakbau betrieben wurde. Dies geschah durch eine eingewanderte kalvinistische Kolonie, die sich in der Stärke von 20 Familien 1687 unter Führung eines Kaufmanns, namens Ducrot, dort niederließ und bis 1694 blieb. — Ein den Ständen gestern zugegangenes könig liches Dekret setzt den Schluß des Landtages auf Sonnabend, 22. d., fest. Wenn dieser Termin ein- gebolt werden soll, werden beide Kammern in den nächsten Tagen noch auf das Angestrengteste arbei ten müssen, um den noch der Erledigung harrenden Beratungsstoff zu bewältigen. Die Finanzdeputa tion der 2. Kammer hat beispielsweise noch drei wichtige Berichte ausstehen: über den Umbau der Dresdner Bahnhöfe, über die neuen Eisenbahnvor tagen und über die Masse der eingegangenen Eisen bahnpetitionen. Wenn diese Berichte auch in den nächsten Tagen erscheinen und im Plenum zur Be ratung gelangen, so müssen sie doch erst noch der 1. Kammer zur Deputations- und Plenumberatung zugehen. Ob diese in der ihr dann noch verbleiben den kurzen Frist die Beratung wird zu Ende füh ren können, erscheint noch fraglich.
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