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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 10.05.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-05-10
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189005102
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18900510
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18900510
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1890
- Monat1890-05
- Tag1890-05-10
- Monat1890-05
- Jahr1890
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 10.05.1890
- Autor
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MiWiMihMNM Woche«- und Nachrichtsblati zugleich 8esGsts-Ai>zeisn str HHiSors, Mdlitz, Bmsilorf, WiMf, St. KOikn, Heinichsort, RarieilM und Msen. Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein. — — 4«. Jahrgang. — — — —- Nr. 107. Sonnabend, den 10. Mai 1890. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. TagesgeschichLe. * — Lichtenstein, 9. Mai. Durch den gestern und heute hier stattgcsundenen Jahrmarkt entfaltete sich in unserer Stadt ein recht lebhafter Verkehr, wozu namentlich das schöne Wetter, welches während der beiden Tage anhielt, seinen Teil mit beigetragen haben mag. Erst heute Mittag brachte ein vorübergehendes Gewitter einen befruchtenden Regen. Hoffentlich ist dieser Jahrmarkt für die Verkäufer zufriedenstellend gewesen. * — Wie wir in Erfahrung bringen, ist gestern auf der Glauchauerstraße ein Kind von einem kleinen Hunde gebissen worden, sodaß das Kind in ärztliche Behandlung genommen werden mußte. * — Im Berlage von Bruno Tr.oitzsch in Chemnitz ist erschienen: „Das Erzgebirge", praktisches Reisehandbuch sür den Touristen. Mit einer ausführlichen Karte Preis Mk. 1.50. Harden- berg's Führer durch's Erzgebirge bietet eine außer ordentlich reichhaltige Zusammenstellung von halben und ganzen Tages-Partieen von 2tägigen und 3tägigen Touren in's Erzgebirge, sodaß mit Hülfe dieser ge gebenen Reiserouten leicht beliebige kürzere und längere Reisepläne ausgearbeitet werden können. Die beschrie benen Touren sind durchweg als Fußtouren gedacht, wo Bahn, Post oder Wagen zu empfehlen, ist das besonders bemerkt. Dem Führer ist in der That eine vorzügliche Karte beigegeben, welche selbst wissenschaft lichen Forschungen als Unterlage dienen kann. Der Preis von Mk. 150 für Buch mit Karte ist ein außerordentlich wohlfeiler. — Für die nächste Zeit stehen den Landwirten Sachsens zwei wichtige Wahlen bevor — die Wahl von 13 Mitgliedern zum Landeskulturrat, sowie ferner diejenige von 26 Mitgliedern der land- und forstwirt schaftlichen Berufsgenossenschaft. Die Zahl der Wahl berechtigten, d. h. derjenigen Landwirte, welche nach Abzug der auf Gebäude re. fallenden noch mindestens 120 St.-Ein. bewirtschaften, ergiebt sich überall ohne Mühe aus den Mitgliedlisten der genannten Genossen schaft. Aus verschiedenen Teilen des Landes hört man bereits von diesbezüglichen Wahlvorbereitungen; in unserem Bezirke ist hiervon bis jetzt aber noch nichts zu spüren gewesen. Um eine Stimmenzersplitterung zu vermeiden, dürfte es in den in Betracht kommenden Kreisen daher sehr angebracht sein, alsbald mit be züglichen Wahlvorschlägen zu beginnen. — Wie das „Hohensteiner Tageblatt" von gut unterrichteter Seite erfährt, ist begründete Aussicht vorhanden, daß die in diesem Jahre im Bereiche des Königlicy Sächsischen 12. Armeekorps stattfindenden Hauptübungen zwischen Hohenstein und Chemnitz statt finden werden. — Ueber die Reise Sr. König!. Hoheit des Prinzen Friedrich August meldet die „Kr.-Ztg.": Der Prinz, der sich schon seit drei Monaten auf einer Orientreise befindet, reist unter dem Namen eines Grafen von Weesenstein und besuchte nach einander Egypten, Palästina und Syrien. In Athen traf er vor zwei Wochen ein, wo er Besuche mit der König lich griechischen Familie austauschte. Hierauf unter nahm der Prinz in Begleitung einiger Mitglieder der deutschen Kolonie in Athen Ausflüge nach Mykenae und Olympia, wo er die klassischen Tempelstätten und die neueren Ausgrabungen besichtigte. Auf seiner Ueberfahrt von Athen nach Konstantinopel begleitete den Prinzen der bisherige deutsche Gesandte am grie chischen Hofe, Herr Lemaitre. Derselbe ist ein ge borener Sachse und aus sächsischen Diensten in Reichs dienste getreten. Der Sultan wird den Prinzen znr Teilnahme an den bevorstehenden Hof-Festlichkeiten einladen, weshalb derselbe wohl zwei Wochen in der türkischen Hauptstadt verbleiben wird. Für später ist auch ein Ausflug nach dem alten Troja in Aussicht genommen. — Dresden, 8. Mai. Die Abreise Ihrer Majestäten des Königs und der Königin nach Sybillen- ort erfolgte heute Vormittag vom Schlesischen Bahn hofe aus mit dem fahrplanmäßigen Schnellzuge 10 Uhr -0 Minuten. — Zwickau, 8. Mai. In einem hiesigen Schachte auf der tiefsten Sohle (730 m) wurde heute Vormittag bei einer zufälligen Befahrung der Leicb- nam eines Bergarbeiters aufgefunden. Derselbe ist noch nicht rekognosziert. Mehrere Brüche beider Beine, beider Arme, des Oberkiefers, Zerquetschung der Brust rc. deuten darauf hin, daß der Mann in den Schacht gestürzt ist. — 7. Mai. In der heutigen öffentlichen Stadtverordnetensitzung wurde beschlossen, das Haus neben dem Rathause am Markt zum Preise von 48,000 Mark anznkaufen. Das Gebäude soll zur Vergrößerung des Rathauses, welche ja nur noch eine Frage der Zeit ist, verwendet werden. — Glauchau, 6. Mai. Unter dem Vorsitz des Herrn Superintendent Weidauer versammelten sich heute im Saale der „Herberge zur Heimat" etwa 30 Geistliche der Ephorie -lauchan zu der üblichen Früh jahrs-Konferenz. Nach Eröffnung derselben mit Ge sang und Gebet gab der Herr Ephorus den Gefühlen der Wehmut Ausdruck, die alle Brüder teilten, da seit dem letzten Beisammensein zwei hochverehrte und innig- geliebte Glieder dieses Kreises heimgegangen, nämlich Herr Oberpfarrer Naumann in L i ch t e n st e i n und Herr I)r. Otto, welch' letzterer, obwohl in Eisenberg seßhaft, wählend der zehn Jahre seines Ruhestandes in stetem inneren Zusammenhänge mit seiner alten Ephorie und Gemeinde geblieben, am Montag unter allseitiger herzlicher Beteiligung an dem Orte seiner einstigen gesegneten Wirksamkeit bei den Gräbern seiner frühverklärten Kinder zu seiner Ruhe bestattet worden war. Da Pastor Naumann aus Langenberg, der Sohn des ersteren der Heimgegangenen, welcher demnächst einem Ruf nach Frankfurt a. M. folgen wird und bestimmt war, noch Worte des Gedächtnisses an seinen seligen Vater zu der Konferenz zu reden, durch Krankheit behindert war, so richtete der Herr Ephorus in inniger Rede beiden Heimgegangenen ein Ehrengedächtnis auf, dasselbe an die Verlesung des 90. Psalm anschließend. Nachdem hierauf verschiedene geschäftliche Mitteilungen gemacht worden waren, unter anderem die Rechnungsablage des Waldenburger Funeralfiskus, wichtige Konsistorial-Entscheidungen, die Zeit der nächsten Hauptkonferenz, den 16. Juli rc., hielt Pastor Zimmermann aus Hohenstein seinen, das Hauptthema der Konferenz bildenden Vortrag über das so wichtige Institut der Beichte, insbesondere die in der lutherischen Kirche zu Recht bestehende und als besonders segensreich, darum auch wieder mehr an zubauende Einrichtung der Privatbeichte, hinsichtlich deren die Geistlichen durch Wiederherstellung eines rechten beichtkindlichen und beichtväterlichen Verhält nisses unter einander mit eigenem Beispiel voran zugehen haben. Der tiefernste und anregende Vortrag, welcher zugleich eine Abschiedsgabe des Referenten war, da derselbe demnächst einem Rufe als Geistlicher des Stadtvereins für innere Mission nach Dresden folgen wird, bot Gelegenheit zu einer reichen Ansprache, bei welcher zwar eine verschiedenartige Praxis ihre Für sprecher fand, alle aber in der Anschauung einig waren, daß für den sittlichen Stand und das geistliche Wachs tum der christlichen Gemeinde eine rechte Handhabung der Beichte von der größten Wichtigkeit sei, und daß es insonderheit mit dem beichtväterlichen Verhältnisse der Geistlichen unter einander zu deren eigenem Heil und gesegneter Arbeit in den Gemeinden nicht ernst genug genommen werden könne. Die von dem Herrn Ephorus durch Ansetzen dieses Vortrags gegebene Anregung wird sicher nicht ohne Frucht bleiben. — Oederan. Der Umbau unserer Stadtkirche geht nunmehr vor sich und ist die Submission bezüg lich der erforderlichen Abbruch- und Maurerarbeiten bereits ausgeschrieben worden. In den letzten Tagen sind aus Anlaß des bevorstehenden Umbaues die Grabstätten unter den abgetragenen Kapellen auf der Nordseite der Kirche und unter der Sakristei geöffnet worden. Unter letzterer fand man in schön gewölbtem Raume 19 Särge vor, zum Teil noch gut erhalten. Wertgegenstände besonderer Art wurden nicht entdeckt. Die sterblichen Hüllen waren zum Teil noch kenntlich, zum Teil bezeichnete ein wenig Asche nur noch ihre Stätte. Die wenigen Ueberreste der stillen Schläfer sind gesammelt und wiederum beigesetzt worden. — Mittweida, 7. Mai. Bürgerschullehrer Neuber feierte dieser Tage das Jubiläum seiner fünf undzwanzigjährigen Amtsthätigkeit in hiesiger Stadt. Bei dem zu Ehren des Jubilars seitens des Lehrer kollegiums veranstalteten Kommerse wurde Neuber durch Bürgermeister vr. Goldenberg der Titel eines Oberlehrers verliehen. — Am vergangenen Sonntag -fand im hiesigen Restaurant „Schillergarten" die 14. Gauversammlung des Mulden-Zschopauthaler Steno graphenverbandes statt. Zugleich war eine reichhal tige Ausstellung stenographischer Werke veranstaltet. An das übliche Wettschreiben in Schnell- und Schön schrift reihte sich Festtafel und darauf gemeinschaft licher Spaziergang. Abends vereinigten sich die Gäste zum Kommers, der durch die Festrede des Stadt kassierers Kirchberger über die Entwickelung der Ste nographie seit ältesten Zeiten eingeleitet und durch Vorträge, namentlich des Techuikerstenographenver- bands, belebt wurde. — Der am 6. Mai in Wurzen abgehaltene 19. Bezirkstag des „Bezirksvereins Königreich Sachsen im deutschen Fleischer-Verbände" fand in den Räumen des „Restaurants zum Schweizergarten" statt und war derselbe von 55 Delegierten und 137 Gästen (selbständigen Fleischern) besucht. Die Eröffnung geschah vormittags ^^12 Uhr durch den Vorsitzenden, Laue-Leipzig, mit Begrüßung der Anwesenden, bezw. durch den Obermeister dortiger Innung im Namen der Feststadt, worauf in die Tagesordnung eingetreten und der Jahresbericht über das seit dem letzten in Pirna abgehaltenen Bezirkstage Geschehene erstattet wurde. Im Laufe der Verhandlungen wurde sodann beschlossen, Petitionen an die hohe Staatsregierung wegen zu hoher Trichinenschau-Gebühren, sowie Jns- lebenrufen einer Landes-Viehversicherung abgehen zu lassen, auch dem „Allgemeinen deutschen Fleischer- Verbände" anheimzugeben, bei der Reichsregierung dahin zu wirken, daß eine Viehversicheruug im ganzen deutschen Reiche angebahnt werden möge, wohingegen ein Antrag wegen der Anstalts- und Militärlieferungen auf sich beruhen blieb. Weiter beschloß man, dahin zu wirken, daß auch die selbständigen Fleischer zum Beitritt der „Nahrungsmittel-Jndustrie-Berufsgenossen- schaft" als verstcherungspslichtig in Zukunft anzusehen sein sollen. Der Kassenbericht wies erfreuliche Resultate auf, und die Vorstandswahl ergab die durch Akkla mation erfolgte Wiederwahl der ausscheidenden drei Vorstandsmitglieder. Als nächster Festort wurde Zittau eventuell Schneeberg oder Meißen in Aussicht genommen und der Bezirkstag nachmittags */s3 Uhr geschlossen. Ein solennes Festmahl hielt noch längere Zeit die Teilnehmer des Bezirkstages zusammen. Ein Spazier gang nach dem Schützenhause und ein Abendschoppen im Bürgergarten bildeten den Schluß des mit dem Bezirkstage verbundenen Festes. Z Das neue Reichstagspräsidium. Der erste Präsident, der konservative Abgeordnete v. Levetzow, Landesdirektor von Brandenburg, der diesen Posten schon wiederholt begleitet hat, ist allgemein bekannt. Der erste Vizepräsident, Graf Ballestrem (Ztr.), stammt aus Schlesien. Er machte die Kriege von 1866 und
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