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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 24.05.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-05-24
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189005241
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18900524
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18900524
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1890
- Monat1890-05
- Tag1890-05-24
- Monat1890-05
- Jahr1890
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 24.05.1890
- Autor
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Wochen- und UachnchlMM zugleich 8Wfts-AWM für H»hii)i>rs, Rodlitz, RmMorf, Rosdorf, Zt. kgidie», Scinrichsort, Marieim« imd Miilst«. Amtsblatt für den Sta-trat zu Lichtenstein. —— 40. Jahrgang. ——— Nr. 118. Sonnabend, den 24. Mai 1890. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiierl. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. MW MW« Städtische Bolksbibliothek geöffnet Dienstag und Sonnabend 11—12 Uhr. Sparkassen-Expeditionstage in Lichtenstein: Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. Steinanlieferungs-Verdingung. Die Anlieferung des zur Fahrbahnunterhaltung der unter C verzeichneten Straßenstrecken erforderlichen Steinmaterials soll auf die Jahre 1891, 1892 und 1893 verdungen werden und fordern Unterzeichnete zu Angeboten, welche einen oder mehrere Trakte umfassen können, hierdurch auf. Die Lieferungsbedingungen liegen bei den unterzeichneten Behörden, sowie bei den Herren Amisstraßenmeistern Gnauck und Herrmann in Zwickau und Köhler in Werdau zur Einsicht aus, auch wird von denselben Auskunft über Beginn und Ende der einzelnen Straßenstrecken erteilt werden. Bezügliche Offerten mit Angabe des Bezugsortes und des Preises pro Kubik meter sind unter Beifügung von Materialproben bis Donnerstag, den SS. Mai dieses Jahres, vormittag /stv Uhr portofrei und verschlossen, sowie mit der Aufschrift „Steinanlieferung" ver sehen, bei der mitunterzeichneten königl. Bauverwalterei einzureichen, woselbst deren Eröffnung in Gegenwart etwa erschienener Bewerber erfolgen wird. Die Auswahl unter letzteren, sowie die Ablehnung sämtlicher Angebote bleibt Vorbehalten. Zwickau, am 13. Mai 1890. Kgl. Straßen- u. Wasserbau-Inspektion. Kgl. Bauverwalterei. Döhnert. Voigt. 5 Trakte der Zwickau-Schwarzenberger Straße, Abteilung 1—5, 4 - - Wildenfels-Auerbacher - , - 1—4, 5 - - Hofer Straße , - 1—4, mit Pohlholzstraße, 2 - - Zwickau-Altenburger Straße Abteilung 1 und 2, 6 - - Zwickau-Ronneburger - - - 1—5, mit Zweigstrecke Langenhessen-Langenbernsdorf, 7 - - Neumark-Crimmitschau-Glauchauer Straße, Abteilung 1—6, mit Werdauer Bahnhofstraße, 6 - - Zwickau-Lößnitzer-Straße, Abteilung 1—5, mit der Verbindungsstraße bei Oberhohndorf, 4 - - Zwickau-Lengenfelder Straße, Abteilung 1—3, mit dem alten Trakte bei Schedewitz, 3 - - Wilkau-Kirchberger Straße, Abteilung 1—3, 1 - - Kirchberg-Lengefelder Straße, I - - Burke.sdorf-Hartmannsdorfer Straße, 1 - - Oelsnitz-Lößnitzer Straße, 1 - - Chursdorf-Bergaer Straße, 1 - - Neuth-Reichenbacher Straße. Wochenschau. Nach allen langen Streikwochen, Parlaments debatten oder sonstigen Auseinandersetzungen ist nun doch das Pfingstfest ins Land gekommen und es ist still geworden bei seinem Herannahen. Die Parla mente haben Ruhepausen in ihrer Arbeit gemacht, die Ausstandsbewegung ist augenblicklich ziemlich einge schlafen, und zu sonstigen Debatten liegt kein Anlaß vor. In der Auswärtigen Politik herrscht der tiefste Friede und nur ein einziger Mensch in ganz Europa hat es unternommen, den Krieg an die Wand zu malen, nämlich der exzentrische Pariser Abgeordnete, Camille Dreyfuß, der unter allen Umständen von sich reden machen will und darum eine Broschüre veröffentlicht hat, in welcher er frisch und froh nichts Geringeres fordert, als einen sofortigen Krieg zwischen Deutschland und Frankreich. Dreyfuß sagt, einmal werde der Krieg doch ausbrechen, warum solle man also so lauge warten noch? Glücklicher weise findet der kriegslustige Herr nicht einmal bei seinen Landsleuten großen Beifall, denn man weiß auch an der Seine zu genau, daß der, welcher im nächsten Kriege unterliegt, eine ganz erhebliche Zeche zu zahlen haben wird. Kaiser Wilhelm hat erst unlängst in Königsberg seine tiefe Friedensliebe, aber zugleich auch seinen Willen ausgesprochen, jedem Friedensbrecher eine solche Lehre zu geben, daß ec hundert Jahre genug haben werde. Nach den Königsberger Festtagen hat der Kaiser eine volle Woche in der Einsamkeit der preußischen Wälder zu gebracht und dort als schlichter Jägersmann dem Waidwerk gehuldigt. Zu den großen Frühjahrs paraden in Berlin und Potsdam ist der Monarch dann nach Berlin zurückgekehrt. Die Pfingstfeiertage verbringt die Kaiserliche Familie im Neuen Palais bei Potsdam. Der Reichstag hat die erste Beratung aller großen ihm zugegangenen Gesetzentwürfe, der Kolo nialvorlage, der Militärvorlage und des Arbeiter schutzgesetzes noch vor Pfingsten beendet. Die allge meine Ueberzeugung geht dahin, daß alle drei Gesetzentwürfe die Zustimmung des Parlamentes finden werden. Die Debatten im Reichstage ver liefen mit sehr wenigen Ausnahmen recht ruhig, auch die sozialdemokratischen Redner befleißigten sich in ihren Ausführungen meist großer Mäßigung. Die eingehendste Erwägung unter allen Gesetzen findet natürlich die Militärvorlage und diese nm so mehr, als der Kriegsminister in der Militärkom mission offen ausgesprochen hat, das letzte Ziel der Militärvorlage sei die strenge Durchführung der allgemeinen Wehrpflicht, denn auch nach Annahme der neuen Friedensstärke würden immer noch 38000 junge Leute im Deutschen Reiche verbleiben, welche als Ueberzählige nicht Soldat zu werden brauchen. Natürlich sind damit auch weitere Ausgaben ver bunden, für welche die Mittel geschafft werden müßten. Wann weitere Forderungen für die Armee au den Reichstag kommen werden, vermochte der Kriegsminister aber noch nicht zu sagen; man muß also abwarten, wie in unseren Nachbarstaaten sich die Dinge entwickeln werden, denn davon wird auch das Verhalten der deutschen Militärverwaltung wesentlich abhängen. Im preußischen Abgeordneten hause, dessen Verhandlungen neben den hochwichtigen Erörterungen im Reichstage herzlich wenig beachtet wurden, wurde der Nachtragsetat, in welchem die Forderungen zur Erhöhung der Beamtengehälter enthalten sind, definitiv angenommen, dazu noch ein ganzes Bündel van kleinen Lokalgesetzen. Und dann vertagte auch das preußische Parlament seine Sitz ungen bis nach Pfingsten, wo vor allem noch das Sperrgeldergesetz zu erledigen sein wird. Reichskommissar Wißmann hat die Eroberung der Küstenlinie des südlichen Teiles unseres ostafrikanischen Schutzgebietes imHandumdrehenbeendet, allewichtigen Städte sind ohne ernsten Widerstand besetzt worden. Natürlich werden die von der Küste in's Innere ge flohenen Araber wohl noch versuchen, von dort aus die deutschen Besatzungen zu beunruhigen, aber nach dem guten Anfang läßt sich auch ein guter Fortgang mit Sicherheit erhoffen. Die Wißmann'sche Schutz truppe ist bekanntlich ganz erheblich verstärkt worden, und die Aufständischen wissen ganz genau, daß sie schließlich doch den Kürzeren ziehen werden, daß also Unterwerfung das Schlaueste und Richtigste ist, was sie thun können. Emin Pascha's Zug in's Innere setzt sich ohne alle Störung fort. Die Kolonial-Ver- handlungen zwischen Deutschland und England wegen Abgrenzung der beiderseitigen Schutzgebiete in Inner- Afrika werden wohl bald nach Pfingsten zum Abschluß gelangen. Die englische Regierung zeigt sich recht entgegenkommend, aber die Londoner Zeitungen stellen sich geradezu an, als ob in Zentral-Afrika Gold und Edelsteine nur so auf dem Boden umherliegen. Mit einer solchen Wut wird jede Konzession an Deutsch land bekämpft. Zum Glücke hängt der Abschluß einer Vereinbarung nicht ab von diesen neidischen Schrei hälsen. Tagesgeschichte. *— Lichtenstein. In gestriger Nummer unseres Blattes befand sich eine Notiz unter Mülsen, betreffend außer Konrs gesetzter Fünfmarkscheine vom 11. Juni 1874. Anschließend hieran sei darauf aufmerksam gemacht, daß betreffende Scheine noch bei der Reichsbank st elle in Berlin eingelöst werden. *— Bienenfreunde von Lichtenstein- Callnberg und den umliegenden Ortschaften haben hier in den letzten Wochen einen Bienenzüchter- Verein gebildet, welcher sich die Aufgabe macht, vaterländische Bienenzucht zu fördern undfortzubilden. Es werden zu diesem Zwecke regelmäßige Zusammen künfte in Herrn F. Gimpel' s Restaurant, Rümpf, stattfinden. Die nächste Zusammenkunft wird am 3. Pfingstfeiertag nachmittag abgehalten werden. — Ein so günstiges Bienenjahr ist, wie man aus dem Bogtlande schreibt, lange nicht dage wesen. Die Tracht ist außerordentlich reich. Die Völker vermehren sich deshalb sehr schnell. Am 19. Mai hat der Imker, Herr Friedr. Zeh in Kloschwitz, schon den ersten Bienenschwarm erhalten. — Die außerordentliche Hitze, unter welcher wir zur Zeit zu leiden haben und die uns noch bevor stehenden heißeren Sommertage rufen uns die zu dieser Zeit sich leider immer wiederholenden Fälle von Hitz- schlag in das Gedächtnis zurück. Nachdem durch unsere Aerzre die Theorie dieses Krankheitszustandes ergründet, ist auch in der reinen Zitronensäure ein vorzügliches Mittel gegen den Hitzschlag gefunden. Ueberhaupt sollte man nach körperlichen Anstrengungen, die be sonderes starkes Schwitzen bedingen, stets Zitronensäure zum Trinkwasser zusetzen. Es dürfte sich daher em pfehlen, daß Touristen, Radsahrer, Jäger, Landleute re. dieselbe stets bei sich führten. — Vom 23. Mai bis 20. Juli findet die immer währende Dämmerung statt. In dieser Zeit ist also der nördliche Himmel auch nach Mitternacht durch die hervordringenden Sonnenstrahlen erhellt. Und das bezeichnet die schönste Zeit des ganzen Jahres. Wie lange die „Götterdämmerung" aushält, wird nicht gesagt. Venus, der hellste Stern des ganzen Firma ments, strahlt mit zunehmender Helligkeit als Abend stern und kann schon bald nach Sonnenuntergang am Südwesthimmel in ziemlicher Höhe aufgefunden werden. Einen interessanten Anblick gewähren am 26. Mai abends Venus, Saturn und die Mondsichel, die auf verhältnismäßig kleinem Raum beisammenstehen. Am
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