Delete Search...
Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 05.10.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-10-05
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189010050
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18901005
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18901005
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1890
- Monat1890-10
- Tag1890-10-05
- Monat1890-10
- Jahr1890
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 05.10.1890
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Wochen- und NachnchtMatt zugleich UWs-ÄMM sn HohüSors, MSlitz, KmsSsrf, Nüsdorf, Fi. KBit«, Heimichsort, Mariemu m) Wsm. Amtsblatt für -e« Stadtrat zu Lichtenstein. —— 4«. Jahrgang. — -— Nr. 232. Sonntag, den 5. Oktober 1890. Dieser Blatt -rschewt täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Lag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postbote«, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergefpaltene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennige« berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Bekanntmachung. Zum Zwecke der Erhebung der staatlichen Einkommensteuer für das Jahr 1891 macht sich die Aufstellung von Hauslisten, welche als Grundlage zu dem Einkommensteuerkataster zu dienen haben, nötig. Es sind daher in diesen Tagen den hiesigen Hausbesitzern Formulare zu Hauslisten behändigt worden, in welchen dieselben alle in ihren Grundstücken wohnenden Steuerpflichtigen namhaft zu machen, auch die sonstigen darin enthal tenen Fragen genau zu beantworten haben. Diese Hausltsten sind verordnungsgemäß nach dem Stande am 12. Oktober auszufüllen und mit den Namensunterschriften der Haushaltungsvorstände ver sehen, bis längstens zum LS. Oktober alhier wieder einzureichen. Die Versäumung dieser Frist zieht eine Geldstrafe bis zu SO Mark nach sich. Da mehrfach Klagen und Beschwerden darüber eingegangen sind, daß in Hauslisten die Mietzinsen wahrheitswidrig angegeben worden seien, so ist ausdrück lich darauf aufmeiksam zu machen, daß nach dem klaren Wortlaute in Spalte 8 und 9 der Hauslisteu der Mietzins, welchen die Mietsbewohner zu zahlen haben, von den Mietsbewohneru selbst anzugeben ist, und daß sich die letzteren die wegen unrichtiger Angabe des Mietzinses eintretenden Nachteile selbst zuzuschreiben haben. Lichtenstein, den 4. Oktober 1890. Der Rat zu Lichtenstein. Fröhlich. Belarmtmachsmg. Nachdem die dem Lotterie-Collecteur Herrn C. Friedrich Werner zu Callnberg übertragen gewesene Agentur der Königlichen Altersrentenbank durch das Ableben des Genannten zur Erledigung gekommen ist und die Königliche Altersrentenbank-Verwaltung im Einvernehmen mit der Königlichen Generaldirektion der Sächsischen Staatseiscnbahnen der Stationskasse der letzteren zu Lichtenstein- Callnberg eine solche Agentur übertragen hat, bestehen nunmehr für den Bezirk des Amtsgerichts Lichtenstein folgende Altersrenteubank-Agenturen: in Lichtenstein: Lotterie-Collection Otto Friedrich Härtel, - Lichtenstein Callnberg: Stationskasse derK. Staatseiseubahn und - Mülsen St. Jacob: Lotterie-Collection Karl Herman» Theodor Stemmler, in Firma C. I. Stemmler. Die Agenturen sind zur unentgeltlichen Abgabe der in ihren Händen befind lichen Drucksachen und Formulare der Königlichen Altersrentenbank ermächtigt, werden auch über die Einrichtung der Bank sowie Annahme von Anmeldungen und Einlagen zum Zwecke der Erwerbung von Zeit- und Altersrenten stets bereitwillig Auskunft erteilen. Dresden, am 30. September 1890. Königliche Altersrenteubank-Verwaltung. I)r. Diller. Stadler. Holzauktion auf Oberwaldenburg-Rüsdorfer Forstrevier. Im Hotel zu den drei Schwanen in Hohenstein sollen Freitag, de» IQ. Oktober 18S«, von vormittags SUhr ab die in den Abteilungen 2, 4 an der Schulwiese, 10 niederer Kiefernberg, 11 oberer Kiefernberg, 14 Langenberger, 15 große Ebene, 17 Steinberg, 20, 21 Hohensteiner, 27 Schindelgraben, 28, 29, 30 Totengraben, 34, 35 Waldenburger Baumgarten, 36, 38 Lichtensteiner Baumgarten, 39 bis 42 Händler, 43 bis 45 am Forsthaus, 50 Eisenberg, 55 Blauborn, 59, 60 Gräfenviertel, 61 am Ebersbach, 62, 63 Salzlecke, 64 Mühlholz und 65 Heidelberg aufbereiteten: 4 birkene Stämme von 13—22 am Mittenstärke, 760 Nadelholz- „ „ 10-15 „ ff 218 „ „ „ 16—22 „ ff 66 „ 23-29 „ ff 18 30—36 „ 7 37-43 „ ,f 2 birkene Klötzer „ 20—25 „ Oberstärke, 3,s na lang, 34 Nadelholz-Klötzer „ 17-40 „ „ 2,s, 4 m „ 670 „ Stangen „ 3-4 „ Unterstärke, 1810 „ „ „ 5-6 „ ff 2825 7-9 „ ff 1410 10-12 „ ff 225 „ „ „ 13 1o „ 9 Rmtr. Ndhlz.-Nutzscheite 3 „ „ -Nutzrollen, 4 in 1 unter den üblichen Bedingungen versteigert werden. ang Fürst!. Schöuburg'sche Forstverwaltung Oberwaldenburg. Wochenschau. Unser Kaiser hat an der Seite des Kaisers Franz Joseph seinen feierlichen Einzug in die österreichische Hauptstadt gehalten. Wenn auch der Besuch von Wien auch nur ein Gelegenheitsbesuch war, eine Station auf der Reise Kaiser Wilhelms zu den Hochwildjagden in Steiermark, so hat doch die Stadt alles aufge boten, um den befreundeten Herrscher einen glanz vollen Empfang zu bereiten. Kaiser Wilhelms mann haftes Auftreten, seine kluge und entschiedene Regierung hat ihm auch im Auslande zahlreiche Bewunderer verschafft, und so begrüßten ihn denn die Wiener mit offenbarer Herzlichkeit. Der Aufenthalt dauerte nur einige wenige Stunden, während dessen der Kaiser den österreichischen Erzherzögen, dem Minister Grafen Kalnoky, dem deutschen Botschafter Prinzen Reuß und der stillen Kapuzinergruft einen Besuch abstattetc, um dort auf dem Sarge des Kronprinzen Rudolph einen Kranz niederzulegen und knieend ein Gebet zu ver richten. Unter erneuten enthusiastischen Volkskund- gebungen begab sich der Kaiser von Wien nach dem Lnstschlosse Schönbrunn, von wo nach einem Jagd diner die Reise nach Schloß Mürzsteg in Steiermark angetreten wurde, wo achttägige Gemsenjagden statt- findcn werden. Zu gleicher Zeit mit dem Kaiser traf auch König Albert von Sachsen in Wien ein und wurde mit denselben fürstlichen Ehren empfangen. Die österreichischen und ungarischen Zeitungen be sprechen den Kaiserbesuch in sehr herzlichen Worten. Irgend welche politische Bedeutung hat derselbe natür lich nicht weiter. Das Sozialistengesetz hat mit dem 1. Oktober seine Giltigkeit im ganzen Deutschen Reiche verloren, nachdem in der vorigen Reichstagssession der Gesetz entwurf, melcher die Verlängerung des Ausnahmege setzes in Vorschlag brachte, abgelehnt worden war. Der Uebergang aus dem alten in die neuen Verhält nisse hat sich ohne alle Störungen vollzogen. In Berlin und anderen großen Städten haben wohl Festlichkeiten und Versammlungen, welche von den sozialdemokratischen Wahlkomitee's arrangiert waren, stattgefunden, aber bei denselben sind keinerlei Aus schreitungen vorgekommen. Die Ernennung eines neuen preußischen Kriegs ministers ist bereits erfolgt, der Generallieutenant von Kaltenborn-Stachau ist zum Nachfolger des bis herigen Ministers von Verdy du Vernois bestimmt worden. Hingegen war es nicht richtig, wenn es hieß, auch der Generalstabschef Graf Waldersee wolle seinen Posten ausgeben und solle durch den kommandieren den General von Leszinsky ersetzt werden. Auch von einem Wiedereintritt des früheren Preußischen Ministers von Puttkammer in den Staatsdienst war die Rede, doch hat auch diese Angabe sich nicht bewahrheitet. Der ehemalige Minister denkt nicht daran, aus seiner Zurückgezogenheit wieder herauszutrcten. Reichskommissar von Wißmann wird in nächster Zeit nach Ostafrika wieder zurückreisen und seinem Amte in gewohnter Weise bis zum 1. April nächsten Jahres vorstehen. Alsdann soll eine Neuregelung der Verwaltung in unserem dortigen Schutzgebiet er folgen, und zwar wird voraussichtlich der bisherige Gouverneur von Kamerun, Freiherr von Soden, an die Spitze der Zivilverwaltung treten, während Major von Wißmann oder ein anderer Offizier das Kom mando der Schutztruppe erhält. Vielfach wird an genommen, Major von Wißmann werde, ebenso wie Emin Pascha, an die Spitze einer großen Expedition in das Innere treten. Die Untersuchung über die Ermordung der deutschen Expedition Künzel im Witu- gebiet ist noch nicht abgeschlossen. Hingegen ist der Engländer Thomson, welcher eigenmächtig eine von der deutschen ostafrikauischen Gesellschaft gehißte Flagge herabgenommen hatte, von dem englischen General konsul in Zanzibar bestraft worden und zugleich hat letzterer dem deutschen Vertreter seine Entschuldigung wegen des bedauerlichen Vorfalles ausgesprochen. Damit ist die Sache für beigelegt erachtet. Die Vorarbeiten für den Reichstag und den preußischen Landtag werden an den betreffenden Stellen nach Möglichkeit gefördert. Der Reichstag wird be kanntlich in der zweiten Novemberhälfte seine Arbeiten wieder aufnehmen und der Preußische Landtag mög licherweise schon zum Beginn des genannten Monats zusammentreten, nm die großen Reformgesetze in erster Lesung zu beraten. Am 1. Oktober ist auch das neue Armeegesetz in Kraft getreten und sind die in der letzten Reichstagssession genehmigten Truppenverstärk ungen offiziell gebildet. Die Reichsregierung, wie die Preußische Staatsregierung haben sich zur Ausgabe dreiprozentiger Anleihen entschlossen. Die Subskrip tion darauf soll am 9. Oktober erfolgeu. Aus dem Auslande ist in dieser Woche nur wenig zu melden. In Frankreich herrscht noch vollste politische Ruhe. Eine Art von Manifest des Grafen von Paris, in welchem das Haupt der Familie Or leans eiugesteht, mit Bonlanger gemeinsame Sache gemacht zu haben, hat in Frankreich sehr schlechten Eindruck gemacht. Ein Prinz und ein solcher Schwind ler Arm in Arm, das bietet allerdings ein nicht sehr reizendes Bild. Eine große Anzahl monarchistischer Abgeordneter will deshalb zu den Republikanern übertreten. In Nancy hatte die Polizei wieder ein mal einen deutschen Spion verhaftet, der triumphierend zum Verhör geschleppt wurde. In demselben stellte sich dann die amüsante Thatsache heraus, daß der „preußische Spion" ein französischer Kavallerie-Offizier in Zivil war. In England herrscht ebenfalls völlige Stille in der Politik. Die Prozeßverhandlung gegen mehrere, wegen Aufreizung angeklagte irische Abge ordnete macht allein von sich reden, doch sind die Einzelheiten lediglich für Engländer von größerem Interesse.
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview