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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 12.11.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-11-12
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189011127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18901112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18901112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1890
- Monat1890-11
- Tag1890-11-12
- Monat1890-11
- Jahr1890
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 12.11.1890
- Autor
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Woche«- nnö KachnchiMatt zugleich 8eschLfts-Mzeigtr für Holmdtts, M-litz, ZeM-ors, Rüsdorf, st. 8Bie», Heimichsort, Usricm» mS Miilsea. Amtsblatt für de« Stadtrat zv Lichtenstein. — 40. Jahrgang. — Nr. 263. Mittwoch, den 12. November 1890. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonu- und Festtags) abends für den folgende« Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 17S, alle Kaisrrl. Postanstalten, Postbote«, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene kkorpuSzeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. BekarmtMkchrmg. Nachdem mit Schluß dieses Jahres aus dem hiesigen Stadtverordnetenkollegium die Herren Stadtverordneten Handelsmann und Lotteriekollekteur Otto Friedrich Härtel, Sparvereinskassierer Ernst Heimann Preuß und Silberwarenfabrikant Johann Georg Bruno Apel, sowie Herr Ersatzmann Kaufmann Louis A cends wegen Ablaufs ihrer dreijährigen Amtierungszeit auszuscheiden haben, so ist zur vorgeschriebnen Ergänzungswahl von 2 ansässigen und 1 unansässigen Stadtver ordneten, sowie von 1 ansässigen und 1 unansässigen Ersatzmann der 2V. November 18S0 als Wahltermin anberaumt worden. Ratswegen werden daher alle stimmberechtigten Bürger hiesiger Stadt andurch geladen, an dem bezeichneten Tage von vormittags 9 Uhr ab bis nachmittags 1 Uhr ihre Stimmzettel, auf welchen je 3 ansässige und 2 unansässige wählbare hiesige Bürger unter Angabe ihrer Vor- und Zunamen und ihres Standes oder Gewerbes, sowie der Nummer der in hiesiger Polizeiexpedition bis zum Wahltage ausliegenden Wahlliste zu verzeichnen sind, im hiesigen Ratssitzungszimmer vor dem Wahlaus schuß in Person abzugeben. Stimmberechtigt sind alle in der ausliegenden Wahlliste eingetragenen Bürger und es wird jedem derselben ein Stimmzettel rechtzeitig zugestellt werden. Die Wählbarkeit steht allen stimmberechtigten Bürgern zu, welche im Stadt» bezirke thren wesentlichen Wohnsitz haben. Die Mitglieder des Stadtrats, sowie besoldete Gcmeindebeamte können nicht zugleich Stadtverordnete sein. Jnglcichen sind die dem Stadtverordnetenkollegium bereits angehörenden Herren Kaufmann Singer, Färbereibesitzer Heyder, Schankwirt Oettel, Maurermeister Hedrich, Dekorationsmaler Keller und Webwarensabrikant Fröh lich bei der gegenwärtigen Wahl außer Berücksichtigung zu lassen. Lichtenstein, den 11. November 1890. Der Rat zu Lichtenstein. Fröhlich. Lagssgeschichte. *— Lichtenstein, 11. November. Gestern abend beging die hiesige Freiwillige Feuerwehr im festlich geschmückten Saale des goldenen Helm ihr diesjähriges Stiftungsfest mit Concert und Ball. Mit diesem Feste war zugleich ein feierlicher Akt verbunden. Im Auftrage des hohen Protektors der Feuerwehren, Sr. Majestät des Königs von Sachsen, überreichte Herr Bürgermeister Fröhlich dem Handels mann Herrmann Otto hier das vom Kgl. Ministerium gestiftete Ehrenzeichen für 2üjährige treue Dienste bei der Freiw. Feuerwehr, knüpfte daran seinen und den Glückwunsch der Stadl und schloß mit einem dreifachen Hoch auf Se. Majestät den König von Sachsen, welchem die gesamten Festteilnehmer jubelnd zustimm ten und hierauf die Sachsenhymne stehend sangen. Ferner wurden noch 3 andere Feuerwehrmitglieder und zwar Zugführer Robert Zscherp, Signalist Fr. W. Simon und Spritzenführer Ernst Dienelt mit Ehren-Diplomen, gestiftet vom Landesausschuß für Feuerwehren für 20jährige treue Dienste, ausgezeichnet. Herr Bürgermeister Fröhlich überreichte solche den betr. Jubilaren ebenfalls unter beglückwünschenden Worten, ging dann näher auf die Nützlichkeit des Instituts der Feuerwehren über, indem er der retten den Hand, welche der Feuerwehrmann seinem Nächsten in der Stunde der Gefahr reicht, gedachte und schloß dann mit einem Hoch auf die Freiwillige Feuerwehr. Außer der dastgen städtischen Behörde war auch das Kgl. Amtsgericht durch Herrn Oberamtsrichter Gehler vertreten. Nachbarfenerwehrcn waren von Callnberg, Heinrichsort und Neudörfel anwesend. *— Heute wurde hier eine Greisin, namens Christiane verw. Kühn geb. Hermann, beerdigt, welche das hohe Alter von 93 Jahren 9 Monaten und 8 Tagen erreicht hatte und als die z. Z. hier lebende älteste Person in unserer Stadt galt. Die Ver storbene befand sich in ärmlichen Verhältnissen und genoß öffentliche Unterstützung. — Ueber das Reinigen und Auffrischen von Pelzwaren, welche gegenwärtig aus dem Spinde genommen werden, teilt ein Ingenieur, der sich lange in Rußland, dem „klassischen Lande" für Pelzsachen, aufgehalten hat, folgende im russischen Reiche übliche Methode mit: Man bringt Roggenkleie in einen Topf — ob in einen eisernen oder irdenen ist gleichgültig — und macht dieselbe unter stetem Umrübren so heiß, als es die Hand ertragen kann, schüttet die so erhitzte Kleie auf den Pelz und reibt diesen damit recht tüchtig ein. Alsdann bürstet man denselben mit einer reinen Bürste aus oder man klopft ihn so lange, bis alle Teile der Kleie entfernt sind. Der Pelz erhält hierdurch seinen früheren Glanz wieder und es werden sogar weiße Pelze wieder wie neu. — Ein erteilter Auftrag kann nicht zurückgezogen werden. Der Reisende einer großen Kleiderstoff-Fabrik legte einem Käufer seine Muster kollektionen vor und hatte bereits einen Auftrag in sein Kommissionsbuch notiert, Lieferungs- und Zahl ungsbedingungen, sowie die Preise waren vereinbart, als bei einem neuen Artikel der Käufer einen niedri geren Preis anlegte, als der Reisende verlangte. — Da eine Einigung nicht erzielt werden konnte, meinte der Käufer: „Wenn Sie mir diesen Artikel nicht um den Preis liefern können, dann streichen Sie den ganzen Auftrag und ich kaufe garnichts von Ihnen." — Trotz weitestgehenden Entgegenkommens des Reisen den wurde eine Einigung nicht erzielt, und als der letztere meinte: „Jedenfalls bleibt der mir erteilte Auftrag in Kraft, denn derselbe entspricht einem ab geschlossenen Vertrage", wurde der Käufer unhöflich und deshalb bestand der Reisende auf seinem Recht, ließ die Ware absenden, der Käufer weigerte sich, die selbe anzunehmen, es kam zur Klage, und bei dem durchgeführten Prozesse wurde der Käufer zur Be zahlung der bestellten und mustergcmäß gelieferten Ware verurteilt. Daraus geht immer wieder deutlich hervor, daß ein erteilter Auftrag einem abgeschlossenen Vertrage gleicht, der nicht willkürlich von einem dec vertragsschließenden Teile aufgehoben werden kann. — Von fachmännischer Seite schreibt man: Die gebrachte Notiz über Mangel an Aufträgen der sächsi schen Schuhfabriken dürfte irrtümlich sein. Ungewöhnliche Arbeiter-Entlastungen sind bisher nicht erfolgt, noch werden dieselbe» erfolgen, da Winter- und Frühjahrsaufträge überall reichlich vorhanden. Die sächsischen und namentlich Dresdner Schuhfabrikate haben durch Chic und Solidität die österreichischen so ziemlich aus dem Felde geschlagen und wird selbst ein für Oesterreich günstiger Zolltarif kaum im Stande sein, obigen Fabriken besonderen Schaden zu machen, vielmehr kommen deren Erzeugnisse immer mehr in Aufnahme. — Dresden, 10. November. Se. Maj. der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß mit Rücksicht auf die am 1. Dezember d. Js. stattfindende Volkszählung und mit Rücksicht auf die erhöhte gewerbliche Thätigkeit in der Zeit vor dem Weihnachtsfeste die für November und Dezem ber noch angeordneten umfangreichen Uebungen des Beurlaubtenstandes auf den Januar bez. Anfang Februar nächsten Jahres verlegt werden. — Einem Vortrage, welchen vr. Karl Peters auf Einladung des konservativen Vereins und der Kolonialgesellschaft in Dresden vorigen Sonnabend im Gewerbehaussaale hielt, wohnten der König von Sachsen, die Prinzessin Mathilde, die Prinzen Georg und Albert, die Minister, die Spitzen der Behörden, die am Hofe beglaubigten Gesandten und die ange sehensten Persönlichkeiten der Stadt, insgesamt weit über 2000 Personen bei. Nachdem Hofrat Or. Credo die Versammlung eröffnet hatte, schilderte vr. Peters den Verlauf seiner Expedition, worauf der Reichs tagsabgeordnete vr. Mehnert den Gast feierte und mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf Se. Majestät den König schloß. Bei dem darnach zu Ehren des Or. Peters und seiner Genossen veran stalteten Fcstkommers brachte Geheimrat Ackermann den Trinkspruch auf vr. Peters aus. — Die „Dresdner Nachrichten" schreiben: Vor einigen Tagen langte in Dresden eine eigentümliche kleine Karawane an. Die Geschichte derselben war solgende: Vor Kurzem verschwanden aus Wien zwei Söhne wohlhabender Familien unter Mitnahme einer- größeren Summe Geldes und Hinterlassung von Briefen, in denen sie mitteilten, sie wollten sich als Schiffsjungen in Hamburg verdingen und in die weite Welt reisen; man solle keinen Versuch machen, sie zu verfolgen, denn sonst würden sie sich töten. Man kann sich den Schrecken der Eltern denken! Die Väter der reiselustigen Jungen wendeten sich in ihrer Verlegenheit au einen Rechtsanwalt und dieser reiste sofort nach Hamburg. Dort spionierte er die Beiden aus, stellte sich ihnen schließlich als Schiffsrheder aus Bremerhafen vor und sagte, er wolle sie engagieren. Willig folgten ihm die Vertrauensseligen in sein Hotel, lieferten ihm sogar, als er erklärte, „es sei dies Mal so Sitte", auch zwei Revolver und ihr Geld aus und ließen sich schließlich von dem freund lichen Schiffsrheder einen kräftigen Schwips auf hängen. Vertrauens- und weinselig wurden sie in's Eisenbahnkoupee verpackt. Sehr klug sahen sie nicht aus, als sie h'er auf dem Böhmischen Bahnhof er wachten und merkten, daß sie düpiert waren. Jetzt sind sie wieder in Wien und haben alle Reiselust ver loren. — Leipzig, 10. November. Im alten Skulp turensaale des Neuen Museums stürzte die Stuckdecke herunter. Glücklicherweise konnten sich die dort an wesenden zahlreichen Personen noch rechtzeitig in Sicherheit bringen. — Chemnitz. In der am Montag abend im Schützenhause, Schützenstraße, abgehaltenen Versamm lung der hiesigen Wirker wurde beschlossen, den in Aussicht genommenen Generalstreik im Hstcklick auf die gegenwärtig nicht besonders günstig liegenden Verhältnisse bis auf weiteres zu vertagen. Schließ lich wurde eine Resolution einstimmig angenommen, in welcher sich die Versammelten für die Gründung eines Fonds erklärten. — Döbeln. Das Königl. Sächs. Ministerium des Innern hat der Amalie Henriette Richter geb. Hempel hier, welche 32 Jahre lang in der Zigarrcn- fabrik von Louis Sturm hier gearbeitet hat, die große silberne Medaille für „Treue in der Arbeit" ver liehen. — Meißen. Der Korbmacher Schultz au» Cölln, einer der rührigsten Agitatoren der Meißner Sozialdemokratie, der Einberufer von Volksversamm lungen, hat eine größere Summe Abonnemcntsgelder für die „Sächsische Arbeiterzeitung" unterschlagen und ist verschwunden, sein Aufenthalt ist bis jetzt noch unbekannt. Auch ein anderer „hervorragender" Führer der Sozialdemokratie hat Meißen verlassen und eine größere Geldsumme unterschlagen. — Ein energischer Gläubiger ist der Produkten händler Sommer ^in Cölln a. E. Derselbe ver öffentlichte kürzlich folgendes Inserat: „Ich ersuche > alle meine Restanten höflich, baldigst an ihre Schulden
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