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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 10.12.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-12-10
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189012105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18901210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18901210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1890
- Monat1890-12
- Tag1890-12-10
- Monat1890-12
- Jahr1890
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 10.12.1890
- Autor
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Wochen- und KachnchtsblaU zugleich GWfMszeM sm Hohiimj, Mdlitz, LeMilns, M-ns, 8t. Wm, Heimchsort, Maritim mi> Nist». Amtsblatt für Se« Stabttat zu Lichtenstein. — 4V Jahrznng. — Nr. 286. Mittwoch, den 10. Dezember 1890. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonu» rmd Festtag-) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige Bestellungen nehmen anher der Expedition in Lichtenstein, Markt 17S, alle Kaiser!. Postaustalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene KorpuSzetle oder deren Rau« mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Bekanntmachung, die Aufzeichnung der Pferde und Rinder betreffend. Die Herren Bürgermeister der Städte Callnberg und Ernstthal, sowie die Herren Gemeindevorstände werden darauf aufmerksam gemacht, daß sie in den letzte» 14 Tugen dss. Mts. die in 8 4 unter 6 der Verordnung vom 4. März 1881 (Seit- 13 fg. des Gesetz- und Verordnungsblattes), die nach dem Reichsgesetze vom 23. Juni 1880 für die wegen Seuchen getöteten Tiere zu ge währenden Entschädigungen betr., vorgeschriebene Aufzeichnung der vorhandenen Pferde und Rinder nach Maßgabe der in der bezeichneten Verordnung er lassenen Vorschriften vorzunehmen und die in den Columnen 1, 2 und 3 ausge füllten Formulare bis zum 8. Januar I8N4 anher einzureichen haben. Glauchan, den 1. Dezember 1890. Königliche Amtshauptmaunschaft. Merz. Pf. Tagesgeschichte. * — Lichtenstein. Im Interesse der heimischen Geschäftswelt ebenso wie in jenem der Käufer machen wir darauf aufmerksam, wie sehr unsere Geschäfts leute bestrebt sind, allen Anforderungen unserer Zeit zu entsprechen, so daß wohl Niemand nötig hat, sich mit seinen Einkäufen anderswohin zu wenden. Jeden falls sollte es sich jeder Käufer zur Pflicht machen, sich erst am Orte umzuschauen, ob er nicht da alles Wünschenswerte gut und zu billigem Preise haben kann, ehe er auswärts einkauft. Besonders gilt das auch für die jetzigen Weihnachtseinkäufe. Nicht blos jene Geschäfte, welche förmliche Weihnachts- ausstellnngen veranstalten und daher besonders reiche Auswahl an Schönem, Nützlichem und Neuem bieten, sind es, welche Berücksichtigungen verdienen, sondern jeder Geschäftsladen kann jetzt mehr oder weniger als eine Weihnachtsaussiellung betrachtet werden, in welcher von großen und kleinen, wertvollen und billigen, zu Geschenken geeigneten Gegenständen Aus wahl genug ist, nicht zu vergessen auch jener Hand werker und Künstler, welche nur auf Bestellung arbeiten, dafür aber um so sicherer für volle Befriedig ung aller Spezialwünsche gutstehen können. * — Heinrichs» rt, 9. Dezember. Bei der gestern hier stattgefundenen Gemeinderats-Ergänzungs wahl wurden als Ausschußpersonen die Herren Friedrich Martin und Otto Thümmler, als Ersatz männer die Herren Gotilieb Schulze und Ferdinand Scheller gewählt. * — Freitag, den 12. Dezember nachm. 4 Uhr wird Herr 1)r." Steglich, Vorstand der Versuchs station für Pflanzenkultur am Königl. Botanischen Garten zu Dresden, in der Oekonomischen Gesellschaft im Königreiche Sachsen — im Restaurant Hirschhoff, große Brüdergasse 25 I — einen Vor trag halten über: „Ziel und Aufgaben der Ver suchsstation für Pflanzenkultur zu Dresden.'' Der selbe wird 1. die Einrichtung und Anlage der Ver suchsstation, 2. die Thätigkeit in der Station, 3. das Verhältnis zur landwirtschaftlichen und gärtner ischen Praxis, 4. die Organisation des Versuchs wesens überhaupt näher behandeln bezw. ausführ licher erläutern. Da die Einrichtung der Versuchs-' station für Pflanzenkultur für die sächsischen Land wirte von großer Bedeutung und Nutzen werden wird, so dürfte der von Herrn vr. Steglich zu be handelnde Gegenstand weitere landwirtschaftliche Kreise interessieren, weshalb wir auf diesen Vortrag angelegentlichst aufmerksam machen wollen. Durch Mitglieder eingeführte Gäste sindjederzeitwillkommen; ebenso sind Eintrittskarten beim Schriftführer der Gesellschaft — Carolastraße 2, Part. — kostenlos zu entnehmen. — Knecht Ruprecht ist im ganzen Lande ein bekannter Gast, der um die schöne Weihnachts zeit seinen Besuch fast in jedem Hause abstattet und Gaben unter die Kinder austeilt, je nach dem sie gehandelt. Darum wird er auch von den bösen Buben meist gefürchtet; für so manchen von ihnen hat er schon eine Rute mitgebracht, und die aller schlimmsten soll er sogar in seinen Sack stecken, ohne den er selten erscheint. In den Städten kommt er gewöhnlich schon am Tage des heil. Nikolaus (6. Dezember) oder später in der Dämmerstunde. Daher führt der bärbeißige Geselle auch meistenteils den Namen St. Niklas. Anders ist es auf dem platten Lande. Da kommt er immer am Abend vor dem Christfest und überläßt das Feld in den Städten um diese Zeit schon dem „Heiligen Christ", der darum auf das Land hinaus auch erst zu nachtschlafender Zeit oder in früher Morgenstunde kommen kann. Wie grimmig sieht doch ans dem Lande Knecht Ruprecht aus. Umgewendete Schaf pelze und Betttücher machen gewöhnlich seine Kleid ung aus, und wenn dadurch die Vermummung noch nicht genügend ist, so thun Kienruß, falsche Bärte und Larven das Ihrige zur Unkenntlichkeit des Ruprechts, hinter dessen Gestalt sich natürlich nur ein naher Verwandter oder Bekannter verborgen hält. Um auf den Knecht Ruprecht einen günstigen Eindruck zu machen und ihn gütiger zu stimmen, lernen die Kinder allerhand kleine Gebete und her gesagt in der kindlichen Einfalt und Schüchternheit verfehlen sie ihre Wirkung nicht; der gefürchtete Ruprecht öffnet den gefüllten Sack und wirft Nüsse, Aepfel und Zuckerzeug in die Stube, sich schnell verabschiedend, um zum Nachbarhaus zu eilen, wo dieselben Szenen sich wieder abspielen. — Beim Nahen der Weihnachtszeit dürfte es angebracht sein, besonders unbemittelte Leute vor einer Klasse von Hausierern zu warnen, die auch unsere Gegend unsicher machen. Es wird von Görlitz aus ein schwunghafter Handel mit Uhren, Gold- und Silbcrwaren getrieben, dem namentlich die sogenannten kleinen Leute zahlreich zum Opfer gefallen sind. Ganz abgesehen davon, daß derartige Waren durch die Ge werbeordnung vom Hausierhandel ausdrücklich aus geschlossen sind, erhalten die Käufer für ihr gutes Geld nur geringwertige Waren, sie werden auf's Frechste betrogen. Man lockt sie aber damit, daß Ratenzahlungen, bald zu 1 Mk., bald sogar zu 50 Pf. nachgelassen werden. Das besticht den kleinen Mann: er läßt sich vorreden, daß er auf diese Weise mit Leichtigkeit etwas erwerben kann, was er sonst im ganzen Leben nicht sein eigen nennen könnte. Das sollte doch Jedermann bedenken, daß ihm ein solider Uhrmacher, ein reeller Goldarbeiter sicher ebenso annehmbare Bedingungen stellen würde, bei dem er aber obendrein noch die Garantie hat, daß er gut bedient und nicht übervorteilt wird. — In jedem Eisenbahnzuge bleibt der erste Wagen hinter der Maschine unbesetzt, auch wenn es ein Personenwagen ist. Bisher genügte es, diesen Wagen einfach verschlossen zu halten; neuerdings aber hat man auch ein äußeres Kennzeichen an gebracht in Gestalt einer Tafel mit der Aufschrift „Schutz-Wagen." — Der Zonentarif nimmt mehr und mehr das volkswirtschaftliche Interesse der Geschäftswelt in Anspruch. So hat Dr. Perrot, der schon lange für Einteilung aller Entfernungen bei Eisenbahnrcisen in 3 Zonen wirkt, in einem jüngst gehaltenen Vor trage nachgewiesen, daß man z. B. von Dresden nach Zwickau auf der sächsischen Bahn um 1,80 Mk. teurer reist, als wenn man einen Umweg über Böhmen macht. Damit wollte er darthun, daß auck Sachsen sich dem neuen Tarife nicht länger mehr verschließen kann, wenn es sich nicht selbst schädigen will. Frei lich wird es noch lange währen, ehe die Perrot'schen Ideen verwirklicht werden; aber verbilligt wird das Reisen mit der Eisenbahn auch in Sachsen, des sind wir gewiß. Die österreichische Südbahn geht jetzt sogar mit der Einführung eines Frachtzonentarifs vor. — Die 450jährige Jubelfeier der Buch - druckerkunst, welche in diesem Jahre allerorten Deutschlands festlich begangen wurde, hat aus den Kreisen der Buchgewerbe heraus den Vorschlag ent stehen lassen, die Buchdruckerkunst und ihre drei großen Erfinder und Förderer — Johannes Guten berg, den Erfinder der Buchdruckerkunst, Alois Senefelder, den Erfinder des Steindruckes, und Friedrich König, den Erfinder der Schnellpresse — durch ein großes deutsches Ehrendenkmal am Haupt sitze der deutschen Buchgewerbe, in Leipzig, zu ver herrlichen und zu dem Zwecke unter den Angehörigen der Buch- und Papiergewerbe eine bescheidene allge meine Ehrensteuer unter dem Namen „Gutenberg- Pfennig" auszuschreiben. Ein Ausschuß, dem höchste Reichs- und Staatsbeamte wie die Vertreter der deutschen Schriftstellerwelt und fast aller deutschen Vereinigungen der Buch- und Druckgewerbe ange hören, hat zudem einen Aufruf erlassen, um auch weitere Kreise an der Förderung dieser nationalen Aufgabe zu interessieren. — Inhalts einer Bekanntmachung des evange lisch-lutherischen Landeskonsistoriums wird die dritte vom Geh. Regierungsrat v. Seydewitz bearbeitete Auflage des „Codex des im Königreich Sachsen geltenden Kirchen- und Schulrechtes" in den näch sten Tagen durch die Verlagsbuchhandlung von B. Tauchnitz in Leipzig zur Ausgabe gelangen. Der Kaufpreis ist füx das Publikum auf 44 Mark festgesetzt. — Der neuen Landes-Knappschaftspensionskasse sind bis jetzt von 29 400 Bergleuten Sachsens 26 300 Mann beigetreten. Beitrittserklärungen gehen täglich noch ein. Die Urwahlen zur Generalversammlung finden im ganzen Lande am 17. l. M. nachmittags statt. Die Generalversammlung selbst wird am 29. d. M. vormittags 11 Uhr in Freiberg im Brauhof saale abgehalten. Auf der Tagesordnung stehen fol gende Berechnungsgegenstände: a) Genehmigung des endgültig fertig gestellten Statuts; b) Wahl des Knappschaftsvorstandes; a) Einsetzung eines Revisions ausschusses bez. Wahl desselben. — Eine allen Jägern sicher willkommene Neu heit ist das soeben von der Firma Fischer L Kürsten in Leipzig herausgegebene. Schußbuch, auf welches die Aufmerksamkeit aller Interessenten hin gelenkt sei. Dasselbe zeigt zunächst auf zwei Karten recht anschaulich die Jagd- und Schonzeit alles jagdbaren Wildes und Geflügels in Sachsen und Preußen. Ferner enthält das Schußbuch praktisch angeordnete Tabellen, in denen alle erlegten Tiere gesondert verzeichnet werden können. Die Aus stattung des Buches ist eine ebenso geschmackvolle, wie dauerhafte, das Format desselben ist ein äußerst handliches. — Chemnitz, 8. Dezember. In einem Hause der Lutherstraße befand sich heute, Montag, vormittag das 2sti Jahre alte Kind eines Arbeiters, ein Mädchen, bei den Kindern eines Stubennach bars und spielte mit denselben. Hierbei kam das Mädchen in einem unbewachten Augenblick dem Fen ster zu nahe und stürzte aus demselben zwei Stock hoch herab in den Hof. Das Kind wurde sofort aufgehoben und auf Anordnung eines Arztes in das Stadtkrankenhaus gebracht. Daselbst ist das be dauernswerte Kind nach kurzer Zeit verschieden; es hatte bei dem Sturz einen Schädelbruch erlitten.
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