zur Belehrung und Unterhaltung. 88^ Stück, den i o. November 1808. Cavezzali's Verfahren Zucker aus dem Honig zu ziehen. s ist zwar bekannt, daß der Honig eine Mischung von Zuckertheilen und Schleim »st, aber Wenige kennen die Kunst, beide Substanzen abzusondern, und cs scheint man habe noch kein sicheres Mittel zu diesem Zwecke, da man mehrere Versuche über die sen Gegenstand bekannt gemacht hat. Unter die neusten gehört Cavezzali's Anweisung. Anfangs glaubte dieser Chemiker die Kohle zur Absonderung der schleimigen Theile brau chen zu können, aber das Resultat seiner Versuche zeigte ihm, daß mit dem gewonne nen Zucker eine Säure verbunden war, wel che die Cristallisation verhinderte. Er ver suchte also eine andre Methode. In ein ir denes Gefäß that er eine bestimmte Menge Honig, setzte eS bei Lfterm Abschäumen einer mäßigen Hitze aus, und goß eS nachher durch ein Filtrirgefäß. Die filtrirte Flüssigkeit wurde von neuem in ein irdenes Geschirr ge- than, und auf einen mäßig gehetzten Ofen gestellt. Alsdann pulverte er Eierschalen, und bestreute den Honig damit. Einige Au genblicke nachher brachte dieses, mit dem Honig wohl vermischte, Pulver eine sehr merkliche Aufwallung hervor. Er fuhr fort alles umzurühren, und so lange Eierschalen pulver hinzuzusetzen, bis die Flüssigkeit ge sättigt war. Alsdann nahm er das Gefäß vom Feuer und ließ es ruhig stehen. Nach einiger Zett bildete sich auf der Oberfläche ein dicker Schaum, und einige schleimige Theile schwammen in der Flüssigkeit. Er mußte diese, um sie völlig abzuklären, filtriren. Nach dieser Operation erhielt er einen Sprup, der gar nichts mehr von dem säuerlichen Ge- schmacke des Honigs hatte. Einen Theil dieses SprupS that er in ein wohlverstopsteS irdenes Gefäß, und stellte es an einen Ort, wo stets gleiche Temperatur herrschte. Das Uebrige ließ er auf gelindem Feuer verdam pfen, und erhielt davon Zuckerkristatlen. Vier Monate nachher untersuchte er den auf bewahrten Syrup, und fand, daß auch die ser unten auf dem Boden Kristalle angesetzt hatte. Er goß die Flüssigkeit ab. Als die Kristalle getrocknet waren, fand er sie völlig gleich den Kristallen von gewöhnlichem Zucker, aber sie waren röthlich, und zogen die Feuch tigkeit der Luft an. Er wusch sie mit Wein geist ab, und dieß Mittel nahm den Kristallen Rrrr