Belehrung und Unterhaltung. lOtes Stück/ den 25. Januar 1809. Rückblicke auf den Ursprung der a u f g e h o b e n e n spanischen Inquisition. (Fortsetzung.) ls die neue Anstalt durch ständische Ein willigung bestätigt war, bemühte man sich nachdrücklicher um des Papstes Genehmigung. Seit der ersten Gründung der spanischen In quisition hatte sich der Papst der Verwand lung eines geistlichen Gerichts in ein weltli ches widersetzt, und mehrere Schritte gethan, welche die Absicht ausdruckten, solche Neue rung nicht zu dulden. Er hatte den Erzbi schof von Toledo, Mendoza's heftigen Geg ner, kurz nach der Einsetzung des neuen In quisitors berechtigt, ein feierliches Gericht zu halten über einen Lehrer in Salamanca, der ketzerischer Jrrthümer beschuldigt ward, und den General - Inquisitor mehrmals nach Nom zur Verantwortung gefodert, aber Tor- quemada gehorchte dem Rufe nicht, und sandte einen Freund, seine Venheidigung zu führen. Der Streit zwischen dem spanischen Hofe und dem Papste ward heftig bis zum Jahre 1483 geführt, wo endlich Sixtus IV. nachgeben und Torquemada als General-Inquisitor von Castilien und Leon bestättigen mußte. Zu gleich ward diesem durch die päpstliche Dulle gestattet, Nnterrichter in Glaubensfachen nach eigenem Gutdünken zu bestellen, die vor her von dem Papste angeordneten Richter ab zusetzen, und das alte Verfahren in Glau- bensuntersuchungen nach der neuen Vorschrift einzurichten. Eine spätere Bulle unterwarf Aragon, Valencia und auch Sicilien (Ferdi nands Erbe) dem castilischen Groß-Inquisi tor , und so ward die Inquisition das erste Gericht, dessen Sprengel sich über das casti- lische und aragonische Reich auedehnte. Auch die aragonischen Stande mußten auf der Ver sammlung zu Tarragona 1434 schwören, die Inquisition zu schützen. Die Einführung des neuen Gerichts er weckte Gährungen und Aufstand in mehrer» Gegenden. Empört durch die Härte der Glaubensrichter, und vielleicht auch unter dem Einflüße der Bischöfe, verweigerten mehrere Städte den Inquisitoren den Ein gang und manchem kostete es das Leben. So ward in einem Volksaufstande zu Zaragoza der aragonische Inquisitor Pedro de ArbueS in der Kathedralkirche erschlagen, den später auf Karls V. Ansuchen Papst Paul III. al-