Beitrage zur Belehrung und Unterhaltung. Nr, Dresden/ den 8. May 1809» Gustav Adolph der I., König in Schwede n. (Beschluß.) a jetzt die Dayerschen Truppen zu Wal lensteins Armee gestoßen waren, so konnte Gustav um so eher sich in Bayern ausbrei- ten., und von da in Oestreich eindringen, und Ferdinanden zu einem vortheilhasten Frieden nöthigen, oder wenigstens Wallen steins Absichten vereiteln, den Krieges - Schau platz in die sächsischen Länder zu versetzen; würde auch ohnfehlbar seine Absichten erreicht haben, wenn nicht die dringenden wiederhol ten Bitten seines Bundesgenossen, des Chur- sürsten von Sachsen, sein Vorhaben unter brochen hätten. Diesem war nämlich Wal lenstein mit dem ganzen kaiserlichen Heere in seine Länder gefallen, und hausete auf das furchtbarste darinnen. Zu schwach, selbst Widerstand zu leisten, bat er auf das instän digste um Gustavs Beistand. Ob nun gleich der kluge Oxenstierna Gustaven rieth; nicht von seinem Vorsatze abzugehen, indem Wal lenstein von selbst, wenn er den schwedischen Einbruch in die kaiserlichen Erblande erführe, nmkehren nnd Sachsen verlassen müsse: so beschloß doch Gustav alles übrige vor der Hand aufzugeben, und zur Rettung seines Bundesgenossen zu eilen, dessen Lander von den Drangsalen des Krieges zu befreien, und von einem nachtheiligen und unbilligen Frieden zu retten. Nachdem Gustav also einige Ab- theilungen seiner Armee in Bayern, Schwa ben und Elsaß unter Gustav Horn gelassen, und sich mit Bernhard von Weimar verei nigt, eilte er durch Franken, Sachsen zu Hülfe. Als Gustav zu Naumburg anlangte, so verlief; Wallenstein Weissenfels, und zog sich in die Gegend von Lützen, und als erster durch eingebrachte Gefangene erfuhr, daß letzterer unter dem Grneral Pappenheim eine beträchtliche Truppen-Abteilung nach Nie dersachsen gesendet, entschloß sich Gustav, ohne die bereits bei Wittenberg unter Herzog Georg von Lüneburg ang kommrne Verstär kung zu erwarten, Wallenstein ein Treffen zu liefern: Es kam also unweit Lützen am 8. Novbr. 1632 zu einer der blutigsten und hartnäckigsten Schlachten, zwischen zwei der damaligen größten Feldherrn. Es war ein sehr neblichter und düsterer Tag, und beide Heere sahm einander nicht eher, als bis die Schweden an den, in dortiger Gegend be- Lee