Delete Search...
Naunhofer Nachrichten : 12.01.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-01-12
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787848183-190601125
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787848183-19060112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787848183-19060112
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNaunhofer Nachrichten
- Jahr1906
- Monat1906-01
- Tag1906-01-12
- Monat1906-01
- Jahr1906
- Titel
- Naunhofer Nachrichten : 12.01.1906
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
—-- Naunhofer Nachrichten g 84 80 § 80 75 50 72 Nachmitlag 5 Mir mit dem Datum des nachfolgenden Tages. Schluß der Anzeigenannahme: Vormittags M Uhr am Tage des Erscheinens. 53 Tie Nauuhoscr Nachrichten erscheinen jeden Dienstag, Donnerstag u 45 17. Jahrgang Freitag, den 12. Januar 1906 Nr. 6. freitag e 5 Nern der > Dürichen muNnlig LLLLLLSLAL aus dem Depot gestohlen hatte. er L Lui«. KOKKK ir sllen l flau. 7MM^ nd 68 61 67 60 72 60 76 70 70 69 D s aunhof ach Reaumar Nierstein bezogen. 2k. rs — bahnstation .einsendung » b Zs Ms//r «4 Ankündigungen: Für Inserenten der AmtShauptmann. schäft Grimma 10 Pfg. die fünfge- spaltcne Zeile, an erster Stelle und für Auswärtige 12 Pfg. Bei Wiederholungen Rabatt. d te Marke: Mihai 41 38 Vollmilch. Saugkälber 57 und gute Der Stadtgemelnderat Willer. ist höchsten zu 6 Jahr, cht anSgem. Mete junge, ge. jed. Alters »Sgemästete Schlachtiv. lSgemästete chlachtwer- hren te Kühe u. kelte jüng. r Kühe u. u. Kalben Schlackt- : jüngere ältere . - haben, wie dem „Berl. Tagebl." aus Posen geschrieben wird, nach den Ermittelungen der Untersuchung Material zu Tage gefördert, das von großen Dimensionen ist. In die Untersuchung sind Unteroffiziere einer sehr großen Anzahl von Regimentern, vornehmlich der Infanterieregimente! 140, 134, 46, 47 und 6 verwickelt, von denen die Mehrzahl in Untersuchungshaft genommen worden ist. In Posen sind ein Sergeant des Infanterieregiments 46 sowie je ein Unteroffizier der Jnsanterieregimenter 6 und 47 und ein Unteroffizier des Königsjäger- regimentS, dir als Schießunteroffiziere fungiert haben, verhaftet worden. Der letztere ist in dessen aus Grund des Ergebnisses einer Gegen überstellung mit dem in Untersuchungshaft befindlichen Hehler Behrend gestern entlassen worden. Den übrigen in Haft befindlichen werden nun Diebstähle an scharfen Patronen für das Jnfanteriegewehr Modell 98 zur Last gelegt, die kurz «ach der Verhaftung des Behrend bei einer vorgenommenen Haus suchung in erheblichen Mengen vorgefunden wurden. Der Fund gab dem Untersuchungs richter Veranlassung, nach dein Zwecke dieses Patronenankaufrs zu forschen. Behrend, der in die Enge getrieben wurde, gestand nun mehr ein, daß er die Patronen und auch Gewehre von einigen Unteroffizieren gekauft und diese durch den Waffenhändler Loll in Grünberg weiter vertrieben habe. Die bei L. vorgenommene Durchsuchung förderte ein ganzes Lager von Jnfanteriegewehren der Modelle 87/88 und 98 zutage. Gleichzeitig konnte durch die beschlagnahmte Korrespondenz ermittelt werden, daß die Gewehrlieferungen aus Königsberg, Graudenz, Hohensalza, Brom berg, ja sogar aus Metz und München er folgt waren. Es wurde daraufhin die Ver haftung aller verdächtigen Militärpersonen an geordnet. Auf Grund weiterer Feststellungen ist erwiesen, daß die gestohlenen Gewehre und Munition meist nach dem Auslande, speziell nach Rußlnnd vertrieben worden sind; auch ist festgestellt, daß ein Jnfantericgcwehrmodell 1898 mit Seitengewehr und Munition dein Spionagebureau in Paris geliefert ist. Dem Untersuchungsrichter, Landrichter Lehl ist zu seiner Unterstützung ein Kriminalkommissar bei- gegcben worden. In der Behrendschen Gc- schäftskasse befanden sich etwa 8000 Mark, die natürlich der gerichtlichen Beschlagnahme verfielen. Wie ein Privattelegramm aus Posen meldet, nimmt die Affäre noch einen weiteren Umfang. Ein Kriminalkommissar aus Verrat militärischer Geheimnisse. Diebstähle von Munition und Waffen bei deutschen Militärverwaltung Mit einer vierseitigen Illustrierten Sonntagsbeilage. uar 1906. > jüngere :l ammel u. afe) feineren! euzungen « Zähren! Posen ist auf neue Verdachtsgründe hin nach Görlitz gesandt worden, um ein dortiges Hehlernest auszunehmen. Von anderer Seite wird gemeldet: Auch nach Berlin hat die Affäre hinübergespielt. Er haben viele Haussuchungen nach alten Militärgewehren und Briefschaften in den letzten Tagen bei Büchsenmachern und Waffen händlern stattgefunden. Sie begannen in Spandau und dehnten sich dann auch au ganz Berlin aus. Die Haussuchungen hängen zusammen mit der Verhaftung des obenge nannten Waffenhändlers Loll aus Gründers und des Althändlers Behrend in Posen. Lol soll mit alten Militärgewehren Modell 1883 1884 und 1888 einen schwunghaften Handel getrieben haben, obwohl für die Abgabe solcher Waffen bestimmte Vorschriften bestehen. Im Jnlande werden die aurgeschiedenen Militär gewehre nur an Krieger- und Schützenvereine verkauft, und zwar nur in einer Anzahl, die sich mit dem jeweiligen Mitgliederbestände deckt. Sie kosten nur 1 Mark 50 Pfennig das Stück einschließlich 1000 Patronen. Diese Gewehre weiter zu verkaufen, ist verboten. An das europäische Ausland dürfen alte Militärgewebre nicht abgegeben werden. Für das außereuropäische Ausland werden sie in größeren Posten an Händler verkauft, die einen Auftrag Nachweisen. Tie Ausfuhr wird überwacht. Es sind nun aber auch in Deutsch land viele ulte deutsche Militärgewehre ge funden worden. Auch die russischen Revo lutionäre besitzen sie und verwenden sie im Kampfe gegen das Militär. Wie solche Ge wehre den Zuschriften zuwider unter die Leute kamen, wird schwer festzustellen sein. Aus den alten Gewehren, die den Truppenteilen zu Bajonettübnngen überwiesen werden, läßt die Militärverwaltung die Schlösser entfernen. Diese werden dann auSeinderaenommen und als altes Eisen verkauft. Es gibt Büchsen macher, die die einzelnen Teile wieder heraus suchen und zusammenstellen. Zu den soge- wonnenen Schlößern werden dann Kolben Schäfte usw. neu gebaut, und das Militär gewehr ist wieder fertig, vielleicht mit einigen kleinen Aenderungcn. Ter Aufklärung aller dieser Machenschaften und des Umfanges des verbotenen Handels dienen die Haussuchungen, bei denen bereits viele Gewehre, Gemehrteilt und Briefschaften beschlagnahmt wurden. In vielen Fällen wurde eine Verbindung mit Loll bereits festgestellt. - Zu den Waffen n Munitions» Diebstählen ist weiter zu melden, daß dem „Pos. Tagebi." zufolge jetzt in München ein Zeugfeldwebel verhaftet worden sein soll, der kurz vor seiner Beförderung zum Zeugleutnant stand, weil er dringend verdächtig sei, an den am Neujahrstage verhafteten Waffenhändler Loll in Grünberg große Mengen scharfer Patronen Modell 88 verkauft zu haben, die Bezugspreis. Frei inS tzauS durch Austräger Mk. 1.20 vierteljährlich. Frei ins HauS durch die Post Mk 1.30 vierteljährlich. sammelten 4000 Vertreter des GastwirtSge - werbe?, an welcher die Abgeordneten sämtlicher deutscher Gastwirteverbände aus allen Teilen der Deutschen Reiches teilgenommen haben, erklären: Die von der Regierung geplante Erhöhung der Biersteuer ist eine so ungeheure Belastung unseres Wirtschaftslebens, daß mit ihrer Annahme nicht nur das Braugewerbe, sondern auch das Wirtsgewerbe und alle da mit in Verbindung stehenden Berufe der wirtschaftlichen Vernichtung preisgegeben sein würden. Schon heute ist dar Wirtsgewerbe mit Steuern in einer Weise überlastet, daß es durch eine weitere Besteuerung dem sicheren Ruin entgegengeführt werden würde. Sollte aber wirklich eine neue Belastung des Bier genusses eintreten, so würde das Wirtsgewerbe genötigt sein, die Mehrkosten auf das Publi kum abzuwälzen, welche um so drückender gerade auf die Minderbemittelten wirken würden, als er sich hier um einen Konsum artikel für die breitesten Volksschichten handelt. Die Gastwirte sind gern bereit, ihren Anteil Lasten unserer nationalen Wohlfahrt und un serer Wehrkraft beizutragen, aber sie verwahren sich gegen jede weitere Sonderbelastung. Die Versammlung ernennt ein Aktionskomitee mit der Aufgabe, mit allen gesetzlichen Mitteln diese drohende Belastung von dem Wirts- stände abzuwehren. Sie hat das Vertrauen zu der Weisheit des Reichstages, daß er ein mütig die Zumutung, eine so hohe Steuerlast einem wirtschaftlich auf schwachen Füßen stehenden Beruf aufzubürden, ablehnen wird." — Der „Vorwärts" sagt am Schluffe eines Artikels über die angebliche Verschleppung und der sächsischen Wahlrechtsreform: Desto mehr drängt sich dein entrechteten Volke die Notwendigkeit aktuellster Propaganda für das allgemeine gleiche direkte und geheime Wahl recht auf. Ruhen wird dieselbe nie; und wenn die preußischen Genossen am 21. Januar gegen das „elendeste aller Wahlsysteme" demonstrieren, werden die sächsischen Genoffen nicht zurückstehen, sondern abermals ihre Stimme gegen die Vorenthaltung des allge meinen Wahlrechts und die Verschleppung der Wahlrechtsreform erheben. — Ob die sächsischen Genossen dieser Aufforderung Folge leisten werden? bemerkt das „Chemn. Tgbl." dazu. Jedenfalls werden die Behörden Vorkehrungen treffen, um erneute Störungen der Ruhe und des Verkehrs zu verhüten. — Berlin. Ueber das Befinden des Staatsekretürs v. Nichthofen ist heute abend folgender ärztlicher Bericht ausgegeben morden W Staatssekretär von Nichthofen ist am Sonntag abend von einem Schlaganfall getroffen wor- den. Die Störung des Bewußtseins ver minderte sich am Montag, nahm aber seit der letzten Nacht zu, sodaß die ernstesten Be fürchtungen gehegt werden müssen. — Berlin. Dem Reichstage ist der vierte Nachtrag zum Kolonialetat zugegangen. Derselbe fordert 30 600 000 Mark zur Deckung des Mehrbedarfs für Südwestafrika. — Dem Reichstage ging ferner der Gesetzentwurf betr. die Reichsgarantie für den Bau der Bahn von Duala nach den Manonguba-Bergen zu. — Ein Opfer von Mädchenhändlern? Das geheimnisvolle Verschwinden eines jungen Mädchens beschäftigt seit einigen Tagen die Kriminalpolizei Berlins und der westlichen Vororte. Am vergangenen Donnerstag ent- 'ernte sich die 15jährige Tochter des Portiers Treptow aus Friedenau um sich nach ihrer Arbeitsstätte in einem Berliner Geschäft zu begeben. Sie ist jedoch bis heute entweder dort angekommen, noch in ihre elterliche Wohnung zürückgekehrt. Das Mädchen, das trotz seiner Jugend außerordentlich stark ent wickelt ist, wurde zuletzt in Begleitung eines remden Mannes von einer Bekannten am Stettiner Bahnhof gesehen. Die Vermißte erzählte ihrer Freundin, sie werde jetzt nach Rundschau. — Feldauzug bei Kaiserparaden. Bon der Armeeleitung ist bestimmt worden, daß bei Manöver« künftig nur der Feldanzug mitgenommen werden darf, den die Mann schaften auf dem Leibe haben, während die bisher stets bei der Bagage mitgeführte beste Uniform in Wegfall kommt, und so die Ba gage erheblich vermindert wird. Alle Manöver paraden haben im Feldanzug stattzufinden, wie schon im letzten Herbste bei Koblenz. Jn- ölgedeffen fällt für die berittenen Waffen dar ;anze Paradezeug fort, was ebenfalls die Bagage wesentlich erleichtert. — Die gegen die Erhöhung der Bier ftcuer gerichtete Protestversammlnng der deutschen Gastwirte in Berlin nahm folgende Erklärung an: „Die am 8. Januar 1906 im großen Festsaale der „Neuen Welt" ver- Stimmen der Weltgeschichte. Kurfürst Friedrich Wilhelm von Branden burg, genannt der Große Kurfürst, ist be kanntlich durch nichts in der Durchführung seiner Gedanken für die Ausgestaltung seines Reiches so sehr gehindert worden, wie durch den Mangel einer leistungsfähigen Kriegs flotte. Stets ist sein Bestreben darauf ge richtet gewesen, eine eigene Kriegsflotte zur Verfügung zu bekommen, und sich und seinen Staat nach außen hin, namentlich gegen Schweden, unabhängiger zu machen. Wohl war er mit der Schöpfung einer Kriegsflotte vorgegangen. Aber bei der Unzulänglichkeit seiner Geldmittel, da das Land schon das Seine für den Unterhalt des Landheeres auf. zubringen hatte, konnte er über die ersten Anfänge nicht hinauskommen. Wie ganz anders märe der Abschluß seines letzten Krieges gegen Schweden von 1675 — 1679 mit den schönen Siegen von Fehrbellin bis nach Kur land hinein, niit der Einnahme von Stettin und anderen wichtigen Plätzen Pommerns ge worden, hätte er auch zur See jenem mächtigen Feinde nur einigermaßen Trotz bieten können. So aber nötigte ihn im Frieden von St. Germain Frankreich, auf den ganzen schönen Geivinn des Feldzuges zu verzichten und ihn den Schweden wieder herauszugeben. Seine Feldzüge gaben trotz aller Erfolge den Beweis, daß, wer sich eines zur See mächtigen Gegners zu erwehren Hal, dazu nickt mit einem Land heere allein auskommt, sondern auch einer kräftigen Kriegsflotte bedarf. Dieselbe Erfahrung machte drei Menschen alter später sein berühmter Urenkel König Friedrich der Große. Er selbst hat wohl er kannt, daß das Land am besten geschützt ist, das seine Herrschaft auch auf die See aus zudehnen weiß. Genug hat er sich Mühe gegeben, seine Verbündeten (die Engländer) im siebenjährigen Kriege zu bewegen, daß sie die Ostseeküsten seines Reiches durch eine Flotte gegen Schweden und Rußland schützten. Er selber hatte keine. England hatte Kriegs schiffe genug dazu. Aber die gewünschte Unterstützung blieb aus, und wie hatten der König und sein Land dadurch zu leiden! Hätte er durch eine Kriegsflotte in der Ost see die Tätigkeit seines Landheeres unterstützen können, so würden ihm die Ruffen und die Schweden, namentlich die ersteren bei weitem nicht so beschwerlich und nachteilig geworden sein, ja der ganze Krieg würde gewiß ein schnelleres Ende gefunden haben. Denn mit mit seinen gefährlichsten und mächtigsten Gegnern, den Oesterreichern, wäre der König dann gewiß weit schneller fertig geworden, weil er sich mit seiner ganzen Kraft auf ihn allein hätte weifen können. Wohl hat der große König das erkannt, aber seine Geld mittel und die Kraft seines Landes gehörten dem Landhcere, das er zn so herrlichen Siegen und Erfolgen führen sollte. Dennoch hat er getan, was er konnte. Eine Anzahl Kanonen boote, die er bewaffnet hatte und die er unter hielt, taten das ihre, Russen und Schweden wenigstens von der Odermündung fern zu halten und so Stettin dem Könige zu sichern. Ortsblatt für Albrechtshain, Ammelshain, Belgershain, Beucha, Borsdorf, Eicha, Erdmannshain, Fuchshain, Großsteinberg, Kleinsteinberg, Klinga, Köhra, Lindhardt, Pomßen, Staudnitz, Threna und Umgegend i Höchster Stand I Külte t Wörme Verlag und Druck: Günz L Eule, Naunhof. Redaktion: Robert Gttnz, Naunhof. Uber 45!- genährte Bekanntmachung. Der hiesige Sparrasseuausschutz besteht von Anfang dieses Jahres ab aus dem Unterzeichneten als Vorsitzenden, Herrn Stadtrat Wagner als dessen Stellvertreter und den Herren Stadtverordneten Hesiel, Moritz, Nebel und Oehmichen. Als Beamte sind angestellt die Herren Kassierer Ramm und Buchhalter Müller. Naunhof, am 11. Januar 1906. Kolberg aber wäre nie in russische Hände ge fallen, Ostpreußen ebensowenig, wenn der große König über eine starke Kriegsflotte in der Ostsee verfügt hätte. Das sind Stimmen der Weltgeschichte, kräftige, unwiderlegliche Erfahrungen, weise Lehren, die sich mit ernsten Mahnungen an das Gewissen des deutschen Volkes wenden.
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview