Delete Search...
Nachrichten für Naunhof und Umgegend : 02.11.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-11-02
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787861864-192111021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787861864-19211102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787861864-19211102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNachrichten für Naunhof und Umgegend
- Jahr1921
- Monat1921-11
- Tag1921-11-02
- Monat1921-11
- Jahr1921
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
und Umgegend (Albrechtshain, Ammelshain, Vevcha, vorsdorf, Eicha, Erdmmmshatn, Anchshat«, Groß- und Kleinsteinberg, Klinga, Köhra, Lindhardt, Psm-e«, Standtnitz, Threna nsw.) Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauplmannschaft Grimma und des Stadtrates zu Naunhof. ; Erscheint wöchentlich , malr Dienstag. Donnerstag. Sonnabend, nachm 4 Uhr r r «n.eigenprkiset Die «gespaltene Äorpus-elle so Pfg^ auswärts i --Mk Amt. r : für den folgenden Tag. VerngSprei»: Monatlich Mk. 4.-. '/. jährlich Mk. 12.—. r H I : Teil Mk. 2.-. Reklomezeile Mk. 2.-. Beilagegebühr pro Sundert Mk. 2.—. r : ohne Austragen. Post emschl. der Postgebühren Mk. 12.75. Sm Falle höherer; Z M k : Annahme der Anzeigen dis spätestens 10 Uhr vormittags dk« «rfchetnungstages, r - (Sewall. Krieg. Streik oder sonstiger Störungen des Betriebes, hat -er Bezieher; - gröbere noch früher. — Alle Anzeiaen-DermtUlungea nehmen LMrSg« entgegen. - ; : keinen Anspruch aus Lieferung der Zeitung oder Rückzahlung de» Bezugspreises.: : Bestellungen werden von den Austrägern oder in der «efcksslsslelle angenommen. . Fernruf: Amt Raunhos Nr. 2 Druck und Verlag: «ü-z ä« Eule. Naunhof bei Leipzig. Markl 2. Nummer 180 Amtliches. Stadtgemeinderatssitzmig Donnerstag, den 3. November 1V21, abends 7 Uhr. Tagesordnung befindet sich im Rathause am Breil. UepemsbanK Naunkot in lianntiof Kredit-Gewährung. Diskontierung und Einziehung von Wechseln und Schecks. Schock, und Giro - Verkehr. Aufbewahrung und Verwaltung von Wertpapieren. Aem(pr«ch«r 44. GrlchSslszeU: 1 Udr. PostschkckkmUo : Leipzig Nr. I078S. Meine Zeitung kür eilige Leser. ! * Die in Berlin eingetroffene Antwortnote der Alliierten ans den Protest der deutschen Regierung gegen die oberschlc- sische Entscheidung bezeichnet den Protest als unbegründet, null und nichtig. * über die Erhöhung der Beamtengehälter wurde eine Ver ständigung zwischen Reichsregierung und den Vertretern der Beamtenschaft erzielt. * In diesen Tagen erscheinen die Erinnerungen Albert Bal lins und der zweite Band der Betrachtungen zum Weltkriege von Bethmann Hollweg. * Die Sowjetregierung hat an England eine Note gerichtet, worin sich Rußland zur Rückzahlung der russischen Vorkriegs schulden bereit erklärt, falls Moskau von den Mächten an- erkannt würde. Ole„Große"un- die,Meine" Das tolle Fliegerrunststückchen de- Habsburger Sprößlings mit seiner vielgeliebten Gemahlin aus dem Hause Parma hat die Kreise der großen und der kleinen Entente in arge Verwirrung gebracht. Das erste Mal, als Exkaiser Karl auf ungarischen Boden vordrang, um in Bu dapest seinen Einzug als abermals gekrönter König von Ungarn zu halten, brachte ihn eine kurze aber energische Gegenaktion der großmächtigen Diplomatie sehr bald wieder zum Abmarsch. Er mußte zurück in die Schweiz und konnte dort über die Vergänglichkeit irdischer Hoff nungen und Träume eine Zeitlang nachdenken. Daß er dies nicht reiflich genug getan, sondern seinen Versuch in einem, wie er glaubte, günstigeren Augenblick wiederholte, wird ihm natürlich von den Herren in London, in Paris und auch in Rom weidlich verübelt, zum mindesten in dem Umfang, wie dadurch den machtgebietenden Drahtziehern der Völkerschicksale von heute Verlegenheiten bereitet wer den. Aber da es der eigenen Regierung des Ungarnlandes mühelos gelang, den unerwünschten Eindringling zurück- znweisen, brauchten die Großmächte sich über diesen neuen Zwischenfall nicht sonderlich aufzuregen und glaubten wohl die Abwicklung des Abenteuers mit der ihnen eige nen Gelassenheit abwarten zu können. Anders die Herren von der kleinen Entente. Sie rasselten mit den Säbeln, sie erließen Mobilmachungsbefehle, sie ließen ihre Divisionen an den Grenzen aufmarschieren, sie formulierten ein Ulti matum über das andere, mit denen sie die Situation für ihre Sonderzwecke auszunützen gedachten, und sie mobili sierten vor allem auch die ihnen ergebene, mehr oder weni ger von Balkan-Grundsätzen beherrschte Presse, die einen Höllenlärm entfesselte, als wenn es sich darum handelte, wieder einmal einen neuen Weltkrieg zu entfesseln. Das Ultimatum der kleinen Entente — das erste, das zweite, das dritte — würde heute, morgen, übermorgen überreicht werden. Schon sei es in Budapest übergeben worden und jede Stunde müsse man darauf gefaßt sein, daß die Gewehre wieder losgingen. Bald sollten südslavische, bald tschechoslowakische, bald rumänische Soldaten die Grenze überschritten haben. Und die ungarische Regierung sollte selbstverständlich entschlossen sein, unberechtigten For derungen gegenüber Widerstand bis zum äußersten zu ! leisten. Wer die Herrschaften dort unten um die Donau ! herum, in Belgrad, in Bukarest usw. einigermaßen kennt, der wußte ganz gut, daß er seine Ruhe um dieser Alarm- meldungen willen noch lange nicht zu verlieren brauchte. Er lächelte, als sich seststellen ließ, daß nach der Fest setzung des Exkaisers in einem stillen Kloster an der Donau die ungarische Hauptstadt mit ultimativen Forderungen ! der kleinen Entente nachgerade hätte gepflastert sein § müssen, und als dann plötzlich herauskam, daß in Wahrheit i lediglich Entwürfe zu einem tschechoslowakischen, einem jugoslawischen, einem rumänischen Ultimatum Vorlagen, von denen bis dahin noch keines der ungarischen Regie- ! rung ausgehändigt war. Einfach aus dem Grunde nicht, ! weil die Kleinen natürlich nicht ohne die Zustimmung der Großen ernst zu machen wagten, und weil die Großen denn ! doch über die Herbeiführung eines neuen Weltbrandes etwas nüchterner dachten als ihre Vasallen in der kleinen ! Entente. Wenn es nach diesen ginge, müßte jetzt nicht nur mit Karl und seiner Sippschaft, sondern mit der ganzen ! Habsburgischen Dynastie ein für allemal aufgeräumt wer- ! den, müßten ihnen die Kosten ihrer übereilten Mobil machungsmaßnahmen von Ungarn ersetzt, müßte die Ent waffnung Ungarns nun rücksichtslos durchgeführt und miisucn endlich gewisse ungarische Bodenschätze den um- > liegenden Swaren als Kompensation - man weiß noch Mittwoch, den 2. November 1921 nicht genau wofür, vermutlich aber für die Unkosten der Aufregung, in die sie sich unnötigerweise gestürzt haben, ausgcliefert werden. Eine Mischung also von ebenso an genehmen wie nützlichen Forderungen, ganz würdig des Chargsters dieser Staaten, deren Appetit auch durch die mörderischen Friedensverträge von Versailles, von Tria- , non usw. noch nicht gestillt worden ist. Aber die großen Sieger sind, so sehr auch die Einzelinteressen unter ihnen auseinan-dergehen mögen, doch nicht ohne weiteres tze- neigt, nun auch noch den Rest der ehemaligen ungarischen Monarchie in Fetzen zerschneiden zu lassen. Und so suchen sie den Kriegseifer der neugebackenen Kleinstaaten zu , zügeln, um die Herrschaft über die endgültige Gestaltung - des Balkans nicht ganz aus der Hand zu verlieren. Mittlerweile muß Ungarn sehen, sich mit Karl und seinen Putschgenoffen recht und schlecht auseinanderzu setzen. Ist ihm das erst gelungen, dann wirb die kleine Enten-te wohl oder Übel ihre Kriegshunde wieder zurück- pfeifen müssen. „Roll und nichtig " DerWortlaxt der Entente-Antwort. Mit ziemlich großer Verzögerung ist die ihrem Inhalt j nach bereits tagelang bekannte Antwortnote der Vot- schafterkonferenz auf unsere Rechtsverwahrung gegen die Grenzziehung in Oberschlesien nunmehr dem deutschen Botschafter in Paris überreicht worden. Das Dokument hat folgenden Wortlaut: Euere Exzellenz haben durch Ihre Note vom 27. Oktober d. Mts. mir mitgeteilt, daß die deutsche Regierung gemäß der von den Alliierten Mächten am 20. Oktober 1921 getroffenen Entscheidung über die Festsetzung der Grenze zwischen Deutsch- § land und Polen in Oberschlesien die in dieser Entscheidung vorgesehenen Delegierten, deren Namen ohne Verzug ! mitgeteilt werden müssen, bezeichnen wird. i Ich habe die Ehre, Ihnen zur Kenntnis zu bringen, daß ! die Alliierten Mächte von dieser Mitteilung Kenntnis ge- l nomm » n haben, aber sie können n t ch t zugeben, daß die von i ihnen auf Grund des Artikels 88 des Vertrages von Versailles ' getroffene Entscheidung irgendwie eine Verletzungdieses . Vertrages darstellt. Infolgedessen betrachten sie den Pro - lest der deutschen Regierung als j unbegründet, null und nichtig. Sie wollen von der Mitteilung, die ihnen von Euerer Exzellenz ! gemacht worden ist, nur die bedingungslose und vorbehaltlose : Erklärung der deutschen Regierung zurückbehalten, daß sie sich allen Anordnungen der Entscheidung vom 20. Oktober mit den i sich daraus ergebenden Folgen fügen wird, wie sie der Frie- i densvertrag Deutschland auferlegt. Der Wortlaut der Note entspricht mit ganz geringen ! Abweichungen den vorherigen Pariser Blättermeldungen über ihren Inhalt. Die Form ist nicht ganz so unhöflich, ! aber immer noch schroff und abweisend. Man kann auch dieser Fassung gegenüber nur betonen, daß unser Protest - trotz des französischen Versteckspielens nicht aus der Welt zu schaffen ist, und früher oder später der Augenblick kommen wird, an dem das „null und nichtig" auf die französische Antwort, nicht aber auf unsere Rechts verwahrung zutreffen wird. Wenn man übrigens die Note „null und nichtig" etwa- genauer unter die Lupe nimmt, so kommt man zu inter essanten politischen Folgerungen. Ein Berliner Blatt stellt bei der Untersuchung dieses Ausdruckes fest, daß trotz dieser Zurückweisung der deutsche Protest als ein diploma tischer Erfolg des Kabinetts Wirth anzusprechen sei. Es gebe nämlich vier Möglichkeiten, einen solchen Protest zu behandeln: Man kann ihm erstens stattgeben. Man kann zweitens erwidern, der Protest werde zur Kenntnis genommen, aber man sei nicht in der Lage, dementsprechend etwas zu verfügen. Man kann drittens erklären, der Pro test werde nicht zur Kenntnis genommen. Und man kann , viertens die Zurückziehung des Protestes, unter Androhung von Zwangsmaßregeln, verlangen. Das Blatt meint nun, wenn Frankreich 1871 seinen bekannten Protest gegen die Abtretung Elsaß-Lothringens nicht nur als interne Parlamentsresolutton abgefaßt, son dern ihn in Form einer Note uns überreicht hätte, so hätte die Antwort wahrscheinlich gelautet: „Wenn dieser Pro test nicht binnen dreimal 24 Stunden zurückgezogen wird, , werden die Feindseligkeiten wieder eröffnet." Die Tat sache, daß wir diesmal nicht eine solche „Bismarcksche" Ant wort bekommen haben, bedeute für das Ministerium Wirth den ersten Erfolg. Man hat ihm das Zugeständnis ge macht, den deutschen Protest bestehen zu lasten und bloß seine Kenntnisnahme zu verweigern. Schließlich kommt das Blatt noch zu einer andern Folgerung. Die Entscheidung der Botschafterkonferenz über Oberschlesien sei doch in Wahrheit eine Entscheidung des Völkerbundsrates gewesen. Infolgedessen bleibe uns doch die letzte Möglichkeit, vom Völkerbundsrat an die Völkerbundsversammlung zuappellieren. , Vom Erfolg dieses Appells müßten wir unsere künftige ! Stellungnahme zum Völkerbund abhängig machen. — Wie weit diese theoretschen Erwägungen ihren Übergang in die politische Praxis finden, das steht natürlich auf einem andern Blatt. Vas,A' und,O" -er Wettpolitik. Revision des FriedenSvertrages! Wie stark der Gesundungsprozeß, der in allen Län- dern daniederliegenden Wirtschaft durch die unsinniger, , Forderungen der Entente an Deutschland behindert wird, gebt auch auS einer neuen Entschließung des engli - i 32. Jahrgang schen liberalen Nationalbundes hervor, in der u. a. ge sagt wird, es bestehe keine Hoffnung auf ein Wie deraufleben des Handels und auf völlige Behebuvg der Erwerbslosigkeit, wenn die englische Regierung nicht u. a. folgende fundamentalen Veränderungen ihrer bisherigen Politik vornehme: Neuregelung der internationalen Schuld und, soweit möglich, Streichung der durch den Krieg entstandenen Schulden, Herabsetzung der oe-nOhL« Reparation und Entschädigung, ein ernster Versuch zur Herbeiführung eines wirklichen Friedens zwischen den europäischen Nationen, Beseitigung aller Beschränkungen für den britischen Handel einschließlich des Jndusirteschutz- gesetzes. Ein weiterer Antrag besagt, alle Versuch, zur Wiederherstellung des Handels und des Erwerbs seien zwecklos, wenn nicht der Friedensvertrag abgeändert und der freie Handel wiederhergestellt werde. Erhöhung -er Beamtengehätter. Wirkung vom 1. Oktober ab. über die Frage des Neuaufbaues des Besoldungs wesens und die wegen der weiter eingetretenen Teuerung für die Beamten zu treffenden Maßnahmen haben die seit mehreren Tagen in Berlin geführten Verhandlungen zwischen Vertretern der Reichsregierung und den beauf tragten Spitzenorganisationen zu einer Verständigung ge führt. Wenn auch die Wünsche der Beamtenorganisationen nicht restlos erfüllt werden konnten, so wurde doch eine - Erhöhung der Grundgehälter zugestanden, die sich als not wendig erwiesen hat, weil sonst die wandelbaren Teue- rungsbezüge in ein zu krasses Mißverhältnis zu den festen pensionsfahige» Bezügen gekommen wären. Auch der Ortszuschlag und der Kinderzuschlag sollen wesentlich er höht werden. Dagegen kann der Teuerungszuschlag wieder in ein gesundes Verhältnis zu den Grundbezügen gebracht werden. ES ist ein Satz von 2V Prozent vorgesehen. Der erwachsende Mehraufwand ist ein erheb licher, aber wegen der veränderten wirtschaftlichen Ver- Verhältniffe unvermeidlich. Der Beamtenschaft des Reiches und der Länder wird durch die vereinbarten Verbesserun gen, die mit Wirkung vom 1. Oktober 1921 gewährt werden sollen, eine wesentliche Hilfe in ihrer derzeitigen Notlage zuteil. All« beteiligten Faktoren sind sich darüber einig, daß die Mehraufwendungen an die Beamtenschaft mit größter Beschleunigung ausgezahlt werden sollen. Die Reichs regierung wird die Gesetzesvorlage den gesetzgebenden Körperschaften ungesäumt unterbreiten, über die für die Angestellten und Arbeiter vorzunehmenden Verbesserungen wird unverzüglich im Anschluß an die Beamtenverhand lungen verhandelt werden. , > . Krie-ensbitte -er Gowjetregierung. Rußland erkennt seine Vorkriegsschulden an. Solange die Sowjetregierung von den anderen euro päischen Regierungen nicht als rechtmäßig anerkannt wird, ist, obwohl ein formeller Kriegszustand mit Rußland nicht besteht, doch auch keine Verwirklichung eigentlichen fried licher Verbindungen zwischen Rußland und anderen Staa ten möglich, an denen aber gerade Westeuropa wegen der großen Guthaben, die es aus der Vorkriegszeit in Ruß land besitzt, ein großes Interesse hat. Nun ist bekanntlich die Gewährung von Krediten zur Milderung der russi schen Hungersnot von der Anerkennung der Schul den der vormaligen russischen Regierungen abhängig ge mocht worden, sodaß die Sowjetregierung nunmehr in einer Rote an England mitgeteilt hat, sie habe angesichts der verhungernden Massen Rußlands beschlossen, die zaristischen Schulden anzuerkennen unter dem ausdrücklichen Vorbehalt, daß besondere Bedin gungen und Erleichterungen gewährt würden, die die Ver wirklichung dieses Versprechens möglich machen. Die Großmächte müßten sich verpflichten, jeder Aktion, die die Sicherheit der Sowjetrepublik bedrohe, ein Ende zu be reiten. Die Sowjetregierung könne ihr Versprechen nur erfüllen, wenn die Großmächte mit ihr einen endgMtigen Frieden abschlössen und wenn die Sowjetregierung von den anderen Mächten anerkannt werde. Zu diesem Zwecke schlage die Sow jetregierung vor, schleunigst eine internationale Konferenz einzuberufen, die einen endgültigen Frre- densvertrag ausarbeiten solle. Die russischen Vorkriegs schulden sind auf 700-1100 Millionen Pfund Sterling ge schätzt worden, während die gesamten russischen Staatsschulden am 1. Januar 1917 auf 3358 Millionen Pfund Sterling geschätzt wurden. Die russischen Vorkriegsschulden, zu deren Bezahlung sich die Bolschewisten bereit erklären, be tragen demnach noch nicht den dritten Teil der russischen Gesamtverpflichtungen. Der „Todeskampf". Wie skeptisch die Aussichten auf eine zweckentsprechende Regelung der ganzen Frage besonders in Frankreich betrachtet werden, geht u. a. auS einer Äußerung de» „GaulcüS" hervor, welcher schreibt, wenn die Regierung von Moskau sich ent schließe, die Schulden deS russischen Reiches anzuerkennen, selbst gegen einen unzulässigen politischen Nutzen, so sei daS schon ein Fortschritt. ES beweise, daß sie sich von Tag zuTag kränker fühle. „Lassen wir die Regierung von Moskau in Frieden ihren zu langsamen Todeskampf vollenden Wenn sie wirklich tot sein wird, dann kann man verhandeln"
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview