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Nachrichten für Naunhof und Umgegend : 02.03.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-03-02
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787861864-192303023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787861864-19230302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787861864-19230302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNachrichten für Naunhof und Umgegend
- Jahr1923
- Monat1923-03
- Tag1923-03-02
- Monat1923-03
- Jahr1923
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und Ilmgegend (Albrechtshain, Ammelshain, Beucha, Borsdorf, Eicha, Erdmannshain, Fuchshain, Groß- und Kleinsteinberg, Klinga, KSHra, Lindhardt, Pomßen, Staudini-, Threna usw.) Dieses Blall enthüll die amtlichen Bekanntmachungen des Skadtrates zu Naunhof. : Erscheint wöchentlich 3 «alt Dienstag, Donnerstag. Sonnabend, nachm. 4 Uhr- i «»»eigenpreiset DieSgespalt.Petitzeile 100.—Mb.,auswärts!25- Mb Amtl.Teil r : srir den folgenden Tag. ver»gSpr«iS» Monatl. Mb. 1500.— ohne Austragen, Post - H SG ff - Wb. 200.—. Reblamezeile Mb 250.—. Beilageged.Nummer Mb.3000.—.Schwierig, z r einschl. der Postged. monatl. freidl. Mb. 2000.- Im Falle höherer Gewalt, Krieg,: I » T : Satz 50°/, Aufschlag. Annahme der Anzeig, bis 10 Uhr vormiti. des Erscheinungstages,; : Streik oder sonstiger Störungen des Betriebes, hat der Bezieher keinen Anspruch ; - größere noch früher. — Alle Anzeigen-Dermittlungen nehmen Aufträge entgegen. — ; . auf Lieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises. - : Bestellungen werden von den Austrägern oder in der Geschäftsstelle angenommen. - Fernruf: Amt Naunhos Nr. 2. Druck und Verlag: «ü«, L Eule, Na««»ok bei Leipzig, Marbl 2. - Nummer 25 Freitag, den 2. März 1923 34. Jahrgang Amtliches. Der Preis für dos im Monat Februar 1923 entnommene Gas beträgt 750 Mk. je cbm. Die Abschlagszahlung für den Verbrauch im März d. 3. wird nach demselben Einheilssatz berechnet. Naunhof, am 1. März 1923. Der Bürgermeister. HchmStiMng. AaMchr MMMmkr.! Im „Ratskeller- zu Naunhof, Sonnabend, 3. März, vorm. '/,10 Uhr: 444 st. ki. S:ämme cm, 6215 st. Ki. Klötze 'cm. 35 i eich, dergl. cm, 296 fi. Derbilangen' „ cm, 1273 st. Reisslängen i dis 7 cm. Abt. 1 bs 51 lKauptrevier.) Adi. 65 bis 75 (Ptanitzwald). ! Forstrevieroerwallung Naunhof. Forflrentamt Grimma. Kleive Zeitung für eilige Leser * Die Reichsregierung ist in Erwägungen über einen Abbau § der Eisentbahnrarife eingetreten, um damit die Senkung der j LebenHmitielpreise zu fördern. * Die Rheinlandkommission Hai bischer auS dem altbesetzten ! Gebiet 550 Personen ausgewiesen. * Der Reichskommifsar für di« besetzten rheinischen Gebiete, Fürst Hatzseldt-Wibdenburg, hat der Interalliierten Rheinland« komnrWon eine neue Note übergeben, in der auf die schwer« wiegenden Folgen der gegnerischen Gewaltakte hingewiesen wird. § > - * Di« Franzosen hab«n in Bochum ein neues Schreckens« reg im ent eingeleitet und -ringen durch Unterbindung det Ver kehrs die Stadt in die Gefahr der LebensmittelknappHeit. ; * Bonar Law und Curzon gaben neue Erklärungen ab, in denen sie das Ruhrabenteuer als nutzlos und die Neparatio«iS- ! summe al- unmöglich bezeichneten ) Die Zauderer. Vor eitrigen Tagen kam ein deutschem Kaufmann auS England zurück. «Von seinen Freunden nach der englischen An sicht über den französischen Rlchreinbruch befragt, äußerte er: »Wißt ihr, dem Engländer steht die ganze Ruhrgeschichte bis dahin!" Und er strich mit bezeichnender Gebärde über den Hals. Der »Match" zwischen Deutsch- ' land und Frankreich dauert zu lange, die Zuschauer lang weilen sich. ! England sieht ja bei der ganzen Geschichte kein klares Ziel für seine eigene Politik; sah es auch nie, weil eS zwar den Versailler Vertrag und damit seine Gewinne auS dem Weltkrieg nicht aufgeben will, die Ausdehnungslendenzen des französischen Imperialismus aber, die sich gleichfalls auf diesen Vertrag berufen, praktisch nicht aufhalten kann. Peincars jedoch hat ein Ziel; darum schleppt er, der poli tisch Aktive, den haltlos schwankenden, zögernden, halb zu stimmenden Engländer doch immer hinter sich her. Das wird wieder einmal ganz deutlich aus dem französischen Gelb buch über die Verhandlungen der Entente, die im Dezember 1922 in London und Anfang Januar 1923 in Paris stattgefunden haben. Immer zeigt sich da- bei — und das ist keine Farbbuchmalerei — Poincare als der Treibende, zielbewutzt jeden deutschen Vorschlag als »ungenügend" Ablehnende, der ebenso zielbewußt auf Be friedigung seiner »Garantien"- und »Pfänder"-Sehnsüchte hinfieuert, immer den »bösen Willen" Deutschlands »fest stellt". Der Londoner Konferenz wurde bekanntlich die Rote Cunos vom 9. Dezember vorgelegt, die Poinrars sofort auf das Entschiedenste bekämpft; auch Bonar Law teilt eine Reihe dieser Ablehnungen, billigt aber den deut schen Vorschlag einer inneren Goldanleihe als durchaus geeignet, das geflüchtete deutsche Kapital zurückzuholen. Aber — und hier kommt das englische ^Interesse zum Vor« schein — er lehnt die handelspolitische Gleichberechtigung Deutschlands ab; denn die verstößt gegen den Versailler Vertrag. Und der ist ihm unantastbar. Jene Gleichbe rechtigung war aber eine der Voraussetzungen für , die deutschen Vorschläge. Immerhin sei die Note eine nützliche Grundlage für Gegenvorschläge, also für Ver handlungen. Auch Italien, ebenso Belgien, halten die deutsche Note für diskutabel. i Da, in diesem gefährlichen Augenblick, springt aber — sehr geschickt! — Poincarö auf und erklärt, daß die Lösung des Reparationsproblems nur erreichbar sei durch eine 7— BesetzungvonEssenundBochum. Was er nicht sagt, ist, daß er schon im August 1922, als er nach London fuhr, diesen Vorschlag in der Tasche hatte. Und er droht: soeben seien deutscheJndustrielle, Sünnes, Peter Klöckner, Silverberg bei ihm gewesen und hätten mit ihm über die Kohlenfrage, über die Ausführungen der Ver sailler Besinnungen, über , ein Wirtschaftsabkommen, ja, noch mehr, über zukünftige politische Abmachungen ver handeln wollen. Er werde aber nichts hinter dem Rücken der Verbündeten tun! Und geht nach Paris zurück, sprengt die Konferenz. England, tue andern lassen sich's gefallen. Lassen sich's gefallen, daß Frankreich sich im' Ruhrgc« biei häuslich einrichtet, gar nicht danach fragt, waS denn nun England dazu sagt. Bonar Law muß im Unter haus hilflos die Achseln zuckend gestehen, Frankreich werde wühl solange im Ruhrgebiet bleiben, bis »eS die unmög lichen Zahlungen erreicht habe." Also für immer! I Natürlich wisse man in England, daß Deutschland auf lies« , Weise nichts bezahlen könne und daß die Ruhraktion völlig KIMSe ^klarst ttyüttck«. Nickst geleistet? tionsbedingungen betrügen 413 Millionen Goldmark. Dies mache zusammen 1153 Millionen Goldmark. Zwischen dem 1. 5. 1922 und dem 31. 12. 1922 sei eine weitere Summe von ungefähr 100 Millionen Goldmark für Abgaben nach den Reparationsbedtngungen an Farb stoffen usw. eingegangen. Uber die deutschen Gesamtleistungen hat die deutsche Regierung kürzlich zusammenfassend« Angaben veröffentlicht, die durch das obenstehend« Bild anschaulich erläutert werden. -/ tzr iMÜVkfAÜE KMM, K 1»-U SM, S06 HmgekbloMe gegen doch». Sperrung des Warenverkehrs. Die Franzosen haben in Bochum den gesamten Warenverkehr, insbesondere für Lebensmittel geschäfte, wie Bücker und Metzger, untersagt. Diese neue Maßnahme stellt eine systematisch und rafftniert durchgeführte Hungerblockade dar. Die Be, ! völkerung Bochums besteht zu 95 N aus Arbeitern, Ange- stellten und Beamten, die keine Vorräte tm Hause gelagert haben, sondern auf den täglichen Einkauf angewiesen sind. Für die gesamte Arbeiterbevölkerung wird die neue bru tale Maßnahme eine Lebensgefahr, denn in dem abgesperrten Stadtinnern befinden sich die meisten und größten Bücker-, Fleischer- und Lebensmittelgeschäfte; aber auch die großen Speisehäuser. Die Bücker dürfen kein Brot backen, noch weniger verkaufen. Durch diese Blockade sind Tausende von Arbeitern arbeitslos geworden. Nicht einmal Krankenwagen wurden in das abgesperrte Gebiet durchgelassen. Das alles bedeutet die systematische Aushungerung einer 16V00V Menschen zählenden Bevöl kerung, ' poMfch« Rundschau. Deutsches Reich. Keine neue Gütertarifsteigerung. . Das Reichskabinett hat sich neuerdings mit der Frage der Tarifpolitik beschäftigt. Wie verlautet, besteht die Ab- sicht, außer der bereits am 15. Februar eingetretenen ; Gütertariferhöhung und außer der Personentarifverdoppe lung vom 1. März zunächst keine wetteren Preissteigerun gen bet der Eisenbahn in Aussicht zu nehmen, um der all gemeinen Aktion zur Senkung der Preise nicht entgegen- zuwtrken. Zunächst wird amtlich entgegen falschen Ge rüchten festgestellt, daß für Anfang März keine Änderung ! der Gütertarife eintritt. ; Erhöhung der BersicherungSgrenze für Krankenkassen. Der Reichsrat beschloß, di« Grenze der Verstcherungs- Pflicht für die Krankenkassen auf zwei Millioneu Mark zu > erhöhen und die Möglichkeit einer Zusammenlegung schwacher Kassen und der Erhebung von Sonderbetträgen von je 2 A des Grundlohnes in Aussicht zu nehmen. Die preußische Kalianleihe. Die Beratungen über eine auf Naturalien basierende preußische Anleihe finden schon seit längerer Zeit statt. Anfangs war hierin die Meinung vorherrschend, als Deckung der Anleihe die staatlichen Kohlenschätze heran zuziehen. Infolge der Besetzung des Ruhrgebiets ist mau jedoch davon abgekommen und wird die staatliche Kaliproduktion als Anleihebasis benutzen. Da- preußische Finanzkonsortium hat in der Preußischen Staatsbank (Seehandlung) die Beratung über die Geld beschaffung des preußischen Staates wieder ausgenommen. Verhökerung deutscher Kohle. Im Vertrag von Versailles wird bestimmt, daß die von Deutschland gelieferten Reparationskohlen nur für den eigenen Bedarf der empfangenden Länder dienen sollen. Trotzdem sind aus Frankreich und Belgien immer wieder ohne merkliche Hemmungen durch die Regierungen deutsche Kohlen ins Ausland verkauft worden. Eine tatsächliche Au fuhr von deutschen Reparaüonskohlen aus B.'lgirn un Frankreich nach vem Ausland ist in 59 Fällen mitüns- ge rmt 1 587 026 Tonnen in den beiden letzten Jahren fest- ge ellt. Aller Wahrscheinlichkeit nach hat eine weit größere Verschiebung statts.efunden. Stresemann zur politischen Lage. Der Führer der Volkspartei, Dr. Stresemann, hielt in Münster einen Vortrag, der auf eine Rechtferti gung des Kabinetts Cuno und auf eine Überbrückung der parteipolitischen Gegensätze angelegt war und den Boden für die große Koalition bereiten sollte. Der Redner machte dabei nicht so sehr Poincars, als vielmehr Millerand für die heutige, auf rein politische Macht eingestellt« Richtung in Frankreich verantwortlich. Diese Richtung sei durch den Vertrag von Rapallo gestärkt worden. Seitdem sei Frankreich im Wahn gewesen, russische Heere unter deut« fcher Führung bereits kommen zu sehen. Letzten EndeS müßten wir auch einmal zur Besteuerung derSach- werte greifen, aber erst dann, wenn wir wüßten, daß damit ein Ende in den deutschen Reparationsleistungen erreicht werde. Der Widerstand tm Ruhrgebiet sei das einzige gewesen, was uns überhaupt Rheinland und Ruhr gebiet erhalten oder wiedergeben könne. Aus In« und Ausland. Berlin. Der ReichSrat hat den Gesetzentwurf über die Gold anleihe genehmigt. Beabsichtigt ist, die Anleihe auf drei Jahre laufen zu lassen. Braunschweig. Die LandeSversammlunq nahm di« Er- gänqungSwah! -um Sta-atsministerium für den verstorbe nen Minister Vogtherr vor. Der Abgeordnete Grotewohl (Soz.) wurde gewählt. Koblenz. Die Rheinlandkommisston hat dem Führer der russischen Kommunisten, Radek, und «seinen Begleitern dt« Einreise in das besetzte Gebiet verboten. Wien. Rach d«n letzten amttichen Ziffern betrug di« Ge- famizahl der infolge des Abbaues seit dem 1. Oktober 1922 entlassenen BundeSbeamten und BundeSangestell- - ten am 24. Februar 29 941. Budapest. Der deutsche General Liman von San ders Hai sich hier mit einer Dame verheiratet, die einer der ersten Familien von Budapest entstammt. Rom. In hiesigen politischen Kreisen herrscht die Über zeugung, der neue Schritt Hardings in der Nuhrange- lcgeuheit sei auf eine Vereinbarung mit England zurüüzu- sühren. Jedenfalls sei das Eis gebrochen. Newyork. Carnegie hat eine für Europa bestimmie Stif tung errichtet, die dazu dienen soll, möglichst bald Mittel und Wege zur Verhütung weiterer Kriege zu finden. Chronik -er GetvMaien. — In Bochum üben die Franzosen eine unerhörte Schreckensherrschaft aus. Sie holen die Schupobeamten gewaltsam aus ihren Quartieren bzw. Wohnungen, reißen ihnen die Kleider vom Leib« und mißhandeln sie mit Reit- peitschsn. Die Stimmung der Bevölkerung ist auf einem Siedepunkt der Erbitterung angelangt. — In Dortmund werden von den Franzosen «ach Holland keine «ohlenzüge mehr durchgelaffen; dt« Sperre wird mit der Behauptung begründet, daß die vertrags mäßigen Lieferungen bereits erledigt seien. unnötig sei. Bonar Law tut also, als ob er immer noch an das wirtschaftlich-finanzielle Ziel des französischen Ruhr einbruchs glaubt. Man sei wegen d«s Ausgangs der gan zen Aktion in England sehr beunruhigt — was sich aller dings nur aus den Zeitungsartikeln, aber mir aus diesen entnehmen lassen könnte. Denn die Liberalen attackieren den hilflosen Man-n auf dem Stuhle Pitts und Dtsraelis heftig genug und verlangen eine englische Interven tion. Aber sie sind eben Opposition, Minderheit. Bonar Lüw weiß sich wicht anders zu helfen, als daß er nun Deutschland bittet, es möchte doch endlich endgültig erklären, was es zu tun, welche Summe es zu zahlen gedenke. Es solle einen »ver nünftigen Plan" zur Klärung der ganzen Reparations frage vorlegen. Das beste wäre, wenn alle drei, England, Frankreich und Deutschland, ein« Erklärung über die Lage abgeben würden, um eine Lösung zu finden, die alle zu- srieden stellt und der Wett den ersehnten Frieden bringt. Und in ähnlichen Tönen redet sein Ministerkollege Lord Curzon, der besonders in Bölkerfrieden »macht". Die Ruhraktion werde einen furchtbaren Haß zwischen Frankreich und Deutschland Hervorrufen, einen Haß, den England natürlich aufs aller-, allertiefste beklage. Es müsse „dazu beitragen", daß eine Lösung der Reparations frage gefunden würde. „Dazu beitragen" — das setzt ein Wollen, ein ent schlossenes, zielbewußtes Handeln Englands voraus. Das aber ist nicht da; nie war in seiner Geschichte England willenloser, entschlußloser, ohnmächtiger als jetzt. Zwanzig Jahre hindurch, von 1795 bis 1815, führte es Krieg gegen Frankreichs Versuche, den Kontinent zu beherrschen, ruhte nicht eher, als bis dieses Hegemoniestreben gescheitert war. Jetzt zittert es vor den Kanonen und Flugzeugen Frank reichs. Oi< deutschen Zahlungen Ein« englische Feststellung. Im englischen Unterhause teilte der Schatzkanzler über die von Deutschland an England geleisteten Repara tionen mit, bis zum 30. 4. 1922 hab« England erhalten: in bar 637 Millionen Goldmark; direkt an das britische Besatzungsheer seien gezahlt worden Papiermark im Werte von 103 Millionen Goldmark. Die Sach leistungen einschließlich Einkünfte nach den Repara- Deutschland) leWnaen nOvter
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