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Nachrichten für Naunhof und Umgegend : 29.12.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-12-29
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787861864-192612291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787861864-19261229
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787861864-19261229
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNachrichten für Naunhof und Umgegend
- Jahr1926
- Monat1926-12
- Tag1926-12-29
- Monat1926-12
- Jahr1926
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Druck und Verlag: Günz L Litte, Naunhof del Leipzig. Markt L. r «»t»i-eUprriS r Vie kgefpaUeve Petttzeil« «r Pfg^ a«üi-e 40Pfg^ Neklmn^ r ! teil (8-esp.) SO Psg. Tadell. Satz 50'/, Aufschlag. Bei undeutlich geschriebenen.: : sowie durch Fernsprecher ausgegedene» «n-eigen sind wir für ZrrtÜwer nicht r r hast»«. t Nachrichten für Namhos und Umgegend (Albrechtshaiv, Awwelshaiv, Beucha, Borsdorf, Eicho, Lrdmarwshain, Fvchshai», flroß- und Kleinpeinberg, Klinga, Köhra, Lindhardl, Pcmtze«, StaudtM, Threva «sw.) Dieses Blatt ist amtliches Organ des Stadtrates zu Naunhof; es enthält die Bekanntmachungen ' des Dezirksverbaudes der Dmtshanplmanuschaft Grimma uud des Finanzamtes zu Grimma. ; Erscheint w-cheEch s «alt Dienstag, Donnerstag. Sonnabend, nach». 4 Uhr - : veg«gOprei»t Monatlich ohne Lustrogen ILO Mk» Post ohne Bestellgeld t r «onattich 1.S0 Wk. 3« Falle höherer Sewall. Krieg, Streik oder sonstiger: r Störungen de, Betrieb«, hat der Bezieher Keiren »viproch aus Lieferung der: Zeitung oder rlückzahlun- d« Bezugspreis«. ; Fernruf: Amt Naunhof Nr. L. Nummer 156 Amtliches. Gta-tverordnetensitzung. Donnerstag, den 30. Dezember ^926 abends 7 Uhr. Tagesordnung befindet sich im Rathaus am Brett. In das Güterrechisregister ist eingetragen worden: am l2. Noo. 1926. daß die Verwaltung und Nutznießung des Kaufmann« Moritz Aisred Mühlberg in Naunhof. Walsstrotze 56 an dem Vermögen seiner Ehefrau Lydia Kelene geb. Bautzmann daselbst durch Eheoer- trag oom 1. November 1926 ausgeschlossen worden ist. Amtsgericht Grimma. Ein Stück weiter. , Wieder find ein paar Streitpunkte aus der Wett ge- schafft worden, die auf dem Gebiete der deutschen Ent waffnung liegen und über die man schon seit vielen Monaten ergebnislos verhandelt hatte. Ein ganz be sonders großer Stein des Anstoßes war der Entente die deutsche Schutzpolizei gewesen, in der man den! Kern eines künftigen Heeres mutmaßte. In der ganzen Zeit, seitdem die Sicherheits-, dann die Schutzpolizei be stand, konnte sie nicht zu einer wirklichen Ruhe kommen, weil fortwährend neue Eingriffe der Entente erfolgten, Umänderungen verlangt wurden, Zahl, Ausrüstung, Art der Ausbildung und Verwendung und die Organisation im allgemeinen nicht die Zustimmung der Botschafter, konferenz fanden. Jetzt hat man sich endlich zu einer Schlußregelung entschlossen und dabei die Gesamtzahl der Polizeikräfte auf 155 OVO festgelegt. 105 000 davon um faßt die staatliche Polizei, 35 000 die städtische; dazu kom- «re» 15000 Mann Hilfskräfte. Mar» Weitz allerdings vor» läufig noch nicht, wieweit die deutsche Regierung den Forderungen der Botschafterkonferenz nachgegeben hat, bei der Organisation der Schutzpolizei die Kasernierung größerer Trupps aufzugeben und dafür eine weitgehende Verteilung in kleine und kleinste Wachen zuzusagen. Die Entente wird sich wohl auch davon überzeugt haben, daß die Erzählungen über die militärische Durchbildung der Schupobeamten nichts als Märchen sind. Freilich ver-' langt der moderne Polizeidienst eine beträchtlich andere Ausbildung, als es bei der früheren Polizei der Fall war.! Das wesentliche dabei ist, daß die Schutzpolizei nun endlich einmal von der Entente in Ruhe gelassen wird, j Diese ständigen Eingriffe in innerdeutsche Angelegen heiten sind immer untragbarer geworden: wir können verlangen, daß man auf unsere Zusagen vertraut, nach- dem man die Streitfragen schon jahrelang geradezu an den Haaren herbeigeführt hat, weil man wirkliche An- > griffspunkte eben nicht mehr fand. Das gleiche gilt von dem zweiten Verlangen der Entente, die sogenannten, Wehrverbände aufzuheben. Die deutsche Regierung hat sofort bei Auftauchen dieser Forderung daraus ver wiesen, daß die Behandlung dieser Verbände eine inner deutsche Angelegenheit im Rahmen der deutschen gesetz lichen Bestimmungen hierüber sei. Diese gesetzlichen Be stimmungen resultieren aus dem Versailler Friedensver trag und die deutsche Negierung hat praktisch bewiesen, daß sie dort, wo nach ihrer Ansicht ein solcher Verband! militärischen Charakter hatte oder erhalten hatte, zugriff und sofort mit einem Verbot einschritt, Gerüchte wollten wissen, daß in Thoiry der deutsche Außenminister die Auf-! lösung der politisch rechtsstehenden Wehrverbände zu- gesagt habe; dies war nicht der Fall, denn es wäre bei einer entsprechenden deutschen Gesetzesvorlage zu scharfen innenpolitischen Auseinandersetzungen gekommen. Jetzt hat sich die Entente mit dem bestehenden gesetzlichen Zu stand einverstanden erklärt, außerdem wohl ein deutsches Versprechen erhalten, wenn nötig, zu einer Ausdehnung der betreffenden Gesetzgebung zu schreiten. In letzter Zeit war Vann noch auf Grund angeblicher oder übertriebener Vorkommnisse von der Entente be-j hauptet worden, in der Reichswehr erfolgten Ein stellungen von Zeitfreiwilligen, also ohne Innehaltung der Verpflichtung zu der vom Versailler Vertrage und demgemäß durch deutsches Gesetz vorgeschriebenen zwölf- ! jährigen Dienstzeit. Der offizielle Bericht, der über die jetzige Einigung mit der Botschafterkonferenz herausge- geben worden ist, berührt auch diese Frage der Einstellung in die Reichswehr, ohne aber sich näher darüber auszu lassen, welche Zusagen seitens der deutschen Regierung erfolgt sind. Näheres darüber wird man erst erfahren, wenn in der ersten Januarwoche die entsprechenden Noten veröffentlicht werden. Bleiben nun noch einige schwierige Fragen, nämlich die der O st b e f e st i g u n g e n und der Ausfuhr von so genanntem Kriegsmaterial. Immerhin ist es er freulich, daß wir ein Stück auf dein Wege vorwärtsge kommen sind, ohne daß wir anscheinend dabei allzu große Zugeständnisse haben machen müssen. Am 31. Januar soll ja die Kontrolle über die deutsche Entwaffnung in der bisherigen Form abgebaut werden; noch aber ist nicht zu übersehen, wann diese Einrichtung endlich ganz beseitigt sein wird. Mittwoch, den 29. Dezember 1926 37. Jahrgang. Amerikanische Truppen in Nikaragua Verschärfte Lage zwischen Amerika und MM. Eine Gegenregierung in Nikaragua. Das schon seit langer Zeit zwischen Amerika und Mexiko bestehende getrübte Verhältnis hat von neuem eine Spannung erfahren. Amerikanische Marinesoldaten sind in dem zu Nikaragua gehörenden Hafen Puerto ' Cabezas gelandet worden mit der Begründung, daß dort Leben und Eigentum amerikanischer Staats bürger in Gefahr seien. Das Hafengebiet ist von dem amerikanischen Kommandanten als neutrale Zone erklärt worden. Nach einer Meldung der „Chicago Tribune" soll es bereits zwischen amerikanischen Matrosen und nikaraguanischere Soldaten zu einem F'euer- gefecht gekommen sein, bei dem zwei eingeborene Sol daten verwundet wurden. Der Landungsort Puerto Cabezas ist das Haupt quartier einer gegen die konservative Regierung Diaz be stehenden liberalen Gegenregierung, an deren Spitze Dr. Sacasa steht. Während General Diaz von den Ber einigten Staaten anerkannt und unterstützt wird, hat Dr. Sacasa die Gunst der mexikanischen Regierung, an deren Spitze General Calles steht. Wie es heißt, soll General Calles auch dem Gegenpräsidenten von Nikaragua Waffen und Munition zur Verfügung gepellt haben. Die l mexikanisch^ Regierung soll sogar Dr. Sacasa die Cnt- senduna mexikanischer Truppen in Aussicht ! gestellt hallen, woraufhin Präsident Coolidge die Landung amerikanischer Marinetruppen in dem nikaraguanischen Hafen angeordnet hat. Die amerikanische Truppenlandung dürste also als eine Geste Amerikas gegen Mexiko anzuseben sein, deren Verhältnis zueinander durch eine Einschrän kung der amerikanischen Besitzrechte in Mexiko außer- ordentlich getrübt ist. Jedenfalls scheinen in Amerika Kräfte am Werke zu sein, die auf einen Krieg mit Mexiko hinarbeiten. Diesem Gedanken gab auch anläßlich der Landung amerikanischer Marinetruppen in Nikaragua der durch sein Eintreten für die Wiedergabe des beschlagnahmten deutschen Eigentums bekanntge- wordene Senator Borah Ausdruck, der betonte, daß offenbar der Versuch gemacht werde, eine amerikanische Intervention in Nikaragua herbeizuführen, um dadurch einen Krieg mit Mexiko zu ermöglichen. Allerdings tritt das Staatsdepartement in Washington offiziell allen Kriegsgerüchten entgegen und erklärt, daß außer den Wünschen amerikanischer Staatsbürger in Nikaragua nach ausreichendem Schutz der amerikanischen Regierung kein weiterer Anlaß zur Landung der Marinetuppen be kannt sei. Meuterei in Uruguay. Unter der Garnison von San Petrido ist eine Meuterei ausgebrochen. Die Meuterer haben mit den unter Oberst Barlele stehenden Aufständischen gemeinsame Sache ge macht. Um die Bewegung zu unterdrücken, hat die Re gierung von Uruguay ein größeres Truppenkontingent entsandt. Em vsrgeiäuschtrr Lteberfall. Französische Tendenzberichte. Die französische Agentur Havas verbreitete zum; Weihnachtsfest eine Meldung, nach der zwei französische Soldaten beim Verlassen der Messe in der Mainzer Garnisonkirche von sieben betrunkenen Deutschen ohne - Anlaß überfallen wurden, wobei der eine zu Boden ge worfen, der anoere leicht verletzt worden wäre. Diese! Nachricht entbehrt indessen jeder Begründung. Deutscherseits ist sestgestellt worden, oatz ein fran zösischer Soldat, der in der Trunkenheit seinen Revolver verloren hatte, feinen Vorgesetzten, um einer Bestrafung zu entgehen, einen überfall vorgetäuscht habe. ES konnte bisher noch nichts festgestellt werden, waS die französischen Behauptungen über einen Zwischenfall be stätigen könnte. Die französische Meldung erinnert an einen ähnlichen französischen Tenvenzbericht, der gleich nach den Vorfällen in Germersheim verbreitet worden war und demzufolge zwei französische Unteroffiziere durch einen deutschen Rad fahrer angeschossen sein sollten. Auch damals konnte nichts ermittelt werden und die französische Besatzung mußte den deutschen Behörden nach einiger Zeit mitteilen, sie ! hätte „an der Aufklärung des Falles kein Interesse"". China den Chinesen. Das englische China-Memorandum. Die englische Regierung hat, um ihr Prestige im ! Fernen Osten zu retten, einen Schritt unternommen, um den Chinesen die von ihnen erstrebte Autonomie zu ge währen. Wieweit es sich bei diesem Schritt um wirkliche Absichten handelt oder ob es nur eine Geste bleiben wird, kann erst die Zükunft klären. Am 18. Dezember hat der britische Geschäftsträger in Peking den Vertretern des Washingtoner Vertrages, in dem dem chinesischen Volk die Unantastbarkeit seiner Souveränität garantiert worden ist, ein Memorandum übergeben, in dem zunächst auf das Anwachsen einer mächtigen nationalistischen Bewegung hingewiesen wird, die darauf Hinziele, China einen gleichberechtigten Platz unter den Rattonen zu sichern. Es würde nicht den Absichten der Mächte China gegenüber entsprechen, sagt das Memoran dum, wenn man dieser Bewegung nicht das notwendige Maß an Sympathie und Verständnis entgegen bringe. Die britische Negierung schlage deshalb vor, daß die Mächte ihre Bereitwilligkeit erklären sollten, auf die Vertrags revision und alle anderen ausstehenden Fragen hin zuarbeiten, sobald China eine verhandlungsfähige Re gierung aufzuweisen habe. j Es wird ferner verlangt, daß die Mächte ihre Bereit willigkeit erklären sollten, Chinas Anspruch auf die Zollautonomie anzuerkennen, sobald China selbst einen nationalen Zolltarif geschaffen habe. Die Mächte sollen ferner offiziell erklären, daß ste nicht beabsichtigen, China eine ausländische Kontrolle aufzu- zwingen. Die Mächte sollten ferner ihre bisherige ein heitliche Haltung, die strikte Befolgung der Vertrags-. Pflichten verlange, modifizieren. So sollten ste schließlich den sogenannten Washingtoner Aufzöllen zustimmen. Was die Erhebung von Zusatzzöllen durch die Kantoneser Re gierung angehe, heißt es in Vetzt Memorandum, fo habe sich die britische Regierung nach vielem Zögern und ledig lich zur Aufrechterhaltung der S^idarität mit den übrigen Mächten dem gemeinsamen Protest gegen die neuen Zölle ««geschloffen gehabt. Es sei jedoch klär, väß diese Politik den gegenwärtigen Umständen nicht voll Rechnung trage. Die englische Regierung will also an Stelle der bis herigen aggressiven Jnterventions- und Bevormundungs politik eine Politik der schrittweisen Konzessionen treten lassen. Wie in politischen Kreisen Washingtons erklärt wird, hat das Staatsdepartement das britische China-Memo randum zwar noch keiner eingehenden Prüfung unter-! zogen; es soll jedoch mit Befriedigung festgestellt haben, daß England ebenso wie Amerika der Ansicht sei, daß China unverzüglich entsprechend den Beschlüssen der i Washingtoner Konferenz weitere Zolleinnahmen zu über lassen sind. „Leuchtender Friede". Eine Botschaft des neuen Mikados. Wie aus Tokio gemeldet wird, hat Kaiser Hrrohito anläßlich der Thronbesteigung eine Botschaft an das japa Nische Volk gerichtet, in der er sich „Showa" (leuchtender Friede) nennt. Für die Begrübnisfeierlich keilen des Mikados hat die Regierung den Betrag von 3 980 000 Nen vorgesehen. Eine dementsprechende Vorlage wird dem Parlament zur Genehmigung vorgelegt werden. Der Mikado starb, wie noch bekannt wird, einen sanften Tod. An seinem Sterbelager, an dem die Kaiserin, der Prinz regent und die anderen Söhne anwesend waren, spielten sich rührende Szenen ab. Die Kaiserin flößte dem Sterbenden, der an großem Durst litt, ständig Wasser ein, während der Prinzregent persönlich die Tempvratur- meffungen vornahm. Doumergue und Briand haben dem neuen Mikado ihr Beileid zum Ableben des Kaisers Yoshibito über mittelt. In England ist anläßlich des Todes des Kaisers von Japan eine dreiwöchige Hoftrauer angeordnet worden. Alle Schiffe der britischen Marine haben halbmast geflaggt. Was kostet der Deutsche Reichstag? Nach dem Etat für 1927 erfyrdert der Reichstag einen Zuschuß von rund 6,7 Millionen Mark. Davon entfallen auf die Aufwandsentschädigungen für 493 Abgeordnete bei einem Monatssatz von je 618 Mark insgesamt 3,6 Mil lionen. Für die Abgeordneteufreifayrtkarten erster Klasse auf allen Strecken der Deutschen Reichsbahn sind rund 1.3 Millionen Mark eingesetzt. Zur Vorbereitung des Erweiterungsbaues des Reichstages sieht der Etat unter den einmaligen Ausgaben 50 000 Mark vor. In dem hierfür zu errichtenden Neubau, der spä- testens 1928 in Angriff genommen werden soll, sollen hauptsächlich größere Räumlichkeiten für die Bibliothek, neue Sitzungssäle für die Ausschüsse und Fraktionen so wie eine Reihe weiterer Arbeitszimmer für Abgeordnete nntergebrächt werden. " Die ReichSregieruNg an die Witwe des «bg. Garnich. Berlin. Anläßlich deS Hinscheidens de- Vizepräsidenten deS Preußischen Landtages, Geheimrats Garntch, hat der Staatssekretär in der Reichskanzlei, Dr. Pünder, Zugleich namenS deS von Berlin abwesenden Herrn Reichskanzlers ein Beileidstelegramm an Vie Witwe deS Berstoröenen ge richtet. --
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