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Sächsische Elbzeitung : 15.11.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-11-15
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-192411157
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19241115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19241115
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1924
- Monat1924-11
- Tag1924-11-15
- Monat1924-11
- Jahr1924
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 15.11.1924
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Nichterscheinen einzelner Nummern üisolgc höherer Gcwnlt, Streik, Niiliperrmig, BktriebSltörmiq "iw. bereckNiqt Ke» Bezieher nicht zur Kürzung des Bezugspreises oder zum Anspruch auf Lieferung der Zeitung Sächsische Schweiz Tagrszeitung für die Landgemeinden Altendorf, Kleingießhübel, Kleinhenner«' dors, Krippen, Lichtenhain, Mittelndorf, Ostrau, Porschdorf, Postelwitz, Proffe», Rathmannsdorf, Reinhardtsdorf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf, Wendisch» führe, sowie für das Gesamtgebiet der Sächsisch-Böhmischen Schweiz Druck und Verlage Sächsische Elbzcituug, Alma Hieke — Verantwortlich: K. Rohrlapper Anzeigenpreis (in Goldmark): die 7gcspallcne 85 mm breite Petitzeilc 15 Psg„ für «uS« wärtigc Auftraggeber 20 Pfg„ 8b mm breite Neklamczeile 80 Pfg. Tabellarischer Satz nach besonderem Turis. — Bei Wiederholungen wird entsprechender Rabatt gewährt Anzeigenannahme für alle in» nud ausländischen Zeitungen Tageblatt für Äre Diese» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen für .den Stadtrat, das Amtsgericht, das Hauptzollamt zu Bad Schandau und des Finanzamtes Sebnitz Demeindeverbands-Gtrokonto: Bad Schandau 36 — Bankkonto: Dresdner Bank Zweigstelle. Schandau — Postscheckkonto: Dresden Nr. 333 27 Fernsprecher: Bad Schandau Nr. 22 — Drahtanschrift: Elbzeilung Bad Schandau Erscheint täglich nachm. 6 Ilhr mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. — BezugSpreiS halbmonatlich in« Hou« gebracht r>0 Gold-Pfg., für Selbstabholer 80 Gold-Pfg. Einz. Nummer 15 Gold-Pfg. — Bei Produklicmsveitcmruugcn, Erhölmngeu der Löhne und - McuenNieuvreisc behalten wir nn« da« Recht der Nachsorderung vor Nr. 268 Bad Schandau, Sonnabend, Heu s5. November 68. Jahrg. Her PrWM j>tr RMsblliik silier Stabilisimnili iiiiö Kreilitsrilgkil Für eilige Leser. * In der Nacht zum 17. November soll die Umgebung vou Darmstadt von fremder Besatzung geräumt werden. * Die deutsch-italienischen HandelsvcNragsverhandlungen werden am 4. Dezember in Nom wieder ausgenommen. * Daö Haftentlassungsgesuch der deutschen Negierung für General von Nathusiuö ist von Frankreich abgelchnt worden. * In der Nacht vom 15. aus den 16. November gehen di« Negicbahncn im Westen in die Hände der dentschen Eisenbahn- gcsellschaft über und die deutsche Verwaltung tritt wieder voll in ihre Rechte. * Die schwedische Akademie der Wissenschaften tritt in einen- au die Akademien der im Kriege neutral gewesenen Staaten gc- richteten Rundschreiben für die Freiheit des deutschen Luftschiff baues ein. Verschwendung und Besatzung. Von Wolfgang Kriege. Wer diese ganzen Vesatzungsjahre miterlebt hat, kann sich schwer des Gedankens erwehren, daß es den Besatzungsmächten am Rhein weniger um unser Geld zu tun war, als darum, uns wirtschaftlich in einen Abgrund zu treiben, aus dem sie sich dann hcrausholen konnten, was ihnen beliebte. Wieviel besser stünde Deutschland da, wenn nur allein in den vier Vcsatzunasjahren einige Sparsamkeit geübt worden wäre und die deichenden Truppen nur den Luxus für sich gefordert hätten, den sie im eigenen Lande ihren verschiedenen Lebensstellungen entsprechend gewohnt waren. Wenn die Begleitung der Mannschaften und Offiziere sich nur auf einen bestimmten Verwandtschaftsgrad beschränkt hätte. Ich sah vor zwei Jahren mit einem Deutsch-Amerikaner im Hotel Rose in Wiesbaden. Wir waren die -„ xig-'n Deutschen, dort. Ader die initiierest und Hohen französischen Offiziere mit Kind und Kegel, Schwiegermüttern, Tanten und sonstigen An- hänstscln mehr oder weniger legitimen Genres lebten dort und speisten wie die Fürsten. Der alte Herr aus Amerika schüttelte nur immer mit dem Kopfe und seufzte: „Kinder, die fressen Euch ja auf! Wie kann Deutschland zu Kräften kommen, solange die alle an Euch schmarotzen. Die Städter im besetzten Gebiet wissen nicht, woher sic die notwendigsten Ausgaben nehmen sollen. Armcnfürsorgc, Wöch- ncrinnenheime, Krankenanstalten müssen cingchcn oder un gebührlich beschränkt werde», weil die Besatzung so kostspielige Wünsche hat. Da ist dieses oder jenes Möbelstück in den be schlagnahmten Villen nicht stilvoll genug und muh ersetzt wer den. Ein Leutnant findet in seinem wundervollen Zimmer einen Hellen Schrank zwischen Polisandcrmöbeln. So etwas verletzt sein Auge. Er reklamiert einen passenden Polisandcr- schranl. Da ihn die Quartiersleutc nicht besitzen, muh ihn die Stadt beschaffen. Ein Wagcnwäscher wünscht in seinen ele ganten Zimmern ein Bufett und eist Klavier. Er kann zwar nicht spielen, aber die Stadt hat cs zu beschaffen. Jedes kleine Eoldatcnfrauchen verlangt Bedienung, Teppich, Telefon. Bor delle müssen eingerichtet werden, Krankenhäuser für Soldaten und ihren Anhang freigcgeben und unterhalten werden, Niedcr- tunflsaustaltcn werden eingerichtet für die Besatzungsdamen ver schiedener Stände. Babyausstattungen hat die betreffende Stadt zu liefern, auch den Kinderwagen. Es gibt Osfizicrs- fraucn, die nicht drei Schritte aus dem Hause oder quer über die Strahe gehen, ohne dazu ein Auto zu beanspruchen. Dah die Damen auch Reitpferde mit sich führen, ist durchaus keine Ausnahme. Für die Kinder ist Lehrpersonal zu stellen oder zu besolden, Schulen müssen für sie geräumt und unterhalten werden. Nicht nur in der Inflationszeit, auch heute noch tragen die Frauen der Unteroffiziere die kostbarsten Kleider und Pelze, und der Ankauf von Solinger Stahlwarcn, Silbergeräten, Gold- warcu, Uhren und Schmucksachen blieb trotz des sinkenden Fran ken seitens der Besatzung ein enormer. Zwar betteln jetzt die französischen Soldaten in den Geschäften um Zigaretten, weil ibr Lohn nicht reicht für ihre Liebhabereien infolge des Tief standes ihres Geldes, aber noch immer werden grohe Summen für Juwelen von Lculen angelegt, die daheim das Geld sicher nicht dazu hatten. Auch sonst war das Leben der besetzten Städte vvn sehr lustigen Etappeulcuten durchsetzt. In der Graf Adolf- strahc in Düsseldorf ist, seit die Franzosen dort sind, eine Bar an der andern, ein Kino, ein Kaffeehaus und Restaurant neben dem andern entstanden. Früher war dies eine richtige stille Strahe mit wenigen soliden Geschäften. Mau sicht auch kcine Diisscldorfer dort, sondern die Bcsatzungsoffiziere mii ihren Damen und Dämchen und all' das an Eelenenheitsschicbcrn und -Politikern, was sich an diese Fremden angeschlosscn hat. Auch die Regie hatte nie dcu Ehrgeiz, eine sparsame Wirt schaft zu führen. Ob eine Lokomotive oder ein Wagen nach wenigen Tagen oder Wochen zerbrochen oder unbrauchbar wur den, weil die Leute wie die Wilden damit losfuhren, in die Bahnhöfe donnerleu, die Weichen llberschraubte», — was ging's die Herren Franzosen an! Die „maladen" Sachen schob man den Deutschen wieder zu und forderte neue ein. Dah alle Be- satzungshecre in jedem Zuge leere Wagen 2. undKlasse for dern, die zu betreten mit hohen Strafen belegt wird, ist ein Luxus, der indessen auch seine guten Seiten hat. Zwar sind diese Wagen nie voll besetzt, oft ganz leer,aber eine zu nahe Berührung der Besatzung mit den Einwohnern wird doch damit vermieden. Seit ich einmal das Vergnügen hatte, mit zwei be trunkenen Sergeanten, die sich in ein überfülltes deutsches Ab teil gedrängt hatten, zu fahren, segne ich diese Verschwendung. Wir Deutschen hatten natürlich nicht das Recht, uns der fremden Eindringlinge zu erwehren, selbst wcnnsie sich zudringlich und frech benahmen, — indes jeder noch so ruhige Deutsche, der sich in solch' Vesatzungskupee verirrt, Fahrtunterbrechung und Strafe zu gewärtigen hat. Berlin, 14. November. Der Leiter des deutschen Handcls- dicnstcs hatte eine Unterredung mit dem Präsidenten der deut schen Ncntcnbanl, Exellenz Lenze, in der dieser u. a. ausführtc: Die Hauptaufgabe der Ncntenbank war es, dafür zu sorgen, dah die Papiermark nicht weiter fiel, aber auch die Ncntcnmark nicht falle. Es ist der Ncntenbank nicht immer leicht geworden, diese Aufgabe zu erfüllen, und cs ist ihr nur gelungen, indem sie den Ansturm von Kreditgesuchen, dem sie aus allen Ressorts ausgesetzt war, Widerstand leistete und Kredite im Nahmen der Nentcnbankgcsctzc nur durch Vermittlung des Ncichsfinanz- ministcrs gewährte. Excll. Lenze wies auherdcm auf die außer- ordentlichen Verdienste hin, die sich der Neichsfinanzministcr durch die Unterstützung der Ncntcnbankocrwaltung nach allen Richtungen hin erworben habe. Durch die Dawcsgcsctzgcbung ist nun der Rcntcnbauk ein vorzeitiges Ende bereitet worden. Die Hauptschwicrigkeiten bei der Liquidation der Ncntcnbanl sicht Excllcnz Lenze darin, dah die der Wirtschaft gewährten Kredite innerhalb.1 Jahren getilgt sein müssen. Da an diesem Kredit die Landwirtschaft den gröhten Anteil hat, hat man be kanntlich den Gedanken ausgenommen, die Ucberschiisfe der Ncntenbank dazu zu verwenden, um der Landwirtschaft bei der Ablösung der fälligen Kredite zu Helsen und aus den Ucber- schüssen gemeinsam mit dem Vermögen der Ncntenbank ein neues Institut zu schaffen, die Rentenbanlkrcditanstalt. Be kanntlich hat die Industrie hiergegen zunächst protestiert, da sic nach dem Ncntcnbankgesetz an den Ucbcrschiisscn in Form von Dividendenzahlungen tcilnchmen sollte. In Bezug auf das neu zu schaffende Institut herrschen auherordentlich viel irrige An sichten und Voraussagen. Es soll eine Aufgabe erfüllen, die keine der bestehenden Organisationen zurzeit erfüllen kann. Es Eine besonders kostspielige Geschichte bedeuten immer die Feiern des 14. Juli, des Gedenktages der Erstürmung der Ba stille, für die französische Besatzung. Bis ins kleinste Dorf hin ein muhten Tanzböden errichtet werden und französische Musi kanten, Komödiantinnen und Komödianten kamen in Autos oder Kutschwagen, um den Tag zu verherrlichen. An Fahnen, Festreden, Blumendekoratiouen, Guirlandcn und Festessen und -trinken wurde nichts gespart, indessen die Bevölkerung, unter deren Augen sich das. abspicllc, mit der bittersten Not kämpfte. Die hungcrndcn Kinder, die so zahlreich Gelegenheit hatten, das Leben der Besatzung zu studieren, haben bestimmte Vor stellungen gewonnen, an denen sind keine deutschen und all deutschen Leute und Einflüsse schuld, sondern die Herren Kom mandeure selber. Ein Kapitel für sich ist noch die Art, wie das deutsche Eigen tum, insbesondere in Frankreich, verschleudert worden ist, an statt, dah sich die Nation an diesen Werten, die ungeheuer waren, bezahlt gemacht hätte. Genau wie seinerzeit die beschlagnahm ten französischen Kirchcugüter verschleudert und unter Schiebern geteilt wurden, ohne dag das Volk oder seine offizielle Negie rung einen Pfennig davon sah, ist cs jctzt mit dcm deutschen Eigentum in Frankreich gemacht worden, und immense Werte, die als Kricgsschuldcnzahlung gelten sollten und den Wieder aufbau der Kriegsgcbictc fördern, sind einfach gestohlen, ver schoben und vergaunert worden. Der Automobilpark einer gro ßen deutschen Firma hat in der Versteigerung Stück für Stück einen Franken gebracht. Grohe Gemälde von Lcnbach brachten 25 Franken, Inkunabeln und Miniaturen eines Sammlers gingen in Waschkörben fort und wurden in Centimes bezahlt bei der Versteigerung. Deutsche Gemälde moderner Maler sind aus ihren Ateliers geraubt worden und erscheinen auf dem Kunsthandcl mit französischer Signatur. Wäsche, Silber, Möbel, Geräte aus deutschen Geschäften und Wohnungen sind einfach gestohlen worden in großzügigster und öffentlichster Weise, und wenn man die Polizei oder die Herren Liquidatoren auf dies Treiben aufmerksam machte, so hieß es: das ist französisches Eigentum, und was gestohlen wird, geht nur den Staat au. Allerdings gcht's nur den Staat an, aber seine Bewohner haben eigentlich guten Grund, nach dcm Verbleib der Dinge zu srngen. Deutschland ist durch dies Treiben ärmer geworden und Frankreich nicht reicher. Im Gegenteil, — die französische Valuta stände sicher besser ohne diesen ungeheuren Schwinbel, der sich da vor Augen der wachsamen Pariser Negierung recht unbehelligt und unverschämt abgespielt hat. Das Maison de vente, das Aukiionshaus von Paris, war jahrelang von Schie bern so belagert, dah sich anständige Menschen überhaupt nicht mehr hincinwagten. Frankreich wollte deutsches Gut verschwen den, um Deutschland zu ruinieren. Aber jeder Kenner Frank reichs muhte erwarten, dah Frankreich bei dieser Politik schließ lich der Atem ausgehen und der Barometer dcr Nationen, die Valuta, sinken mußte. Menn Deutschland irgendwie leistungsfähig werden soll, muh jede Verschwendung aushören. Vor allem die Verschwen dung, die in dem Besetzen friedlicher Gebiete mit ungeheuren Truppenkürpcrn liegt. Aussprache des bayerischen Ministerpräsidenten mit Sccckt. Berlin, 14. November. Wie man aus München meldet, hatte der bayerische Ministerpräsident Held während seines Berliner Aufenthalts eine persönliche Aussprache mit dem Chef des Ncichshcercs General von Sccckt über die Münchener Iw fantericschule soll und will keiner dieser Organisationen Konkurrenz machen, sondern sie vielmehr, soweit ihm dicMittcl zur Verfügung sichen, befruchten und unterstützen. Das neue Institut ist somit al» Wachgesellschast gedacht und die in Arbeit befindlichen Statuten sehe» vor, daß alle interessierten Kreise gleichmäßig zur Mit arbeit hcrangczogcn werden und auch gleichmäßig ihren Ein fluß geltend machen können. Bei der außerordentlich wichtigen Aufgabe, die die Ncntcnbankkreditanstalt sich stellt, der Land wirtschaft Ersatz für demnächst fällige Kredite zu schaffen, ist e» bedauerlich, daß die Auslösung des Reichstages die endgültige Gründung der Anstalt zu verzögern scheint und es ist eine Lebensfrage für die Landwirtschaft, daß die Gründung alsbald durch eine Notverordnung geschieht. Die Ncntenbank ist in dcr Lage, die Tätigkeit dcr Ncntenbankkrcditcmstalt sofort aufzu- nchmcn. Eine Note Herriots in der Nathufiuoangelcgenheit. Paris, 14. November. In der Angelegenheit von Nathw sius wird die gestrige Havaomeldung dementiert, daß dcm An geklagten von einem militärischen Gesandten in Paris eine ab schlägige Antwort auf sein Freilassungogesuch überreicht wurde. Am Quai d' Orsay wird dagegen erklärt, daß man heute erst eine v o n H er r i o t unterzeichnete Note der deut schen Regierung überreicht hat, nach der die Ent scheidung Uber die Freilassung des General» a u o s ch t'i etz l l ch dem k o m m a n d i c r e n d e n G e n e r a l von Lille zustche. (Ob von dem kommandierenden General inzwischen eine Entscheidung getroffen worden ist, ist noch nicht bekannt.) Das Ende der Regiebahnen. F n d e r N a ch t z u m 16. November. Eine Bekanntmachung dcr Ncichsbahndircktion weist darauf hin, daß in dcr Nacht von: 15. zum 16. November dcr Betrieb der Ncgiceiseubahneu an die Rcichsbahngcsell- schäft übergeht. Als übcrgabctag gilt Sonntag, der 16. No- vcmbcr. Die Abfertigung von Personen, Reisegepäck, Er- prcßgut, Gütern, Leichen und Tieren erfolgt vom Über gabetag ab nur aus Grund der deutschen Tarife und Dienst. Vorschriften. Alle Beförderungsgebühren und sonstigen Forderungen werden von diesem Tage ab nur in Reichs- mark erhoben. Der bisherige Personcnzugfahrplan mit westeuropäischer Zeit bleibt bis zum 30. November 1024 noch bestehen. Vom 1. Dezember ab wird dcr Wiuterfahr- plan der Reichsbahugesellschast in vollem Umfange wie vor der Nuhrbeschung eiugcstthrt. Die Eilgüter-, Vieh- und Milchzüge werden bereits ab 16. November 1024 wie vor dcr Nuhrbesehung gefahren. Der Güterzugverkehr wird spätestens am 1. Dezember 1021 den früheren Verhältnisse» entsprechen. Sie Auswertung von Mndelvermögen. Anmeldefrist bis 31. Dezember. Eltern, Vormünder, Pfleger, Beistände sind ver pflichtet, darauf zu achten, daß die durch die dritte Stcucr- notverordnung vorgesehene Auswertung dcr Rechte und Forderungen nicht versäumt wird, die zu dem von ihnen verwalteten Vermögen der Kinder und Mündel gehören. Eine Vernachlässigung dieser Pflicht kann sie ersatzpflichtig machen. Vor allem dürfen sie die bis zum 31. Dezember 1024 lausende Anmeldefrist nicht verstreichen lassen. 1. Bei Sparkassengnthabcn hat die Anmeldung bis zum 31. De zember 1924 bei der Sparkasse zu erfolgen, bei dcr das Guthaben besteht. In dcr Anmcldung ist anzugebcn, daß es sich um Mündelgeld handelt, damit eine bevorzugte Berücksichtigung stattfindet. 2. Hypotheken, Grundschuldcn und Ncntenschnlden werden ohne Anmeldung auf 15 aufgewertct. Die durch Hypothek gesicherte Forderung kann aber in besonderen Fällen höher aufgewertct werden, nämlich, wenn die Forderung auf den Beziehungen zwi schen unterhaltsbcrechtigten oder unterhaltspflichtigen Personen oder auf den Beziehungen ans der Auseinander setzung zwischen Mitcrben, geschiedenen Ehegatten, Erben und Pflichttcilsbcrechtigcn oder Eiern und Kindern beruht oder wenn es sich nm eine Nestkaufgeldforderung handelt, die nach dem 31. Oktober 1918 begründet worden ist. Bei den zu Kinder- und Mündclvcrmögen gehörigen Hypo theken werden diese Voraussetzungen häufig vorliegen. Der Antrag auf Aufwertung der Hypothekcnsordcrung über 15 A! hinaus ist bis zum 31. Dezember 1924 bei dem Amts gericht zu stelle», in dessen Bezirk das Grundbuch geführt wird.
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