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Erzgebirgischer Volksfreund : 26.07.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-07-26
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-193407269
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19340726
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19340726
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1934
- Monat1934-07
- Tag1934-07-26
- Monat1934-07
- Jahr1934
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 26.07.1934
- Autor
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Gärlner, Aue, Sachsen. «aupfgeschäftsftelle r Aue, Fernruf Sammel-Nr. 2541. Drahlanschrift r Dolksfreund Auesachsen. Seschäftaflettenr Löbnitz lAmt Aue) 2S40, Schneeberg 310 und Schwarzrnberg 3124. Nr. >72. Donnerstag, den 26. Juli >S34. Jahrg. 87. vis Unruken !n Oy8tsrr6ick. Putschversuch im Wiener Aegierungsvierlel - als Dergellung sür die ersten Blulurleile. Bundeskanzler Dollfuß seinen Verletzungen erlegen. — Selbstmordversuch -es österreichischen Gesandlen in Rom. — Der deutsche Gesandte in Wien abberusen. — Denlsche Grenze nach Oesterreich gesperrt. — Der Führer oerlüßl Bayreuth. Wien-25. Juli. Der Wiener Rund! Kanzler Dollfutz -en schweren Ve> bes heuttgen Tages erlitt- erlegen ist. Was sich in Wien abspielle. Die Erelgnlffe in Wien, über die der „E. V." bereits Mittwoch nachmittag und Donnerstag vormittag in Sonder, blättern berichtete, haben sich wie folgt abgespielt: Der Kamps um die Ravag. Kurz «ach 13 Uhr fuhr vor dem SebävdederRavag, der SsterrMifched A ter Wien, ein Trupp Bewaffneter in Bundesheernnisorm vor und besetzte das Gebäude. Einer der Teilnehmer an dieser Unternehmung gab eine Rundfunkmeldnng des Inhalts durch, daß die Regierung Dollfuß zurückgetreten sei. und daß der österreichische Gesandte in Rom, Rintelen, die Geschäfte des Bundeskanzlers übernommen habe. Unmittelbar danach Wurden die Sendungen unterbrochen. Um die Ravag entspann sich ein Kamps, der nach dreistündiger Dauer mit der Kapitulation und Gefangennahme der Aufstän dischen endete. Ein Polizeibeamter ist tot, mehrere Polizisten wurden verletzt. Ebenso sind unter dem Personal der Ravag. Angestellten Verletzte zu verzeichnen. Einige junge Leute sind blutüberströmt aus dem Gebäude der Ravag herausgebracht und in Autos verladen worden. Die Besetzung tes Bundeskanzleramls. Wien, 26. Juli. Aus den amtlichen österreichischen Meldungen ergibt sich folgendes Bild: Um 11 Uhr vormittags trat im Bundeskanzleramt ein Ministerrat zusammen, während dessen dem Minister Fey von einigen Heimwehrleuten mitgeteilt wurde, daß sich sn der Siebensterngasse Leute in Uniform von Wachbeamten und Heeresangehörigen sammelten, die angeblich eine Aktion vor- hätten. Fey unterrichtete sofort den Bundeskanzler Dr. Dollfuß, der den Ministerrat unterbrach, um die not wendigen Erhebungen anzustellen. Der Bundeskanzler berief Minister Fey, den Staatssekretär für die Landesverteidigung, General Zehner, und den Staatssekretär für das Sicherheits wesen, Karwinsky, in seine Kanzlei zu einer Beratung. Der General wurde beauftragt, in seinem Ministerium die nötigen Borbereitungen zu treffen, während sich Karwinsky mit dem Polizeipräsidium in Verbindung setzte, um ebenfalls Maß nahmen zu treffen und festzustellen, was an den Mitteilungen richtig sei. Minister Fey veranlaßte die Alarmierung des Heimytschutzes. Während noch beraten wurde, erschienen plötz lich einige Automobile mit bewaffneten, uniformierten Leuten km Hof de» Bundeskanzleramtes. Sie drangen sofort in alle Räume de» Hauses ein, überwältigten die Wache und schlossen die im Bundeskanzleramt befindliche« Regierung-Mitglieder und Beamten in ihren Kanzleien ein. Unter den Einge schloffenen befanden sich Bundeskanzler Dollfuß, Minister Fey und Staatssekretär Karwinsky. Einer der Eindringlinge gab »uf den Bundeskanzler, als dieser auf Anraten seines Kanzlei- diener» sich nach entfernteren Räumen des Hause« begeben wollte, zwei Revolver schösse ab, die ihn tödlich verletzten. Ei« sofortiges energisches Vorgehen gegen dm Bundeskanzleramt, wie es gegen das gleichfalls von Uniformierten besetzte Gebäude der Ravag stattgefunden hatte, «ar nicht möglich, «eil die EingÄrunaenen zahlreiche Personen festgenommen hatte«. E» «nrde« daher Berhand- lungen ansgenommen, die aber zunichst zu keinem Ergebnis führten. Schließlich «urde gegen 18 Uhr den Eindringlingen vom Minister Neustädter-Stürmer im Auftrage der Bundesregierung, die mittlerweile vom Bundes- Präsidenten telephonische Vollmachten erhalte« hatte, «»ge teilt, daß ki« bi» 19.80 Ähr da» Bundeskanzleramt z« räu- unk gib! amtlich bekannt- -ak Bun bes tes ungen- die er bei -en DorgSngen Die Putschisten in Kast. Wien, 26. Juli. Die an der Besetzung des Bundes kanzleramtes beteiligten Personen sind zunächst in der Polizei- kaserne in der Marokkanergaffe «ntergebracht worden. Die drei mutmaßlichen Mörder des Bundeskanzlers be finden sich dagegen in Sonderhaft. das Standrecht verhängt. Ab 26 Uhr abends müssen alle Haystore und Gasthäuser geschlossen sei«. Ansammlungen und Gruppenbildungen sind verboten. Auch in Steiermark wurde da» Standrecht ver hängt. Selbslmor-versuch Rinlelens. Wien, 25. Juli. Der in der ersten Sendung des Radio Wien um 13 Uhr als «euer Bundeskanzler genannte Gesandte in Rom, Dr. Rintelen, ist bereits in Wien eingetroffen. Er hat sich sofort in das Heeresministerium begeben, wo er mit dem bisherigen llnterrichtsminister Schuschnigg und den Vertretern des Bundesheeres sowie Abgesandte» de» Volkes über die Neubildung der Regierung ver handelt. Es steht nicht fest, ob Dr. Dollfuß nur für seine Person oder für das Sesamtkabinett den Rücktritt erklärt hat. Demgegenüber wird heute, am Donnerstag morgen, ge meldet, daß der österreichische Gesandte in Rom, Dr. Anton Rintelen, der augenblicklich in Wien weilt, verhaftet wurde. Die Meldung wurde von offiziellen Stellen bestätigt. Wien, 26. Juli. Radio-Wien meldet: Der österreichische Gesandte in Rom, Rintelen, der gestern abend in Wien ver haftet wurde, hat einen Selbstmordversuch unter nommen und ist schwerverletzt. An seinem Aufkommen wird gezweifelt. men hätten. Gleichzeitig wurden starke militärische Kräfte bereitgestellt, um das Ultimatum mit Waffengewalt einzu- halten. Den Eingedrungenen wurde freies Geleit zur Ausreise aus Oesterreich in Aussicht gestellt, falls von den im Bundesamt Festgenommenen niemand ums Leben gekommen sei. Daraufhin ergab sich die Besatzung des Bundeskanzleramtes gegen 20 Uhr. Bundeskanzler Dr. Dollfuß war vor der Aebergabe seinen schweren Verletzungen erlegen. Die Führung de» Kabinetts hat bis zum Eintreffen de» Vizekanzler» Starhem- berg aus Venedig der Minister Schuschnigg übernommen. Bei den Personen, die den Anschlag aus da« Bundeskanzler- amt und das Gebäude der Ravag unternahmen, handelt es sich anscheinend meist um ehemalige Angehörige des Bunde-Heeres, die wegen politischer Betätigung au» dem Heere entlassen worden sind. * » - Der Grohsen-er Disamberg gesprengt. Zm Laufe de« Nachmittag« wurde der Wiener Groß- sender Bisamberg besitzt und mit Dynamit ge- sprengt. Radio-Wien sandte bann über den kleineren, bisher stillgelegten Rosenhügel-Sender seine Mitteilungen. G In Steiermark versuchten zahlreich« Personen, die Gebäude von zwei Bezirkshauptmannschafte« zu besetze«. Sir wurden jedoch abgewiese« und zum Teil gefangengenommen. In den übrigen Gebieten Oesterreich« ist e« zu größere« Zwischenfälle« ansGelnead nicht gekommen. Ueber die Kinlergrün-e -es Aufttan-es verlautet zunächst, daß in der Bevölkerung eine unerhörte Er- regung darüber entstanden sei, daß die vor das Standgericht gebrachten Nationalsozialisten In geradezu mittelalterlicher Weise gefoltert wurden, um aus ihnen Geständnisse oder Selbstbeschuldigungen heraus- zupreflen. Die Erregung im Bundesheer und dessen Beteiligung an dem Aufstand soll in letzter Linie aus- gelöst worden sein durch die am Montag in Niederösterreich stattgefundene Erschießung eines Offiziers anwärters durch einen Schutzkorpsverteidiger. Der Dun-esprW-eM wie-erinWien. «a, . » « an r M L r n, LV. I«». UMLVkSssIAfIMMr MlH aH IM fEMen Sommeraufenthalt in Belden abgebrochen und ist am Donners tag früh in eiaem Egtrazug in Wien ei«getroffen. * Rückkehr Siarhembergs nach Wien verzögert. Wien, 26. Juli. In einer amtlichen Meldung heißt e» «. a.: Bundesführer StarhemLerg hat sofort «ach dem Ein treffen der ersten Meldungen über die Vorgänge in Men in einem Laproni-Flugzeug die Rückreise von Venedig nach Oesterreich angetreten. Infolge des stürmischen Wetters und dichten Nebels verlor der Pilot die Orientierung und erklärte, den Flug nicht foxtsetzen zu können. Der Pilot kehrte in der Höhe von Bölkermarkt um und wavdte sich über Graz wieder Venedig zu, wo abends die Landung erfolgte. Starhemberg wird Donnerstag vormittag in Wien ekntreffe«. Kunschak nach Wien berufen. Wien, 16. Juli. Die amtliche Wiener Zeitung teilt mit, daß der frühere Nationalrat Kunschak von seinem Söm- meraufenthalt abberufen worden ist. Kunschak gehörte früher der engeren Gruppe der führenden Persönlichkeiten der christ- lich-sozialen Partei an und spielte als Führer der christlich-foz. Arbeiternehmerschast eine gewisse Rolle. Gr war jedoch in der letzten Zeit in den Hintergrund getreten. Warum -er Polizeichef in Innsbruck erschossen würbe. Innsbruck, 25. Juli. Der Leiter der staatlichen Po lizei in Innsbruck, Polizei st abshauptman» Sickl, der gegen verhaftete Nationalsozialisten mittelalterlich« Folter in Anwendung brachte, wurde heute kurz vor 3 Uhr von einer erbitterten Volksmenge aus dem Statt- haltereigebäude gezerrt und erschösse«. An» privaten Quellen kommen au» anderen Städte» ähn liche Meldungen, die darauf schließen lassen, daß die Volk», bewegung gegen Dollfuß sich auf da» ganze Land Oesterreich ausdehnt. * Revolverattentat auf einen Legitimistenführer. Li n z, 25. Juli. Hier wurde auf den Führer de» ober- österreichischen -eimatschutze», de» Legitimisteaführer Graf Eoreth, ein Revolveranschlaa anigeführt. Der Graf so» mit dem Leben davongekommen fein. Mobilisierung -es Keimalschutzes. Wie«., 26. In». 3« Rnndstntt «k» «in Vefehl da» V«nbe»führer» de» -eimatschutze», Starhemberg, v«r- breitet, der die Mitglieder de» österreichische» -eimatschutze» auffordert, sich unverzüglich in Unifana »nd »oller An»- rüstung zu melden. pmüichö V»k»y«1mach«wm ßMotz« ick l« VcklaU l
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