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Erzgebirgischer Volksfreund : 11.08.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-08-11
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-193408113
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19340811
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19340811
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1934
- Monat1934-08
- Tag1934-08-11
- Monat1934-08
- Jahr1934
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 11.08.1934
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Sonnabend, den 1t. August 1S34. Nr. 186. Jahrg. 87. Papens Wiener Sendung ssuche» des »Mil«« XI»»«!»««««»«» M»»« i» I» Md» »MM S»SV Die „Deutsche diplomatische Korrespondenz* befaßt sich mit der Wiener Mission »on Pape«, und schreibt u. a.: „Die österreichische Regierung hat nunmehr das Agrement für Herrn von Papen erteilt. Damit entfallen hoffentlich auch für die Zukunft alle Kombinationen, die man in der ausländi schen Presse im Zusammenhang mit der Mission des bisherigen Vizekanzlers angestrengt hat. Diese Gedankengänge, die der Realität der Tatsachen bewußt wenig oder gar nicht Rechnung trugen, waren sichtlich von rein persönliche« Wünschen inspi. riert. Die letzten tragischen Ereignisse in Oesterreich haben von ausländischer Seite zum Teil eine Deutung erfahren, die nicht nur det Wahrheit völlig zuwiderlief, sondern auch einer Diffa. «iernng der deutsche« Staatsführung gleichkam. Mit völlig haltlosen Behauptungen, für die auch nicht der Schimmer eines Beweises erbracht werden konnte, versuchte man die Haltung Deutschlands Oesterreich gegenüber zu diskreditieren. Auf diese Anwürfe einzugehen erübrigt sich angesichts der nicht zu widerlegenden Tatsachen. Die deutsche Regierung hat gerade in de« schweren Stunden der letzten politischen Wirren in Oesterreich durch ihre spontanen Maßnahmen bewiese«, daß sie sich selbstverständlich von den innerpolitische« Vorgänge« an der Dona« distanziert. Sie hat in strengster Konsequenz dieser Auffassung ohne An- sehen der Person rücksichtslos selbst da durchgegriffen, wo per- fönliche, lediglich eigener Hilfsbereitschaft entsprungene Gesten diese ihre korrekte Haltung auch entfernt nur hätten beein trächtigen können. Die deutsch-österreichischen Beziehungen find i« Grunde genommen klar bestimmt durch die sprachliche, kulturelle und blüMtzW DerbüMestyett, die das gemÄnsame Erlebnis des Weltkrieges nur noch nähergebracht hat. Daß dieses freundschaftliche Verhältnis immer stärkeren Wandlungen unterworfen wär, von denen die gefühlsmäßige Einstellung zueinander völlig unberührt blieb, ist von deutscher Seite stets bedauert und fast schmerzlich empfunden worden. Herrn von Papen fällt nun die dankbare Aufgabe zu, die getrübten Beziehungen zwischen dem Reich und der österreichischen Schwesterrepublik umzuwandeln und ihnen wieder den früheren Freundschaftscharakter zu verleihen. Der Rahmen dieser Son dermission, im Interesse derer der bisherige Vizekanzler. von seinem Amt befreit worden ist, ist durch das Schreiben des Führers an Herrn von Papen klar vorgezeichnet. Diesen Rahmen dem Wunsche des Reichskanzler entspre. chend auszufüllen, dle Spannungen und Mißverhältnisse zwischen Wien und Berlin zu beseitigen, dazu bedarf es in erster Linie einer inneren Bereitschaft zu einer grundsätz. lichen Wendung der Dinge, der Adolf Hitler freimütig in seinem Briefe Ausdruck gegeben hat. Für diese Aufgabe bringt Herr von Papen nicht nur das vollste und uneingeschränkte Vertrauen des Führer» mit, sondern auch wertvolle persönliche und staatsmännische Eigenschaften, ver- Kunden mit reichen Erfahrungen auf den verschiedensten Ge- bieten, die ein ausgesprochenes Taktgefühl glücklich ergänzen. Der erste Schritt zur Entspannung ist somit getan. Dom Reich ging die Initiative aus, eine grundlegende Aenderung des Deutsch-österreichischen Verhältnisses herbeizuführen. Bo« devtscher Seite erwartet man aber auch, daß der «mim So«dergesa«dte in Wien jenes loyale Entgegenkom- «en findet, mit dem er selbst seinen Posten antritt u«d das die unerläßliche Voraussetzung bei der Lösung der Aufgabe ist. ^Dann könnte sich eine neue Aera der deutsch-österreichischen Beziehungen abzeichnen, in der gemeinsame Probleme, ganz gleich welcher Art, im gegenseitigen freundschaftlichen Linver- .nehmen sich lösen ließen zu beiderseitigem Nutzen und dem svon ganz Europa. Militärgericht zu fünf bezw. zu zehn Jahren schweren Kerkers mit je einem Fasttag und hartem Lager am 27. Juli eines jeden Jahres verurteilt. Ferner wurden Johann Pollinger und Elläs^Aainer, Beschleunigte Durchführung -er Amnestie. Berlin, 10. Aug. Zu dem aus Anlaß der Dereiniauna des Amtes des Reichspräsidenten mit dem des Reichskanzlers beschlossenen Gesetze über die Gewährung von Straffrei, heitdasheute in Kraft tritt, hat der Reichsjustizminister Durchführungsanweisungen erlassen. Darin wird ausgeführt, daß das Gesetz beschleunigt -urchzufüh, ren ist, nötigenfalls unter Zurückstellung minder dringender Zachen. Vorweg sind solche Sachen zu bearbeiten, in denen Freiheitsstrafen vollstreckt werden, oder Untersuchungshaft be. steht. Bei den anhängigen Verfahren entscheidet die Staats, anwaltschaft nach Lage der Akten. Ist die zu erwartend« Strafe höher, als im ersten Teil des Gesetzes angeführt ist, so kann die Amnestie nicht eintreten. Besondere Gesuche seitens der Betroffenen sind nicht erforderlich. Neuer Saarbevoümüchligler. Neustadt a. H., 10. Aug. Der Führer und Reichs- kanzler hat den pfälzischen Gauleiter Joseph Bürckel anstelle des zum deutschen Gesandten in Wien ernannten Herrn o Papen zum Saarbevollmächtigten der Reichs reg i e r u ng ernannt. Saarbrücken, 11. Aug. Die Reaierungskommission hat an- geordnet, daß Sammeleinreisen ins Saargebiet grund- sätzlich verboten sind. — Das im Saargebiet verbotene Gaufest desDeutschenSSngerbundesist nach Trier verlegt worden. Saarbrücken, 11. Aug. Der Landesleiter der Deutschen Front hat beim Verwaltungsausschuß der Regierungskom- Mission Klagegegen Präsidenten Knox wegen der aufrechterhaltenen Beschlagnahme der Akten der Deutschen Front erhoben. Wien, 10. Aug. Gestern wurde in einer Ziegelei bei Klagenfurt durch die Gendarmerie festgestellt, daß dort Spreng- körper erzeugt wurden. Sprengröhren wurden noch vorge funden. Ferner wurden in der Ziegelei zwei Maschinenpistolen, acht Gewehre und Munition aufgefunden. Cs wurden mehrere Personen verhaftet. Otto von Habsburg auf Brautschau? Kopenhagen, 10. Aug. „Extrabladet" berichtet aus Stock. Holm, daß Erzherzog Otto sich demnächst auf drei Wochen nach Schweden begeben werde, wo er mit dem Kronprinzen- paar und dessen Tochter Ingrid zusammentreffen werde. In Stockholm heißt es, daß sich der Erzherzog um die Prinzessin bewürbe. Der Londoner „Daily Expreß" schreibt: „Der Erzherzog wartet in Dänemark auf den Ruf seines Landes. Die Oesterreicher werden ihn aber nicht aus eigenen Stücken rufen. Andere Leute sind es, die den Zeitpunkt und die Bedingungen seiner Rückkehr festsetzen werden. Ottos Dynastie wurde durch die gemeinsamen Anstrengungen dieser Leute ge- stürzt. Sie kann nur um den Preis erbitterten Zwiespaltes zwischen ihnen wieder aufgerichtet werden. Die Lage ist fol gende: Oesterreich kann nicht allein bestehen." Der Prozetz gegen die Wachleute. Vernehmung Fey». Men, 10. Aug. In dem Prozeß gegen die neun Wach, leute, die an der Besetzung des Bundeskanzleramtes am 25. Juli teilnahmen, wurde heut« MinisterFey ver. nommen. Er erklärte, er könne sich der einzelnen Personen der Eingedrungenen nicht genau erinnern, da damals im ganzen Hause große Verwirrung geherrscht habe. Tatsächlich sei er auf den Balkon geführt worden, um den Dolmetsch für Minister Neustädter-Stürmer zu machen. Hierbei seien einige Wachbeamte anwesend gewesen. Die Minister hätten eine Zeit lang im Zimmer um einen Tisch herumgestanden, umgeben von Soldaten, die das Gewehr in Anschlag und den Revolver gezogen hätten. Ihm sei ferner erzählt worden, daß Wachleute dem Bundeskanzler Dollfuß notdürftig« Hilfe angelieihen ließen. Er wisse jedoch nicht, ob es sich hierbei um die Ange klagten gehandelt habe. — Der Prozeß wurde auf morgen vertagt. Der Vorsitzende stellte fest, daß der Hauptschuldige, der Polizeiinspektor Dobler, während seiner Vernehmung im Polizeipräsidium sich losgeriffen und sich vom vierten Stock in die Tiefe gestürzt hat. Er sei seinen Verletzungen erlegen. Neue Kerkerurieile. Klagenfurt, 10. Aug. Der 2Sjähriae Leopold Suk und der 23jährige Johann Rainer, die an der Entwaffnung des Gendarmeriepostens in Deutsch-Griffen und an dem Gefecht bei Altenmarkt teilgenommen haben sollen, wurden vom Gömbös über -en Krieg. Paris, 10. Aug. Im Rahmen der Rundfrage des „Petit Journal", „Werden wir wieder einen Krieg erleben?", bringt das Blatt in seiner Nummer vom 11. Aug. die Antwort des ungarischen Ministerpräsidenten Gömbös, der erklärt: „Ein neuer Krieg wäre eine nicht wieder gutzumachende Katastrophe, von der sich die zivilisierte Welt niemals wieder erholen würde. Er wolle nicht glauben, daß es Staatsmänner gebe, di« kaltblütig die Möglichkeit eines Krieges ins Auge faßten. Wer einen Krieg entfesseln wolle, der wisse nicht, was Krieg bedeute oder der Betreffend« sei so allen Gewissens bar, daß er niedergeschossen zu werden verdient. Er, Gömbös, glaube fanatisch daran, daß nur ein« auf dem Grundsatz der Gerechtigkeit begründete Politik die Welt retten könne. Berlin, 10. Aug. Das deutsch.englische Zah- lungsabkommen für kaufmännische Verbindlichkeiten ist Freitag hier unterzeichnet worden. Es bezieht sich auf Der- pflichtungen aus dem Warenverkehr, soweit es sich um Waren handelt, die auf Grund der allgemeinen Devisenbestimmungen von dem einzelnen Importeur bezahlt werden können. Berlin. 10.. Aug. Die Sperre für Neugründungen von Zeitungen und Zeitschriften ist bis -um 31. März 1935 ver- längen worden, da die Gesamtlage der deutschen Presse noch nicht besonders gut ist. der Unterredungen, die anläßlich des kanzlers Schuschnigg beim Ministerpräsidenten stattfanden, wur»! den die verschiedenen aktuellen wirtschaftlichen und politischen Fragen erörtert. Bei diesen Gesprächen kam eine volle Uebereinstimmung der Ansichten zum Ausdruck, und insbesondere waren sich beide Staatsmänner darüber einig, daß die im Sinne des verstorbenen Bundeskanzlers Dr. Dollfuß eingeleitete Politik der engstenFreundschaftund Zusammenarbeit auch weiterhin aufrecht erhalten wer. den wird." Dr. Schuschnigg begab sich nach dem Diner beim Ministerpräsidenten nach Gödöllö, wo er vom Reichsverwejm» Horthy empfangen wurde. in Deutsch^srWn veraÄaßthaben sollen, wegen Teilnahme an. dem Aufstand zu je zehn Jahren schweren Ker- kers mit je einem Fasttag und hartem Lager än jedem 27. Juli verurteilt. " Britische Erkenntnisse. London, 10. Aug. Die Wochenschrift „Speetator" schreibt wenige Leute hätten gedacht, daß die Uevertragung aller Macht auf Hitler mit so wenig Getue vor sich gehen werde. Unter Bezugnahme auf die Vereidigung der Reichswehr heißt es, die preußische Tradition sei eine Tradition des Gehorsams und »er Treue. Für Männer, die in dieser Tradition auferzogen ind, sei «in Treueid nicht bedeutungslos. Ueber die vevor- tehende Volksabstimmung wird bemerkt: Nach den zahllosen Hakenkreuzfahnen zu urteilen, mit denen die früher „marxi stischen" Teile Berlins weiterhin geschmückt sind, hat kein großer Meinungswechsel unter den Massett stattgefunden. Starhemberg in Italien. Die«, 11. Aug. Vizekanzler Starhemberg begab sich heute im Flugzeug nach Italien. Er besucht zunächst das sog. Eampo Austria, ein Ferienlager jugendlicher österreichischer Heimatschützler bei Rom. Es ist anzunehmen, daß Starhemberg die Gelegenheit zu einer Aussprache mit Mussolini be- nutzen wird. ' Das Befinde« Ri«tele«s. Wie«, 11. Aua. Im Befinden des ehemaligen Gesandten Dr. Rintelen ist eine merkliche Besserung eingetreten. Die Embolie ist zürückgeaangen und das Sprechvcrmögen des Pa- tienten hat sich gebessert, so daß von einer akuten Lebensgefahr Nicht mehr gesprochen werden kann. Die Aerzte erklären, daß man mit der völlige nWiederherstellung Dr. Rin- telen, rechnen könne. , . * r * Tschechoslowakischer Protest gegen -en Ketzsel-zug. Prag, 10. Aug. Der tschechisch-agrarische „Vecer", eines der Blätter der Partei des Ministerpräsidenten, macht ener gisch Front gegen das „unverschämte und Hetzers Treten der Emigranten in Prag gegen Deutschland . Leider, so fahrt das Blatt fort, greifen auch einige Blätter, die den Parteien der Regierungskoalition angehören, in ähnlicher Weise hervom ragende Staatsmänner und Vertreter anderer Nationen an. Sie vergessen dabei, daß die Prager Zeitungen im Ausland« als Presseorgan« «ines selbständigen Staates, der sich seine» Stellunain Europa bewußt ist, beurteilt werden. Erinnern wir uns, welchen nie wieder gutzumachenben Schaden «s uns »usüate dak Mussolini, der heute für Millionen von KenLrn die^rkörperung der Nation der Größe und Macht Roms bedeutet, bei uns am Wenzelsplatz von einem öffent- lichen Redner als „Banditenführer" betitelt wurde. Berlin, 11. Aug. In ausländischen Zeitungen ist-mißver- stündlich mitgeteklt worden, daß die nach Deutschland kommen- j»en Fremden keine Register mark ^hr erhalten sollen. Diese Nachricht ist unrichtig. Jeder ausländische Tourist, der in Deutschland reist, kann nach wie vor Registern«« ver- wenden. Lediglich den in Deutschland dauernd lebenden Aus- ländern können künftig Registermark nicht mehr , zugebilligt werden. Der Touristenverkehr kann auch weiterhin von der billigen Registermark Gebrauch machen. Namens. - ' '> UMMA «t« s«m- >»d »anv tz« Sa» «ZI NM d» wanat, dorch dl« Post «a« NM Unl«rdr«chmi^i, d» ««IchstftsdUNM» d^rst»d« «sprach». Wr Nückgid, Nxiisaiidl«« Schriftstück, «drraiimnl di, SchriftbUmi, KU» vmmiwoUng. iWdWi 8^^ D'duv-vi I« »ofych« «r. S«chp», «. TaüKÜIaH » §EH"lkmddi« «nAlche« B«»an»M«»m,a«« der «mi^auoimmmschaft M,d des Bezirksverband, Schwarzmbera. d«r siadträt« in Au«. Sritnhain. Lößnitz. N«ukädt«l «nd Schneeberg, der Finanzämter in Au« und Schwarz«nb«rg. 7 E, werden außerdem v«vff«ntll-tr Bekannlmachungm d«r Ämtsgerlchi« in Au«. - Schnerberg. Schwarzenberg. Sohanngeorgenlladt und b«, Stadtrate, zu Schwarzrnderg. Verlag L. M. Gärtner, Aue, Sachse«. «auptatschäslssltN«: Au«. Fernruf Sammel-Nr. LS4l. Drahtanschrift r volksfreund «utsachsen. Geschäftsstelle«» Lößnitz (Amt Aue) SS40. Schneeberg SlO und Schwarzenberg 2124.
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