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Erzgebirgischer Volksfreund : 30.04.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-04-30
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-193404302
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19340430
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19340430
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- 3. Beiblatt in der Vorlage nicht vorhanden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1934
- Monat1934-04
- Tag1934-04-30
- Monat1934-04
- Jahr1934
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 30.04.1934
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Wilterungsaussichlen vom 30. April abends bi- 1. Mai abends: Für da» mittlere Norddeutschland: Warm und überwiegend heiter, aber Gewitterneigung, schwache Ostwtnd«. Für da« übrige Deutschland: Im ganzen Reich« warme» und meist heiteres Wetter, jedoch vielfach örtlich« Gewitter. Di« heutig« Nummer umfaßt 16 Seiten. Diensthabende Aerzte: Aue: Dr. med. Mütter, Wettinerstraße. Schneeberg: Dr. med. Mik. Schul-affe. . „ . Neustädter: Dr. med. Deckmann, Bahnhofstraße. SSßnttz: Dr. Jeßnitzer. Raschau-Rittersgrün: Dr. med. Becker. Diensthabende Apotheken: Aue: Marktapothek« (mit Nachtdienst). Schneeberg: Adler-Apotheke. ' Schwarzenberg: Adler-Apotheke (ab 8Uhrm.Nachtdienst). Dk «e«e -fterretchMe Versafl««- Die »«« B»»de«»erfa Darthoa ist mit sich sehr z«frle-e» e Dor- Ransfer von die j'LS ^Gottes am ver- Die unliebsamen Emigranten. Prag, 29. April. Das Blatt des Ministerpräsidenten, „DScer", wendet sich mit besonderer Heftigkeit gegen die Emi granten und Juden. Es schreibt: „Durch unsere Kam pagne gegen das provokative Auftreten der deutschen Juden und Emigranten in Prag verfolgten wir nur eines: wir woll ten den tschechischen Menschen aufpulvern und zum Selbst bewußtsein bringen, wir stellten uns gegen die absichtlichen Pro- vokationen einiger deutsch sprechenden Personen — Personen, die sich -essen L«oußt sein sollten, daß sie so in Deutschland nicht austreten dürften! — Wir betonen neuerdings, daß wir uns keineswegs gegen die wirklichen Deutschen stellen, aber das wäre auch nicht notwendig: die richtigen Deutschen betrugen und betragen sich ruhig und anständig und ihr Auftreten ist immer unauffällig." Paris, 29. April. Der jüdische Emigrantenprofessor Gum bel, -ex in Lyon unliebsames Aufsehen erregt hatte, weil er sich in die innere Politik des Gastlandes eingemischt hatte, ist seines Amtes — er hatte einen Lehrstuhl erhalten — entsetzt worden. »lickt veröffentlicht und de« »orts»: „Im Rai Englische Unfreundlichkeiten gegenüber Deutschland Gegem«atzeegel« -egen -le deutsche« TransferplSne? Anlikrlegspakt amerikanischer Staaten. Bueno« Aire«, 29. April. Die Vertreter von 12 amerika- ilischen Staaten unterzeichneten einen Antikrieg«pakt, der eine Ergänzung zu dem 1933 von den ABE.-Staaten sowie Para guay, Mexiko upd Uruguay unterzeichneten Verträge darstellt. Vie Staaten, die den jetzigen Pakt unterzeichneten, sind die vereinigten Staaten, Bolivien, Euba, Ecuador, Salvador, Guatemala, Venezuela, Panama, Nicaragua, Honduras, Lo- stariea und Haiti. damit beschäftigt, das ganze Nebenstellenwesen, bei dem es noch eine Vielzahl von uneinheitlichen Vorschriften gibt, um zugestalten. Im Rahmen dieser Tätigkeit ist auch in Aussicht genommen, den Beitrag zu den Anlagekosten für Nebenstellen ganz zu streichen, nachdem der Apparatebeitrag bei den Haupt- anschlüssen schon vor längerer Zeit beseitigt wurde. Köln, 29. April. Die „Kölnische Volkszeitung" ist für die Zeit vom 29. April bis 7. Mai 1934 verboten worden. Lauda« (Pfalz), 29. April. Der Landesproduktenhändler Trauth aus Herxheim, dessen Buchhalter Dilg, die Brüder Gib aus Herxheim bzw. Kaiserslautern und Rechtsanwalt Dr. Kauf mann aus Landau wurden wegen Deyisenvergehens festgenom- men. Die Ermittlungen haben ergeben, daß von elsässischer Seite an der Amsterdamer Börse Aktien der Farbenindustrie im Nominalbetrag von 40 000 RÄ. gekauft und durch Vermitt- lung eines in Pfälzisch-Scheibenhardt wohnenden Pfarrers an Dr. Kaufmann und di« anderen genannten Personen abgegeben wurden. Die Aktien wurden dann zu dem höheren deutschen Kurs abgesetzt. Durch die Kursdifferenz wurden Gewinne bis zu 80 Prozent erzielt. Die Angelegenheit scheint noch weitere Kreise zu ziehen. Belgrad, 29. April. Der bulgarische Ministerpräsident Muschanoff traf gestern auf der Rückreise nach Sofia hier «in, wo er eine halbe Stunde im Bahnhofsrestaurant verbrachte. Außenminister Ieftitsch, der sich schon bereit gemacht hatte, den bulgarischen Ministerpräsidenten zu begrüßen, sah im letzten Augenblick von dieser Absicht ab, da di» Belgrader Regierung über die Erklärungen Muschanoffs in Budapest hinsichtlich der Revision der Fri«ndensv«rtröge verstimmt ist. Loudo«, 2S. April. Den englischen Vorstellungen in Berlin in Zusammenhang mit dem Schuldendienst der Dawes- und Bounganleihe wird von der Presse größte Beachtung gewidmet. Sie gibt der Hoffnung Ausdruck, daß Dr. Schacht „sich die Angelegenheit noch einmal genauer überlegen werbe". „Daily Telegraph^ steht in den Vorstellungen ein Zeichen, daß die englischen Behörden nicht davor zurückschrecken würden, einen Devisenausgleich einzurichten, falls die deutschen Bedingungen unangemessen sein würden. (Ein solches Devisenclearing würde eine Erschwerung oder Unmöalichmachung des Zuflusses von englischen Werten nach Deutschland zur Folge haben, es würde praktisch jeder Handel aufhören. E. V.) Italien -enkt nicht an Abrüstung. Rom, 29. April. Gestern fand die Eröffnung der neuen Abgeordnetenkammer statt. In -er Thronrede betonte der König, Italien werde die friedliche Zusammenarbeit mit allen Völkern, besonders mit den benachbarten und mit jenen suchen, auf denen die künftige Entwicklung der abendländischen Kultur beruhe. Es wünsche für sich und Europa eine möglichst lange Friedenszeit. Aber „die stärkste Garantie für jeden Frieden beruht auf der Wirksamkeit unserer Streitkräfte". Die Regie rung werde die Schlagkraft der Streitkräfte sorg fältig vermehren und vervollkommnen. Die Auf- rabe werde erleichtert durch die militärische Ausbildung der Fugend. Das Kriegsmaterial müsse den heutigen Ansprüchen »ngepaßt werden. Loudon, 30. April. „Sunday Referee" veröffentlicht in größter Aufmachung eine Pariser Meldung, die die alten Mär chen über angebliche deutsche Kriegrabfichten enthält. Das Blatt führt auch angebliche Aeußerungen des Marschall» Pötain an, die dieser in einer Kabinettssitzung gemacht haben soll. Danach sei die französische Heeresleitung im Besitz von über- zeugenden Informationen, daß Deutschland einen Angriffs, krieg gegen Frankreich führen wolle (!) und es sei deshalb Unmöglich, den Zugeständnissen zuzustimmen, die für Deutsch land voryeschlagen worden seien. — Auch „Observer" hält es wieder einmal für notwendig, phantasievolle Behauptungen Über „Deutschlands Luftbestrebungen" aufzustellen. Berlin, 29. April. Nachdem die Grundgebühren für Fern- sprechhauptanschlüsse um X gesenkt worden sind, ist nun- mehr auch beabsichtigt, den Tarif für Nebenstellenanlagen und Zusatzeinrichtungen umzustellen und ganz auf die Zahlung von Apparatbeiträgen zu verzichten. Die Reichspost ist gegenwärtig Der übliche französische Kommantar zu der Erklärung . Neurath». Pari», 29. April. Die Erklärungen, die Reichsaußen minister v. Neurath abgegeben hat, werden vom „Journal" bezeichnet als die Ankündigung, daß Deutschland nicht auf seinen Willen verzichtet, seine sämtlichen Rüstungen zu er höhen (?). Nach „Matin" seien die Erklärungen umso inter essanter als man in ihnen die Schwierigkeiten, Sorgen und Hoffnungen der deutschen Politik erkennen könne. Die gesamt, politische Atmosphäre in Berlin werde bestimmt durch den Wunsch, die Rückkehr des politischen Fragenkomplexes nach Genf zu verhindern, wenn dies noch möglich sei. Man sehe in Berlin „französische Explosionen" voraus und bemühe sich, sie zu vermeiden, ohne zunächst aber die erhoffte englisch-italie- Nische Einheitsfront gegen den französischen Standpunkt ver- wirklicht zu sehen. Das Echo des Besuchs Suvics in Rom und Brüssel scheine nicht dafür zu sprechen. Es könne Frankreich gelingen, in Genf, abgesehen von der Kleinen Entente auch Polen und vielleicht Rußland für die französische Politik zu gewinnen. Angesichts dieser Lage versuche Deutschland einen letzten Vorstoß. Wenn dieser es nicht ermöglichen sollte, im letzten Augenblick ein Abkommen zu erzielen, werde dies wenigstens die Vorbereitung für die Rechtfertigung des deut. schen Fernbleibens von der Abrüstungskonferenz sein. Die Großdeutsche Partei legt« in einer laugen Erklärung scharfen Protest gegen die Vergewaltigung de» Bottes ein. Polizeiaktionen. Wie«, 30. April. Gestern wurden in Men und allen Lan deshauptstädten große Polizeiaktionen zur Sicherung der Rühe am 1. Mai durchgeführt. In Men allein wurden an 3800 Menschen in Schutzhaft genommen. In den Straßen kanälen wurden 6 Banden festgenommen. Unter ihnen befand sich eine Hande, die bereits mit viel Dynami 1 in di« Kanäle unter dem Haus -er Vaterländischen Front eingedrun gen war. Die in die Tschechoslowakei geflüchteten Schutzbünd ler wollen am 1. Mai an der Grenze Kundgebungen veranstal- ten. Der Sozialistenführer Otto Bauer soll di« Aktionen leiten. Alle Schulkinder, sofern sie nicht krank sind, müssen an der Hul digung am 1. Mai im Stadion teilnehmen, die zahlreich einge gangenen Entschuldigungsschreiben werden zurückgewiesen. In der Nacht zum Sonntag wurde auf das Haus des Sicherheitsdirektors von Oberösterreich, Baron Hammerstein, ein Bombenanschlag ausgeführt. Sämtliche Fenster scheiben des Hauses wurden zertrümmert. Auch sonst wurde Sachschaden angerichtet. Angeblich soll der Sohn des Sicher heitsdirektors verletzt sein. , , - MH Eine neue japanische Erklärung. Was tun England und USA.? LmGov, 29. April. Wie Reuter aus Tokio meldet, stellt sich der japanische Minister des Auswärtigen, Hirota, neuer, dings auf den Standpunkt, daß die aufsehenerregende Erklä rung des Sprechers im Ministerium des Auswärtigen, die un ter dem Namen der ostasiatischen Monroe-Doktrin bekannt geworden ist, ,offiziell nicht existiere". Die Grundlinien der japanischen Politik seien vielmehr dargelegt in der drei Tage nach dem Zwischenfall herausgegebenen Erklärung. Den Bot schaftern von Großbritannien und den Vereinigten Staaten in Tokio sind schriftliche Mitteilungen des Außenministers zuge gangen, die in diesen: Sinn gehalten sind. Es handelt sich um eine Antwort auf den von Großbritannien mit Unterstützung der Bereinigten Staaten unternommenen freundschaftlichen diplomatischen Schritt. London, 29. April. Der für Montag vorgesehenen Gvj klärung des Außenministers Simon zu dem diplomatischen Meinungsaustausch über di« japanische Lhinapolitik wird mi- großer Spannung entgegengesehen. „Sunday Times" zufolge verlautet, nachdem Japan seine Erklärung sehr geändert habe, sei eine weitere britische diplomatische Aktion unnötig ge worden. wie», 80. April. «« «Kd heutt t« Bund«,gesetzt i« Kraft. SK ÜAdmt «tt d de« Allmächtig««, »o» d«m alle« Recht a««g«ht, erhält da« österreichisch« Bott für fei««« christlich«« destsche« Vu«d«,staat auf ständiger Grundlage diese Verfassung." In de« Versaffnng ist da« Wort „Republik nicht euthalte«. Sie ist «och vor de« Zusammentritt de« Parlament«, da, beute vormittag zu einer einzigen Tagung einberuft« wurde, i« Kraft gesetzt ««de». Nanonalrat »ud der Bundesrat find lediglich einberuse«, um der Regierung »achttäglich die Billigung zu gebe«. Prag, 29. April. Außenminister Barthvu bat Sonnabend nach zweitägigem Aufenthalt Prag wieder lassen. Nach seiner Ankunft in Pari« erklärte er ded Presse fol gendes: „Meine Mission ist durch keinen Schatten Und durch kein Mißverständnis getrübt worden. Ueberall habe ich den Wert der treuen Freundschaften ermessen können. Nichts geht über persönliche Fühlungnahmen. Ich habe in PUsudski oen Mann wiedergefunden, dem ich 1921 die Schlachtfelder an der Marne und an der Maas, zeigte. Er hat mich als Freund empfangen. Wir haben um so nützlichere Arbeit geleistet, al» wir uns keine Wahrheit erspart haben. Bor allem habe ich aber alle Probleme mit Außenminister Beck erörtert. Mr haben uns loyal und herzlich verständigt. Das Bündnis ist daraus gefestigt hervorgegangen. Polen ist «ine Großmacht, die sich noch nicht in ihrer ganzen Größe gezeigt hat. In der Nchechoslowaket stand keine heikle Frag« zur Erörterung. Masaryk und Benesch haben mir lange Audienzen gewähn, mit einer Freundschaft, die durch den Beifall des Volkes, der Frankreich galt, in ihrem Ausdruck und in ihrer Bedeutung nur noch unterstrichen wurde. Die Klei«« Latente ist durch Bemühungen einer Propaganda, die alle Gelegenheiten aus zubeuten sucht, nicht angekränkelt. Sie bleibt fest und sie ist treu. Sie hat die französische Politik begriffen und billigt sie. Wenn wir wissen, was wir wollen, und wenn wir uns das sagen, haben wir eine Kraft, die die Verwegenheit bricht und die die heuchlerischen Manöver (!) vereitelt. Ich bringe von meiner für den Frieden unternommenen Reise «inen ermuti genden Ausdruck des Vertrauens und der Sicherheit mit." Belgrad, 30. April. Das viermotorige Ganzmetall- flugzeug Generalfeldmarschall v. Hinden burg startet« mit einer Gruppe von 12 südslawischen Jour nalisten am Montag um 9 Uhr -um Flug nach Berlin. Die Journalisten werben auf einer zehntägigen Rundreise die VÄtiMk untz schöpften Punkte Deutschlands besuchen. Zur deutsch-polnischen AnnShervng. Berlin, 29. April. Der Automobilklub von Deutschland satte zum Sonnabend die in Deutschland weilende polnische Iovrnalistengruppe zu einem Empfang geladen, den die Der- treter aller Reichsministerien beiwohnten. Admiral a. D. Gladisch sagte es ginge jetzt um das gegenseitige Kennenlernen und.um die gegenseitige Verständigung. Unter die vergangene Zeit sei ein Strich gezogen. Man habe auf beiden Seiten er- kannt, daß beide Völker aufeinander angewiesen seien und man habe den festen Willen, nach dieser Erkenntnis zu handeln. Er schloß seine Ausführungen mit einem Hoch auf das polnische Volk, den Staatspräsidenten und Marschall Pilsudski. Chef- redakteur Swiecicki, der Pressereferent des polnischen Staats präsidenten, sang ein Loblied auf die deutsche Fliegerei. Er schilderte den Flug von Warschau nach Berlin. Man habe eine Entfernung in 2)4 Stunden bewältigt, für die man sonst fast eine Tagesreise brauche. Die neue Fluglinie erleichtere das gegenseitige Näherkommen. So knüvfe die deutsche Technik heute das Band zwischen Deutschland und Polen, ein Band, bas hoffentlich für alle Zeiten ein freundschaftliches Verhältnis zwischen beiden Ländern sichern werde. Ein Hoch auf das deutsche Voll, den Reichspräsidenten von Hindenburg und den Führer, ausgebracht von den Journalisten, bekräftigte Worte Swieeickis. B«t der heutige« letzte« Lag»»« wurde« die Eingänge auf da« schärfst« kontrolliert. Die Umgebung »ar vlillk «gesperrt. Der vo« der Regierung ernannt« Präsident Dr. Ruwer er- öffnet« die Sitzung. Kaum 70 Abgeordnete waren anwesend. Da die 72 Mandat« d«r Sozialdemokrat«« erlosch«« sind, um faßt d«r Nationalrat gtgtuwärttg V1 Abgrordnete, davon 66 Ehristlich-Soziale, 6 Hrimatblock-Abge-rdnett, 9 Großdeutsche »ud 1V Landbündler. Nach der Erklärung der Präsident«« gab der Abgeordaete der Großdeutschen Partei Dr. Hampl folgende kurze Lrklä - rung ab: „Die Einberufung der Sitzung de« Ratioaalrates ist «ach der aelttnde« Geschäftsordnung verfassvugs- widrig. Weder die Regierung noch der Bundespräsident haben nach der Geschäftsordnung dar Recht, die bisherige T<m«ng des Rationatrate« zu schließe« vnd ei«e Tag««a ei«, zuberuft«. Unter de« gegenwärtigen Umständen b« sich für die Regierung kein anderer Weg, al» dem Bundespräsidenten, die Auflösung de» Parlaments »orzuschlageu und unverzüglich' Neuwahle» «»»-«schreiben." Dr. Ramek erklärt, er kö»»e sich der Auffassung der Groß, deutsche« Partei «icht «»schließe«. Die Sitzvag de» Ratioaal. rate« sei rechtmäßig. Ohne «elttr« Befragung de» Hanse» stellte der Präsident von sich an» fest, daß da» Hau» mit seiner Auffassung einverstanden sei und schloß oie erste Sltznng. Der österreichischen Presse umrd« mitgeteilt, daß die Veröffent» lichnng der Erklärung der Sroßdeutscheu Partei sür fie ver. boteu sei. In der anschließende« zweite« Gltz««g «ahm die Regierung mit Bundeskanzler Dr. Dollfuß «ud Vizekanzler Fey i« voller Uniform an der Spitze, auf der Regierungsbank Platz. Ja der Diplomatenloge sah man nur de« polnische« Geschäftsträger. Ohne Absprache w«rde» die seit März vorigen Jahres er- laffenen 471 Rotverordnnngen «ad die neae »aadesverfassung dem Bersassuagsansschnß überwiesen. Der Berfaffungsansschntz trat sofort zvsamme«, «m in einer Litz««g von kaum einer halben Stande di« 471 Rotv«rordanng«n vnd die neve Bnn- desverfass«ng dnrchznveratea und «»-«nehmen. „Times" schreibt: Das von den Deutschen geplant, «ehen stütze sich auf die Auffassung, daß der Transf« Zinszahlungen unmöglich sei, ohne die Stabilität der deutschen Währung zu gefährden, w«il di« Einschränkungsmaßnahmen der anderen Staaten Deutschland nicht mehr die Erzielung »ine- Ausfuhrüberschusses ermöglichen. Man könne allerdings gugeben, baß die internationale Hanbelslage sich während der letzten vier Jahre derart verschlechtert habe, daß es Deutschland unmöglich geworden sei, seinen Schuldendienst in vollem Um fange zu erfüllen. Trotzdem bleibe dl« Tatsache bestehen, daß bk deutsche -aubelsbilanz in Wirklichkeit sicht eine Ange, legenheit sei, über die Deutschland keine Kontrolle habe (?). Sie sel im Gegenteil weitgehend durch die Politik der Reichs- bank uud der Regierung beeinflußt. Ls müsse klar sein, daß man von den Gläubigern Deutschlands kaum erwarten könne, eiu willkürliches Vorgehen zu dulden (!), und daß eine glatte Verweigerung einer angemessenen Regelung unvermeidlicher- weise die Gläubiger zwingen würde, zu Gegenmaßnahmen zu -reifen. Während derartige Vorwürfe gegen Deutschland gerichtet werden, meldet „Sunday Ehroniele", daß für die britischen Luftitteitkräste 28 riesige Nachtbombeuslugzeuge i» Auftrag gegeben worde« seien, die „größer uud schneller find als irgend etwa«, was bisher war". Diese Flugzeuge könnten sich fast 500 Meile« vo« ihrer Station entferne«, ihre Bombe« abwerfe» »»d oh«e Zwische«land«ng auf ihreu Flugplatz zurückfliegeu. Sie erreichten überdies eine Höhe vo» 7000 Meter«, sodaß fie durch Flugabwehrgeschütze kaum noch wirksam bekämpft werden könnten. * Die französische Presse spricht von einer „Warnung", die Deutschland erteilt worden sei.
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