Erzgebirgischer Volksfreund : 29.01.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-01-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-194101293
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19410129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19410129
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1941
- Monat1941-01
- Tag1941-01-29
- Monat1941-01
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- Erzgebirgischer Volksfreund : 29.01.1941
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WWW UMM I Nr. 24 I I Mittwoch, den 29 Januar >S4l , Iahrg. 94, t-roüsrlmirsl K««cker in Bremen: Keine Macht -er Erde kann Englands Zusammenbruch mehr aufhatten. Großbritannien hat de« Krieg gewallt — Großdeutschland wird ih« siegreich beenden. Tage de» Kriege» ab unentwegt am Feinde gestanden und so manches Opfer gebracht haben, um den großen den Weg zu bahnen durch Minenfelder und U-Bootgefahren, die Tag um Tag und Nacht um Nacht Wache gehalten haben auf der stür mischen Nordsee, wertvolle Transport» geleitet und sich uner müdlich für ihre Aufgaben eingesetzt haben. Wenn eine» Tage» dl« Geschichte diese» Kriege» geschrieben wird, so soll und wird dieser kleinsten Einheiten unserer Kriegsmarine mit besonderer AHtpng, Anerkennung und Dankbarkeit gedacht werden. Wir sehen sie überall, am Nordkap, an der West- um» Südküste Norwegen«, im Skagerrak und Kattegatt, an der jütischen und holländischen Küste, im Kanal und vor den französischen Atlanttkhäfen. Eie sichern da» Küstenvorfesd und machen so die, Wege frei für die großangelegtea Opera tionen der Kampfkräfte. Und mit ihnen kämpfen dke Küstenfltegerstaffeln, deren Aufgaben sich nicht nm Krkegsentfchekdeude Schritte 1V40. In Bremen sprach gestern zu den Werftarbeitern der Deschimaa der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Groß admiral Naeder. Die Ansprache wurde im Gcmeinschafts- empfang von den Arbeitern aller übrigen Werften, die im Kriegsschiffbau für die Kriegsmarine tätig sind, gehört. Dr. k. c. Naeder gab einen Rückblick auf den bisherigen Verlauf des Krieges, würdigte im Einzelnen die Leistungen von Heer, Luftwaffe und Kriegsmarine und erklärte: „Neben der Genialität der Führung war es der unvergleichliche Geist unserer Soldaten, der diese gewaltigen Siege errungen Hot. Führung und Truppe ober hatten das sichere Gefühl, über Waffen zu verfügen, auf die sie sich blindlings verlassen konnten. Und diese Waffen waren geschmiedet worden von deutschen Arbeitern, die sich ihrer kriegswichtigen Aufgabe ebenso bewußt waren wie der kämpfende Soldat. Gleicher Geist beseelte Front und Heimat. Stärkstes Zusammengehörigkeitsgefühl verband Soldat und Arbeiter. Sie lieferten von neuem den Beweis der Unbesiegbarkeit, ge sammelter und auf das gleiche Ziel ausgerichteter Kraft. Diese Siege waren der höchste Ausdruck einer unlösbaren Gemeinschaft des ganzen Volkes. Wenn es überhaupt noch einen Zweifler gegeben hatte zu Beginn des Jahres 1940, heute kann niemand mehr daran vorübergehen, wie weitsichtig unser Führer von Anbeginn seiner politischen Tätigkeit als erstes Ziel die Schaffung einer wahren Volksgemeinschaft angcstrebt hatte. Denn in ihr Ucgt*unsere größte Stärke. Für die Krieg» marine ragt aus dem an geschicht lichen Ereignissen überreichen Jahr 1940 die Besetzung der wichtigsten norwegischen Höfe« als be deutendstes Ereignis heraus. Denn hier handelt« e« sich darum, trotz unserer Unterlegenheit zur See dem Feinde, der die Absicht hatte, uns vom Norden her abzuriegeln, rechtzeitig zuvorzukommen und damit nicht nur die englischen Absichten zu vereiteln, sondern auch den freien Ausgang zum Atlantik zu gewinnen, um so den Lebensnerv Englands, seine über seeischen Zufuhren, entscheidend treffen zu können. Damit war ein kriegsentscheidender Schritt getan, und die Kriegsmarine ist stolz darauf, ihren Beitrag unter Einsatz aller ihrer Mittel in kühnstem Angriffsgeist geleistet zu haben. Denn sie trug nicht nur die volle Verantwortung für das rechtzeitige Erreichen der Ziele und die Wegnahme der wichtig sten Plötze, was trotz des örtlichen Widerstandes und unter den Augen der bereits in See befindlichen britischen Flotte gelang, sondern sie schuf mit ihrem erfolgreichen und opfer vollen Einsatz die Voraussetzung für das Gelingen der Ge- samtoperationen, der sie auch weiterhin ihre ganze Kraft widmete zur Durchführung und Sicherung des für den Kampf im norwegischen Naum lebensnotwendigen Nachschubs. Welche Heldentaten dort vollbracht wurden, gehört der Geschichte an. Der Name Narvik leuchtet als ein unver gängliches Symbol deutschen Soldatentums durch alle Zeiten. Er ist zugleich eine Mahnung an alle künftigen Geschlechter, daß nur der verloren ist, der sich selbst verloren gibt. Narvik bedeutet aber auch die trotzige Bestätigung des FUHrerwortes, daß wir niemals kapitulieren! Der Sieg im Westen brachte uns mit der Besetzung der französischen Kanal- und Atlantikküsten die Ergänzung unserer Ausfallstellungen gegen England von Osten und Süden her. Heute stehen wir vom höchsten Norden Norwegens bis zum Golf von Biscaya. Die Abschnürung Englands vom europäischen Festlande ist damit vollzogen. Unsere Stützpunkte ermöglichen es uns, zur See und in der Luft den Ring um England immer enger zu schließen und diesem Lande, das uns wie im Weltkriege durch seine brutale Hungerblockade erneut zu Boden zwingen wollte, nunmehr das Schicksal zu bereiten, das es uns zugedacht hatte. Wenn wir uns das U-Boot versenkte 11 SS» BRT. Kriegswichtige Siele i« Loudon erfolgreich augegrlffe«. VerN«, 29. Ian. Das OberkommandoderWehr- macht gibt bekannt: Ei» Unterseeboot versenkte 11800 BRT. feindliche« Handelsschisfsraume». 2m Zug« der bewaffnete« Aufklärung griffe« gestern einzeln« Kampfflugzeug« kriegswichtige Ziel« t« London mit Spreng, und Brandbomben erfolgreich an. Außerdem wur- den Treffer auf Bahnanlagen einer Stadt in Ostenglaud erzielt. Im Seegebiet westlich Irland« versenkten Fernkampf flugzeuge «in feindliche» Handelsschiff von 4600 BRT. «ab beschädigten zwei weitere Handelsschiff« schwer. Fernkampfarlillerie de» Heere» beschoß erneut kriegs wichtige Ziele in Südostengland. Der Feind flog am gestrige« Tage «nd in der «er gangene» Nacht weder ia da» Reichsgebiet »och i« die besetzre» Gebiete ei». Ei» eigenes Flugzeug wird vermißt. llaterserboot „Triton* verloren. Die britische Admiralität bedauert mitteilen zu müssen, daß das U-Boot „Triton* überfällig ist und als verloren be- trachtet werden muß. — Der „Triton* wurde im Oktober 1937 qld erste» Doot eines neuen Typ» vom Stapel gelassen. Er Katie «ine Wasserverdrängung von 1090 Tonnen und eine De- Satzung von 60 Mann. Ausmaß unserer militärischen Erfolge für unseren jetzigen Endkampf gegen England verdeutlichen wollen, so müssen wir uns vor Augen halten, was allein die Abschnürung Englands von seinen europäischen Zufuhren bedeutet. Hölzer aller Art, Erze aus Skandinavien, wichtige und zahlreiche Lebensmittel, die allein schon einen hohen Prozentsatz der britischen Zu fuhren im Weltkriege ausmachten, aber auch die für England so notwendigen Kricgsmateriallieferungen aus Belgien und Nordfrankreich sind in vollem Umfange abgcschnitten. Die französischen Werften, die im Weltkriege zur Reparatur »nd für Neubauten zur Verfügung standen, sind dem englischen Zugriff entrissen. Und anstatt Englands ist heute Deutschland der Nutznießer. Die Leistungen der Kriegsmarine. Die ganze Schlagkraft der Kriegsmarine kann jetzt, tm Besitz der neuen Stützpunkte, auf die lebenswichtigen britischen Zufuhren aus Uebersee eingesetzt werden. Diese Zufuhren werden überall angepackt, im Atlantischen, im Indischen und im Pazifischen Ozcan. Unterseeboote und Ucbcrwasserstreit- kräfte aller Art teilen sich unter vollstem Einsatz In diese Auf gabe. Ich möchte hier besonders unserer U-Boote und unserer in Uebersee operierenden Streitkräfte gedenken, deren heldenhafter Angriffsgeist immer wieder in der ganzen Welt Aufsehen erregt. Aber auch die anderen Seestreitkräfte, und hier wieder besonders die Zerstörer, Torpedoboote mnd Schnell- boote, haben großen Anteil an den Erfolgen unserer See kriegsführung. Diese Erfolge wären indessen nicht denkbar, wenn nicht auch die klein st en Einheiten, die Minen- such- und -Räumverbände, die Unterseebootsjäger und Vor- postenfahrzeuge, ihren aufreibenden und entsagungsvollen Dienst mit unerschütterlichem Mut und stolzer Einsatzfreude in Sommer und Winter, bei Tag und Nacht versehen würden. Gerade sie sind es, die — n-'e die Unterseeboote — vom ersten Dke „Smpreß os AusiraNa*, die bekanntlich tm Atlantik torpediert und versenkt wurde. (Scherl-DUderdienst-M.) s« spät. Lord Halifax, den Lhurchtll für den geeigneten Mann hält, die USA. zur größtmöglichen Hilfeleistung für England zu bewegen, hat auf einer Pressekonferenz in Washington erklärt, er könne über die britischen Kriegs- und Frieden»- ziele augenblicklich noch keine Einzelheiten verraten, km ganzen könne er aber sagen: „Unser erstes Krieasziel ist, den Krieg zu gewinnen, und zusammen mit den anderen die Welt so aufzubauen, daß wir keinen weiteren Krieg mehr haben werden.* Wie der neue britische Botschafter in Wa- shington die einzelnen Worte diese» von Intelligenz über fließenden Satzes betont hat, wissen wir nicht. Seine inner« Ueberzcugung ist jedenfalls die, daß das „w t r* hervorzuheben ist, daß also England keinen weiteren Krieg mehr zu führen braucht. Bisher hat man es in London ja immer ver standen, unter möglichst geringen eigenen Opfern die größten Vorteile für England herauszuholen, nun soll die Welt so aufgebaut werden, daß die Briten überhaupt keinen Blutzoll mehr zu zahlen haben, daß also nur^och andere Völker zur höheren Ehr« Großbritannien» sich abschlachten lassen dürfen. Der edle Lord braucht sich mit seinen Kriegs- und Friedenszielen nicht in geistige Unkosten zu stürzen. Wir halten ihm die nüchternen Worte entgegen, die eben der deutsche Großadmiral in seiner Rede vor den deutschen Werftarbeitern aussprach: . Und so stehen wir heute , vor der Tatsache, daß England immer rascher dem unaus- I weichlichen Untergang entgegengeht. Keine Macht der Erde i kann diese» Verhängnis mehr aufhalten. England kann sich selbst nicht mehr helfen, und jede Hilfe von außen kommt angesichts der Wucht, der deutschen Schläge in jedem Falle zu spat.* Dieses „Zu spät* ist es in der Tat, was alle die mehr oder weniger geheimnisvollen englischen Ziele wie mit einem wuchtigen Hammerschlag zertrümmert. Es nützt den britischen Lügenstellen nichts, wenn sie zur Abwechslung jetzt die Revolution in Oberitalien ausbrechen lassen und überhaupt die ganze vermeintliche Kraft ihrer Phantasie zusammenballen, um die USA.-Hilfe, so wie sie Churchill sich denkt, herbeizuzwingen, „Wie kläglich ist dieses Schauspiel einer zusammenbrechenden und am Rande des Abgrundes stehenden Macht, die sich nicht scheut, vor der Welt das Bei spiel des demütigen Bittstellers zu geben. Wenn es über haupt einen Beweis für die dahinsinkende, ja heute in Wahr heit schon gebrochene Macht Englands zu geben braucht, so ist es dieses Aufgeben des Stolzes und das Hilfesuchen um jeden Preis bei fremden Mächten . . .*, sagt — und er spricht damit allen anständigen Menschen aus dem Herzen — der Großadmiral. Seine Ziele im großen sind klar: „Uns geht es um unsere Freiheit, um unser Lebensrecht, um unsere ganze Zukunft als Volk und Staat.* Und im einzelnen begibt er sich ebensowenig in das Reich der Spekulationen. Er er klärt vielmehr ganz einfach: „Wir werden den Sieg erringen, indem auch die Kriegsmarine mit demselben Angriffsgeist wie bisher kühn und zum letzten entschlossen den Lebensnerv der britischen Insel anpackt. Für unsere Seestreitkräfte sind die britischen Zufuhren das Ziel. Wir werden sie abschneiden in einem zähen und unerbittlichen Ringen und dem Feind damit die Lebenskraft nehmen. Gleichzeitig aber wird die Luftwaffe auf der Insel selbst die Zerstörung kriegswichtiger Ziele voll- enden. Die Kriegs- und Rüstungsindustrie, Hafenanlagen und Werften, Versorgungszentren und Verbindungswege werden ihr anheimfallen. Und dieser gemeinsame Kampf wird so lange fortgesetzt, bis die Stunde der Entscheidung kommt. Großbritannien hat den Krieg gewollt. Großdeutsch land wird ihn siegreich beenden.* Aus diesen Worten, die auch Uber den Ozean hinüber klangen, kann sich jeder unserer Gegner das herausnehmen, was er für notwendig hält. Halifax aber, seine Auftraggeber in London und deren Freunde in USA. werden sich mit einem abfinden müssen, was trotz aller englischen Lügen und vermeintlichen Erfolge nicht aus der Welt zu schaffen ist, daß jeder Plan zu spät kommt, der eine neue Welt nach dem Muster London—Washington aufbauen will. E. D.
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