Erzgebirgischer Volksfreund : 25.10.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-10-25
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-194110253
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19411025
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19411025
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1941
- Monat1941-10
- Tag1941-10-25
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- Erzgebirgischer Volksfreund : 25.10.1941
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KWlWer MW« Iahrg. 94^ 1 und Schwarzenberger Tageblatt j Sonnabend Sonntag, 25./2K. Oktober 1S41 ! — Mp YK1 I Berlagr L.M. GSrtaer, Aue. Sachsen I DradianschrtN volkitreund Auesachsen Riistungszentrum Charkow genommen. Erfolgreiche Luftangriffe auf Geleitzüge. 10 L Abschüsse des Majors Lützow. DNB. Aus dem Führerhauptquartier, 25. Okt. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Wie bereits durch Sondermeldung bekanntgegeben, wurde Charkow am 24. Oktober genommen. Eines dir wichtigsten Rüstungs. und Wirtschaftszentre» der Sowjetunion ist damit in deutscher Hand. Am selben Tage setzten sich deutsche Truppen in den Besitz des Verkehrsknotenpunktes Belgorod, 75 Kilometer nordostwärts von Charkow. Nachtangriffe von Kampfflugzeugen richteten sich gegen militärische und wehrwirtschastliche Anlagen inMoskau. Im Kackpf gegen die britische Berforgungsschiffahrt ver senkte die Luftwaffe vor der englischen Ostküste aus gesicherten Geleitzügen heraus drei feindliche Handelsschiffe mit zusammen 12VV0BRT. Außerdem wurde ein einzeln fahrendes Schiff von 40V0 BRT. durch Bombenwurf vernichtet. Gin Rückblick. Die Schwere der bolschewistischen Niederlage, aber auch die Größe der Gefahr, die durch den Kampf gegen den Bol schewismus vom Führer für ganz Europa gebannt wurde, läßt sich aus den BerlustzifferndesSowjetheeres ermessen. Bereits in den ersten 14 Tagen des Ostfeldzuges rollte die große Doppelschlacht von Bialystok—Minsk ab, die mit 324 000 Gefangenen die bis dahin größte Vernichtungs schlacht der Weltgeschichte war. Dieser Schlacht folgte eine Umfassungs- und Vernichtungsschlacht nach der anderen. Sowjetdivision auf Sowjetdivision und Sowjetarmee auf Sowjetarmee wurden vernichtet und zerschlagen. Die Ge fangenenzahlen stiegen ständig. An allen Frontabschnitten haben die Bolschewisten auch außerhalb der großen Schlachten schwere Verluste erlitten. Genaue Ermittlungen haben er geben, daß vom 22. Juni bis Ende Septembe-r weit über 260 S o w j e t d i v i s i o n e n vernichtet worden sind. Diese Divisionen wurden teilweise vollständig aufgerieben, gefangen genommen oder so stark angeschlagen, daß von ihnen nur geringe versprengte Reste übrsg blieben. Darüber hinaus büßten zahlreiche Sowjetdivisionen mehr als 50 v. H. ihrer Kampfkraft ein. Immer aufs neue mußten die Bolschewisten in dieser Zeit ihre Divisionen mit ständig schlechter werdendem Mannschaftsersatz auffüllen oder aus angeschlagenen Divisionen und Armeen neue Formationen aufstellen. Die Vernichtung von Uber 260 Divisionen, darunter 226 Schützendivisionen, 40 Panzerdivisionen und zahlreichen an deren Einheiten, bedeutet für die Sowjets einen Verlust von mehreren Millionen Soldaten, von denen nur ein Teil in deutsche Gefangen schaft geriet. 260 Divisionen mit dem dazugehörigen Kriegsgerüt — das bedeutet nicht nur die Zerschlagung der zum Angriff gegen das Reich und Europa bereitgestellten Sowjetarmeen, sondern darüber hinaus auch der hinter der Aufmarschfront angetretenen zweiten und dritten Welle. Die deutsche Wehrmacht hat die bolschewistische Gefahr für Europa endgültig gebannt. 6SVV Gefangene im mittleren Abschnitt. Unter schwierigen Witterungs- und Wegeverhältniffen haben sich die Truppen des deutschen Heeres im mittleren Frontabschnitt gegen starken Widerstand, den die Bolschewisten Vor der nordafrikanischen Küste schossen deutsche Kampf flugzeuge nördlich Sambut ein feindliche» Handelsschiff in Brand. Britische Bomber warfen in der letzten Nacht an einigen Orten Nordwest, und Westdeutschlands Spreng, und Brand bomben, die geringe Schäden in Wohnvierteln verursachten. Sechs feindliche Flugzeuge wurden abgeschossen. Hauptmann Gollob errang am 2V. Oktober seinen 80., Major Lützow am 24. Oktober seinen 101. Lustfieg. * Die Stadt Charkow, deren Einnahme soeben durch Son dermeldung bekannt gegeben wird, ist die Hauptstadt der öst lichen Ukraine. Sie hat über 600 000 Einwohner und ist dank ihrer günstigen Lage zum Donczkohlenbccken und dem Eisen manganerzbezirk Kriwoj-Nog ein wichtiger Industriemittel punkt. Hier wurden vor allem Lokomotiven und Traktoren gebaut. Charkow hat zahlreiche Hochschulen und einen Rund funksender. Im Weltkrieg wurde es 1918 von der Armee gruppe Eichhorn besetzt. in ausgebauten, tiefgestaffelten Stellungen leisteten, weiter vorwärts gekämpft. Eine einzige deutsche Division vernichtete dabei in zweitägigem Ringen 18 Sowjetpanzer. Am 22. Okt. wurden 6500 Bolschewisten gefangen und 71 Geschütze erbeutet. Im Verlaufe von Säuberungs aktionen wurden am 23. Okt. weiterhin zahlreiche Gefangene eingebracht und große Mengen von Kriegsmaterial sicher- gestellt. Ferner wurde der Kommandeur einer sowjetischen Schützendivision gefangen genommen. Alle Störungspersuche der sowjetischen Luftwaffe wurden erfolgreich abgewehrt. Im Bereich eines einzigen deutschen Korps schossen Flakartillerie und Infanterie drei Bomber und neun Jäger der Sowjets ab. Sächsische Division vernichtete 575 Sowjetpanzer. Eine sächsische Panzerdivision hat im bisherigen Verlauf der Kämpfe im Osten in mehreren großen Panzerschlachten vier sowjetische Panzerdivisionen zerschlagen und 575 Sowjet panzer, darunter 67 überschwere, vernichtet. Allein die Panzer jägerabteilung dieser Division vernichtete in dieser Zeit 216 Sowjetpanzer. 21 Lokomotiven und 18 Züge zerstört. Stärkere Kräfte der deutschen Luftwaffe setzten auch am 23. Okt. ihre erfolgreichen Angriffe gegen sowjetische Be festigungsanlagen im Südteil der Ostfront fort. Jäger schossen in Luftkämpfen 31 sowjetische Jagdflugzeuge ab. Im mittleren Teil richteten sich die Luftangriffe gegen bereitgestellte sowje tische Panzer und Truppenteile. In die Menschenansammlun gen trafen die schweren Bomben mit furchtbarer Wucht. In einem einzigen Kampfgebiet wurden von Stukas 27 Sowjet panzer, eine Batterie und 150 Kraftfahrzeuge vernichtet. Kampfflugzeuge zerstörten 21 Lokomotiven und 18 voll beladene Züge. Drei Politruks erwischt. Ein im Raum westlich Moskau vorgehender Stoßtrupp machte am 23. Okt. einen seltenen Fang: In einem Bauern haus überraschten deutsche Soldaten drei höhere Sowjet kommissare, die gerade die Hausbewohner gezwungen hatten, ihnen givilkleider zu geben, um sich besser durchschlagen zu können. Einer der Politruks, der Jude Isaak Wolynski, be richtete, daß ihre Division schwere Verluste gehabt habe und durcheinandergeraten sei. Sie wäre noch nicht lange aufge stellt gewesen, und die Artillerieregimenter hätten noch auf das Eintreffen der Geschütze gewartet. „Wir hielten uns Eingeständnisse. In den Kriegsspalten der Londoner Blätter herrscht ' augenblicklich eine recht trübe Stimmung. Die amtlichen Mos- kauer Stellen teilen täglich Fortschritte der deutschen Angriffe mit, und da würde es doch zu sehr auffallen, wenn die eng- lischen Zeitungsstrategen ihre ihnen zur zweiten Natur ge- wordene Tätigkeit, schwarz in weiß umzufärben, im üblichen Maße ausüben würden.' Cs ist witzig, aber Tatsache, daß Stalin sich aus der Lüge in die Wahrheit flüchtet, um sich an den Briten für die ausgcbliebene Westoffensive zu rächen. Er weiß, daß die Herren in London mit ihm auf Gedeih und Verderb im Kakao sitzen, und er erleichtert ihnen ihre Bedrängnisse nicht durch den sonst gewohnten Schwindel über die Niederlagen der deutschen Armeen. So teilte der Sowjetsender vorgestern das Heranrücken der Deutschen auf 60 Kilometer an die Hauptstadt mit, brachte also die gleiche Meldung wie das OKW., und gestern wußte man in Moskau, daß sich im Süden der Front die Reste der Budjenny-Armee über den Donez zurückzichen, war also mitteilsamer als der deutsche Heeresbericht. Die düstere Stimmung hat auch die ehrenwerten Mit- glieder des britischen Parlaments ergriffen. Die talmudische Entschuldigung, die der Erzbischof von Canterbury wegen seiner berüchtigten Zuneigung zu den bolschewistischen Priester. Mördern und Kirchenschändern stammelte, diente keinesfalls zur Ermutigung der Geister, um so weniger als das Haupt der englischen Staatskirche keinen anderen Ausweg aus der Kata strophe wußte, als die Mahnung an die Regierung, bis zum äußersten an dem Bündnis mit den Sowjets festzuhalten. Wenn dann im Unterhaus die Neuigkeit verkündet-wurde, die Grenze Englands liege an der Wolga (nicht etwa an der Moskwa!), so dürfte das die Trübsal auch nicht gerade in Helle Freude verwandelt haben, zumal die englische Re- gierung mit den früheren Grenzen Rhein, Weichsel, Donau, Äegäis usw. kein besonderes Glück gehabt hat. Zur Aufheite rung der Briten und ihrer Genossen in der Katastrophe wird auch nicht dienen, wenn in diesem kritischen Augenblick von amtlicher Seite eingestanden wird, daß alles, was über die verheerenden britischen Luftangriffe auf Berlin geschrieben wurde, geschwindelt war, und daß die Wirkungen der eng lischen Luftangriffe nicht mit denen der deutschen Bomber auf London zu vergleichen seien. Hierin liegt ein Urteil über die englische Luftwaffe, das begreiflicherweise auf der Insel große Bestürzung hervorgerufen hat. Nun hat Churchill einen Großangriff auf Berlin versprochen, der alles bisher Dage- wesene übertreffen soll. In Deutschland sieht man solchen Ankündigungen, auch wenn sie noch so großsprecherisch sind, mit der gewohnten Nuhe entgegen. Vielleicht bieten sie den Engländern in ihrer Betrübnis einen Trost. Den Sowjets jedenfalls, deren letzte Reserven an Mann und Material von den deutschen Bombern auf den Bahnen und Straßen zer- schlagen werden, und denen eben die wichtige Stadt Charkow entrissen wurde, ist mit dieser neuen Mauloffensive nicht ge- dient. E. V. mehrere Tage lang in den Wäldern versteckt und hatten die Absicht, uns bis zu unserem Wohnort Podolsk südlich Moskau durchzuschlagen." Im Zuge der Säuberungsaktion imSUden machte eine deutsche Panzerdivision am 22. Okt. 2500 Gefangene. * * Die Stimmung in der Sowjetarmee. Der sowjetische Schriftsteller Iurik Lharitschew, der als Offizier in deutsche Gefangenschaft geriet, erklärte: „Die Stimmung in der Sowjetarmee ist schlecht. Die breite Masse der Mannschaft spricht offen davon, daß der Bolschewismus 25 Jahre lang Steuern und andere endlose Abgaben eingezogen und immer behauptet habe, alles sei für die Sowjetarmee. Und nun sieht feder Mensch nur Nieder lagen und nicht einen einzigen Sieg. Oft wird dieser Umstand den Kommandeuren als Verrat in die Schuhe geschoben. Wer schon einmal an der Front mit den Deutschen in Berührung kam, weiß aber genau Bescheid und hat jede Hoffnung auf eine Wendung des Schicksals der Roten Armee aufgegeben. Die jenigen jedoch, welche jetzt nach vorn getrieben werden, haben überhaupt kein Interesse am Krieg und würden den Zu sammenbruch der Sowjetunion begrüßen. Der bolschewistische Untertan will endlich leben, denn er hat 25 Jahre lang nicht leben dürfen." Charitschew machte sich vor allem über die Gerüchte lustig, die zur Hebung der Stim mung regelmäßig durch Politruks und Kommissare in der Armee verbreitet werden. Als Beispiele nannte er die Be- Hauptungen, Kiew sei von den Bolschewisten zurllckerobert, Generalfeldmarschall v. Brauchitsch habe Selbstmord begangen, die Türkei habe sich hen Feinden Deutschlands angeschlossen und ähnliche Lügen, deren Widersinn sich schon nach einigen Tagen zeigte. Solche Nachrichten hätten in der bolschewistischen . Armee den Namen „Enten vom Dienst" bekommen. Da« DanezveCe« mit der Gtadt Charkow. (Aus der Bildsammlung de» ,E. V.') ' Aber 260Divisionen mit allem Kriegsgerät vernichtet Die bolschewistische Gefahr endgültig gebannt.
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