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Erzgebirgischer Volksfreund : 20.11.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-11-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-194111208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19411120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19411120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1941
- Monat1941-11
- Tag1941-11-20
- Monat1941-11
- Jahr1941
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 20.11.1941
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BESenkolomre vor Moskau. Nächtlicher Nahkampf am ei« Dorf. 3» Osten, Ende November. Noch 80 Kilometer bi, Moskau! Ein kümmerlicher Lolzpfahl weist hen Weg. 3n taaelangen, barten Kämpfen ist es gelungen, die äußere Be. festigungslime um Moskau zu durchbrechen. Durch schneidige« Vorgehen können die Pioniere die meisten Brücken unversehrt in ihre Hand bringen^ Bunker werden erledigt, Drahthinder nisse und Minenfelder beseitigt. Trotz dem wütenden Abwehr, feuer der Sowjets geht der Vormarsch unaufhaltsam weiter. Wir sieben an der Straße, die von Roßlawl nach Moskau führt, die einzige Möglichkeit, um aus dieser trostlosen Gegend nach Osten zu kommen. Hier hat sich vor Tagen der „siegreiche Rückzug* der Bolschewisten abgespielt. Gehetzt von den nach- stürmenden Kolonnen des Heeres und verfolgt von der un ermüdlich angreifenden Luftwaffe, ergießt sich der Strom der Sowjethorden zurück nach Osten. Spuren des Kampfes sind noch auf der Straße zu erkennen. Trichter von Granaten und Bomben machen em Befahren unmöglich. Die Pioniere haben deshalb die Aufgabe, diese wichtige Rollbahn schnellstens wie derherzustellen. Eiskalt schlägt uns der Regen ins Gesicht. Noch 80 Kilometer bis Moskaul Das spornt an und läßt alle Strapazen vergessen. Vor uns liegt die Nara! Erkundungstrupps stellen fest, daß die Eisenbetonbrücke von den Sowjets gesprengt ist. Das Dorf am d esseitigen Ufer ist noch in Feindeshand. Um 5 Uhr in der Frühe werden zwei Pionierkompanien und eine Brücken kolonne vorgezogen. Drei Kilometer vor dem Dorf empfängt uns der Feind mit heftigem Feuer. Hinein in den Straßen graben! Die Brückenkolonne findet Hinterbeinen Böschung not. dürftig Deckung. Infanterie hat auf dem gegenüberliegenden Ufer einen Brückenkopf gebildet und nimmt jetzt das Dorf unter Feuer. Die schweren Geschütze der Sowjets werden zum Schweigen gebracht. Eine Pionierkompanie geht zum Angriff auf die feindlichen Befestigungen vor. Im nächtlichen Nahkampf werden die ersten Stellungen überrannt. Der Weg für unsere Brückenkolonne ist nun frei. Die Pioniere beginnen mit dem Bau eines Floßsacksteges, während die Kameraden der übrigen Waffen das Dorf vom Feinde säubern. Plötzlich hinter uns ein Einschlagl Schwere Geschütze der Sowjets nehmen unser Unternehmen unter starkes Artilleriefeuer. Deckung ist nicht möglich. Nur mit Mühe gelingt es den Kameraden, mit Floßsäcken das andere Ufer zu erreichen. Wir müssen zurück und gelangen ohne Verluste m unsere Ausgangsstellung. Der neue Tag bringt noch schlechteres Wetter. Naß und schwer hängen Mäntel und Zeltbahnen am Körper. Wir gehen von neuem ans Werk. In kurzer Zeit ist der Floßsack- steg errichtet. Der Brückenkopf am anderen Ufer kann er weitert werden. Gleichzeitig setzen die Pioniere drüben mit den vorbereitenden Arbeiten ein: Verlegen des Uferbalkens, Herrichten des Abfahrtsweges und vor allem mit dem Ent minen des Geländes. Die Brückenfahrzeuge rollen an: Mit dem Entladen wird sofort begonnen. Pioniere und Infan teristen stehen im schwersten Kampf mit den Besatzungen der feindlichen Bunker. Mit Handgranaten und Flammenwer fern geht es den Bolschewisten zu Leibe. Immer wieder fegen oie MG.-Garben über unsere Köpfe hinweg und schlagen im Wasser auf. Die einzelnen Bauteile werden die Böschung heruntergelassen. Schwere Trägerstücke werden nach vorn gebracht. Dort setzt man sie zusammen. Die erste Strecke ist fertig. Belm Bau der zweiten Strecke werden wir von sowjeti schen Fliegern überrascht. Ohne Deckung sind wir auf den schwankenden Brückentetlen ihren Bomben und Bordwaffen ausgesetzt. Drei Kameraden werden verwundet. Zwei Sowjet flieger stürzen, vom Abwehrfeuer 'der Infanterie getroffen, mit der ganzen Bombenlast mitten in die feindliche Bunker- linie. Die Uhr zeigt die zehnte Stunde an, als unser Werk steht. Noch einmal versucht die feindliche Artillerie, ihr Feuer auf die neue Kriegsbrücke zu legen. Ohne Erfolg! um 12 Uhr sind die letzten Bunker und Feldstellungen von Pionieren und Infanteristen genommen, ArtilleriegeschUtze vernichtet oder erbeutet. Ueber die Brücke rollt schon der deutsche Nachschub. Alf. Zinner. Fernaufklärer am Feind. Ndg. (Kriegsberichter Kindt, PK.) Es ist sein 66. Flug gegen England — Fernaufklärung, immer Flüg bei Tageslicht. Gemeinsam mit seiner Besatzung, alles ausge suchte Männer, legt er in seiner Maschine weiteste Strecken übers Meer zurück in einer Höhe, in der künstliche Atmung notwendig wird, was einen Flug so sehr anstrengend und ermüdend macht. Oder dicht Uber den Wogen hin, so daß die Spritzer sein Flugzeug mit Salz bekrusten. Stets dauert ein solches Unternehmen Uber sehr große Entfernungen vier, fUnf, sechs, auch acht Stunden. Der Leutnant von 22 Jahren kehrt soeben vom Feindflug zurück. Sein Auftrag führte ihn wieder hoch in die nördliche Nordsee und auf den Atlantik hinaus. Diesmal zu den Faröerinseln, deren schneebedeckte Berge wie Urzeitriesen aus dem Wasser ragen. Unter sich entdeckte die Besatzung ein p«ar große Frachter. Indessen wurde sie auch bemerkt. Aus allen Rohren schießt die eng lische Flak. Der Leutnant hat das Bombenwerfen aus dem Sturzflug gelernt. In rasendem Sturz verbessert er noch die Lage der Maschine. Die Bombe fällt. Einige Meter neben dem Schiff. Schade, noch kein Volltreffer. Aber ohne Wirkung bleibt sie auch nicht. Durch den Druck der Detonation im Wasser platzen am Schiffsrumpf die Nieten. Der Kahn wird also unbrauchbar und muß zur Reparatur auf längere Zeit ins Dock. Die Flak schießt wie irrsinnig. Der Leutnant zieht seinen Vogel aufs neue hoch, wieder steuert er sein Ziel an. Jetzt: .Volltreffer", der Funker schreit es, der beim Wegziehen der Maschine in die Steilkurve den Einschlag genau sehen kann. Noch zwei Bomben hat der Leutnant zur Verfügung. Trotz des Hexenkessels unter ihm stürzt er wieder. Zieht aber mals hoch, und dann noch einmal Sturz. Insgesamt hielt er sich eine ganze Stunde im feindlichen Feuer auf. Dann dreht er ab und fliegt zurück. Dies dauert lange Stunden, in denen er nicht weiß, ob seine Maschinen einen vielleicht gefährlichen Flaktreffer erhalten hat. Denn das merkt man zumeist, wenn es schon zu späi ist. Sachlich verzeichnet der Beobachter die Erfolge. Gin Pott von mindestens 3000 Tonnen war ge sunken. Ihn hatte der Volltreffer erreicht. Und von den anderen Schiffen, schätzen wir ganz voysichtigt, 4000 Tonnen beschädigt! Es sind bestimmt mehr. So begegneten wir un längst einem Frachter, den wir auf 5000 Tonnen schätzten. Nachträglich erfuhren wir, das Schiff habe 9200 Tonnen gehabt. So ist es in allen Fällen. Eher viel zu wenig schätzen, als auch nur einmal zu viel. Sonst ergibt das nämlich falsche Erfolgszahlen und das käme einer Falschmeldung gleich. Das gibt es nie und nimmer. Für höchste Bewahrung. DNB. Berlin, 19. Nov. Der Führer verlieh das Ritter kreuz des Eisernen Kreuzes an: Generalleutnant Meyer- Buerdorf, Komm, einer Inf.-Div.; Oberst Luz, Komm, eines Schützenreg.; Major Ritter, Bataillonskomm, in einem Inf.-Reg.; Major Gradl, Abteilungskomm, in eiyem Panzerreg.; Oberleutnant P e st ke, Kompaniechef in einem Inf.-Reg.; Feldwebel Kopp, Zugführer in einem Inf.-Reg. Von der Schlacht bei Gomel ab befand sich die Division des Generalleutnants Meyer-Buerdorf im täglichen Angriff in vorderster Linie.. Der Generalleutnant war stets an den Brennpunkten der Kämpfe zu finden. Heinrich Meyer-Buer- dorf wurde 1888 zu Kassel als Sohn eines Hotelbesitzers ge boren, kämpfte im Weltkrieg an der Ost- und Westfront als Bataillonskommandeur im Fußartillerie-Regiment 22. Im großdeutschen Heer wurde er 1936 zum Oberst befördert. — Bei den Abwehrkämpfen an der Ostseite des Kessels von Wjasma vom 8. bis 12. 10. 41 hielt die Kampfgruppe Luz unter der Führung ihres Kommandeurs an den Brennpunkten den schwersten sowjetischen Ausbruchsversuchen stand. Bei Kusniecowo machte die Kampfgruppe eine große Anzahl von Gefangenen und erbeutete riesige Mengen von Material. Helwig Luz, 1892 zu Buttenheim bei Bamberg als Sohn eines Bankoberinspektors geboren, trat 1912 als Fahnen junker in das 8. Lhev.-Rcgiment ein und wurde 1914 zum Leutnant befördert. Im Jahre 1934 wurde er als Major ins Reichskriegsministerium versetzt. — Major Georg Ritter wurde 1897 zu Dachau (Obb.) als Sohn eines Bezirksober- lehrers geboren und trat 1915 als Kriegsfreiwilliger bei einem Artillerie-Regiment in den Heeresdienst. Nach dem Weltkriege nahm er an der Unternehmung gegen die bolsche- wistischen Aufständigen in München teil. 1934 wurde er wieder in das Heer übernommen. Getreu seinem Fahneneid krönte Major Ritter seinen heldenmütigen Einsatz für Führer, Volk und Vaterland im Ostfeldzug durch das Opfer seines Lebens. — Major Hans Gradl wurde 1903 zu Nürn berg als Sohn eines Offiziers geboren und trat 1924 als Freiwilliger in den Heeresdienst. Er tat sich bereits in Polen und im Westfeldzug als Ehef einer Panzerkompanie hervor. Im Abwehrkampfe gegen die Sowjets hat er sich in den Kämpfen bei Putiwl, Belopolje, Cholopkowo und Gluchow aufs höchste bewährt. — Oberleutnant Hans Pestke, 1914 in Pr.-Stargard in Westpreußen geboren, trat 1935 in den Heeresdienst. Im Abwehrkampfe gegen die Sowjets hat er als Kompaniechef einer Schützenkompanie geradezu hervor- ragende Führereigenschaften verbunden mit vorbildlicher persönlicher Tapferkeit bewiesen und dadurch entscheidende Erfolge für das Regiment errungen. — Feldwebel Karl Kopp wurde 1914 in Dörlingen (Württ.) geboren. Er wurde schon im Westfeldzug wegen besonderer Tapferkeit. mit dem EK. ausgezeichnet. Am 16. 9. 1941 war Kopp während der Der- folgungskämpfe zur Bildung des Kessels von Kiew mit seinem Zug zur Aufklärung gegen Petrowska angesetzt. Er fand die Flugübergänge von überlegenem Feind besetzt und entschloß sich, ohne Unterstützung abzuwarten, die wichtigen BrUcken sofort durch Handstreich zu nehmen. In heftigem Ansturm brach er mit seinen 21 Mann über die Brücken vor und nahm mehrere Offiziere und zahlreiche Sowjets gefangen. Durch sein entschlossenes Zufaffen gelang es ihm, die zur Sprengung vorbereiteten Brücken unversehrt in die Hand zu bekommen. * Ferner erhielt das Ritterkreuz Oberleutnant Schibau, Batteriechef in einem Flakregiment. Hans Schibau wurde 1915 in Marienwerder (Westpreußen) geboren. In harten Känmfen um einen Brückenkopf im Osten schoß seine Batterie 21 Panzer ab. Bei einem Durchbruch überschwerer Sowjet panzer sprang Oberleutnant Schibau nach dem Tode des Geschützführers selbst als Ersatz ein und vernichtete drei der angreifenden Panzer. Peinliche Fragen. Der Unterhausabgeordnete Davies wandte sich in einer Rede in Liverpool gegen die Schönfärberei der britischen Re gierungsstellen. Er führte die vor kurzem erschienenen Be- richte Lord Gorts, des Oberkommandierenden des britischen Expeditionskorps in Frankreich, als Beispiel an. Lord Gort habe offen von den Mängeln der Ausrüstung gesprochen. Die Negierung aber habe immer wieder erklärt, es sei alles in Ordnung. Der Abgeordnete fikat: „Warum wiegte man uns vor der Katastrophe in Frankreich immer wieder in Sicherheit, warum wies man Kritiker mit lächerlichen Phrasen ab: „Hitler kann keinen langen Krieg aushalten" oder „Hitler hat den Bus verpaßt", oder gar „Unsere Armee in Frankreich ist besser ausgerüstet als jede andere Armee, die England je besessen hat"? Warum erklärte man uns immer wieder, unsere Rü stungserzeugung sei zufriedenstellend? Männer, die für die Katastrophe verantwortlich siich, befinden sich noch heute im Amt." Ersten« kommt e« ander» . .. Zur Einnahme von Kertsch schreibt die Madrider Zeitung „ABC" aus London, man sehe in England bereits den Sprung über die Meerenge von Kertsch zum Vorfeld des kaukasischen Erdölgebietes voraus. „Evening News" schreibt: „Es kam immer anders, als wir es erwarteten." Je weiter Deutschland im Osten vorrückt, um so größer wird in England auch die Angst vor der Endabrechnung. „Daily Expreß" meint sorgen- voll: „Nehmen wir einmal an, daß die Meerenge von Kertsch, von wo aus Deutschland jetzt weiter auf den Kaukasus vor rückt, der Aermelkanal wäre . . ." „Wie Räuber, die ein Lösegeld verlange».* Der anglikanische Bischof von Birmingham Dr. Barnes stellte in einer Rede die englischen „Finanz- und Wirtschafts, fürsten* an den Pranger, welche „die Preise nach ihrem Gut- dünken festsetzen können und die Bevölkerung wie Räuber behandeln, die ein Lösegeld fordern". Er erklärte weiter: „Wir haben in England eine Regierung, in der sich die großen Wirtschaftsbonzen mit den großen Gewerkschafts- bonzen verbinden. Bei jeder Unterhauswahl wird durch die moderne Wahltechnik und durch unsere Presse, die sich in weitem Ausmaß in den Händen einiger weniger reicher Männer befindet, der Erfolg unabhängiger Kandidaten ver ¬ hindert. Die Wlrtschaftsfürsten kontrollieren da« Land, sie sind niemandem verantwortlich. Ihre Macht über den ein zelnen Angestellten ist unbegrenzt." «merikauische Sch-üffelkommiflüm i» London. Minister Attlee kehrte in Begleitung zahlreicher USA.- „Sachverständiger" au« Neuyork nach London zurück. Unter ihnen befinden sich Harryman, der Verwalter de» USA.-Pacht- und Leihgesetzes, Snyder, der Vorsitzende der Finanzkommisston de» Repräsentantenhauses, eine Militärkommifsion und eine Gruppe von USA.-Senatvren und Abgeordneten.. Sie wollen sich an Ort und Stelle über die Verwendungen der amerikani- schen Hilfelieferungen unterrichten, und dafür sorgen, daß die unbezahlten USA.-Waren tatsächlich nur zux, „Rettung der Demokratie" verwendet werden. Die englischen Unternehmer, die offenbar das Materkal aus den USA. zum Teil dazu ver- wandten, ihre Ausfuhr zu steigern und damit ihre Einnahmen, sehen diese Kontrolle durch die Amerikaner natürlich nicht gern. Sie haben sich deshalb an Churchill gewandt, der ihnen aber auch nicht helfen kann. Erneute Warnung Hoovers. In einer Rede in Chicago erklärte der frühere USA.- Prästdent Hoover, die Mehrheit des USA.-Dolkes sei gegen eine Entsendung einer nordamerikanischen Expeditionsarmee nach Uebersee. Dies würde nicht nur eine nutzlose Ver schwendung amerikanischer Menschenleben bedeuten, sondern auch die wirtschaftliche Freiheit der USA. gefährden. Die Frage, ob die USA.-Armee durch die Zusammenarbeit mit englischen Streitkräften einen Umschwung in Europa herbei- führen könnte, beantwortete Hoover mit dem Hinweis auf die Sowjetunion, die mit ihren ungeheuren Massen an Soldaten und Kriegsmaterial auf eigenem Boden, hinter eigenen Be festigungen und mit unmittelbaren Landverbindungen die deutsche Wehrmacht nicht habe besiegen können. Hoover hob dann die gegenüber dem Weltkrieg völlig veränderte Lage her vor. Auch die schlagartige Entsendung einer hinreichend starken Armee müsse schon an der Frage des Schiffsraumes scheitern. Die USA.-Flotte und Luftwaffe würden allenfalls zur Verteidigung Englands beitragen können. Die Behaup tung, Hitler werde in Amerikg einfallen, sei nichts als ein Schreckgespenst der amtlichen Kriegspropaganda der USA. Den Bestrebungen, die das USA.-Volk künstlich in einen Krieg treiben, müsse endlich Einhalt geboten werden. Was solle denn aus der amerikanischen Freiheit werden, wenn die USA. einen langen überseeischen Krieg führten. Heute schon sehe das USA.-Volk mit Besorgnis das Dahinschwinden seiner Freiheit. Die wirtschaftlichen Lasten eines Ueberscekrieges aber würden diktatorische Maßnahmen erfordern. Hull erhielt den Iudenorde«. „Newyork Herald Tribune" zufolge wurde Außenminister Hull für seine großen Verdienste und insbesondere wegen seiner wiederholten Warnungen vor .der „Nazigefahr" die „amerikanische Judenmedaille für 1941" verliehen. Hull er klärte, er sei für die „hohe Ehre" höchst dankbar. Widerstände in Südamerika. In der nationalistischen Presse von Uruguay heißt es: „Wir wollen uns nicht mitzerren lassen von dem Imperialis mus der USA., die sich heutelüstern in ein Abenteuer stürzen. Wir wollen nicht in den Krieg für die USA. eintreten. Wir wollen niemandes Kolonie sein, weder materiell noch geistig. Jedes Land möge in Frieden seine Zukunft formen." — „Südamerika darf keine Einmischung von einer anderen Macht, sei es von Europa oder Amerika dulden," erklärte der brasilianische Außenminister Aranha, der sich auf einer Reise durch'Chile befindet, m Santiago. Der Minister kündigte einen neuen Handelsvertrag und ein Kulturabkommen zwi schen Brasilien und Chile an. — Südamerikanische Film- theater, die es wagen, die deutsche Wochenschau zu zeigen, sollen keine USA.-Spielfilme mehr erhalten. Die Theater kommen auf die Schwarze Liste der USA. Absinken de« englischen Guthabens in den USA. Die Abnahme der englischen Guthaben in den USA. einerseits, das Anwachsen der englischen Verbindlichkeiten in Nordamerika andererseits müssen notwendigerweise zu einer Entwertung der Pfundwertung, die endgültig ihre inter nationale Bedeutung von ehemals einaebüßt hat, führen, — stellt Agenzia Stefani fest. In den ersten zwei Kriegsjahren seien nach amtlichen Angaben der USA. die in englischem Besitz befindlichen Wertpapiere in den USA. von 950 auf 227 Mill. Dollar, die unmittelbaren Anlagen von 900 auf 775 Mill., die der Privatguthaben von 545 auf 310 Mill, gesunken. Das Goldguthaben Großbritanniens in den USA. habe sich im gleichen Zeitraum von 2038 auf 151 Mill. Dollar ver ringert. Die von London in Nordamerika eingeaangenen Verbindlichkeiten beliefen sich auf eine Milliarde Dollar. Keine Neigung zur Todesfahrt. Etwa hundert norwegische Schiffe sollen auf der Todes fahrt von den USA. nach England eingesetzt werden. Ihre Bemannung bereitet freilich Schwierigkeiten. So liegen 50 norwegische Schiffe in den USA. fest, weil es nicht gelang, Besatzungen für die Fahrt nach England zu finden. „Unaufrichtige Antwort." Tokio, 19. Nov. Außenminister Togo gab dem Unterhaus bekannt, auf den japanischen. Protest wegen des Unterganges der „Kehi Maru" hätten die Sowjets geantwortet, es habe sich bei den Treibminen um keine Sowietminen gehandelt. Er habe darauf dem Sowjetbotschafter erklärt, daß die Regierung derartige unaufrichtige Antworten nicht annehmen könne. — Das japanische Küstenfahrzeug „Bäisei Maru" ist unter ge- keimnisvollen Umständen in der Pangtsemündung gesunken. Ueber 200 chinesische Fahrgäste sind ertrunken. Das Fahrzeug war mit einer Bapmwolladung nach Schanghai unterwegs. Der japanische Landwirtschaftsminister gab einen Ueber- blick über die Ernährungslage. Die Speicher seien angefüllt mit Reis und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Japan werde im Jahre 1942 gut versorgt sein, obwohl die Einfuhr von ausländischem Reick ausfalle. <>i i in, XII>.I> INI. XVIN.NN I,I I I I I, i»i > .-ninn^. in nxi^i nx i> > < n, inii> i n ^oi i>^ i i x Iv I, i i n i > i n n,in i i I I, Ir inn i:r
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