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Erzgebirgischer Volksfreund : 20.12.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-12-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-194112203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19411220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19411220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1941
- Monat1941-12
- Tag1941-12-20
- Monat1941-12
- Jahr1941
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 20.12.1941
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Hongkong in japanischer Hand Da» Schicksal Ler britischen Kronkolonie Ist befieselt. .... "l Wie au» Tokio gemeldet wird, befand sich der größte Teil von Hongkong bereit» am Freitag «m 4 Uhr deutscher Zeit in japanischer Hand. Die Fahne« mit der ausgehenden Sonne wehen über dem Hase« und flattern von den Höhen der Insel. Die noch verbliebenen feindlichen Truppe« habe« sich auf de« Vittoria-Högel zurückgezogen, während die Stadt Vittoria bereits besetzt wurde. Damit ist da» Schicksal der britische« Kronkolonie besiegelt. Die Lan- Puugstruppen sind damit beschäftigt, den letzte« britischen Widerstand z« brechen. Ein Bericht aus Kaulun über die Landung auf der Insel Hongkong in der Nacht zum 19. Dez. besagt, daß die japanischen Streitkräfte in der Umgebung des Flugplatzes Kaital, der Zementfabrik in Kaulun und am Ufer von Kaulun in Bereitschaft lagen, während die Artillerie die feindlichen Batterien mit einem zwölfstündigen Trommelfeuer belegte. Die ersten Abteilungen gingen noch unter dem Feuerwechsel beider Seiten in die Boote, die auf drei Landungspunkte im Nordosten der Insel Hongkong nahe der Stadt Victoria zu steuerten. Dabei hielten sie sich hinter dem Jardine-Hügel, um sich nicht dem Widerschein der Brände auf der Insel aus- zusegen. Die Abteilungen überquerten die zwei Kilometer breite Enge zwischen Hongkong und Kaulun und näherten sich dem Ufer, wo sich eine Reihe von Befestigungen und Schützen gräben befand, ohne vom Feind bemerkt zu werden. Erst als sie aus ihren Boten sprangen, wurden sie von den englischen Truppen bemerkt, die sofort hartnäckigen Widerstand leisteten. Die japanischen Truppen eroberten die feindlichen Stellungen im Nahkampf und gaben dann das Signal über den Erfolg der Landung. Die zweiten Sturmabteilungen eilten darauf auf ihre Landungspunkte zu und stellten mit den zuerst ge- landeten Abteilungen das Gelingen der Aktion sicher. Die Haupteinheiten der japanischen Armee landeten zwei Stunden später und setzten von allen Seiten zum Angriff auf die Forts und Batterien ein. Die Stadt wurde dann rasch besetzt. Schlüsse -«« Reichtum Ehl««. Ueber die wirtschaftliche und strategische Bedeutung Hongkongs (die unser Mitarbeiter Dr. Rohrbach an anderer Stelle behandelt) wird aus Berlin noch gemeldet: Die britische Kroykolonie Hongkong wird mit Recht als der Schlüssel zumReichtum Chinas bezeichnet. Etwa ein Viertel der chinesischen Einfuhr und ein Drittel der Ausfuhr ging über Victoria, den bedeutendsten Hafen und Handelsplatz an der Südostküste Chinas. Der Durchgangshandel erstreckte sich besonders auf Seide, Tee, Zucker, Baumwolle, Oel, Bauholz, Neis, Kohle, Hanf, Petroleum,Vieh 'und Opium. Victoria, auch ein wichtiger chinesischer Auswandererhafen, ist der Sitz mehrerer Industrien, namentlich der Textil-, Schmuckwaren-, Möbel-, Zucker-, Seifen-, Papier- und Oel-Industrie. Um ihre Machtstellung in Ostasien zu untermauern- hatten die Engländer Hongkong seit Jahren in verstärktem Ausmaß zu einem bedeutenden Waffenplatz ausgebaut und damit das strategische Dreieck Singapur — Hongkong — Port Darwin (Australien) errichtet. Von Englands stärkster Festung in Ostasien, Singapur, liegt Hongkong über 2000 km entfernt. Die „Bresche l« der Seemacht*. Unter der Ueberschrift „Eine Bresche in der Seemacht" stellen die „Times" fest: Durch die Landung japanischer Truppen in Sarawak (Borneo) wird der Feind zwar nicht sofort sein Ziel erreichen, das hier das Oel ist. Aber durch die Tatsache der Landung wird die Bedeutung selbst einer zeitweiligen Schwächung der Seemacht deutlich. Der bloße Gedanke an solch ein Abenteuer würde tollkühn gewesen sein, als noch die „Prince of Wales" und die „Repulse" auf dem Wasser waren und die USA.-Flotte in Hawai noch unversehrt war. Bis wir die Ueberlegenheit zur See wiedergewonnen haben, genießt der Feind diegefährlicheBewegungs- freiheit. Mit Penang haben die Japaner ein Tor zum Indischen Ozean. Für das Oberkommando in Indien werden neue strategische Probleme aufgeworfen und für unsere lebens wichtigen SeeverbinduNgen von Singapur nach dem Westen entsteht eine neue Flankenbedrohung. Angriff ans Mindanao. Die japanisch« Wehrmacht»lettung gibt heute bekannt, daß Einheiten der Armee und Mariuebei Lagemmbruch eine nachdem sie feindlichen Widerstand gebräche« hatte«. Die Lage e«twickele sich rasch zuguuste» Ler japanische« Streit kräfte. Madanav ist die südlichste große Insel der Philippinen. Weitere Truppen auf den Philippinen gelandet. Nach Mitteilung des Washingtoner Kriegsministeriums nahmen die Japaner am Freitag auf den Philippinen neue 4 Handelsschiffe im Atlantik von U-Boote« Vernichtet Sowjetzerstörer bei nächtlichem Seegefecht i» der Barents-See versenkt. DNB. Aus dem Führerhauptquartier, 20. Dez. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im mittleren Abschnitt der Ostfront dauer» die schweren Kämpfe an. Der Gegner erlitt neue starke Verluste. Kampf-, Sturzkampf, und Iagdfliegerverbände vernichteten feindliche Feld- und Batteriestellungen und zersprengten durch Vom- benwurf und Beschuß mit Bordwaffen berittene und motori- sierte sowjetische Kolonnen.. Weitere wirksame Lust an- griffe richteten sich gegen Flugstützpunkte und Eisenbahn» anlagen. Ei» Frachter erhielt in der Barentssee Bomben treffer schweren Kaliber«. 3« der Barents-See kam es zu einem nächtlichen Seegefecht zwischen deutschen und sowjetische» Zerstö- rer«. Ein feindlicher Zerstörer wurde durch Torpedotreffer versenkt, ein anderer durch Artillerietreffer beschädigt. Die deutschen Zerstörer liefen nach erfolgreichem Gefecht «»be schädigt in einen Stützpunkt ei«. Im Kamps gegen die britische Versorgungsschiffahrt versenkten Unterseeboote im Atlantik vier feindliche Schiffe mit zusammen 17 00« BRT. Außerdem wurden zwei Tanker und «in Frachter durch Tor pedotreffer beschädigt. Im St. Georg-Kanal vernichteten Flugzeuge, die z« bewaffneter Seeaufklärung eingesetzt waren, in der vergangene» Nacht au» einem Geleitzng her- au» einen Tanker von SO 00 BRT. I» Rordasrika setzten sich die deutsch-italienischen Truppe« nach Abwehr feindlicher Angriffe planmäßig vom Gegner ab. Deutsche Kampfflugzeuge Lombardier, ten in der Nacht zum 20. Dez. mit guter Trefferlage militä- rische Anlagen im Hafen von Tobruk. Der Raum im Stillen Ozean mit Timor und Mindanao, Gibraltar«. Während die Japaner das „Gibraltar des Indischen Archipels", Singapur, immer mehr bedrohen, haben sie noch nicht 14 Tage nach Beginn des Krieges das „Gibraltar Ostastens, Hongkong, erobert. Die englische Kronkolonie, seit 100 Jahren der Stolz der britischen Ausbeuter Chinas, ist in wenigen Tagen überwunden worden. Bor zwei Wochen noch hätte Churchill jeden an die Wand stellen lassen, der diese Möglichkeit auch nur angedeutet hätte. Als am 18. De zember Reuter versicherte, Hongkong könne eine Belagerung von drei Monaten aushalten, wurde diese Mitteilung als eine Lästerung empfunden, denn die Unüberwindlichkeit der Festung stand für den Durchschnittsengländer, so sehr er auch in den letzten zwei Jahren an Kummer gewöhnt war, bom- benfest, auch noch als die Rückendeckung, die Schlachtschiffe der Ostasienflotte, flöten gegangen und die Armada der Yankees bei Hawai vernichtet war. Für die Welt ist der Verlust Hongkongs als Symbol für den Zusammenbruch der englischen Macht in Ostasten, daran ändert auch her Umstand nichts, daß Churchill für Ostasien eben die Stellung eines Kabinettsministers geschaffen und sie Duff Cooper ühertragen hat^ Dieser für das Mutterland selbst untragbar gewordene ehemalige Propagandaminister sitzt nun in Singapur, also strenggenommen im Exil, denn der Südzipfel der Malayen- halbinsel kann nur noch mit Verrenkungen als Ostasien be zeichnet werden. Wie lange der Herr dort residieren wird, <wird im übrigen weniger Churchill als der japanische Soldat bestimmen. Ueber Hongkong weht die Fahne der aufgehenden Sonne und mit dem anderen Gibraltar des Ostens können die Briten auch nicht mehr viel Staat machen. Der Neuyorker Sender jammert: „Wenn genügend Flugzeuge vorhanden wären, dann würde es nicht schwierig sein, Singapur zu verteidigen." Von Kriegsschiffen in dieser Gegend redet man schon gar nicht mehr. Was noch davon vorhanden ist, scheint sich nun aus schließlich auf die Piraterie zu legen, die Inselwelt des Süd- atlantik ist ja immer ein Dorado der Seeräuber gewesen. Der „Sprung" der Engländer auf den portugiesischen Teil von Timor, der östlichsten, Australien unmittelbar benachbarten Insel Niederländisch-Indiens, ist kein Heldenstück und hat weniger eine militärische als politische Seite. Von dort gehen unsichtbare Verbindungslinien nach dem amerikanischen Konti- nent und der Brücke, die von ihm nach Afrika führt. Chur- chill und Roosevelt suchen in dem Köhlerglauben, die Nieder lage im Pazifik auswetzen zu können, nach neuen Kriegsschau- Plätzen. Der Verlust der beiden Gibraltars im Osten genügt ihnen anscheinend nicht. E. V. große Truppenlandungen vor. Heftige Luftangriffe richteten ' sich gegen Manila und Ilo Ilo. — Domei gibt bekannt, daß Kampfflugzeuge der japanischen Armee die Flughäfen Murphy und Michols Field in der Gegend von Manila angegriffen haben. Dabei wurden acht schwere USA.-Bomber! in Brand geschossen und sechs Jagdflugzeuge abgeschossen. Auch die Snsel Penang geränmt. General Wavell, der Oberbefehlshaber der britischen Truppen in Indien, gab bekannt, daß die englischen Truppen gezwungen waren, die Insel Penang (vor der Ostküste der malayischen Halbinsel) zu räumen. Damit wird die Meldung bestätigt, daß die britischen Truppen sich aus der Provinz Kedah zurückziehen müßten. Penang ist dieser Provinz vor gelagert, so daß den Engländer nichts weiter übrig blieb, als auch von der Inselfestung Penang zu weichen. * Die Kriegsbeute auf Malaya. Bei den erfolgreichen Kämpfen gegen die britischen Streitkräfte auf Malaya erbeuteten die japanischen Truppen bis zum 14. Dez. 39 Panzerkampfwagen, 33 Geschütze, 23 Infanteriegeschütze, 3b Maschinengewehre, 20 Pak, vier Flak, sechs motorisierte Geschütze, 25b Kraftwagen. 100 indische Soldaten wurden gefanaengenommen. Im Kampfraum der Malanen-Halbinsel wurden ferner bis zum 14. Dez. 27 feindliche Flugzeuge im Lustkampf abgeschossen. 29 Flugzeuge wurden erbeutet und 115 Maschinen am Boden zerstört. Ins gesamt verloren die Briten in diesem Kampfraum 171 Flug- zeuge. * * Japanische Gtukas versenke» englisches Kriegsschiff. Tokio, 20. Dez. Ei« britische» Kriegsschiff, da» eiae» Kreuzer glich, wurde gestern südlich -oxgkong durch zwei Bombentreffer japanischer Stuka» versenkt. Rumänischer Zerstörer versenkt Sowjet-U-Boot. Da» rumänische Oberkommando teilt mit, daß der rumä nische Zerstörer ,Fönig Ferdinand" am 17. Dez. ein: sowjeti sches U-Boot -im R.ordweste,n: de M e e r «'s mit Wasserbomben versenkte.
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