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Hohensteiner Tageblatt : 12.01.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-01-12
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-188901126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18890112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18890112
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohensteiner Tageblatt
- Jahr1889
- Monat1889-01
- Tag1889-01-12
- Monat1889-01
- Jahr1889
- Titel
- Hohensteiner Tageblatt : 12.01.1889
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der Himmelsbogen, in jeder Menschenbrust sich neue Hoffnungen, neue Wünsche regen, von deren Erfüllung oder Nichterfüllung nach menschlichem Ermessen das Glück und die Zufriedenheit des Einzelnen und großer Mengen abhängt, so zeitigte die Jahreswende nicht blos im hiesigen Orte, sondern in der ganzen Umgegend neue Erwartungen in Betreff der Frage, ob das neu begonnene Jahr endlich die von der ganzen Umgebung seit schon so langer Zeit angestrebte Eisenbahnverbindung nach Norden, nach Limbach zu, einleiten werde. Erfreulicherweise fanden sich denn auch, angeregt von mehreren der Männer, die sich schon früher, namentlich im verwichencn Jahre, mit Petitionen an ungere Staatsregierung und an die Landesver- trctung gewendet hatten, in dem hiesigen Bahnhofsrestaurations gebäude, am Hohneuiahrstagc gegen 60 Personen, darunter Bürgermeister und Stadträthe aus Stollberg und Limbach, der Borsitzend : des Vereins für bergbauliche Interessen im öst lichen erzgebirxischcn Steinkohlenreviere, eine Menge Gemeinde vorstände und Gemeinderathsmitglieder der benachbarten Ort schaften, endlich viele Industrielle aus oft weiterer Entfernung, zusammen, um in obiger Angelegenheit ihre gegenseitigen Mei nungen darüber auszutauschen, ob und welche Schritte gcthan werden sollten, um das angcstrebte Ziel zu erreichen. Wie zu erwarten stand, benutzte man vor allem die Gelegenheit der Anwesenheit des Stadtoberhauptes von Limbach, von diesem zu erfahren, ob der Stadtrath und die Stadtverordneten dieser Stadt sich nunmehr entschlossen hätten, sich ein für alle Male für nur eine bestimmte, die Verbindung Limbachs mit der westlichen Staatsbahn anstrebende Verbindung zu entscheiden. In ausführlicher Rede erläuterte der Jnterpellirte die Gründe, weshalb das jetzige in Limbach bestehende Comitee sich in der Weise, wie geschehen, verhalten, d. h. sich sowohl für eine Ver bindung nach Wüstenbrand als auch nach Egidien zu intercssirt Hale, indem man beide Verbindungen für vortheilhaft für die Stadt Limbach gehalten habe, eine Ansicht, welcher von keiner Seite begründeter Widerspruch entgegengesetzt werden konnte, schloß aber mit der Versicherung, daß er bestrebt sein werde, dahin zu wirken, daß das jetzt in Limbach noch bestehende Eisenbahncomitee sich auflöse, die ganze Angelegenheit in die Hände der städtischen Kollegien l°ge und hoffte, daß letztere sich voll und ganz für die von den Ständekammern der Staats- ' egicrung wiederholt zur Erwägung empfohlene kürzeste und ieste Verbindung nach Wüstenbrand zu, entschließen würden. Nach ziemlich Mündiger Aussprache, in welcher namentlich be tont wurde, daß die Königliche Eiscnbahnvcrwaltung eine Um bauung der Anlagen auf Bahnhof Wüstenbrand von selbst nicht mehr länger verschieben könne, wenn nicht das Publikum, namentlich des Abends, sobald verschiedene Züge zu gleicher Zeit an belegter Haltestelle einträfen, gefährdet werden solle, l )en „blauen" außer auf dem Gebiete der Schriftstellere! einigte man sich dahin, daß ehestens an die Königliche Staats regierung in einer begründenden Bittschrift das Gesuch zu rich ten, die Vorarbeiten für eine Eisenbahnverbindung zwischen Limbach und Wüstenbrand anzuordnen, damit der im Hervste d. I. zusammentretende Landtag die endliche Ausführung die ser Linie beschließen könne. Alle Versammelte schieden in der frohen Erwartung, daß in diesem Jahre ihr Wunsch in Er- üllung gehen möge. Zu der gestern gebrachten Mittheilung, betreffend einen bei einem Strumpfwirker in Siegmar verübten Einbruchsdieb- stahl, bei dem 1500 M. abhanden gekommen, sei bemerkt, daß der Beschädigte am 9. d. deswegen verhaftet und eingeliefert worden sein soll, weil er das angeblich gestohlene Geld gar nicht auf der Sparkasse gehabt, mithin auch nicht geholt hat und weil der Diebstahl überhaupt nicht wahr, sondern nur er funden sein dürfte. Chemnitz, 8. Januar. Schon die erhöhte Bauthätigkeit die nicht blos das ganze vergangene Jahr wahrzunehmen gewesen ist, ließ darauf schließen, daß auch der Gang der Geschäfte in der letzten Zeit ein entsprechend guter gewesen, es zum min desten nie an Unternehmungslust und Arbeitgelegenheit gefehlt habe. Das wird auch durch den soeben veiöffimilchwn Aus weis über die aus dem Consulatsdistrikt Chemnitz nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika in 1888 am geführten Waaren wieder bestätigt. Die Gesammtausfuhr betrug nämlich über 8^ Millionen Dollars an Werth. Dazu kommen auf den Hauptausfuhrartikel baumwollene Strumpfwaaren allein über 4l/z Millionen Dollars, und der Löwcnamheil davon fällt natürlich auf unser Chemnitz und seine nächste Umgebung. Freilich ist das Geschäft in Strumpfwaaren jetzt nicht mehr so eicht zu machen, wie vor Jahrzehnten. Der herrschenden Mode müssen fortwährend Opfer gebracht werden. Augenblicklich Herr cht noch, und hoffentlich auch lange, der „schwarze Strumpf" Kachlilchcr. Hodenftnn, 11. Januar. Das Osterfest fällt in diesem Jahre ziemlich spät, au den 21. April. Dennoch ist Ostern im Jahre 1886 nock später und zwar auf den 25. April gefallen, das späteste Da tum, auf welches Ostern überhaupt fallen kann. Der Fall ist in diesem Jahrhundert noch nicht dagewesen und kommt erst wieder im Jahre 1943 vor. Das früheste Osterdatum, der 22. März, fiel auf das Jahr 1818 und trifft erst im Jahre 2285 wieder ein. Unser Fortbildungsschulwescn und insbesondere die Dis- ciplin in diese» Anstalten scheinen einem neuen Aufschwünge entgegenzugehen. Wie aus zahlreichen Gesuchen an die Di- rectionen der Fortbildungsschulen ersichtlich ist, legen viele Militärbehörden neuerdings auf daS FortbildungSschulzeugniß der eintretenden Rekruten großes Gewicht und insonderheit auf die Betragens- und Ordnuugs - Censuren. Im eigenen Interesse mögen daher die Fortbildungsschüler darauf aufmerk sam gemacht sein, das betreffende Schulzeugniß sorgfältigst auMbewabren, um es nöthigen Falles sogleich bei der Hand zu haben. Die königliche Prüfungscommission für Einjährig-Frei willige in Zwickau erläßt eine Bekanntmachung und fordert darin diejenigen jungen Leute, welche im Jahre 1869 geboren, die Berechtigung zum einjährig-freiwilligen Militärdienst er langen wollen, im Zwickauer Regierungsbezirk gestellungspflichtig sind und, wenn im Auslande geboren, die deutsche ReichSange- hörigkeit nachweisen können, auf, ihre Gesuche um Ertheilung des Bercchtigungsjä, e inSschristlich bis längstens den 1. Februar d. I. anzubringen. Die Tagesordnung für die Mittwoch, den 16. d. M. Nachmittags 3 Uhr im Vcrhandlungssaale der Königliche» Amtshauptmannschaft zu Glauchau statlfindende 1. diesjährige öffentliche Bezirksausschußsitzung ist, wie folgt, festgesetzt: 1. Geschäftliche Mittheilungen. 2. Die Bezirksanstalt betr. 3. Dispensationsgesuche in Dismembrationssachen a) des p. Fritzsche in Seiferitz, b) des p. Weiß in Mülsen St. Micheln. 4. Antrag der Handels- und Gewerbekammer zu Chemnitz, die Zusammenlegung der Kirchweihfeste betr. 5. Verminderung des Gcmeinde-Stammvcrmögens in Benisdorf. 6. Ortsstatutarischcr Beschluß des Gcmeinderaths in Kuhschnappel aus Erhöhung des Gehalts des Gemcindevorstandes. 7. Anlagen-Regulativ für Thiergarten. 8. Anlagen-Regulativ für Lipprandis. 9. Des p. Franz in Stangcndorf Singspiel-Concessionsgcsuch. 10. Des p. Schnabel in Niederlungwitz Schlächterei-Anlage. Aus Wüstrnbraud wird geschrieben: Wie zum Jahres wechsel, beim Wenden der Sonne zum Wiederaufstieg am vollständig verdrängt hat. Ein haltbares Schwarz zu erzeugen, lohnt jetzt der Mühe. Hier und in Glauchau giebt es große Färbereien, die wöchentlich viele Tausend Dutzend Strümpfe echt schwarz färben. Eine der größten hier soll bis zu 400 Arbeiter gleichzeitig beschäftigen. Neben unsrer Strumpf- und Textilindustrie nimmt die Maschinenindustrie noch immer den ersten Rang ein. Die größten Fabriken dieser Branche am fiesigen Ort: Sächsische Maschinenfabrik (Hartmann), Sächsischer Vebstuhl (Schönherr) u. s. w. sind ja weltbekannt. Seit der Absatz nach Gebieten, die früher sehr ergiebig waren, theils durch hohe Zölle (Rußland), thcilS durch die Goldwährung Oesterreich) erschwert worden, hat man neue Märkte aufgesucht, ^hina und Japan im fernen Asien, die Sunsiainseln und Australien, überall hin gehen Erzeugnisse der sächsischen Ma- Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein. HotMemer Tageblatt jeden Wochentag abends für den folgenden nehmen die Expedition bis Vorm. 1V Uhr, Tag und kostet durch die Au-träger pro N M-V- U W U sowie für Ausw ärts alle Austräger, desgl. Quartal Mk. 1.40; durch die Post Mk. 1.50 f G v alle Annoncen-Expeditionen zu Original- frei ins Haus. Preisen entgegen. Hohenstein Grnstthal, Oberlungwitz, Abtei Oberlungwitz, Gersdorf, Lugau, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rüßdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Leukersdorf, Seifersdorf, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Grumbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. Nr. 10. 39. Jahrgang. Sonnabend, den 12. Januar 1889. Bekanntmachung, Erziehungsberichte der Vormünder betr. Die bei dem unterzeichneten Amtsgerichte in Pflicht stehenden Vormünder werden hierdurch aufgefordert, zur Vermeidung von Strafauslagen spätestens bis zum 1. Februar 1889 die vorgeschriebenen, gewissenhaft und auf Grund vorheriger genauer Feststellungen zu erstatten den jährlichen Anzeigen über die persönlichen Verhältnisse und die Aufführung ihrer Pflege- besohlenen anher einzureichen. Hohenstein-Ernstthal, am 4. Januar 1889. KöniglichesAmtsgericht. Lippold. Bekanntmachung, die Anmeldung der Militärpflichtigen zur Retrutirungs-Stammrolle btr. "'NEM'Die mit Anfang dieses Jahres in das Militärpflichtige Alter eintretenden, im Jahre 1869 geborenen männlichen Personen, welche hier ihren Aufenthalt haben, sowie diejenigen, welche in früheren Jahren geboren, bei vorhergehenden Rekrurirungen zurückgestellt worden sind oder über deren Dienstpflicht noch keine endgiltige Entscheidung der Ersatzbehördeu erfolgt ist, werden hierdurch aüfgesordert, sich in der Zeil vom 15. Januar bis 1. Februar a. e. zur Aufnahme in die RekrutirungS-Stammrolle in hiesiger Gemeindeexpedition persönlich an- rumelden. Diejenigen, welche auswärts geboren, haben ihre Geburtsscheine, Zurückgestellle ihre Loosungsscheine beizubringen. Sind Militärpflichtige vorübergehend abwesend, so haben deren Eltern, Vormünder, Lehr-, Dienst- oder Fabrikherren die Verpflichtung, sie anzumclden. Wer die vorgeschriebene Anmeldung zur Stammrolle oder Berichligung derselben unterläßt, wird mit Geldstrafe bis zu 30 Mark resp. mit Haststra'e belegt. Abtei-Oberlungwitz, den 10. Januar 1889. Der G e m e r n d e v o r st a n d. Lange. Bekanntmachung. Die durch Verordnung des Hohen Landesconsistoriums vom 26. Februar 1878 vor geschriebenen Katechismusunterredungen mit der eonfirmirten Jugend, an welchen die hier sich wesentlich aufhaltendcn Jünglinge und Jungfrauen bis zum vollendeten 18. Lebensjahre theilzunehmen verpflichtet sind, finden in der Parochie Gersdorf während des Jahres 1889 an folgenden Sonntagen (nachmittags >^2 Uhr) statt: ») für die Jünglinge: Dom. H. p. Epiph. den 20. Januar, „ ILv»»inl8e«r« den 17. März, „ ikoKntv den 26. Mai, „ V. p. Trin. den 21. Juli, „ XIV. p. Trin. den 22. September, „ XXII. p. Trin. den 17. November, K) für die Jungfrauen: Dom. ^vptu»8«8lm» den 17. Februar, ,, <Mu8iino<1o8«nitt den 28. April, „ I. p. Trin. den 23. Juni, „ IX. p. Trin. den 18. August, „ XVIII. p. Trin. den 20. October, ,, II. Advent den 8. December. Die confirmirteu Jünglinge und Jungfrauen werden zu fleißigem Besuche dieser Unterredungen herzlich eingeladen, die Eltern, Lehrmeister und Dienstherrschaften aber im Verein mit allen treuen Gliedern der Gemeinde um Förderung des guten Werkes inständig gebeten. Gersdon, den 12. Januar 1889. Der Kirchenvorstand. Eugen Ponickau, Pfarrer, Vorsitzender.
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