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Hohensteiner Tageblatt : 24.02.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-02-24
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-188902246
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18890224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18890224
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohensteiner Tageblatt
- Jahr1889
- Monat1889-02
- Tag1889-02-24
- Monat1889-02
- Jahr1889
- Titel
- Hohensteiner Tageblatt : 24.02.1889
- Autor
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MMeiner Tageblatt. jeden Wochentag abends für den folgenden 5 n . Inserate Tag und kostet durch die Austräger pw nehmen die Expedition bis Vorm. 10 Uh; Quartal Mk. 1.40; durch die:'rost Mk 150 S M sowie fürAuswärts alle Austräger, deSgl. frei ins Haus ' * r EM M8^ alle Annoncen - Expeditionen zu Origiual- Preisen entgegen. . für Hohenstein Ernstthal, Oberlungwitz, Abtei Oberlungwitz, Gersdorf, Lugau, Hennsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rutzdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, nrfprung, Leukersdorf, Seifersdorf, Erlbach, Kirchberg, Pleitza, Reichenbach, Grumbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Hüttengrund u. j. w. Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein. Nr. 47. Sonntag, den 24. Februar 1889. 39. Jahrgang. als Vorsitzender lliotheksauSschusses. Bekanntmachung. Unsere Volksbibliothet, welche neu geordnet und wesentlich vermehrt ist, bietet emem Jeden Gelegenheit sich an gesunder Lecture zu bilden und zu erfteuen. Der Abonne- mentsprelS betragt nur 2 Pfennige pro Band und Woche. Die Ausgabezeit ist auf jeden Sonnabend abends 6—8 Uhr festgesetzt Zur recht fleißigen Benutzung wird freundlichst eingeladcn. Hohenstein, den 21. Februar 1889. Bekanntmachung. „ . Nachstehende, im Jahre 1873 erlassene Anordnung wird erneuert und zur strengen Nachachtung m Kenntmß gebracht: Auf Grund der Z8 73, 74 der Gewerbeordnung für das Deutsche Reich haben die Bäcker und Verkäufer von Backwaaren die Preise und das Gewicht ihrer verschiedenen Backwaaren durch einen von autzen sichtbaren Anschlag am Verlaufslocale zur Kenntniß des Publikums zu bringen. Dieser Anschlag muß mit dem polizeilichen Stempel versehen sein und täglich während der Verkaufszeit aushängen. Die erste Abstempelung muß binnen 8 Tagen, spätestens bis zum 27. Februar, beantragt sein und stets nach einem Zeiträume von 2 Monaten von neuem nokbqesucbt werden. Ferner müssen die Bäcker und Verkäufer rm VertausSlocale eine Waage mit geaichten, ordnungsmäßigen Gewichten aufstellen und die Benutzung derselben zum Nachwiegen der verkauften Backwaaren ohne Weigerung gestatten. Jede Zuwiderhandlung gegen diese Polizeiverordnung wird gemäß 8 148 Nr. 8 deS genannten Gesetzes, welcher Geldstrafe bis zu 150 Mark und im Unvermögensfalle Haft bis zu 4 Wochen androht, bestraft. Hohenstein, am 16. Februar 1889. Der Stadtrat h. vr. Ebeling, Bürgermeister. Sein Interesse für die Kriegsmarine bezeigt der Kaiser von Neuem dadurch, daß er von den Modellen der deutschen Kriegsschiffe, welche in der Admiralität aufbewahrt werden, eine Anzahl in dem Sternsaal, wo die Fahnen der Berliner Garnison untergebracht werden, ausstellen läßt. Berlin, 22. Februar. Schon als im Jahre 1878 eine besondere Abordnung des Sultans Leu Zanzibar in Berlin erschien, um Kaiser Wilhelm I. die Huldigung und Geschenk des Herrschers von Marokko zu überbringen, hieß es, da hinter dem ceremoniellen Act sich politische Hintergedanken ver bürgen. Der Besuch fiel bekanntlich in eine für unser Vater land trübe Zeit. Nobilings Schüsse hatten den Hochbetaqten Kaiser aus das Krankenbett gestreckt. Die Gesandten des Sul tans, die damals im Hotel „de Rome" unter den Linden ein quartiert waren, waren von ihren Fenstern aus Zeugen der mächtigen Erregung, die sich der hauptstädtischen Bevölkerung, wie der Bevölkerung des Reichs bemächtigt hatte. Ihnen selbst ward nur ein stiller Empfang zu Theil durch den Kronprinzen, den nachmaligen Kaiser Friedrich, der damals mit der Ver tretung seines kaiserlichen Vaters betraut war. Von politischen Absichten, die mit dem Besuche der Marokkaner in Berlin und von dem Gegenbesuche, der dann bald seitens einer Deputation deutscher Officiere im Namen des Kaisers beim Sultan von Marokko abgcstnttet wurde, verlautet nichts mehr. Erst als theidigers, feinen Cigarren doch noch eine zu geben. Seme Absicht, an seine frühere Braut, Fräulein Blach, zu schreiben, hat er jetztgänzlich aufgegeben. Heute Morgenwinde in Gegenwart des Herrn Senators Gustav Hertz, als Präses der Geiänguiß- deputation, mit der Guillotine eine Probe an Snohbunvcu gemacht und dieselbe fiel zur vollen Zufriedenheit aus. Oesterreich-Ungarn. Wien, 22. Februar. Die „Neue Fr. Presse" meldet aus Genua: Das deutsche Geschwader, bestehend aus vier Schraubensregatten, erhielt soeben, 2 Uhr 45 Mm. Nachmittags, unerwartet Befehl, sofort nach Samoa abzugchen. Frankreich. Paris, 22. Februar. Das Ministerium Tuard, welches am Wenigsten erwartet wurde, findet allenthalben eine unfreundliche Aufnahme; es befriedigt keine Partei. Die radi- calen Blätter werfen Carnot vor, das neue Ministerium Tirard bestehe aus vier abgewirthfchaftetcn ehemaligen Ministerpräsiden ten und aus sechs Nullen. Das oppo tuaistische Hauptorgan, die „Republique francaise", erklärt, das neue Cabinet habe keine Aussicht auf Bestand. Gleicher M inung ist das „Jour nal des Debats", welches die Kammcrauflösunq fordert. Die Rechte, die Boulangisten, sowie ein Theil der Radikalen wollen angeblich schon in der morgigen Kammcrsitzunq das neue Ministerium auf dem Wege der Interpellation zu stürzen suchen. Carnot erklärte nach der Constituirung des Ministeriums Tirard, er betrachte dasselbe als ein Versöhnungsministcrium und wünsche daher, dasselbe möge jeder politischen Discussion aus dem Wege gehen und seine Thätigkeit darauf beschränken, das vom vorigen Finanzminister Peytral bereits vorgelegte Budget pro 1890 ge nehmigen zu lassen, die Weltausstellung zu leiten und den Boulangismus zu bekämpfen. In diesem Sinne wird die morgige ministerielle Erklärung in der Kammer lauten. Sie wird hauptsächlich die Nothwendigkeit betonen, die republikanische Verfassung gegen alle Angreifer zu schützen. Für den bisher unbesetzten Posten des Ministers des Auswärtigen nennt man jetzt den ehemaligen Botschafter in Berlin, Baron Courccl, den Botschafter in Madrid Cambot und den Gesandten in Lissabon Billot. Kein Parlamentarier wollte diesen Posten annehmen. Paris, 22. Februar. Das neue Cabinet ist, was die Staaten um das marokkanische Erbe wider unseren Willen eine Rolle aufdrängen könnte. Hamburg, 22. Februar. Dem Raubmörder Dauth wurde heute Mittag von dem Oberstaatsanwalt vr. Hirsch der Be scheid des Senats und in Folge dessen das nahe Bevorstehen seiner auf morgen früh 7^ Uhr festgesetzten Hinrichtung mit- getheilt. Der Verbrecher, welcher sich während seiner Gefangen schaft höchst cynisch benahm, hörte mit Ruhe dis Mittheilung an, ohne auch uur eine Miene zu verziehen. Dem Gefängmß- geistlichcn, Herrn Pastor Ebert, welcher ihm Trost. spenden wollte, erklärte er, daß er den Tod nichts fruchte, da er 14 Jahre zur See gefahren sei und wohl mehr als einmal dem Tode ins Auge geschaut habe. Unmittelbar nach der ihm ge wordenen Mittheilung wurde Dauth mit Handschellen, die mir einer Stange verbunden sind, gefesselt und dann aus seiner Zelle in ein im Parterre gelegenes Local gebracht, welches ungefähr 60 Schritte von der Richtstätte entkernt liegt. Die Fesselung schien ihm sehr unbequem zu sein, wenigstens äußerte er sich darüber unverholen und ungehalten gegen den Ober- inspector Herrn Kämpe und seinen Vertheidiger Herrn Ur. Veit, als dieser zu ihm kam. In der Zelle selbst wird er nicht be wacht, wohl aber vor der Thür zu derselben, wo man ihm eine Wache ausgestellt hat. Ein Erbauungsbuch, das ihm Herr Pastor Ebert zurückließ, während sich derselbe entkernte, ließ er unberührt liegen mit dem Bemerken, daß er in letzter Zeit mehr als zu viel von dieser Lectüre gehabt habe. Auch >etzt noch zeigt er nicht die geringste Reue über die von ihm begangene Blutthat. Seinem Vertheidiger gegenüber äußerte er keinen anderen Wunsch als den, ihm von seinen, des Ver- Lagesgeschrckne Hohenstein, 23. Februar. Deutsches Reich. In der am 21. dss. M. abgehaltcnen Plenarsitzung des Bundesrathes gab der Vorsitzend; Viceprä sident des Staatsministeriums, Staatssecretär des Innern von Bötticher, zunächst aus Anlaß des lam 15. dss. erfolgten Ab lebens des grobherzoglich mecklenburgischen Gesandten, Geheimen Raths von Prollius, unter allseitiger Zustimmung dem Be dauern Ausdruck über den Verlust, welchen der Bundesrath durch diesen Todesfall erlitten hat. Den Gesetzentwürfen we gen Feststellung des Reichshaushaltsetats für 1889—90 und wegen Aufnahme einer Anleihe für Zwecke der Verwaltungen des Reichsheeres, der Marine und der Rcichsciscnbahnen wurde in der vom Reichstag angenommmenen Fassung die Zustimmung erthcilt. Von der Uebersicht der Geschäfte des Reichsgerichts im Jahre 1888 und von den vorgelegten Aktenstücken, bctr. Samoa, nahm die Versammlung Kenntniß und beschloß, der Barmer Ballgesellschaft für Arbeiterwohnungen zu Barmen, und der in der Gründung begriffenen Actien-Gescllschaft „Straßenbahn-Gesellschaft in Schleswig" die Ausgabe von auf Namen lautende Actien zum Nennwerthe von 300 bezw. 200 Mark zu gestatten. Der Antrag Preußens wegen Ermittelung der landwirthschaftlichen Bodenbenutzung und des Ernteertrages wurde dem Ausschuß für Handel und Verkehr zur Vorbcrathung überwiesen. Endlich wurde über die Berechnung des Ruhe gehaltes für mehrere Reichsbeamte, sowie über die Behandlung der aus den Schutzgebieten eingehenden wissenschaftlichen Samm lungen Beschluß gefaßt. Berlin, 22. Februar. Bezüglich der Altersversorgungs vorlage bemüht man sich allerseits, die übrigen Stadien, 'welche der Entwurf noch zu durchlaufen hat, abzukürzen und so zu ge stalten, daß nichts verabsäumt wird, um das Zustandekommen des Gesetzes in dieser Session zu ermöglichen. Im Reichsamt des Innern ist eine Anzahl von Mitgliedern, welche bis da hin theils bei der Entstehung, bezw. Abfassung des ursprüng lichen Entwurfs, theils in Vertretung der Regierung bei den Commissionsberathungen thätig waren, damit beschäftigt, das gesummte Material, welches nach den Commissionsberathungen vorliegt, zu sichten und die Folgen der Beschlüsse erster Lesung für die Gesetzgebung zu erörtern, so daß die Regierung in der Lage ist, zu' der weiteren Entwicklung der Angelegenheit Stellung zu nehmen. Anderseits beabsichtigen die Mitglieder der Mchrheitsparteien, welche der Commission angehören, sich vor dec zweiten Lesung über eine Anzahl von Verbesserungs- ' anträgen zu verständigen, welche vor der zweiten Lesung in der Commission eingebracht werden und in das Gesetz in der Voraussicht Aufnahme finden sollen, daß die bezüglichen Ab- änderungen bei der zweiten Lesung im Plenum in der Weise Annahme finden, daß auch die Zustimmung der Regierung vorauszusetzen ist. Der in der Commission zum Berichterstatter für das Plenum ernannte Abg. v. Manteuffel ist bereits an seine schwierige und umfangreiche Arbeit herangctreten. Die Angelegenheit des Rhein-Ems-Canals ist doch jetzt so weit gefördert, daß die Arbeiten im Laufe des nächsten . Sommers ihren Anfang nehmen können. Die Einsetzung einer Canalcommission und anderer Organe zur Ausführung des ProjccteS steht unmittelbar bevor. Die Verwicklungen mit den Anwohnern sind nahezu ausgeglichen und cs erübrigt nur noch, einen geringen Theil der bisherigen Schwierigkeiten zu be seitigen. Doch ist man unbesorgt, damit in kurzer Zeit fertig zu werden. Die Höhe der Nachtragsforderung für die Fcldartillerie beläuft sich auf 21 Millionen. Es werden voraussichtlich neue Stämme sormirt und auch eine Reihe von Batterien auf 6 Geschütze gebracht. zu Beginn der 80er Jahre in Spanien und Frankreich sich ernstliche Gelüste nach der Erbschaft der Herrschaft in Marokko bemerkbar zu machen begannen, tauchte plötzlich die Meldung auf, daß auch Deutschland in diesem Streite eine Rolle zu spielen beabsichigte. Man sprach damals wie ^soeben wieder von der Absicht Deutschlands, eine Kohlenstation an der ma rokkanischen Küste zu erwerben, die indessen nur weitfliegende Pläne, welche die deutsche "Regierung in Marokko verfolge, maskiren sollte. Und die fortgesetzt guten Beziehungen zwischen Deutschland und Marokko, die in der Entsendung einer An zahl marokkanischer Fußsoldaten zur Ausbildung nach Berlin einen erneuten Ausdruck fanden, wurden als Beweis für die Richtigkeit einer derartigen Annahme hingestcllt. Heute wird wieder von spanischen rind englische« Blättern gleichzeitig be richtet, daß Deutschland mit Marokko in Unterhandlung wegen Abtretung eines Territoriums an der marokkanischen Küste zur Errichtung einer Flottcnstation getreten sei. Es werden drei verschiedene Plätze genannt, auf die sich die beabsichtigten Ab machungen beziehen sollen. Nach den Meldungen der spanischen Zeitungen kommt ein Gebiet zwischen Mlila und der algerischen Grenze an der Nordküste in Betracht. An dere Mittheilungcn sprechen von der Absicht, einen Hafen bei Chassarini zu erwerben, von dritter Seite werden die kleinen Inseln bei Mogador an der Westküste genannt. Schon aus dem Umstand, daß die Nachrichten über die Gcbictstheile, auf die sich die angeblichen Verhandlungen beziehen sollen, so sehr auseinander gehen, ergiebt sich, daß man die Meldungen selbst mit einiger Vorsicht aufzunehmen hat. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß der Erwerb einer Kohlenstation an der marok- kanifchen Küste sehr zu statten kommen würde, jetzt zumal, wo zwischen den Colonien Deutschlands an der West-und Ostküste Afrikas und dem Mutterlande ein reger Verkehr nöthig ge worden. Nicht minder aber dürfen wie uns überzeugt halten, daß von deutscher Seite Alles vermieden werden wird, was der Eifersucht Frankreichs und Spaniens auf uns einen Schein von Berechtigung geben könnte, wie das bei der Anlage einer Flottcnstation zwischen der spanischen Stadt Mlila und der französisch-algerischen Küste unzweifelhaft der Fall sein wurde. Die deutsche Regierung steht jeder Absicht, in Marokko mit Spanien und Frankreich um die Herrschaft zu concurriren, fern. Sic wird daher schwerlich einen Schritt thun, der uns in dem über lang oder kurz ausbrcchenden Streit zwischen diesen beiden
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