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Hohensteiner Tageblatt : 12.04.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-04-12
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-188904121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18890412
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18890412
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohensteiner Tageblatt
- Jahr1889
- Monat1889-04
- Tag1889-04-12
- Monat1889-04
- Jahr1889
- Titel
- Hohensteiner Tageblatt : 12.04.1889
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HolMeiner Tageblatt 15-r » ckr c r :r t OO O Inserate Geschäfts-Anzeiger Inserate E r s ü) - r :r t für Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein. 39. Jahrgang Freitag, den 12. April 1889 U ! Realschüler, welcher um seine Sammlung einem Briese an den gewandt, ihm eine Obgleich nun jener Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Abtei-Oberlungwitz, Gersdorf, Luga«, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rutzdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Leukersdorf, Seifersdorf, Erlbach, Kirchberg, Pleitza, Reichenbach, Grumbach, Callenberg, Tirschheim, Kubschnappel, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. nehmen die Expedition bis Borm. 1ü Uhr. sowie für Auswärts alle Austräger, desgl. alle Annoncen-Expeditionen zu Original- Preisen entgegen. bis zum 15. April dss. I. zu Vermeidung zwangsweiser Beitreibung an unsere Stadtsteuer-Einnahme zu entrichten. Hohenstein, den 2.1. März 1889. Der Stadtrat h. Do. Ebeling, Bürgermeister. Die Entrichtung der Gemeindeanlagen betr. Der am 1. März er. fällig gewesene I. Termin der Gemeinveanlagen ist spätestens Am Gasthofe zum Hirsch in Oberlungwitz kommen den 16. d. Akts., nachmittags 4 Uhr verschiedene Gegenstände, worunter Taschenuhr, Ring und Küchenschrank, gegen Baar zahlung zur Versteigerung. Der Gerichtsvollzichtr des Königlichen Amtsgerichts Hohenstein-Ernstthal. Kurth. Bekanntmachung. Die Verbindungsstraße zwischen der Schützenstraße und der Lungwitzerstraße, vom Schießhausarundstücke bis zur Gärtnerei von Uebel, hat den Namen „Logenstratze" erhalten. Hohenstein, am 10. April 1889. Der S t a d t r a t h. vr. Ebeling, Bürgermeister. In der Nacht zum 10 dss. Mts. wurde in Hartenstein das Rathhaus ein Raub der Flammen. Das Gebäude ist bis auf die Umfassungsmauern zerstört worden; die Acten, sowie verschiedenes Mobiliar konnten gerettet werden, lieber die Ent stehung des Feuers ist nichts bekannt. Aus Meerane wird gemeldet: Ein eifriger Briefmarkensammler ist, hatte sich, Nr. 86 Am Mittwoch morgens gegen 2 Uhr erscholl in Stollberg wiederum Feuerlärm. Es brannte an der Marienstraße das zum Abbruche bestimmte sogen. Rauschhaus (Cat.-Nr. 859) und das Haus des Bäckermeisters Rathmann (Eat.-Nr. 858). Beide Gebäude wurden vollständig von den Flammen zerstört, trotzdem die Feuerwehr sehr bald zur Stelle war. Wie man hört, ist das Feuer in dem Rathmann'schen Hinterhaus? aus- gebrochen und hat alsbald auch das unmittelbar anstehende, jetzt dem Factor Fleischer, früher dem Schuhmachcrmeister Rausch gehörige Haus ergriffen. Trotzdem der Brand mitten in der Nacht ausbrach und die Bewohner der Häuser im tiefsten Schlafe überraschte, konnten dieselben noch rechtzeitig geweckt werden und sich retten. Das Mobiliar, das von den Bewohnern gar nicht oder nur theilweise versichert war, konnte nicht vollständig den Flammen entrissen werden, und nament lich Herr Rathmann dürfte in dieser Beziehung nicht un beträchtlichen Schaden erleiden. Hoffentlich gelingt es der Untersuchung, festzustellen, ob Brandstiftung vorliegt, wogegen allerdings der Umstand zu sprechen scheint, daß das mehr als baufällige Rauschhaus bereits zum Abbruche bestimmt war. jeden Wochentag abends stir den folgenden Tag und kostet durch die Ansivager pro Quarta! Mk. 1.40: durch die Post Mk. 1.50 -rei ins HanS. Dem in Dresden wohnenden Schriftsetzer Ernst Maximilian Hünig waren vom dasigen Stadtrathe wegen Zuwiderhandlung gegen das Jmpsgesetz vier Strafbefehle, auf eine Gesammr- straie von 120 Mk. lautend, zugcstellt worden. Hünig unter warf sich dieser Strafe nicht, sondern trug auf gerichtliche Ent scheidung an. Der Gerichtshof erachtete tbensalls für erwiesen, daß der Angeklagte seine vier impspflichtigen Kinder, trotz der an ihn ergangenen Aufforderung des Stadtrathcs, ohne ge setzlichen Grund der Impfung entzogen hat. Das Gericht nahm jedoch an, daß es sich im vorliegenden Falle nicht um vier Zuwiderhandlungen handelt, wie vom Stadtrath ange nommen worden ist, sondern nur um eine derartige Ucber- trctung. Mit Rücksicht darauf jedoch, daß Hünig schon öfters deshalb bestraft worden ist, erkannte der Gerichtshof auf die gesetzlich zulässig höchste Strafe von 50 Mk., an deren Stelle iin Falle der Uneinbringlichkeit 3 Tage Haft zu treten haben. Bei dem letzten Dresdner Jahrmärkte mußte ein daselbst anwesender Spielwoarenfabrikant aus Seiffen im Erzgebirge, welcher seit längerer Zeit in Dresden eine Niederlage hat, bei Durchsicht seiner daselbst lagernden Spiclwaarcuoorräthe die unangenehme Entdeckung machen, daß sich während seiner vierteljährigen Abwesenheit von Dresden Diebe durch Ein drücken eines Fensters und Einsteigen Eintritt in seine Nieder lage verschafft, einige Kisten erbrochen und ihres aus den thcucrstcn Spielwaaren bestehenden Inhaltes beraubt hatten. Als am 8. April 1839 bei der Eröffnungssahrt aus der Leipzig-Dresdner Eisenbahn die Wagenzüge auf dem Wege von Dresden nach Leipzig bei Priestewitz anlangten, wurden sie von den Schützen Großenhains mit klingendem Sp:cl und dem Donner der Ehrensalven empfangen. Die Großenhainer Com- munalgarde paradirte bei Priestewitz am Faße der Fest Pyra mide und brachte den einzelnen Wagenzügen die mrurärnchen Honneurs dar. Bei dieser Gelegenheit brachte das „Großen hainer Wochenblatt" folgendes Gedichtchen. Als Erklärung ist nur noch beizusügen, daß von den am 8. April ausgezogencn Tapfern von Großenhain nur acht am Abend desselben Tages zur Heimath wiederkehrten, die Uebrigen, welche sich voai Thatendurst zu weit Hinreißen ließen, sind bei Priestewitz im wörtlichen Sinne gefallen und — wenigstens für eine Nacht — geblieben. Das Gedicht lautet wie folgt: Die Trommel ruft. lebt wohl, ihr theuren Lieben, — Es mahnt der Die ip, Frau, gieb mir das Gewehr; — Von Thatendurst nach Th icndrang getrieben, — Macht mir den Abschied nur nicht avzuschwer. — Ich muß hinaus, ich kann nicht länger rasten — Ich sehe lchon der Bajonette Blitz. — Warum mit Qual den Scheiden den belasten?—Hemmt euern Schmerz, ich muß nach Prieste witz. — Und wenn wir froh und frisch uns Wiedersehen, — Dann schmückt mit Kränzen unsern Hausaltar — Und lasset uns ein solches Fest begehen, — Wie keines noch in unserm Hause war. — Dann bleibe bis zu meinen letzten Tagen — Treu der Erinnerung freundlicher Besitz. — Und von dem Greise soll die Jugend sagen: — „Hand an den Hut: er war bei Priestewitz!" — Doch kehr' ich nicht, vielleicht mit manchem Braven, — Zu eurem stillen, heitern Kreis zurück, — Im Felde einen langen Schlaf zu schlafen, — Betrübe keine Thräne euren Blick! — Fragt man darnach, was uns so früh ge schieden, — Sei euer Busen nicht des Kummers Sitz; — Doch zeigt voll Würde nach den Pyramiden, — Und sagt mit Stolz: „Er liegt bei Priestewitz!" Der Prophet gilt nicht viel in seinem Vaterlande, und trotzdem die biederen Meißner Bürger alle Ursache haben, sich des „Porzellanmachers" Böttger dankbar zu erinnern, glauben sie, genug gethan zu haben, wenn sie des früheren Bewohners der Albrcchtsburg an festlichen Tagen gedenken. Für die Wochentage weiß man wenig von ihm. Ein Botenfuhrmann erhielt in Dresden von einem Gönner der „Böttger-Denkmal- Angelegcnhcit" einen schönen Spazierstock nm elfenbeinernem erbauten Gebauves bilgegeben. Die Wohnungen, von ver schiedener Ausdehnung und namentlich für kleine Beamten- und für Arbeiterfamilien passend, enthalten nämlich je eine Bade- Einrichtung, welche bequem zu handhaben und dermaßen an gebracht ist, daß sie keinen besonderen Raum beansprucht. Diese Bade Vorrichtung befindet sich in den Küchen, und zwar wird der Badebehälter, wenn dessen Deckel geschlossen ist, einfach als Küchcntisch benutzt. Zuführ- und Abführrohr sind an den Be hälter angeschlossen. Das kalte Wasser kann also mit Be quemlichkeit von der Wasserleitung in den Badekasten über führt werden, und nur für das nölhige warme Wasser muß man besonders Sorge tragen, da natürlich eine Zufuhr des selben nach Art derjenigen des kalten Wassers nur in Bade anstalten möglich ist. Da diese Neuerung, — welche zweifel los auch andere Bauunternehmer in noch zu erbauenden Häu sern enMhren werden, da einmal das ansvornende Beispiel gegeben ist, — wie schon gesagt keine besondere Badestubc er forderlich macht und nicht einmal in der Küche, infolge der gleichzeitigen Benutzung des Badebchälters als Küchentisch, den Platz beschränkt, so leitet sich aus ihr auch keine Ehrhöhung des für ähnliche Wohnungen sonst geltenden Miethspreises her. S'äctM'chco. Hodenü'm 11 April. Die diesjährigen großen Herbstübungen des Armeecorps, welchen Se. Maj. der Kaiser beiwohnen will, finden, wie das „Dresdner Journal" berichtet, in der Gegend südlich Oschatz, ungefähr mit dem Mittelpunkt Ostrau, derart statt, daß am 6. September große Parade des Armeccorps und zwar zwischen Naundorf und Schwcta, am 7. September Manöver öes Ar meecorps gegen einen markirten Feind, am 9. und 10. Sep tember Manöver des Armeccorps in zwei Parteien gegen einan der erfolgen. Den Corpsmanövcrn gehen Brigade- und Di visionsmanöver voraus, welche von der 1. Division Nr. 23 zwischen Oschatz und Lommatzsch, von der 2. Division Nr. 24 bei Grimma und Wurzen rechts von der Mulde, von der 3. Division Nr. 32 auf dem linken Elbuier unterhalb Dresden, südlich und westlich Meißen, abgehalten werden. Vorher er folgt daS Brigadecxcrzircn der 1. Jnfantcricbrigade Nr. 45 und der 6. Jnsanleriebrigade Nr. 64 bei Dresden, der 2. Jnfantcrie- brigade Nr. 46 auf dem Schießplatz bei Zeithain, der 3. Jn- fanteriebrigade Nr. 47 und der 4. Jnfanlericbriqade Nr. 48 bei Leipzig, endlich der 5. Jnfanteriebrigade Nr. 63 bei Chem nitz, während die KavaUericbrigadcn zwischen Oschatz und Strehla (1. Kavallericbrigade dir. 23), bei Lausigk (2. Kavallcric- brigade Nr. 24) und bei Pegau (3. Kavallericbrigade dir. 32) excrziren sollen. Vom 10. September ab treffen die Truppen theile des Armeccorps mit Fußmarsch und Eisenbahntransport wieder in ihren Garnisonen ein. Aus Oschatz, 10. April: Kaiser Wilhelm kommt nunmehr bestimmt nach Oschatz, welches bei dem nächsten Armeecorps- manöocr den Mittelpunkt bilden wird. Die Parade findet am 6. September südlich von Oschatz und das Manöver selbst den 7., 9. und 10 Sepiember statt. Die Nachricht, daß Kaiser Wilhelm in unserer Stadt sein Absteigequartier nehmen wiro, fand selbstverständlich bei der gesummten Bevölkerung die freu digste Aufnahme. — Das Regimcntsexcrciren unseres 1. Ulanen- Regunents wird in der Zeit vom 22. Juni bis 1. Juli und den 15., 16. und 17. August abgehaltcn. — Mit dem 19. August beginn! dann das Brigadeexercieren, welches zwischen Strehla und Oschatz staufindit. — An diese» schließt sich dann Las Manöver, welches die ganze Stadt und Umgegend in nicht ungewöhnliche Aufregung versetzen wild. Eine Neuerung und Verbesserung, welche namentlich den Erbauern von Häusern mit Arbeiterwohnungen zur Beachtung und Nachahmung empfohlen werden kann, hat ein Bauunter nehmer in Chemnitz den Wohnräumen eines von ihm neu zu bereichern, vor einigen Wochen in König von Griechenland mit der Bitte Anzahl griechischer Marken zu senden. Bries, wie wir kören, unsrankirt abgeschickt war, da der untcr- nehminde Knabe nicht im Besitz des nöthigcn Geldes war, um das Porto bestreiten zu können, andererseits aber auch seinen Eltern von seinem Vorhaben nichts verrathen wollte, to traf doch vorgestern zur unermeßlichen Freude des jugendlichen Bricf- und Bittstellers ein großes Dienstschreiben ans dem Privat- cabinet Sr. Majestät des Königs der Hellenen ein, welches nicht allein auf dem Umschlag lnehrere griechische Marken trug, sondern deren auch im Innern noch 16 Stück, alle verschieden, barg, welche der Privatsecretär des Königs im Namen des selben dem jungen Briesmarkenfreunde mit einer sehr freund lichen Zuschrift übermittelte. Natürlich ist der Empfänger nun nicht wenig stolz auf seinen Erfolg. Am 9. d. früh wurde der Schuhwaarenhändler W. Scholz in Löbau in dem an feine Wohnung anstoßenden Vcrkaufs- laden von seinen Angehörigen todt aufgcsunden. Derselbe hat am Abend zuvor noch ein tüchtiges Feuer in den Ofen ge macht und ist infolge der ausströmenden Kohlengase in dem kleinen Laden, in welchem er schlafend zugebracht hat, erstickt. S. hinterläßt eine der Niederkunft harrende Frau und sieben zum größten Theil unerzogene Kinder. Vor Kurzem hat der selbe erst noch beim Patentamte Lüders in Görlitz ein Patent angemeldet über eine Vorrichtung zum Anhalten durchgehender Pferde. Bei einer am 8, April in Gottleuba abgehaltcncn Prümng der Fortbildungsschule verkündigte der Localschulinspector, Herr Pastor Neumann, daß der Schulvorstand diesmal auf den Vorschlag der in der Fortbildungsschule unterrichtenden Lehrer von dem ihm zustehenden Recht- der Erlaubniß zur vorzeitigen Entlassung von mehreren Schülern Gebrauch gemacht habe. Es wurden denn acht Schüler, welche sich gut geführt und Fleiß gezeigt hatten, nach 2jährigem Besuche der Fortbildungs schule entlafscn. Jedenfalls sind derartige Entlassungen braver Schüler ein mächtiger, wenn nicht der mächtigste Sporn für die dableibenden oder erst in die Fortbildungsschule eintreten den Zöglinge, denn mancher sagt sich: Vielleicht kannst du dieses Ziel auch erreichen!
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