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Hohensteiner Tageblatt : 13.09.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-09-13
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-188909137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18890913
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18890913
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohensteiner Tageblatt
- Jahr1889
- Monat1889-09
- Tag1889-09-13
- Monat1889-09
- Jahr1889
- Titel
- Hohensteiner Tageblatt : 13.09.1889
- Autor
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Hoh Meiner Tageblatt. Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1.40; durch die Post Mk. 1.50 frei ins Haus. Geschäfts-Anzeiger für Inserate nehmen die Expedition bis Vorm. 10 Uhttz sowie für Auswärts alle Austräger, deSg4 alle Annoncen-Expeditionen zu Original- Preisen entgegen. Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Abtei Oberlungwitz, Gersdorf, Lugau, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rutzdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Leukersdorf, Seifersdorf, Erlbach, Kirchberg, Pleitza, Reichenbach, Grumbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein. -MBWSSSSSW—-WM— I Nr. 214. Freitag, den 13. September 1889. 39. Jahrgang. Bekanntmachung. Mit Recht wird seit einiger Zeit Klage darüber geführt, daß die Anwohner der Stratzen für die Reinlichkeit derselben zu wenig sorgen. Es wird deshalb auf nachstehende Bestimmungen der Strahen-Ordnung vom 1. Januar 1868 verwiesen. 8 11- Jeder Eigenthümer oder Verwalter eines Hauses, Gartens oder Gehöftes hiesiger Stadt hat dafür zu sorgen, daß die Straße vor solchem jederzeit rein gehalten, beziehentlich gereinigt werde. Es muß dies in der ganzen Vorder- und Seiten-Frontlänge des Grundstückes und zwar, sofern ein anderes Haus-, Gehöfte- oder Gartengrundstück gegen über liegt, bis zur Mitte der Stratze, wenn dies nicht der Fall, in deren voller Breite geschehen. Das Kehren des Marktes haben die betreffenden Hausbesitzer oder Verwalter an der Ostseite bis zu den Stufen, an der Westseite bis zu dem Wege, der längs der Marktseite herabsührt, an der Südseite bis zur fiskalischen Straße, an der Nordseite bis zur Böschung zu besorgen. 8 12. Die Straße mutz wöchentlich Sonnabends vor Eintritt der Dunkelheit und bei trockener Witterung nach vorherigem Besprengen gekehrt werden. Es sind dabei auch die Gossen und Schleutzeneinlässe von Unrath und allen den Wasserabfluß hindernden Gegenständen zu reinigen. 8 13. Der Kehricht ist von den zum Kehren der Straßen verpflichteten Personen ohne Aufschub von der Straße weg und in die Höfe zu schaffen. 8 14. Alles Ausschütten von Flüssigkeiten oder Werfen fester Körper auf die Straße, wo durch diese verunreinigt wird oder Vorübergehende belästigt werden können, ist verboten und ebensowenig dürfen Unrath, Scherben, Schutt oder Wirthschaftsabgänge auf die Straßen ge schüttet werden. 8 15. Niemand hat das Recht, Flüssigkeiten irgend welcher Art aus seinem Grundstücke unmittelbar auf die Straße laufen zu lassen, und wird hierbei auf Z 103 der Localbauord nung verwiesen. Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Bestimmungen werden mit Geldstrafe bis 45 Mark oder verhältnißmäßiger Haftstrafe geahndet. Hohenstein, den 30. August 1889. Der Stadtrath. vr. Ebeling, Bürgermeister. Bekanntmachung. 2400 Mark —- Legatsgelder sind zusammen oder in einzelnen Posten von 1500 Mk. —- und SOO Mk. —- hypothekarisch zu 4^»/» unter mündelmäßiger Sicherheit auszuleihen. Gesuche sind an den Stadtrath zu richten. Hohenstein, am 12. September 1889. Der Stadtrath. vr. Ebeling, Bürgermeister.— Bitte. Nächsten Sonntag, den 15. September, XII. p. Trin., wird in unserer Gemeinde früh das diesjährige Erntedankfest und Nachmittag Ve2 Uhr das Jahresfest des Kreisvereins für innere Mission der Ephorie Glauchau gefeiert werden. Wie die liebe Ge meinde gewiß nicht verabsäumen wird, in großen andächtigen Schaaren diesen beiden Gottes diensten, zu denen auch viele auswärtige Freunde zu erwarten sind, beizuwohnen, so ist sie andurch herzlich gebeten, unserem schönen Gotteshause für diesen Tag, wie früher bei solchen festlichen Gelegenheiten, recht reichen Blumenschmuck mit Kränzen und Guir- landen zu geben. Die Kränze rc. sind Sonnabend Nachmittag in der Kirche beim Kirchner Simon abzugcben. Das Aufmachen de! Schmuckes und namentlich das Einschlagen der Nägel soll aber nur durch vom Kirchenvorstand hiermit beauftragte Personen geschehen, damit keine Be schädigung des Gotteshauses erfolgt. Hohenstein, 11. September 1889. Der Kirchenvorstand. Zimmermann, Pi, Bors. Nächsten Montag, den 16. September, von Bormittag 10 Uhr an sollen im Hinteren Pfarrwalde die nachstehenden Nutz- und Brennhölzer, als: 44 Stück birkene u. aspcne Stämme bis 22 cm Unterstärke, 804 „ weiche Stämme von 10—30 „ „ 3 „ birkene Klötzer „ 12—15 „ „ 4 „ weiche „ „ 11—21 „ 132 „ Derbstangen „ 8—9 „ „ 443 „ „ „ 10—12,, 232 „ „ „ 13-15, 50 „ Stangen „ 5—6 „ 50 „ „ „ 6—7 „ „ 1 Raummeter harte Rollen, 4 „ weiche „ 4 „ „ Aeste gegen Baarzahlung und unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen meistbietend versteigert werden. Lugau, den 9. September 1889. Der Kirchenvorstand. I. V : Diener. Sächsische». Hohenstein, 12. September. Gestern gegen Mittag passirtc das 9. Infanterieregiment Nr. 133 mittelst zweier Sonderzüge auf dem Rücktransport aus dem Manöver unsern Bahnhöf. Der erste der beiden Züge, der gegen ^12 Uhr unsern Bahnhof passirte, war be setzt mit 44 Ösficicien und 1155 Mannschaften, der zweite der selben, der gegen ^3 Uhr hier durchging, hatte 20 Oificicrc und 546 Mannschaften ausgenommen. Der Verein für volksverständliche Gesundheitspflege und Naturheilkunde hierselbst beschloß in einer gestern Abend statt- gefundcnen Versammlung, von jetzt ab regelmäßige 14tägigc Versammlungen abzuhalten und zwar ist der Mittwoch als Versammlungktag und das Vereinszimmer im Hotel „Phönix" 1. Etage hierzu bestimmt worden. Der nächste Vereinsabend wäre demnach Mittwoch, den 25. September d. I., abends >/,9 Uhr. Falken, 11. September. Es ist eine bekannte Thatsache, daß in Folge der jetzigen Cultur im Wald- und Feldbau die Abnahme unserer Singvögel in rapider Weise erfolgt. Ein Spaziergang an einem schönen Frühlingsmorgen durch den prächtig herrlichen Fürsts. Oberwald giebt den durchschlagend sten Beweis hierfür. Wie selten hört man da die Jubeltöne eines Schwarzplättchens, die tiefmelancholischcn flötenden Weisen des, wenn nicht von Noth geplagt, immer munteren beweglichen Rothkehlchcns, die Grasmücke, einer der lebhaftesten und fröh lichsten Sänger, die lieblichen zwar kurzen Strophen des mun teren farbenprächtigen Gartenrothschwänzchens, den kräftigen Ruf des immer beweglichen und kecken Zaunkönigs und des Goldhähnchens; jedes gefühlvolle Herz wird entzückt von der Lieblichkeit und Fülle des Gesangs dieser angeführten Sänger. Selbst die minder gesangsbegabten, wie z. B. Zeißig, Hänf ling. Stieglitz, Grün-, Lein- und Buchfink, Kreuzschnabel, Dom pfaff u. s. w., wie selten sind dieselben geworden. Schreiber dieses behauptet, daß die Papageien der gemäßigten Zone, Schwarz-, Roth- und Grünspecht in unseren Gegenden fast ausgestorben sind, die doch mit ihrem Prachtgcfiedcr die Poesie unserer Wälder ungemein erhöhten. Deshalb und namentlich durch Betreiben vieler Liebhaber der gefiederten Welt unserer Gegend, wird vorn Besitzer des hiesigen Geflügel- und Wild gartens geplant, künftiges Frühjahr je ein Pärchen, soviel wie möglich aller zu erlangenden Sing- und Schmuckvögcl, welche in der gemüßigten Zone im Sommer ihrem Brutgcschäft ob liegen, in einigen Volicren untcrzubringen um, wenn irgend möglich, durch passende Vorrichtungen und gute Pflege Züch- tungscrsolge zu erzielen. Mit ziemlich leichter Mühe gelang dies im laufenden Sommer mit Rothkehlchcn, Schwarz- und Singdrossel, auch verschiedenen Wildtauben. Zu diesem Unter nehmen sind Aufträge und Abschlüsse mit Schlesischen, Böh mischen und Thüringer Vogclhändlern bereits gemacht. Ein allerliebstes Pärchen des so seltenen Blaukclchens vom Vogel händler Martin—Frankfurt a/O. ist bereits eingetroffen. Der rege Besuch des Gartens im laufenden Sommer aus allen Schichten der Bevölkerung und allen Gegenden des engeren Vaterlandes hat den Besitzer noch besonders begeistert, sein allerliebstes Vogelidyll und liebliche Schöpfung in oben bezeich neter Weise zu vergrößern und zu erweitern. Wünschen wir zu diesem Vorhaben das beste Gedeihen. Butterpreise von voriger Woche: Bautzen 2.20—2.40; Chemnitz 2.00—2.70; Kamenz 490—2 30; Löbau 1.90— 2.30; Reichenbach 2.60—2.80; Leisnig 2.23-236. Für die Gegenstände, welche auf der vom 20. bis 30. Sept. d. Jahres in Stuttgart stat'.finoenden Ausstellung von Obst und Obstbäumcn, Gcräthschaften für den Obstbau, Obsterzeugnissen u. s. w. ausgestellt werden »nd unverkauft bezw. unverloost bleiben, wird der frachtfreie Rücktransport auf den sächsischen Staatsbahnlinien unter den üblichen Bedingungen gewährt. Laut Allerhöchster Verfügung ist sämmtlichen Officiercn der Reserve und den verabschiedeten OWeren von jetzt ab gestattet, bei Anlegung der Civil-Unifvrm an dem Säbel bez. Seitengewehr das silberne Offijiersportöpce zu tragen. Hübsche Manövergeschichten tauchen jetzt natürlich auf und hiervon eine Probe: In der X. Escadron eines Cavallerie- Rezimentes dient ein furchtbar schneidiger Vicewachtmeister; da er aber nicht nur streng im Dienst, sondern auch gerecht und kameradschaftlich ist, so genießt er bei Hoch und Niedrig „seines" Regimentes Achtung und Ansehen. Wie Jeder aber sein Steckenpferd reitet, so hat auch unser Vicewachtmeister das seine. Er konnte es durchaus nicht leiden, wenn sich ein Mann im Stalle neben sein Pferd legte und ausruhte, und erwischte er bei dieser verbrecherischen That einen Re t r, dann brach gewiß ein Donnerwetter los. Im Manöver haben nun die Soldaten mehr Zeit und auch mehr Laune, um sich einen Spaß zu erlauben und deshalb kam man aus den Gedanken, den Vicewachtmeister einmal gehörig zu foppen. Bekanntlich werden bei den Reit- und Fechtübungcn Strohpuppen in Uni form gesteckt und in der Reitbahn aufgestellt, damit sich das Pferd daran gewöhnt und der Reiter sich im Fechten üben kann. Eine solche Strohpuppe wurde zurecht gemacht, ordent lich angezogen und in den Stall aus das Stroh neben das Pferd gelegt gleichzeitig aber mit 2 Pferdedecken gut zugedeckt; es sah genau so aus als schliefe ein Mann im Stalle. Der Stall war groß und dcßhalb eine Stallwache kommandirt, dieselbe aber von dem Vorhaben in Kenntniß gesetzt. Als nun der Vicewachtmeister erschien, um zu revidircn, stellte sich Alles ganz thätig, die Pferde wurden geputzt und die Stall wache kam mit Absicht zur andern Thüre mit einem Eimer Wasser herein. Der Vicewachtmeister geht prüfend durch den Stall und entdeckt plötzlich den schlafenden Reiter. Auf den Zehen schleicht er sich näher, winkt die Stallwache mit dem Eimer heran, holt aus und gießt mit einem Schwall den ganzen Inhalt auf den schlafenden Reiter, — doch dieser rührt sich nicht von der Selle. Erbost über eine so bodenlose Unverschämtheit, nimmt der Vicewachtmeister jetzt die Reit peitsche und läßt sie unsanft aus den seit Jahrtausenden hierzu auscrwählten Theil des Körpers hcrniedersauscn — doch auch jetzt rührt sich noch nichts — unser Vicewachtmeister wird ängstlich und befiehlt mit erkünstelter Barschheit der Stallwache, einmal nachzuschen, warum der Kerl nicht aufsteht. Die Stall-
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