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Hohensteiner Tageblatt : 06.11.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-11-06
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-188911063
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18891106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18891106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohensteiner Tageblatt
- Jahr1889
- Monat1889-11
- Tag1889-11-06
- Monat1889-11
- Jahr1889
- Titel
- Hohensteiner Tageblatt : 06.11.1889
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HohMtiner Tageblatt. Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1.40; durch die Post Mk. 1.50 frei ins Haus. GefehRfts-Anzeiger für Inserate nehmen die Expedition bis Vorm. 10 Uhh sowie für Auswärts alle Austräger, deSA alle Annoncen-Expeditionen zu Originü-- Preisen entgegen. .Hohenstein Ernstthal, Oberlungwitz, Abtei Oberlungwitz, Gersdorf, Lugau, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rüßdorf, Wtistenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Leukersdorf. Seifersdorf, Erlbach, Kirchberg, Pleitza, Reichenbach, Grumbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Hüttengrund u. s. >v. Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein. Mittwoch, den 6 November 1889. Nr. 259 ——— 39. Jahrgang. Auf Fol. 22 des Handelsregisters für die zum Bezirke des unterzeichneten Amtsge richts gehörigen Dorfschaften ist heute verlautbart worden, daß unter der daselbst eingetragenen Firma Schmidt Comp. in Oberlungwitz (Hüttengrund) am 1. August 1889 eine offene Handelsgesellschaft errichtet worden ist, daß der bis herige Inhaber Herr Christian Karl Friedrich Schmidt in Folge Ablebens ausge- schicden ist, daß 1) Herr Gutsbesitzer Friedrich Ernst Schmidt in Pölbitz, 2) Frau Johanne verehel. Ebert geb. Schmidt in Zwickau, 3) Herr Oeconom Karl Bruno Schmidt in Schedewitz, 4) Frau Helene verehel. Kehl geb. Schmidt in Oberlungwitz, 5) Fräulein Antonie Elwire Schmidt daselbst, 0) Fräulein Lina Martha Schmidt ebendaselbst, Inhaber der Firma sind, daß die unter 1, 2, 4, 5 und 6 Genannten von der Vertretung derselben ausgeschlossen sind und daß Herr Wilhelm Kehl Procurist ist. Königliches Amtsgericht Hohenstein-Ernstthal, am 28. Oktober 1889. Lippold. Karich. Mittwoch, den 6. November d. I., mittags '2I Uhr sollen in Schmidt s Restauration zu Ursprung 2 Strickmaschinen und l Kuh gegen Baarzahlung versteigert werden. Stollberg, am 29. Oktober 1889 Köhler, Gerichtsvollzieher beim Kgl. Amtsgericht daselbst. Sächsisches. Hohenstein, 5. November. In der mechanischen Weberei von A. Albert hierselbst haben am Sonnabend ziemlich alle Arbeiter resp. Arbeiterinnen, ca. 50 an der Zahl, die Arbeit niedergelegt, und nur wenige, wohl 5, am Montag ihre Beschäftigung wieder ausgenommen. Der Grund dieses Streikes ist die E langung höherer Löhne. In Bezug auf die am 15. vorigen Monats vollzogenen Ergänzungswahlen zur Zweiten Kammer der Ständeversamm lung bringt das „Dr. I." eine Uebersicht der Wahlbetheiligung unter Vergleichung derselben mit derjenigen bei den letzten beiden Wahlen, welche in denselben Wahlkreisen vorhergegangen sind. Die Wahlen haben bekanntlich in 29 Wahlkreisen — in 13 städtischen und 16 ländlichen — stattgefunden, und es waren davon 26 wegen Ablaufs der Wahlperiode, 2 wegen Ablebens der bisherigen Abgeordneten und 1 wegen Beförderung des Abgeordneten in ein höheres Staatsamt nöthig geworden Die Zahl der Stimmberechtigten in allen 29 Wahlkreisen hat 169,770 betragen, von welchen 75,839 von dem Stimmrechte Gebrauch gemacht haben. Vergleicht man die Ergebnisse der Wahlen in den 26 Wahlkreisen, in denen solche wegen Ablaufs der Wahlperiode stattzufinden hatten, mit den Ergebnissen der in denselben Wahlkreisen in den Jahren 1883 und 1877 voll zogenen Wahlen, so findet man, daß die Zahl der Wahlbe rechtigten seit 1883 um 25,893, seit 1877 aber um 35,041, daher innerhalb der letzten 6 Jahre beinahe um das Dreifache der Zunahme der Wähler in den Jahren von 1877 bis 1883 gestiegen ist. Aber auch die Wahlbcthciligung ist bei den jüngsten Wahlen eine regere gewesen, denn cs haben 43,53 Proc. der Wähler gestimmt, während 1883 nur 36,81 Proc. und 1877 nur 30,32 Proc. der Wahlberechtigten von dem Stimm rechte Gebrauch gemacht hatten. Eine Vermehrung der Wahl berechtigten gegenüber der Zahl von 1883 findet sich in 25 Wahlkreisen, und nur in einem, dem 4. ländlichen Wahlkreise (Amtsbezirk Löbau und Bernstadt), ist die bezügliche Ziffer um eine Kleinigkeit geringer. Mit einem Mehr von über 2000 tritt die Vermehrung besonders hervor im 2. Wahlkreise der Stadt Dresden, was wohl das rasche Anwachsen der Johann- stadt bedingte, im 2. Wahlkreise der Stadt Leipzig, dem die bisherigen ländlichen Ortschaften Reudnitz und Anger Crotten dorf zugewachsen sind, und in dem 2. Wahlkreise der Stadt Chemnitz. Nächstdem findet sich auch in einigen ländlichen Wahlkreisen, so im 12., 15, 31., 36. und 41., ein, wenn auch nicht so erhebliches, immerhin aber beachtliches Anwachsen der Stimmberechtigten. Die geringste Wahlbetheiligung war im 15. ländlichen^ Wahlkreise (Amtsbezirk Freiberg), nämlich 20,32 Proc. Gering war auch die Wahlbetheiligung im 42. ländlichen Wahlkreise (Amtsbezirke Eibenstock, Schwarzenberg, Johanngeorgenstadt), nämlich 23,66 Procent, und im 6. länd lichen Wahlkreise (Amtsbezirke Neusalza, Schirgiswalde), näm lich 21,83 Proc. Die stärkste Wahlbetheiligung mit 65,4 Proc. sinder sich im 2. Wahlkreise der Stadt Chemnitz und nächstdem eine recht rege Bethciligung im 13. städtischen Wahlkreise Rochlitz rc. (62,32 Proc.), im 2. Wahlkreise der Stadt Leipzig (59,76 Proc.) und im 20. städtischen Wahlkreise Eibenstock rc. (-A13 Proc.). Im Vergleich zur Wahlbetheiligung im Jahre 1883 finden sich namhafte Steigerungen im 2. Wahlkreise des Platten Landes Großschönau-Ebcrsbach (um rund 36 Proc.), im 20. städtischen Wahlkreise Eibenstock rc. (um rund 33 Proc.), im 2. Wahlkreise der Stadt Leipzig (um rund 26 Proc.), im 16. städtischen Wahlkreise Crimmitschau, Werdau (um rund 23 Proc.), und im 13. städtischen Wahlkreise Rochlitz rc. (um rund 20 Proc), wogegen im 3. und 5. städtischen Wahlkreise, im 5., 6. (hier um rund 32 Proc.), im 12., 15. und 44. Wahlkreise des platten Landes die Wahlbetheiligung eine ge ringere war. In den 3 Wahlkreisen, in denen außerordentliche Ergänzungswahlen stattgefunden haben, ist allenthalben die Zahl der Wahlberechtigten, wenn auch nicht bedeutend, gegen über den im Jahre 1887 bez. 1885 in diesen Wahlkreisen zuletzt stattgehabten Wahlen gestiegen, ebenso die Wahlbe theiligung im 3. Wahlkreise der Stadt Leipzig und im 20. ländlichen Wahlkreis, wogegen solche im 5. Wahlkreise der Stadt Dresden um rund 7 Proc. geringer war. Bei Anschaffung von Längenmaßen ist es, um sich vor Schaden zu bewahren, nöthig, zu beachten, daß nach den neueren behördlichen Vorschriften Maßstäbe, an denen die Länge der alten Elle markirt ist (z. B. durch ein Loch im Griffe oder durch Beginn des Griffes am Ende der Ellenlänge, durch cin- gedrehte Verzierungen oder auf sonst irgend welche Weise), unzulässig sind und bei behördlichen Revisionen beanstandet werden, selbst wenn die Markirung auch nur annähernd zutrifft. In Ernstthal fand am 3. November, 20. Sonntag nach Trin, die Gedächtnißfeier der vor 200 Jahren erfolgten Ein weihung der Stadtkirche zur heil. Dreieinigkeit statt, nachdem bereits am 1. November, dem eigentlichen Tage der Kirchweihe, Mittags Vzl eine Festbetstunde mit Vortrag des Kirch- weihgebcts vom ersten Pfarrer zu Ernstthal, Georg Friedrich Reinheckel vorausgegangen war. Beim Einläuten des Festes, am Sonnabend Abend zwischen 5 und 6 Uhr, zeigten sich be reits viele Gebäude im Flaggenschmuck, der am Sonntag Morgen ein fast allgemeiner wurde. Kurz nach 8 Uhr früh versammelten sich an letztgenanntem Tage circa 25 Vereine und Cvrporationen auf dem Marktplatze, um hier zum Fcstzuge zu stellen. ^9 ulu setzte sich der Zug, an dem auch die Herren Mitglieder der Kircheninspektion (zugleich als Vertreter des Landes konsistoriums), und der Vertreter des erlauchten Kirchcnpatrons, sowie die Herren Geistlichen aus Hohenstein, Oberlungwitz, Gersdorf und Burgstädt und Herr Bürgermeister Or. Ebeling nebst eineAnzahl Herren vom Stadtgemeinderath und Kirchenvorstcnd zu Hohenstein theilnahmen, in Bewegung. Der Zug erfolgte durch die Central-, Brauhaus- und Bahnhossstraße. Beim Anblick des Brauhauses mußten sich dieTheilnehmcnden da ran erinnern, daß während des Kirchbaues in den Jahren 1687 bis 1689 ihre Vorfahren sich hier zum Gottesdienste versam melt haben. Im Festgottesdienste wurden die Schriststellen Psalm 132 und 1. Könige 8, 26—30, die auch vor 200 Jahren beim Kirchweihfeste gebraucht worden waren, verlesen. Wesent lich verschönt wurde der Festgottesdienst durch eine umfangreiche und ziemlich schwere Kirchenmusik: Cantate nach Worten der heiligen Schrift von A. Beckert. Der Herr Ortspfarrer sprach in seiner Festpredigt über Lukas 19, 1—10. Auch die Herren Mitglieder derKönigl. Kirchcninspektion erfreuten die ungemein zahlreich versammelte Gemeinde durch Ansprachen, und zwar brachte der Herr Ephorus den Festgruß der Hohen Landes- kirchenbehördc in den Worten: „Dein Alter sei wie deine Jugend," und der Herr Cvinspektor Amtshauptmann Merz überreichte das Festgeschenk obengenannter Behörde: eine prachtvolle Taufkanne. Ans den Mittheilungen des Herrn i)rtspfarrers ging übrigens hervor, daß die Kirche auch außer- )cm mit vielen und reichen Gaben bedacht worden ist, Nach )em Schlüsse des Gottesdienstes erscholl Musik vom Thurme, doch konnten wir des herrschenden Sturmes wegen wenig davon hören. An dem von H'z1 Uhr ab stattgefundenen Festmahle nahmen circa 60 Personen, darunter zwei fiühcre Ernstthaler Pfarrer mit ihren Familien und eine Anzahl Herren aus Hohenstein thcil. Um 6 Uhr Abends riefen die Glocken wieder zur jetzt hell erleuchteten Kirche, und nicht nur wenigstens 700 Schulkinder, für die dieser Gottesdienst bestimmt war, sondern auch viele Erwachsene folgten diesem Rufe. Nach dem Ge nüge des prächtigen Liedes : „Womit soll ich dich wohl loben" rcsticg der Herr Pfarrer die Kanzel und sprach in einer dem indlichcn Verstündniß angepaßtcn Weise über Psalm 118, 24 (Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat; lastet uns freuen und fröhlich darinnen sein). Allgemeine Ausrufe der Freude und des Erstaunens hörte man, als die Kinder wieder aus dem Gotteshause heraustraten nnd die wirklich prachtvolle Illumi nation fast aller Häuser des Marktplatzes und der Centralstraße erblickten. Nach wenigen Augenblicken flammten auch an den Fenstern der Kirche die Lichter aus, sodaß man ringsum von einem Lichtmeer umfluthet war. Auch in den vom Centrum entfernteren Straßen zeigte sich manches Haus im reichsten Lichtglanze. Die Bergarbeiter Emil Köhler aus Mülsen St. Michel», Emil Scheibner aus Hohndorf und Friedrich Wilhelm Ehrr aus Oberlungwitz hatten das Vergehen der gemeinschaftlich verübten, gefährlichen Körperverletzung zur Last und wurden in der am 2. November vor dem Landgericht Zwickau stattqemn- denen Verhandlung sämmtlich für schuldig befunden und ver- urtheilt und zwar Köhler, welcher mit einem Taschenmesser zu gestochen hatte, erhielt eine Gefängnißstrafe von 9, Scheibner und Ehrt je 5 Monate Gefängniß zuerkannt. Die Maul- und Klauenseuche unter'm Viehbestände des Gutsbesitzers Hermann Leonhardt in Hermsdorf ist erloschen. Aus Lugau wird vom 3. November geschrieben: Die außerordentlich starke Nachfrage nach Kohlen hat den Kohlen werken die Frage nahe gelegt, auf welche Weise wohl die För derung gesteigert werden könnte, doch wird sich dies ohne Verstärkung der Arbeitskräfte nicht erreichen lassen, und gerade dieses Mittel ist bei uns schwer anwendbar, da es immer noch an Arbeitern mangelt. Die Einführung solcher von auswärts (Handweber aus dem oberen Vogtlande) hat sich nicht bewährt. Im Abbau anders als rationell zu verfahren, wird kein Werk mehr wagen; denn der früher von einem Oelsnitzer Werk be triebene Raubbau hat sich an demselben bitter gerächt. Und gerade bei den jetzigen Kohlcnpreisen ist die Ausnutzung der chwachen Flötze oder der Verwerfungen noch rentabel, während olche bei niedrigen Kohlenprcisen stets Zubuße erfordern. Das aber steigert das Vertrauen in die Kohlenwerthe unseres Be zirkes, daß der Abbau nur nach allen Regeln der Technik er folgt. In Westfalen soll gerade jetzt der Raubbau stark be trieben werden, um der regen Nachfrage nach Kohlen genügen u können, Mittelbach, 4 November. Heute Vormittag gegen > z10 Uhr wurde das Geschirr des Gutsbes. Schr. aus SesterSdorf von dem Kohlenzuge am Bahnübergänge in Ursprung über- ahren. Das Pferd wurde eine Strecke mit fortgeschleift und war auf der Stelle todt. Von den Insassen, welche zum Kirmes- gottesdienste nach Ursprung fahren wollten, ist, wie verlautet, Niemand schwer verletzt worden. In Glaucha» ist unter dem Viehbestände des Viehhänd lers Sclmnitz, Gasthof „Stadt Hamburg", die Maul- und Klauenseuche ausgcbrochen. Sonnabend früh 4 Uhr brannte die Besitzung der Guts frau George nebst den angrenzenden Gebäuden in Günzdorf bei Thum völlig nieder. Das in der Scheune ausgekommene Feuer griff so rasch um sich, daß die im Hintergebäude woh nenden Miethsfamilien, um nur das Leben zu retten, unbe kleidet zum Fenster in den Garten hinaus springen mußten. Lon allem Hab und Gut des Gutes konnten nur zwei Pferde und zwei Kühe gerettet werden. Fünf Kühe, Kleinvieh, ein fettes Schwein, sämmtlichc Gebäude, alles Mobiliar und Wirth- schaftsgeräthe liegt im Schutte. Glücklicherweise hat der Be sitzer versichert. Da des Abends Niemand in die Scheune gekommen ist, liegt offenbar böswillige Brandstiftung vor. Im Anschluß an die am 3. November gebrachte Mittheil- ung über den Brand der Luftscheune in der Nähe der Linden thaler Straße bei Gohlis (bei welcher Gelegenheit drei Hand- wcrksburschen, die in der Scheune genächtigt hatten, verbrannten) ist noch mitzuthcilen, daß ein der Brandstiftung dringend ver dächtiger junger Mann aus Kent bei Breslau verhaftet und
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