146 Ich erkläre die Maschine . . . tors zustande kommt; mir genügt es, die Bewegung als solche zu empfinden: im Augenblick des Fahrens gleite ich in einen neuen Zustand hinein, verliere meine Gehwerkzeuge, transformiere Arme und Beine in Instrumente eines Apparates, dem mein Körper sich automatisch anpaßt. Mein Herz schlägt nicht mehr: der Motor schlägt in mir. Öl und Benzin, der Stoff der neuen Materie, fließt statt Blut in meinen Adern. Mangelndes Wasser im Kühler verursacht mir Herzbeklemmung. Ich spüre die Veränderung jedes Tones der Maschine im Ohr. Unwillkürlich regu lieren meine Organe die Hebel, ich verrichte alle diese Funktionen genau so un bewußt, wie mein Körper verdaut und atmet. Diese Metamorphose des Körpers in die Maschine scheint mir das Geheimnis des Autofahrens zu sein. Mein Orga nismus erlebt eine neue Dimension: die Dimension der Geschwindigkeit, in der Zeit und Raum einer veränderten Bestimmung unterliegen. Infolgedessen verschieben sich alle Maße. Ich schätze die Entfernung ab auf Grund einer wechselnden Perspektive, die dem Tempo der Bewegung entspricht. Eine Art Raumzeit gefühl, in dem Zeit und Raum als Einheit emp funden werden, offen bart sich mit zunehmen der Geschwindigkeit. Bei siebzig Kilometer wird jeder Autofahrer am eige nen Leibe die Richtig-