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Hohensteiner Tageblatt : 28.01.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-01-28
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-189601288
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18960128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18960128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohensteiner Tageblatt
- Jahr1896
- Monat1896-01
- Tag1896-01-28
- Monat1896-01
- Jahr1896
- Titel
- Hohensteiner Tageblatt : 28.01.1896
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Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zn Hohenstein. Dienstag, den 28. Januar 1896. Nr. 22. 46. Jahrgang. Hohenstcmer Tageblatt jeden Wochentag abmds M den folgenden ^UOOH O Kmen Expedition bit Borm, »v -^ag und kostet durch die Austräger pro sowie für Auswärts alle Austräger, desA Quartal Mk. 1.40; durch die Post Mk. 1.50 Annoncen-EMdüwmn^zu Ongm«? fÜA Hohenstein-Ernstthal, Oberlvngwitz, Gersdorf, Luga«, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rutzdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Leukersdorf, Seifersdorf, Erlbach, Kirchberg, Pleitza, Reichenbach, Grumbach, Callenberg, Tirschhei«, Kuhschnappel, St. Egidien, Hüttengmnd «. s. w. Hundesperre. Zufolge Bekanntmachung der Königlichen AmtShauptmannschaft Glauchau ist an einem dem Gutsbesitzer Ernst Hermann Heinig in Falken gehörigen, am 13. dieses Monat- getödteten Jagdhunde durch bezirkSthierärztlicheS Gutachten die Tollwuth festgestellt worden. Da dieser Hund in Meinsdorf und Falken frei umhergclausen ist und andere Hunde und Katzen gebissen hat, wird gemäß H 26 der R-ichsviehseuchengesetzcS die Festlegung (Anleitung oder Einsperung aller Hunde aus die Dauer von drei Monaten d. i. vir mit 13. April 1896 Ungeordnet. Der Festlegung gleichzuachten ist dar Führen der mit einem sicheren Maul- -korbe versehenen Hunde an der Leine. Die Benutzung der Hunde zum Ziehen ist unter der Bedingung gestattet, daß die selben fest angcschirrt mit einem sicheren Maulkorbe versehen und außer der Zeit der Ge brauches sestgclegt werden. Die Verwendung von Hirtenhunden zur Begleitung der Heerde, von Fleischerhunden zum Treiben vonsVieh und von Jagdhunden bei der Jagd wird unter der Bedingung gestattet, daß die Hunde außer der Zeit der Gebrauche- (außerhalb der Jagdreviers) festgelegt, oder mit eiuem sicheren Maulkorbe versehen, an der Leine geführt werden. Ohne polizeiliche Erlaubnis dürfen Hunde au« dem Ort nicht aurgesührt werden. Hunde, welche den vorstehenden Vorschriften zuwider frei umherlaufcnd betroffen wer den, werden nach Befinden sofort getödtet. Zu diesem Behufe wird der Caviller öfter Um gänge vornehmen. Zuwiderhandlungen werden mit Geld bi- zu 15V Mark oder ent sprechender Haft geahndet. Oberlungwitz, am 23. Januar 1896. Der Gemcindevorstand. Oppermann. Bekanntmachung. Dienstag, den 28. d. M., Schulanlagen-Einnahme in der Gemeinde-Ex pedition hier. Hermsdorf, den 26. Januar 1896. Götze. Zur Erinnerung an eins grosse Zeit. (KriegSnachrichteu aus 1870/71er Zeituugeu.) 28. Januar Dresden. Die städtischen Collegien von Dresden, Leipzig und anderen Städten haben an den deutschen Kaiser Wilhelm I. Adressen, in welchen sie ihrer Freude über die Wiederherstellung de« deutschen Reiche«, die daran sich knüpfenden Hoffnungen und Erwartungen und eine ehrfurchtsvolle Begrüßung de« Reichtoberhaupte« aussprechen, abgcscndct. München. Hier und in den größeren Städte» Bayerns hat man der Freude über die Annahme der Verträge mit dem bisherigen Rordbundc und die dadurch bewirkte Vereinigung Bayerns mit dem deutschen Reiche durch Beflaggen der Häuser, vielfach auch durch Illumination und festliche Umzüge Ausdruck gegeben. Versailles. An das Königliche Ministerium der Aus wärtigen Angelegenheiten. Es ist von dem Reichskanzler Grafen Bismarck und Herrn JuleS Favre die Capitula ion aller Pariser Forts und ein dreiwöchentlicher Waffenstillstand zu Lande und zu Wasser unterzeichnet worden. — Die Pariser Armee bleibt in der Stadt kriegsgefangen. gez. v. PodbielSki. Deutscher Reichstag. Berlin, 25. Januar. Der Reichstag war heute wiederum außerordentlich spär lich besetzt. Er setzte die zweite Berathung des Etats für daS ReichSamt der Innern beim Capitel „Allgemeine Fonds" fort. Beim Titel 9 »Unterstützung für den deutschen Flschereivcrein zur Förderung der künstlichen Fischzucht 40,OM Mk." regten der nationallibcrale Abgeordnete Freiherr Heyl zu Herrnsheim und Prinz Schönaich-Carolaih, Hospitant der Rationallibcralcn, eine Revision des Fischschonvertrages mit Holland an, weil bisher von den Aufwendungen de« deutschen Fischereivereins für die LachSfischerci im Rhein Holland den eigentlichen Vor- theil habe. Staatssecretär von Bötticher sagte schließlich zu, mit dem AuLschuffe des FifchereivereiuS über die Zweckmäßig- keit eines solchen Schrittes in Berathung treten zu wollen. Beim nächsten Titel „zur Förderung der Hochseefischerei 200,000 Mk." sprach der Socialdemokrat Metzger den Wunsch nach Ver öffentlichung der Empfänger von Unterstützungen aus diesem Fonds au», war der Staatssecretär von Bötticher als unthät- lich bezeichnete. Beim Titel 12, »Dampfersubvcntion", brachte der »ildconscrvative Abgeordnete Hahn Beschwerden über zu laugen Dienst und zu geriugeS Gehalt der SchlffSofficiere beim Lloyd vor. Darauf ging indeß Niemand weiter ein. Beim Titel 16, »Invalidität«- und Altersversicherung", stellten die Socialdemokraten den Antrag, die «lter«rente schon beim vollendeten 60. Lebensjahre zu zahlen und auch das Recht auf Invalidenrente an weniger bezw. leichtere Voraussetzungen zu knüpfen al« bisher. Da« Ccntrum beantragt, die Regierung um entsprechende Abänderungsvorschläge zu ersuchen. Ramen« der Socialdcmokraten begründete Abg. Brühne, Namen« de« Centrum« Abg. Hitze die Vorschläge. Staatrsccretär von Bötticher, der aus Rücksicht auf die Kosten den Antrag Auer r unannehmbar erklärte, sprach die Ansicht au«, daß der undeSrath noch in dieser Tagung über d'.e Novelle zum AlterS- und Jnvalidität«gesetz zu endgültiger Stellungnahme gelangen werde. Freiherr von Stumm regte eine Trennung der in dustriellen Arbeiter von den übrigen bei dieser Versicherung an und sprach sich eben sowie die Abgg. Hofmann (nat.-lid.) und Schall (cons.) gegen eine Erhöhung der Beiträge au«. Auf Lie Nothwendigkeit einer solchen Erhöhung, falls die Leistungen der Versicherung erhöht werden sollten, hatte der freisinnige Abgeordnete Schmidt-Elberfeld hingewiesen. Nachdem dann der Rcichtpartciler Gamp für seine Person deu Vorschlag auf Abschaffung der Beitragszahlung und der Erhöhung der Salz steuer an ihrer Stelle gemacht hatte, wandte sich gegen diesen Vorschlag in längerer Rede der Socialdemokrat Kühn, der na mentlich auch das Centrum angriff. Dann wurde um 5^ Uhr die weitere Erörterung auf Dienstag Mittag 1 Uhr vertagt. Sächsisches. Hohenstein, 27. Jan«ar. Prinz Friedrich zu Schönburg-Waldenburg, der im vorigen Jahre zum Kathoticirmur übertrat und dann, weil er dabei die gesetzlich vorgeschricbcnen Formen außer Acht gelassen hatte, aus der sächsischen Armee, der er alt Sccondelicutcnant im Gardcreilcr-Rcgimente angehörte, aukscheiden mußte, ist nach der „Magd. Ztg." soeben in die bayerische Armee und zwar als Secondelicutcnant der Reserve des 1. schweren Reiter- RegimentS ausgenommen worden. Sächsische Vieh-VersicherungS-Bank in Dresden. Wie vorauSzuschcit war, hat diese beliebte und größte deutsche Ge sellschaft ihrer Branche (nicht zu verwechseln mit der Vater ländischen Vich-VersicherungS-Gesellschaft in Dresden) ausweis lich ihres präciS erschienene» 23. JahreS-Abschlusset einen enor men Zugang neuer Mitglieder zu verzeichnen. Die festen billigen Prämien, welche jeden Nach- oder Zuschuß auSschließen und in zinsfreien T-rminen gezahlt werden können, betrugen Mark 844,486 60 P'. Alle "berechtigten Schäden wurden in voller statutarischer Höhe mit 75 o/g der Versicherung«- bcz Taxsumme mit Mark 648,925 52 Pf. prompt ausbezahlt. Di Primi en-Reserve und der Reservefonds haben sich ansehnlic vermehrt und beliefen sich auf Mark 334,393 69 Pf. Die be der Reichsbank in Berlin deponirten Staattpapiere betrugen am 1. Januar 1896 über '/t Million und da» Netto-Vermögen der Bank für Schäden rescrvirt Mark 334,494 69 Pf., wozu noch pro 1896 ca. 850,000 Mark Prämien kommen. Solche Garantien kann keine andere Gesellschaft bieten. Versichert waren bis ulto. 1895 Mark 334,625,975. (Siehe übrigen» heutige» Agcnten-Gesuch) s- Gersdorf. Der 27. Januar, als der Geburt»tag Sr. Majestät des deutschen Kaiser» wurde in hiesiger Schule wie üblich festlich begangen. Die rauhe Jahrc»zcit und der Mangel eine» Schulsaales nöthigte zu Klassenfeiern, denen al» Gast, soweit al» möglich der OrtSschulinspector beiwohnte. Geheimer Regierung»rath Ficker, erster Rath bei der königl. KreiShauptmannschast Zwickau, gedenkt in den Ruhestand überzutreten. Als Nachfolger, mit dem Prädicat Geheimer Regierung» cath, wird AmtShauptmanu v. Gehe in Grimma bezeichnet. Der am 4. d. M. aus dem GerichtSgebäude in Plauen entsprungene Maurer und Carouffelbaucr Richard Aldm Voigt au» Freiberg ist am Donnerstag in St. Gallen festgenommen worden. Bei der Autstellung de« sächsischen Handwerkes und Kunst- gewerbe« ist die Betheiligung der Dresdner Innungen in Form von CollectivauSstelluugen sehr bedeutend. Die Meister arbeiten nach einheitlichem Plane rüstig daran, um in der Ausstellung mit Ehren zu bestehen und von ihren Schaffcn»- gebieten glänzende Bilder zu entrollen. Die Innungen werden in dieser Ausstellung zum ersten Mal »orführen, welche hohe Stufe der Leistung die Handwerker zu erreichen im Stande sind, wenn sie gemeinsam und nach einheitlichem Programm arbeiten. Wie reichhaltig und mannigfach die Ausstellung der einzelnen Innungen sein wird, geht aus dem Raume hervor, den sie beanspruchen. So hat allein die Dresdner Schlosser innung 240 qm belegt, die Tischlerinnung 200 qm, die Riemer- und Sattlerinnuug 160, die Klempnerinnung 150. Ihnen schließen sich in der Reihenfolge de« beanspruchten Platzes die Decoration»maler-Jnnung, die Schneider-, Glaser-, Buchbinder-, Schuhmacher-, Nadler-, Beutler-, Handschuhmacher-, Ze»g- und Zirkelschneider-Jnnung an. Außerdem hat die Innung der dortigen Buchdruckereibesitzer beschlossen, die ganze Literaturhalle theil« zur Autstellung von Druckarbeiten, theil« zum Betrieb einer ZeitungSdruckerei zu belegen. In der Halle für Sattlerei und Wsgenbau ist schließlich noch der Verband sächsischer Leder- producenten mit einer CollectivauSstellung vertreten. Da» Kürschnergewerbe betheiligt sich mit Einzelautstellungen. Ein weiblicher Sonderling scheint die vor einigen Tagen in Mesa verstorbene Auctionatortwittwe Kühne gewesen zu sein. Als sich die lachenden Erben am 24. d. M. nach dem Begräbnisse in da« Sterbehau« begaben, fanden sie daselbst Alle» in buntester Unordnung. Trotz alledem aber machte man sich, da man nicht mit Unrecht bei der Verstorbenen Schätze ver- muthete, sogleich an die Suche. In einer Stube allein fand man mehr denn 7000 Mk. Geld in Gold, Coupons rc. in ver steckten Portemonnai«, Cigarrenkisten und anderen Kasten. In 32 aufgefundenen Portemonai« befanden sich neben dem Glückt- pfennige noch Goldstücke, nicht unter 60 Mk. Schon hieran« kann man ersehen, daß jeder hinterlassene Gegenstand e« wohl verdient, einer genauen Musterung unterworfen zu werden. Die Durchsuchung der übrigen Räume und Gegenstände wird nächsten Donnerstag erfolgen. Die drei Erben befinden sich in Oschatz und Dresden. Am 25. dst. wurde von der Gendarmerie ein Mann an die königl. Staatranwaltschaft Chemnitz emgeliefert, welcher am Tage zuvor bei einem Gutsbesitzer in Röhrsdorf durch Einsteiger» in die oberen Räume Kleidungsstücke und Betten im Werthe von 150 Mk. gestohlen hatte. Derselbe soll auch den vor einigen Tagen in Löbenhain verübten Diebstahl, wo einem Ockonomcn ebenfalls Sachen von bedeutendem Werthe und den in Röhrtdorf bei eiuem Gutsbesitzer ausge'ührtcn Goldwaarendiebstahl verübt haben. In den letzten beiden Fällen hatte sich ebenfalls der Dieb in die Obcrstub-n cingcschUchen. Der Dieb soll bereits mit Zuchthaus vorbestraft sein und in Gablenz wohnen. Im Jahre 1894 hatte der 26jährige Karl Bruno L in Grotzsermuth dar Bauergut seiner Mutter käuflich erworben und bewirthschaftete eS mit seiner Frau, seiner Schwester und einem Bruder. Im April 1895 brannte dar Gut ab und wurde neu aufgcbaut. In dem an der Dorfstraßc gelegenen, nach dieser nicht abgeschlossenen Gratgarten war vor der Scheune ein Gö elwcrk eingerichtet, das zum Treiben der Dreschmaschine diente. Die hölzerne Decke, die beim Betriebe darüber gelegt wurde, Ivar beim Guttbrande mit vernichtet und bi« zum November 1895 nicht wieder erneuert worden. Zu dieser Zeit war C. eben von einer schweren Lungenentzünd- ing genesen und machte sich nun daran, die rückständigen Ar- iciten zu erledigen. Am 18. und 19. November wurde ge- »roschen, C. > nd seine Frau waren in der Scheune mit dem kinlegen de« Getreides beschäftigt, während die Schwester gleich- all« in der Echeuncnthür das Stroh zusammcnband. Ein Mgel der Scheune stand offen und war ganz herumgeschlagen der andere war nur angeleh»t. Der 10jährige Sohn de» Handarbeiter« D. trieb die Pferde am Göpelwerk an. Am 9. November Nachmittag» hatte man bereit» mehrere Stunden gedroschen, als der 5jährige Bruder D.'« diesem seinen Rock
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