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Hohensteiner Tageblatt : 24.07.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-07-24
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-189607249
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18960724
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18960724
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohensteiner Tageblatt
- Jahr1896
- Monat1896-07
- Tag1896-07-24
- Monat1896-07
- Jahr1896
- Titel
- Hohensteiner Tageblatt : 24.07.1896
- Autor
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d - -- -:. — — - . , . MeMner Tageblatt Erscheint -^en Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1.40; durch die Post Mk. 1.50 frei ins Haus. Geschäfts-Anzeiger für mymrn die Expedition bis Vorm. I« 1SH, wwu für Auswärts alle Austräger, de Sy rll? Annoncen-Expcditionen zu OrigimK Preisen entgegen. Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf? Luga« Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf Rutzdorf, Wüstenbrand-, Grüna NttttelbCE Ursprung, Leukersdorf, Seifersdorf, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Grumbach, Callenberg, Tirfchheim Kuhfchnappel, St. Egidien, Hüttengrund u» f» w, Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein» Freitag, den 24. Juli 1896. Nr. 170. SSSSSSSSSSNNSWW«' 46. Jahrgang. Das zum Nachlasse des Fleischermeisters Karl Julius Richter in Walden burg gehörige Hausgrundstück, worin seit Jahren das Fleischerhandwerk betrieben worden ist, Fol. 261 des Grundbuchs daselbst, mit 95,00 Steuereinheiten, 5420 Mk. Brandkasse, geschätzt auf 6100 Mk., soll auf Antrag der Erben Montag den 3. August 1896, Vorm. 10 Uhr öffentlich versteigert werden. Unter Hinweis auf den an Gerichtsstelle aushängenden, die Versteigcrungsbedingungen enthaltenden Anschlag werden Erstehungslustige geladen, zum Termine an Gerichtsstellc sich einzufinden, zum Bieten sich anzugeben, über ihre Zahlungsfähigkeit sich auszuweisen und des Weiteren gewärtig zn sein. König!. Amtsgericht Waldenburg, am 22. Juli 1896. I. V.-. Ass. vr. Böhmer. Bei einem Freitag Nachmittag über dem großen Nonnen walde bei Bernstadt niedergehenden Gewitter zersplitterte ein Blitz zwei Bäume und tödtete dann mitten aus einer Gruppe von Waldarbeitern den in den fünfziger Jahren stehenden Steudner aus den Sohländer Lehdehäusern. Aus dem Bogtlandc. Wenn sich die Hochländischen Weißwaaren von jeher einer großen Beliebtheit erfreuten, so hat daran nicht die Weberei, sondern auch die Bleicherei einen Antheil. Die Bleicherei- und Appreturanstalten des Vogtlandcs haben ihre Leistungsfähigkeit besonders seit der Zeit wesentlich gründet sich darauf, daß nach den mit dem genannten Referenten gemachten Erfahrungen die Annahme gerechtfertigt erschien, daß derselbe in der betreffenden Versammlung die Gelegenheit er greifen werde, zu Gesetzübertretungen auszusordern oder doch dazu geneigt zu machen. Die Genossen fanden sich deshalb nur zu einem Beisammensein in ihrem Locale in der Bier halle ein. Dienstag Mittag entstand im Wohnhause des Berg invaliden Seifeit in Ncustävtcl Feuer, durch welches der Dachstuhl vernichtet wurde. Leider zcrlitl ein in einer Dach kammer schlafendes Kind des Bergmaurers Roßner schwere Brandwunden. Der Besitzer verlor schon vor 7 Jahren durch eilten Blitzschlag Haus' und Habe und liegt seit mehreren Jahren nebst einem größeren Sohne krank darnieder. Am Mittwoch Nachmittag hat in der Gegend von Neu mark ein überaus heftiger Hagclschlag großen Schaden an gerichtet. Einen Rechtsanwalt zu finden, der keinen „Vorschuß" ver langt, ist oft nicht leicht, zumal in einer Stadt, in welcher man nicht bekannt ist. Ein Zwickauer Einwohner hatte einen Proeeß in Nürnberg zu führen, ohne die Adresse eines dortigen Anwalts, noch dazu eines ohne Vorschuß-Ansprüche zu wissen. Da sandte er nun kurzer Hand eine Postkarte ab mit der Adresse: „An den jüngsten Rechtsanwalt, der keinen Vorschuß verlangt, in Nürnberg", und auf der Rückseite bat er den be treffenden Anwalt um seine Adresse. Es dauerte keine 4 Tage da traf von Nürnberg die Antwort ein: „Ich erhielt vom Amtsgericht hier Ihre Postkarte vom 26. d. M. und bin be reit, Ihren Proeeß ohne Vorschuß zu übernehmen, wenn er Aussicht auf Erfolg hat. Sie wollen mir daher gefällige ge naue Information senden. Hochachtend Dr. Seligmann, Rechts anwalt." Am Montag Abend ist der Bnrkhardswalder Gast- hossbcsitzer G. in der sogenannten Winterleithe, unweit des Kalkwerkes, als er per Wagen von Maxen zurückkehrte, von einem Unbekannten angesallen worden. Der freche Bursche er holte sich dabe> aller nichts als eine derbe Tracht Prügel. Wie der „Erzgebirgische General-Anzeiger" mittheilt, wurde der Naturhulkuudige K. von Olbernhau vor einigen Tagen jenseits der Grenze verhaftet. Wie das genannte Blatt vernimmt, soll die Verhaftung erfolgt sein in Folge einer An zeige, die ein böhmischer Arzt gegen K. erstattet hat, weil Letzterer durch falsche Behandlung den Tod eines Kindes ver anlaßt habe, das bei ärztlicher Behandlung aller Wahrschein lichkeit nach hätte am Leben erhalten werden können. In Nerchau hat sich etwas ereignet, was vielleicht nicht sobald wieder vorkommen dürste. — Der Gasthof zur Sonne hat in den letzten Jahren öfter als nöthig seinen Be sitzer gewechselt und ist jetzt in die Hände eines Herrn Er., zu letzt m Grimma aufhältlich, für den respektablen Preis von 65,0( 0 Mark übergcgangen. Diesem scheint aber der etwas übereilte Handel leid geworden zu sein, denn er weigert sich, sein neues Besitzthum zu übernehmen. Sein jetziger Aufent haltsort ist dort unbekannt. Der jetzige Wirth scheint aber auch keine Freude mehr an dem Gasthofe zu haben; er hat am Dienstag seine Habseligkeiten zusammengepackt und ist fort- gezogen. Nun steht die arme „Sonne" verwaist da. Die Gäste finden sie zwar offen, aber leer. Man ist nun begreif licherweise sehr gespannt, wer sich des Gasthofes erbarmen wird. In der Schuhfabrik von Kalischer in Groitzsch haben sämmtlichc Zwicker wegen Lohndifferenzen die Arbeit eingestellt. Eine aus Montag Abend in Falkenstein von social- demokratischer Seite einbcrufene Volksversammlung, welche auf einer Wiese in der Nähe der Stadt stattfinden sollte — den Socialdemokraten steht in dortiger Stadt kein Saal mehr zur Verfügung — und in welcher der Reichstagsabgeordnete Franz Hoimann über seine Thätigkeit im Reichstage Bericht erstatten Sächsisches. Hohenstein, den 23. Juli. Nächsten Sonntag feiert Herr Steinmetzmeister Friedrich Wilhelm Schubert mit seiner Ehefrau Auguste geb. Zwicker das Fest der Goldenen Hochzeit. Die Kinder und Enkel be absichtigen mit dem Jubelpaare dessen Ehrentag festlich zu be gehen. Seit einigen Tagen blüht in der Gärtnerei von Theodor Haugk hier eine Aucca. Vielfach wird dieselbe nur als Blatt pflanze von außerordentlicher Schönheit betrachtet. Wie uns gesagt wird, vergeht ein Zeitraum von 40 Jahren, ehe sie sich einmal in ihrer vollen Schönheit, d. h. mit Blume zeigt. Diese Aucca anzusehen, gestattet Herr Haugk jedem Blumenliebhaber sehr gern. Eine bedeutsame und von den betreffenden Beamten freudig begrüßte Bekanntmachung hat jetzt das königl. sächs. Justizministerium erlassen. Nach dieser Bekanntmachung wird bei allen oberen Expcditionsbeamtcn und bei allen Seeretären seines Geschäitsbereichcs aus die hzjährige Aufkündigung ver zichtet. Die Beamten sind demnach auf Lebenszeit angestellt und keiner Kündigung mehr unterworfen. Anläßlich der erfolgten Entlassung der zur Uebung ein- gczogen gewesenen Landwchrmannschaftcn erinnern wir daran, daß der Anspruch auf Famitienunterstützung binnen 4 Wochen nach beendeter Uebung bei der Wohnortsbehörde anzumelden ist. Die Frage, ob die Einführung einer Vergnügungsabgabe in Sachsen zur Casse des amtshauptmannschaftlichen Bezirks verbandes zulässig ist, hat neuerdings die Kreishauptmannschaft Zwickau im verneinenden Sinne entschieden. Das königliche Ministerium des Innern hat dieser kreishauptmannschastlichen Entscheidung beigepflichtet und in der Verordnung dann noch das Folgende bemerkt. Vom Ministerium ist zwar seiner Zeit einigen Gemeinden bez. Armenverbändcn der Amtshauptmann schaft Dippoldiswalde mit Rücksicht daraus, daß in anderen Gemeinden des nämlichen amtshauptmannschaftlichen Bezirks vereins eine derartige Einrichtung von früher her schon bestand, zur Einführung einer Abgabe von öffentlichen Tanzinnsiken, deren Ertrag znr antheiligen Deckung der mit der Verwaltung einer Bezirksanstalt im Sinne des Gesetzes vom 21. April 1873, nämlich der Bezirks-Armen- und Arbeitsanstalt zu Dippoldis walde, verbundenen und von den Gemeinden des Bezirks zu übertragenden Gcneralkosten verwendet werden sollte, beding ungsweise und nur unter der Voraussetzung Genehmigung ertheilt worden, daß diese Abgabe — unbeschadel des Rechts der betreffenden Gemeinde, ihre Erträge zu dem angegebenen Zwecke zu bestimmen nnd sie demgemäß später an die Casse der erwähnten Bezirksanstalt abzuführen — zur Gemeindecasfe erhoben werde. Der Beschluß, eine solche Abgabe zur Casse des Bezirksverbandes abzuführen, würde als außerhalb des Besteuerungsbefugnisses der Bezirksversammlung anzusehen sein. Mit Rücksicht auf die Verpflichtung der Besitzer der an einem öffentlichen Wege liegenden Grundstücke zur Tragung der Kosten für Herstellung von Trottoirs bez. Bordsteinen hat das königliche Ministerium des Innern aus Anlaß einer bei ihm eingegangenen Beschwerde aus Wurzen eine bemerkenswerthe Verordnung erlassen. Nach 8 112 der Bauordnung für diese Stadt kann die Banpvlizeibehörde an den Häuserfronten Trot toirs aus Kosten der angrenzenden Hausbesitzer legen lassen, sobald es das Verkehrsbedürfniß erfordert. In dem in der Beschwerde berührten Falle waren jedoch die Fußwege nur ver ändert und die Ersetzung der bereits vorhandenen Bordsteine durch ilcne nothwcndig gemacht worden, weil im Interesse des Verkehrs die dort anstehenden Bäume beseitigt werden sollten. Zu den von der Stadtgememde vorgenommenen Straßen- besscrungsarbeiten können die Anlieger aber weder nach den Be stimmungen der Bauordnung für Wurzen, noch aus sonstigen allgemeinen Grundsätzen des öffentlichen Rechts kostenpflichtig herangezogen werden und der erhobene Anspruch darauf ist fachlich nicht gerechtfertigt. Gestern stellte sich in der Redaktion des „Dr. A." der Journalist Paul Kyralsy aus Chicago vor, der zu Fuß nach erhöht, wo die Herstellung der englischen Gardinen im Vogt lande heimisch wurde. Deren riesige Entwickel ng hat auch fortwährend neue Anlagen von Bleichereien nöthig gemacht, die allesainmt viel zu thun haben. Welchen Rufes sic sich erfreuen, geht daraus hervor, daß selbst Schweizer und englische Firmen ans dem Wege des Veredelungsverkchrs die Dienste unserer Bleichereien für sich in Anspruch nehmen. So sind z. B. im Jahre 1895 über 42 OM Loppelcentner Weißwaaren für Eng land und die Schweiz hier ausgerüstet worden. Die englischen Gardinen werden jetzt in der Appreturanstalt nicht allein ge bleicht und gespannt, sondern auch mit Band eingefaßt. Da durch wird die Einfassung, die früher in der Hausindustrie oft sehr unbefriedigend ausgeführt wurde, wenigstens gut besorgt. Die großen englischen Gardincnfabriken haben ihre eigenen Bleichereien, andere wollen noch solche anlegen. Die Ausrüstung der Spitzen und Stickereien, die besondere Sorgfalt erfordert, geschieht jetzt hier in besserer Weise als in der L-chweiz. — Es ist mit Freuden zn begrüßen, daß unsere großen Ritter- gutsvccwaltungen ein besonderes Augenmerk auf die Pflege ihrer Forstkulturen richten. Die geschlagenen Flüchen werden meistens sofort wieder mit jungen Kulturen bepflanzt und die weniger ertragreichen Waldwiescn werden nach und nach zu Waldbeständen umgewandelt. Auch die kleineren Grundstücks besitzer folgen diesem lobcuswerthen Beispiele, .und es kommen denselben hierbei die von den landwirthschaftlichen Krcisverciuen in Aussicht gestellten Aufforstungsprämien gut zu statten. — Unsere Brettschneidemühlen haben in diesem Sommer vollauf zu thun, vielfach wird mit Ueberstunden gearbeitet. Die rege Bauthätigkeit in den Jndustrieorten verursacht viele Aufträge, so daß auf Lager gegenwärtig nicht gearbeitet wird. Auch die Ziegeleien können die Aufträge kaum bewältigen. Es werden deshalb Brettwaaren und Ziegelsteine vielfach von auswärts verlangt und eingeführt. In Folge einer Pulvcrexplosion erlitt vorgestern Vor mittag in Plaue« der Handarbeiter Hermann Ebert schwere Brandwunden. Er hatte, beim Bau der Zwciggleislegnug für den Bauhof beschädigt, eben die Zündschnur dreier Sprenglöcher augezündet, als in unmittelbarer Nähe die Pulvcrexplosion er folgte. Sie war dadurch hcrvorgerufcn worden, daß vorher eine große Büchse mit Sprengpulver umgcwvrfen worden war und Ebert an die Stelle, wo dies geschehen, den Zünder ge worfen hatte. Er brannte sofort am ganzen Körper. Seine Kameraden rissen ihm das Hemd vom Leibe und erstickten das Feuer. Ebert erlitt Brandwunden an beiden Seiten der Brust am Arm und im Gesicht. Er sollte demnächst als Landwehr mann zum Militär einrücken. seiner Vaterstadt Budapest pilgert. Er ist 28 Jahre alt und wollte, wurde von der dortigen Polizeibehörde aus Grund von macht trotz überstandener großer Strapazen einen gesunden 8 5 des sächsischen Vereinsgesetzes verboten. Dieses Verbot Eindruck. Er hat am 18. Mai Chicago verlassen, ist wochen lang in Amerika zu Fuß gereist, hat als Küchenbeamter die Fahrt nach Kopenhagen und als solcher die Fahrt von da nach Stettin (auf der Titania) mitgemacht und ist dann über Ber lin gewandert. Die Fußreise ist eine Wette, sie muß in 90 Tagen beendet sein und unterwegs darf er nur von dem Er- trägniß seiner Arbeit leben, muß das Reisegeld zur Weiterreise also immer neu verdienen. Gewettet ist um 6000 Mark. In gemeinschaftlicher Sitzung des Stadtrathes und des Stadtverordnctencollegiums zu Ehrenfriedersdorf wurde vorgestern Abend Herr Rathsassessor Martin Alfred Arnold aus Freiverg einstimmig zum Bürgermeister gewählt. Bei dem um Mittwoch Nachmittag über die Flur von Markranstädt streifenden Gewitter wurden fünf Reseda pflückende Kinder in Miltitzcr Flur von einem Blitzstrahl ge troffen. Eins von ihnen wurde sofort getödtet, die vier anderen wurden nur betäubt.
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