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Hohensteiner Tageblatt : 24.11.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-11-24
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-189611244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18961124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18961124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohensteiner Tageblatt
- Jahr1896
- Monat1896-11
- Tag1896-11-24
- Monat1896-11
- Jahr1896
- Titel
- Hohensteiner Tageblatt : 24.11.1896
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WeMemer Tageblatt Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein Nr. 273. Dienstag, rcn 24. Novemd r 1896. 16. Iadrgan^. Götze. zu licken Ortschaften ausführen zu kaffen, wird hiermit angeordnet, Hierl daß diese Consignation für das kaufende Jahr aller Orten am artig Bekanntmachung. Donnerstag den 2V. d- Ntt. letzte Anlageneinnahme d. I. bei Herrn Röder. Freitag den 27. d. Mt. in der Gemeinde-Expedition. Um Begleichung der Renten wird ersucht. Hermsdorf, den 24. November 1896. bleiben. Es sand bei feinem Großvater Aufnahme. Sperling wurde verhaftet. Bei seiner Vernehmung leugnete er hart näckig. Die am 21. November vorgenommene Seetion der Leichen wird voraussichtlich den Beweis seiner Schuld er bringen. demgemäß Anweisung, an diesem Tage eine genaue Consigna tion der in ihren Verwaltungsbezirken vorhandenen Pferde und Rinder nach Maßgabe der angezoaenen Verordnung vor- zuuehmen und die ausgefüllten Consrgnationsformulare un mittelbar darauf und spätestens bis zum 7. Januar 1897 bei amt und der durch das Vertrauen seiner Mitbürger dazu Be rufene hat sich in jeder Weise desselben würdig zu erzeigen. Es ist daher nothwendig, bei der Auswahl der auszustellenden Candidaten in erster Linie daraus Bedacht zu nehmen, daß die selben vollkommen einwandsfrei sind, so daß jeder Bürger mit fester Zuversicht seine Stimme für sie abgeben kann. Von den Candidaten muß im Weiteren bekannt fein, daß sie Interesse um das Gemeinwohl besitzen und bestrebt sein werden, in ver dienstlicher Weise zum Nutzen der Allgemeinheit thätig zu sein. Es kann eine derartige Thätigkeit dann aber nicht in wünschcnswerther Weise entfaltet werden, wenn der Gewählte in Anbetracht seiner Stellung oder anderer maßgebender Ver hältnisse zur Rücksichtnahme nach irgend einer Richtung hin sich verpflichtet fühlt, und darum ist es endlich ein Gebot der Vorsicht, bei der Auswahl der Kandidaten nur solche zu be rücksichtigen, welche unbekümmert um die verschiedenartigsten Sonder-Interessen die Kraft, die Fähigkeiten und den festen Willen besitzen, lediglich zum Besten unserer Stadt und ihrer ferneren Entwickelung und im Interesse der Bewohnerschaft derselben wirken und schaffen zu wollen. Die Verfechter ein seitiger Interessen- oder Parteipolitik sind aus diesem Grunde absolut unbrauchbar als Vertreter der Interessen der Gefammt- heit. Also nur Männer mit den gekennzeichneten Eigenschaften, die nebenbei auch noch das Herz und den Mund auf dem rech ten Flecke haben, um im gegebenen Augenblicke bei den Berath- ungen über das Wohl und Wehe der Stadt entscheidend Mit arbeiten zu können, sind geeignet als würdige Vertreter unserer Bürgerschaft. Wir hielten es für nöthig, diese Gesichtspunkte einmal maßgebenden Kreisen vor die Augen zu führen, bevor in die Agitation eingctreten wird, bevor man sich über dievor- zufchlagenden Candidaten schlüssig macht. Der auf hiesigem Bahnhofe sich befindliche Briefkasten ist nicht mehr wie bisher am Ausgange links, sondern an dem westlichen Ende der Vorderseite des Bahnhofsgebäudes zu suchen. Gestern Abend gegen 11 Uhr ging eure zwischen dem Lutherstifte und der früher Jordan'schen Gartenwirthschaft im Hüttengrund gelegene Strohfeime in Feuer auf. Das Königliche Ministerium des Innern hat nachstehende Verordnung, die diesjährige Consignation der Pferde und Rinder betreffend, erlassen: Nachdem beschlossen worden ist, die alljährlich während der letzten vierzehn Tage des Monats December vorzunehmende Cousignation der vorhandenen Pferde und Rinder fortan an einem und demselben Tage in sämmt- der zuständigen Amtshauptmannschaft bez. Kreishauptmannschaft einzureichen. Aus Anlaß eines besonderen Falles in dem Jagdkarten von Kgl. Amtshauptmanuschaften ausgestellt wurden, weist das Kgl Ministerium des Innern in einer jüngst erschienenen Ver ordnung daraus hin, daß dies unzuständiger Weise geschehen ist, und daß Jagdkarten in Sachsen von der Polizeibehörde des Wohnorts des Nachsucheuden auszustellen sind. Nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen fällt ein Viertel der Jagdkarten gebühren der Armenkasse der Städte und Ortschaften zu, in denen die Karten ausgestellt wurden. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Hand schuhfabrikauten und Gutsbesitzers Gustav Bahner in Ober lungwitz und des Lohgerbers Johann August Friedrich Bergmann dortselbst wird nach erfolgter Abhaltung des Schluß termins aufgehoben. Der ncugcwähltc Pfarrer von Oberfrohna heißt nicht, wie gestern in Folge einer bedauerlichen Namensverwechfelung mitgetheilt wurde, Diakonus Fränzel, foudern Diakonus Päßler aus Elsterberg. Diakonus Fränzel aus Geringswalde war der erste Gastprcdiger Das Feuer, welches wir in unserer letzten Nummer er wähnten, war in St. Egidien, und zwar im Lconhardt'schen Gute an der Straße nach Lichtenstein. Nur Wirthschafts- gebäulichkeiten sind dem Feuer zum Opfer gefallen, das Wohn haus ist erhalten geblieben. Im „Leipz. Tagebl." erzählt Superintendent Meyer in Zwickau, der in Sachsen die Bestrebungen des evangelischen Bundes mit besonderem Eiser zu fördern sucht, unser König Albert habe nur mit Widerstreben seine Einwilligung zu dem Nun ist auch der Zögling Krabbes aus Möckern, der, wie wir seiner Zeit mittheilten, am 10. dss. Mts. mit noch zwei anderen Zöglingen aus der Anstalt Briiunsdorf entlaufen ist, am 19. November von der Polizei m Leipzig aufgegriffen und in Haft genommen worden. Am 19. November abends kurz vor Beginn der für 7 Uhr einberufenen Stadtverordnetensitzung in Groitzsch stürzte in Folge eingetrctencr Lockerung des nicht genügend gesicherten Gewindes einer der 1890 für den großen «Sitzungssaal des Nathhausneubaues augekauften Kronleuchter mit fünf ange- zündetcn Petroleumlampen herab, wodurch ein Brand entstand. Das Feuer konnte durch rechtzeitig hcrbeigeeilte Personen unterdrückt werden. Große Heiterkeit erregte am 20. November Nachmittag folgendes Vorkommniß auf der Elbstraße in Meitzer». Ein Tischlerlehrling trug einen großen Pfeilerspiegel auf dem Rücken, so daß sich die hinterher gebenden Personen bequem darin bespiegeln konnten. Ein zufällig dortstehender Zughund verstand aber die Sache falsch und rannte, als er seinen Doppelgänger im Spiegel erblickte, mit lautem Bellen nach. Hiervei wurde der mit Ruthenbesen beladene Handwagen der artig herumgerissen, daß ein Theil der Ladung auf die Straße Schritt des Prinzen Max gegeben; er habe gefürchtet, dieser Schritt werde das innige Verhältniß zwischen Fürst und Volk stören. Er habe, als er die Synode dieses Jahr in das Schloß zu Pillnitz cinlud, einen Synodalen gefragt: „Habt Ihr denn noch ein bischen Vertrauen zu mir?" Er habe dafür Sorge getragen, daß Prinz Max nicht, wie es vorher beabsichtigt war, als katholischer Priester in Sachsen angestellt werde. Eine grauenhafte That hat der in der städtischen Jons dorfer Mühlsteinfabrik beschäftigte Arbeiter Sperling verübt, indem er feine Frau und sein Kind vergiftete. Beide sind unter gräßlichen Qualen gestorben. Ein zweites Kind entging dem sicheren Tode dadurch, daß es sich weigerte, zu Haufe bleiben. Es sand bei seinem Großvater Aufnahme. Sperl H'äMjilchtv. Hohenstein, den 23. November. Der gestrige Sonntag galt dem Gedächtniß der Todten. Wenn in des Lebens wüstem Treiben und Hasten immer weni ger Zeit übrig bleibt an das Vergangene zu denken und die Bilder lieber Verstorbener sich manchmal ganz zu verwischen scheinen, an diesem Tage gedenken wir ihrer doch und im Geiste sehen wir sie wieder. Auch gestern wanderte wieder einmal Jung und Alt hinaus auf die Gottesäcker, um den dort fried lich Ruhenden die Heimstätte mit Blumen und Kränzen zu schmücken. Im Gedenken weilten wir bei den Lieben, die mit uns zusammen wirkten und bei ihren Lebzeiten uns mit ihrer Liebe und Freundschaft beglückten. Auch jene schmerzlichen Stunden, welche wir durchkostet haben bei dem Hinsche-den unserer Lieben, wurden wieder wach in unserem Innern und der Gedanke schlich sich au uns heran: „Wann wirst auch Du hier ruhcu?" — Freilich nur zu bald trat die Gegenwart in ihre Rechte, urd wieder hinaus führte uns unser Weg, fort von der Stätte der Ruhe, und schon stehen wir wieder in dem Kampfe um's Irdische. Gegenwärtig stehen wir unter dem Zeichen der Gemciude- rathswahlen und nur noch zwei kurze Wochen wird es dauern, so werden auch die Bürger Hohensteins au die Wahlurne ge rufen, um das Stadtverordneten - Collegium durch die Wahl von 6 neuen Stadtverordneten wieder zu ergänzen. Deshalb hal ten wir es jetzt für angezeigt, einmal in kurzen, der Sache dienenden Worten sowohl die Bedeutung des Amtes eines Stadt verordneten au sich, als auch die Agitation zur Wahl derselben zu beleuchten. Das Amt eines Stadtverordneten ist einEhren 17. December zu bewirken ist. Die Ortsbchörden erhalten i fiel. Glücklicher Weise wurde der Lehrling rechtzeitig gewarnt, di>Mli>'innü dtnm,>isnn<i an di,s,in Ina? ein? N,NNII? Ennllana-1 und drehte sich, als der Hund eben im Begriff war, auf sein Spiegelbild loszuspringen, plötzlich um. Ueber diese unerwartete Erscheinung war der Hund so erschrocken, daß er furchtsam zurückging. Die kostspielige Spiegelscheibe war noch zur rechten Zeit gerettet worden. Aus Annaberg wird untcrm 21 November gemeldet: In den gestrigen Abend- und den heutigen Morgenstunden hat sich nun auch bei uns der Winter durch ein lebhaftes Schnee treiben angekündigt, das im Freien zu einer leichten, weißen Decke führte. Im Tieflande wie in den höchstgelegenen Gegen den unseres Gebirges hatte es bereits am Abende des Buß tages ziemlich anhaltend geschneit. Plötzlich und unerwartet verschied in Oberwiera am Freirag Vormittag ^11 Uhr Herr Pastor Schob am Herz schlag, nachdem er kurz vorher noch einen Geschäftsgang unter nommen hatte. Der Verstorbene hatte sich die Liebe seiner nunmehr um ihu trauernden Gemeinde in langjährigem Wirken zu erwerben gewußt. Die verwaiste Gemeinde steht unter dem Patronate Sr. Durchlaucht des Fürsten von Schönburg- Waldenburg. Dem Beispiele einer Reihe von sächsischen Städten, die Gehälter ihrer Lehrer nach nnd nach in angemessener Weise zu erhöhen, haben sich auch die Behörden zu Netzschkau nicht länger erschließen können. Die Gehälter betragen jetzt, bei 1400 Mk. beginnend, nach vier Dienstjahren 1550 Nik., nach sechs, neun, zwölf, fünfzehn, achtzehn nnd zweiundzwanzig Dienstjahren je 1700, 1850, 2000, 210 >, 2200 und 2500 Mk.; die beiden obersten Stufen (nach 26 und 30 Jahren) sollen erst später erhöht werden. Die Wohnungs-Entschädigung, welche in den obigen Zahlen mit einbegriffen ist, beträgt in allen Classen 300 Mk. Vor einigen Tagen war in Oberlosa i. V der fünfzig Jahre alte Gutsbesitzer Richard Gerbeth beschäftigt, von der Emporscheune zu der im Gange befindlichen Dreschmaschine herabzusteigen. Hierbei brach ein Brett und Gerbeth stürzte in das Getriebe. Bevor die Maschine zum Stillstand gebracht werden konnte, war Gerbeth zu einer unkenntlichen Masse zer malmt und hatte sein Leben ausgehaucht. Die von dem Stadtrath in Treuer» sehnlichst gewünschte Anstellung eines Stadtbaumeisters ist von deä Stadtverordneten in ihrer letzten Sitzung wiederum abgelehut worden. Die Stadtbaumeisterfrage hat in dieser Stadt schon viel Staub aufgewirbelt. -» Die Sache mit der verkrachtech Pirnaer Vereinsbank hat sich noch weit besser gemacht, als zuerst anzunehmen war. Die letzte Gläubiger-Versammlung erklärte sich einmüthig für die Annahme der von den AufsichtsrathSmitgliedern ge machten Vergleichs-Vorschläge, bei dene > 'insgefammt 460,000 Mk. in Betracht kommen und wodurch nunmehr in Verbindung mit den übrigen noch flüssig zu machenden Geldern — der Concursvcrwalter sprach von einer überhaupt noch zur Ver- theilung zu bringenden Summe von über 700,000 Nik. — die Möglichkeit gegeben wird, 60 bis 65 Procent den Bauk- gläubigern zu gewähren ein Ergebniß, an das auch die eingefleischtesten Optimisten nicht mehr zu glauben wagten. Am stärksten herangezogen wird von den Aufsichtsrathsmitgliedern der Steinbruchbesitzer Lotze-Pirna, welcher 175,000 Mk. zu zahlen hat, während im Uebrigen auf den Rechtsanwalt 0r. Spieß-Pirna 60,000 und auf den Steinbruchbesitzer Spalteholz- Posta uud auf den Schiffseigner Prasfer-Pirna je 50,000 Nik. entfallen. Nunmehr melden sich auch die unglückseligen Aktio näre, die ganz leer ausgehen sollen, zum Wort und wollen, falls die Gläubiger mehr als 63" „ erhalten, wenigstens 3—5v„ ihres Aktienwcrthes ausgczahlt haben. Ein furchtbares Familiendrama hqL sich am gestrigen Todtensonntag in Dresden in dem Hause Sedanstraße 2 abgespielt. Daselbst wohnt in der 3. EtagHtseit ca. 1«/j Jah ren der im Anfang der 50er Jahre stehende Mehlgrossohändler Franz Uhlmann mit feiner Familie, bestehend aus feiner Ehe frau, zwei Töchtern im Alter von 17 und 19 Jahren und einem etwa 14jährigen Knaben, während ein älterer Sohn in Leipzig studirtK. Da die Familie sich kein Dienstmädchen hielt, ist an Feiertagen der Kuffcher Uhlmann's, welchen er für fein Geschäft engagirt hatte, regelmäßig Vormittags nach der Wohnung ge- Erscheint F Dd d Inserate jeden Wochentag abends für den folgenden M nehmen die Expedition bis Vorm. 10 Uhr Tag und kostet durch die Austräger pro M MWWWMMWM v W M A M sowie für Auswärts alle Austräger, dcsgl. Quartal Mk. 1.40; durch die Post Mk. 1.50 U OG W alle Annoncen-Expeditionen zu Original frei ins Haus. V V Preisen entgegen. für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gers-ors, Lugau, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rutzdors, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Leukersdorf, Seifersdorf, Erlbach, Kirchberg, Pleitza, Reichenbach, Grumbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w.
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