Delete Search...
Hohensteiner Tageblatt : 04.12.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-12-04
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-189612040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18961204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18961204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohensteiner Tageblatt
- Jahr1896
- Monat1896-12
- Tag1896-12-04
- Monat1896-12
- Jahr1896
- Titel
- Hohensteiner Tageblatt : 04.12.1896
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Erscheint M Vd A d Inserate jeden Wochentag abends für den folgenden vWW nehmen die Expedition bis Vorm. 10 Uhr Tag und kostet durch die Austräger pro M WWDWMM W M 8 8 "U. M 8 8 8 8l 8 sowie für Auswärts alle Austräger, desgl. Quartal Mk. 1.40; durch die Post Mk. 1.50 8 W V V U M/ 8^^ alle Annoncen-Expeditionen zu Original- frei ins Haus. ' Preisen entgegen, für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdors, Luga«, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Nußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Leukersdorf, Seifersdorf, Erlbach, Kirchberg, Pleitza, Reichenbach, Grumbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk ded Stadtrathes zu Hohenstein. Nr. 282. Freitag, den 4. December 18W. -16. Jahrgang. In Gersdorf kommen Montag, den December, nachmittags 1 Uhr größere und kleinere Stämme Langholz, gegen 600 Bretter, Pfosten, iKlötzer, Wagen, Sensen nnd ein Schwein gegen Baarzahluug zur Versteigerung. Sammelpunkt: Restauration „Edelweitz" in Gersdorf. Der Gerichtsvollzieher des Kgl. Amtsgerichts Hohen st cin-Er. Sekr Kurth. Die Entrichtung der Gemeindeanlagen betr. Der am 1. November a. e. fällig gewesene vierte Termin der Gemeinde- anlttgcn ist längstens biS MM 21. dieses Monats ^ur Vermeidung der Zwangsvollstrecknng an die hiesige Stadtstcucr-Einnahme zu bezahlen. Hohenstein, den 3. December 1896. Der S t a d t r a t h. m Polster. Bekanntmachung. Die Gemeindeanlagen- und Gemeindezinsreste l. I. sollen Dienstag, den 10 December a c., Vormittags in Hilligs, Nachmittags in Drechsler's Restaurant, Mittwoch, den 11 December a. c., Vormittags in Neubauers, Nachmittags in Selbmann's Restaurant, Donr erstag, den 12 December a c., Vormittags in Bohns Restaurant Abth. 8. Nr. 30 vereinnahmt werden. Einnahmezeit: Vormittags von 9—12, Nachmittags von 2—6 Uhr. Uebrigcns werden auch Zahlungen an jedem Wochentage während der Expeditionszeit im Gemeindeamt entgegengenommen. Nach dieser Vereinnahmung wird bei sämmtlich verbleibenden Restanten ohne Weiteres das Zwangsvollstreckungsversahren eingeleitet werden. Oberlungwitz, am 2. December 1896. Der G e m e i n d e v o r st a n d. Oppermanu. Fürst Bismarck mrd Graf Moltke. Berlin, 2. December. Der eben erschienene dritte Theil der zweiten Abtheilung der vom deutschen Generalstabe heraus- gegcbenen militärischen Correfpondcnz des Feldmarschalls Grafen Moltke enthält Mitthcilungen über die Beschießung von Paris, die in mehrfacher Hinsicht von großem Inter esse sind; erstens, weil sic für die kritische Lage, in der sich die deutsche Politik in der Zeit bis szur Be schießung von Paris befand, charakteristisch sind, zweitens weil sie auf das damalige Äerbältniß zwischen Bismarck und Moltke sowie au' die Entscheidung des Königs Wilhelm I. neues Licht werfen, und drittens weil sie beweisen, daß schon in damaliger Zeit die englischen Einflüsse bestanden, von denen man sich in Deutschland heute noch so wenig frei glaubt wie 1890 oder zur Zeit der Morner'schen Jntriguen. Die Zuschrift tautet: „Wenn von Differenzen erheblicher Art zwischen den beiden Paladinen Kaiser Wilhelms I. überhaupt die Rede sein kann, so ist dies namentlich in Bezug auf zwei Punkte der Fall. Der eine ist die Erbauung des Nord-Ostsee-Canals, der andere die Beschießung von Paris, und in beiden ist die kaiser liche Entscheidung zu Gunsten des Fürsten Bismarck erfolgt, in Bezug auf den artilleristischen Angriff auf Paris wesentlich unter Mitwirkung des dritten Mannes in der damaligen glänzenden Trias an der Spitze des deutschen Reiches, des preußischen Kriegsministers Grafen Roon. Wir haben Grund zu der Annahme, daß das eigenhändige Schreiben, das König Wilhelm I., wie in der Moltke'schen Eorrespondcnz berichtet wurde, an den Grafen Moltke und den Kr'egsminister gerichtet hat, das Ergebniß des Jmmediat- Berichtes ist, den Graf Bismarck einige Tage vorher zum Zwecke der Beschleunigung des Bombardements dem Könige emgercicht hatte. Wenigstens sind die Argumente, mit denen das königliche Schreiben dem verdrießlichen Erstaunen des Monarchen über die Verzögerung der Beschießung Ausdruck giebt, durchaus identisch mit den Auffassungen, die Graf Bis marck damals in Versailles stets amtlich und außeramtlich vertreten hat. Der König sagt, daß die zu seinem Erstaunen angeblich durch Stockung der Transportmittel sür die Herbei schaffung des Belagerungsparkes verursachte Verzögerung bei ihm die allergrößten Bedenken sowohl in politischer wie mili tärischer Hinsicht erregt habe; er fürchtet, daß nach den schnellen und eclatanten Erfolgen dec deutschen Armeen im August und September die vor Paris eingetretene monatelange Stockung im deutschen Volke mit Recht Befremden errege und dem Feinde Gelegenheit gebe, seine neuen Formationen zu consvli- diren und zu verstärken, während in politischer Hinsicht die Gesahr der Verzögerung darin bestehe, daß das Ausland Mangel an Kraft und Mitteln als Ursache der verzögerten Erzwingung der Uebergabe von Paris annehme, und die Neu tralen dadurch leicht angelockt werden könnten, ihre bisher glücklich abgewendete Einmischung in die Friedensunterhand lungen zur schnelleren Beendigung des Krieges, aber zum Schaden Deutschlands thatsächlich eintreten zu lassen. Das alles entspricht genau den Anschauungen, die Graf Bismarck bei seinen bekannten Tischgesprächen in Versailles geäußert hat und über die m dem Buche von Moriz Busch „Graf Bismarck und leine Leute" das Nähere nachgelesen werden kann. Wir citiren hier nur zwei Aeußerungen. Am 23. No vember, also fünf Tage vor Erlaß des königlichen Schreibens, sagte der Fürst unter Anderem: „Da hat man nun den unge heuren Belagernngspark herangeschafft, alle Welt erwartet, daß wir schießen, und bis heute stehen die Geschütze müßig. Das hat uns sicher bei den Neutralen geschadet. Der Erfolg von Sedan ist damit ganz erheblich geschmälert in seiner Wirkung, und wenn man bedenkt, wodurch'?" Auf die Bedeutung dieses „Wodurch' kommen wir weiter unten noch zurück. Einige Tage später vervollständigte der Bundeskanzler seine erste Aenßerung wie folgt: „Es dauert zu lange!" Bis Sedan einen Monat, hier drei Monate schon. Die Gefahr einer Intervention der Neutralen wächst mit jedem Tage. Sie fängt freundschaftlich an und kann sehr übel enden." Daß Graf Moltke diese Bedenken des Grafen Bismarck gekannt, aber nicht für entscheidend gehalten hat, geht aus dein einigermaßen gereizten Tone des Promemorias hervor, das er, wie der eben erschienene Abschnitt seiner militärischen Corre- spondenz mittheilt, in Folge des königlichen Handschreibens ein gereicht hat. Es wird darin gesagt, daß politische Momente nur insoweit Berücksichtigung finden können, als sie nichts mili tärisch Unzulässiges oder Unmögliches beanspruchten; die „Mi litärs" aber, welche nach dem Bismarck'schcn Jmmediatbericht die politischen Forderungen des Bundeskanzler unterstützten, werden verschiedener „Uebersehungen" beschuldigt. Es liegt nicht in unserer Absicht, gegen die einzelnen Anführungen des Moltkeschen Promemorias, welche zur Erklärung der Verzöger ung des artilleristischen Angriffs auf Paris dienen sollen und eine Abschätzung der Wirkung des Bombardements zu Gunsten des baldigen Friedensschlusses enthalten, näher einzugehen, aber wir halten es nützlich und lehrreich, hier einige Aeußerungen folgen zn lassen, die kürzlich in Sachen der Beschießung von Paris von bctheiligter Seite gethan worden sind. Diese lassen sich wie folgt zusammensetzen: Wenn gesagt werde, die Heran ziehung des Belagerungsparkes habe große Schwierigkeiten ge habt, man habe in erster Linie doch die Verpflegung der Trup pen feststellen müssen, so sei die Wahrheit die, daß die Schwierigkeiten nicht ausschließlich durch das Bedürf- niß der deutschen Truppenverpflegung erzeugt waren, sondern daß sie dadurch künstlich gesteigert wurden, daß ein großer Theil der Eisenbahnfahrzeuge der Verwendung für die Hcranschaffung und Vervollständigung des artilleristischen Materials dadurch entzogen worden sei, daß sie zum Transporte von Lebensmit teln in Anspruch genommen waren, die für Paris im Momente der Uebergabe bestimmt waren, weil man meinte, daß alsdann eine große Nothlage zu Tage treten werde, deren Linderung aus allgemein menschlichem Interesse, wie es in der „anglika nischen" Auffassung üblich ist, für wichtiger gehalten wurde, als die schnelle Einnahme der Hauptstadt und damit die Beendig ung des Krieges. König Wilhelm wird auch vor Eingang des dringenden Jmmediat - Berichtes das militärisch und politisch Richtige erkannt haben, aber Einflüsse, die von englischen hoch gestellten Damen ausgingen, bei der Königin Augusta Anklang und bei den englischen Damen im Hauptquartier Sympathie fanden, waren eine zeitlang mit Erfolg bemüht, die Beschieß ung zu verzögern, und damit die Erreichung einer schnellen und für Deutschland günstigen Beendigung des Krieges. „Diese Einflüsse wußten sich," wie in einem vor einigen Jahren aus Anlaß der Verdy'schen „Erinnerungen" in den „Hamb. Nachr." erschienenen Artikel wörtlich gesagt wurde, „in dem Sinne Gelt ung zu verschaffen, daß Paris „das Mekka der Civilisation" und die Zufuhr von Lebensmitteln für seine eventuell hungern den Einwohner für den Fall der Capitulation zunächst wich tiger sei, als die Heranbringung von Geschützen zur Erzwing ung dieser Capitulation." Das Zeugniß des Fürsten Bismarck geht dahin, daß cs der Kriegsminister v. Roon gewesen sei, der diesen nach Außen hin wenig bemerklichen Einflüssen schließlich mit Erfolg die Spitze geboten nnd die Heranführung der Belagerungsgeschütze noch rechtzeitig möglich gemacht habe, bevor die Intervention der Neutralen amtlichen Ausdruck gewonnen habe. Dieser ver diente Mann habe sich durch die Kämpfe, die er als Minori tät bei den militärischen Berathungcn — schließlich durch An nahme seiner Ansicht durch den König Wilhelm siegreich — durchfechten mußte, eine schwere Nervenkrankheit zugezogen, so daß der Ausfall seiner Mitarbeit bei den militärischen Fragen sowohl wie in den politischen über die Einrichtung und Gestalt ung des deutschen Militärwesens als sehr nachtheilig empfun den wurde. Wir halten es mr nothwcndig, diese Sachlage im Inte resse der historischen Wahrheit hierdurch wstznstcllen und mit Rücksicht auf die Möglichkeit der Gegenwart an einem geschicht lichen Beispiele nachzuweisen, daß die Interessen, sür welche eng lische Einflüsse auf wichtige Entscheidungen der maßgebenden deutschen Kreise eingesetzt werden, mit denen des deutschen Rei ches nicht immer identisch sind." Tagesgeschichte. Deutsches Reich. Berlin, 2. December. Der Kaiser fuhrsi heute vor dem Reichskanzler-Palais vor und stattete dem Reichskanzler einen Besuch ab. Berlin, 2. December. Die Geschäftsdispositionen im Reichstage sind für die nächste Zeit dahin getroffen worden, daß nach Beendigung der ersten Berathung des Etats am Freitag oder Sonnabend die erste Berathung der Dampfersubventivns- vorlage stattfindct. Am Montag und Dienstag nächster Woche fallen die Plenarsitzungen aus. Am Mittwoch wird der erste Schwerinstag abgehalten. Kiel, 2. December. Die zweite Panzerdivision unter dem Commando des Prinzen Heinrich hat heute eine vierzehntügige Uebungsfahrt nach Schweden-Norwegen angetreten. Hamburg, 2. December. Die Ausständigen haben in zwei von etwa 8000 Personen besuchten Versammlungen einstimmig beschlossen, das Schiedsgericht unter den gestellten Bedingungen anzunehmen und sich dem etwaigen Schiedssprüche zu unter werfen. Zu Vertretern der Arbeiter im Schiedsgericht wurden die socialdemokratischen Rcichstagsabgeordneten von Elm, Le gien und Molkenbuhr gewählt, zum Vertreter der auswärtigen Schouerleute Döring. Die Versammlung der Arbeitgeber, bestehend aus Vertretern der zwölf Berufsverbände und Mit gliedern der gewerblichen und kaufmännischen Unternehmungen, hat dagegen die Einsetzung eines Schiedsgerichts einstimmig abgelehnt. Serbien. Belgrad, 1. December. Verläßliche Nachrichten, die ans Sofia hier eintreffen, melden, daß die Demonstration nach den Wahlen von den Führern der Opposition gegen den Fürsten veranstaltet war. Die Polizei hatte keine besonderen Vorsichts maßregeln getroffen, da die Stimmung in Sofia keine erregte war und nicht einmal die Spannung der Gemüther bei frühe ren Wahlen erreichte. Der Minister-Präsident ist selbst bei seinen Gegnern populär, und wiewohl er offenbar in der Ab sicht, für gewisse Wahlvorgängc nicht die Verantwortung zu tragen, sein Portefeuille als Minister des Innern abgab, hat
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview