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Hohensteiner Tageblatt : 03.04.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-04-03
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-189604030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18960403
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18960403
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohensteiner Tageblatt
- Jahr1896
- Monat1896-04
- Tag1896-04-03
- Monat1896-04
- Jahr1896
- Titel
- Hohensteiner Tageblatt : 03.04.1896
- Autor
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WMeiner Tageblatt Mcn Wochentag abends für den folgenden MH nehmen ou. Expedition dis Vorm. ID LA Lag und kostet durch die Austräger pro MU 888.8.8 M v M W 8 7^ 8 8888. R sowie für Auswärts alle AuSttäger, deStzl Quartal Mk.1.40; durch die Post Mk. 1.50 V M M/ alle Annoncen-Erpcditionen zu Origi»«S frei ins Haus. ' Preisen entgegen. Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Luga«, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rüßdorf, Wüstenbrand, Gruna, Mittelbach, Ursprung, Leukersdorf, Seifersdorf, Erlbach, Kirchberg, Pleiha, Reichenbach, Grumbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Hüttengmnd u. s. w Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein. Nr. 78. Freitag, den 3. April 1896. 46. Jahrgang. Die Entrichtung der Land- und Landeskulturrenten, sowie der Brandkassen-Beiträge betr. Der Ende März d. I. fällige 1. Termin der Land- und Landestultur- renten ist längstens bis zum 5. April d. I. sowie der am 1. April c. fällige I. Termin der Brandkaffenbeitrage «ach 1 Pfg. für jede Einheit spätestens bis zum 18. April d. I. an die hiesige Stadtsteuer-Einnahme (Hintergebäude) abzusühren. Nach Ablauf dieser Fristen muß gegen die Säumigen sofort das ZwangSvollstreck- ungSverf ahren eingeleitct melden. Hohenstein, am 30. März 1896. Der Stadtrat h. vr. Backofen, Bürgermeister. Die Entrichtung der Wassersteuer und des Schulgeldes betr. An die Abentrichtung -nd^"WV»-» ! l«r das I. tim« bis zum 2N. April d. I. wird hiermit mit dem Bemerken erinnert, daß am 21. d. M. das Mahn- und hieran anschließend das Zwangsbeitreibungsverfahren eingeleitet werde» muß. Hohenstein, am 1. April 1898. Der Stadtrat h. vr. Backofen, Bürgermeister. Tugesgeschichte. Deutsches Reich. Berlin, 1. April. Der Kaiser und die Kaiserin eröffnen die Berliner Gewerbe-Ausstellung am 1. Mai Vormittags 11 Uhr. Die Einzelheiten des bereits genehmigten Programms werden demnächst bekannt gegeben werden. Die „Nordd. Allgem. Zeitung" erklärt die Nachricht der „Reichs- und StaatSbeamten-Ztg.", wonach in dieser Session den Parlamenten ein Nachtragsetat zugehcn würde, um die im Jahre 1890 unterbrochene Gehaltsaufbesserung auf alle Beamten kategorien bis hinauf zu de» Ministern auszudehnen, für voll kommen unbegründet. Dam t erledigte sich von selbst die Be hauptung der „Freis. Ztg.", daß die dazu erforderlichen Mittel durch Umwandlung der Reichs- und Staatsanleihen aufgebracht werden sollten. Berlin, 1. April. Im Strafverfahren gegen Frhrn. von Hammerstein läuft die dem Angeklagten gewährte Nachfrist .zur Erkläruug auf die Anklage mit dem heutigen Tage ab. Die Rechtsanwälte Rätze I. und Or. Schwindt haben nun eine ge meinsam abgefaßte Erklärung im Namen des Angeklagten ein gereicht , die ziemlich umfangreich ist, die einzelnen Punkte der Anklage erörtert nnd mit dem Anträge schließt, die Eröffnung des Hauptverfahrens abzulehnen, oder noch eine Reihe von Beweisen zu erheben. Die zweite Strafkammer wird schon in den nächsten Tagen über die Eröffnung des Hanptverfahrens endgiltig zu beschließen haben. Erst dann werden die Ver- thcidigcr ungehindert mit dem Angeklagten berathen können, bis dahin finden auch die Unterredungen des Angeklagten mit seinen Vertheidigern nur in Gegenwart des Untersuchungsrichters, Land richters Brandt, statt. Das Strafverfahren erstreckt sich dem Vernehmen nach nur auf die Urkundenfälschungen, die der An geklagte durch mißbräuchliche Benutzung des Namens des Grafen Finckenstein begangen haben soll, auf den gegen den Verlag der „Kreuzzeitung" auf Grund der erhöhten Papierpreise be gangenen Betrug und auf die widerrechtliche Verwendung einer der „Kreuzzeitung" gehörigen Summe von circa 12 000 Mk. zu privaten Unternehmungen des Angeklagten. Die Schiebungen des Angeklagten beim Ankauf des Hauses Zimmerstraße 92/93 sollen aus dem Strafverfahren ausgeschiedcn sein, da das Comitee der „Kreuzzeitung" ihm gezwungenermaßen nachträglich seine Einwilligung hierzu ertheilt hatte. Ebensowenig dürste die Verwendung des Pensionsfonds der „Kreuzzeitung" zum Ankauf des „Deutschen Tagebl." Gegenstand des Strafver fahrens werden können, da sich das Vergehen der „Unterschlagung" in diesem Falle nicht wird construircn lassen, einer Anklage wegen Untreue aber das gemäß der Auslieferungsoerträge zu beobachtende Verfahren entgegensteht. Schließlich wird auch die so o!t besprochene Unterschlagung des Stöckerfonds aus scheiden müssen, weil dem Vernehmen mehrerer Blätter nach in diesem Falle Verjährung eingetretcn sein soll. Berlin, 1. April. Ein Blick in den „Vorwärts" genügt, um zu erkennen, für wen die Commission für Arbeiterstatistik die Arbeit verrichtet bat mit ihren Vorschlägen wegen Regelung der Arbeitszeit in den Ladengeschäften. DaS Blatt hat kaum Witterung bekommen, daß sich der Verwirklichung der Vor schläge, die die Unzufriedenheitswuth abermals zum Steigen bringen würde, doch Hindernisse in den Weg stellen könnten, und sofort wettert es in einem gepfefferten Artikel gegen die „Ladenbarone" und „Ladensclaven", die bei den Vernehmungen noch mehr „Quertreibereien" gemacht als die „bormrtcn' Bäckermeister bei der BäckerenquLte, weil sie Angst hätten vor der Beschneidung der AusbeutungSsreiheit — und eine Störung ihres profitabel« Handwerks besorgten. Man kann diesem Ar ¬ tikel nur eine möglichst weite Verbreitung unter den kleinen Landbesitzern und Gewerbetreibenden überhaupt wünschen, von denen bisher in den großen Städten ein Theil aus Gedanken losigkeit oder aus Rücksicht auf die Arbciterkundschaft hinter dem socialdemokrotischen Banner hergezogen ist. Die ganze Hohlheit der Deklamationen gegen die „Ladenbarone" und „Ladensclaven" tritt so recht zu Tage, wenn man sich ver gegenwärtigt, daß der Ladenschlußzwang sich auch beziehen soll auf die kleinen Geschäfte, in denen Mann und Frau die Be dienung der Ladenkundschast selbst besorgen, und gegenüber der großen Zahl dieser Zwerggeschälle treten die großen Kaufhäuser ganz zurück, denen, wie bereits ausgeführt ist, es noch am Ersten möglich sein würde, ohne erheblichen Schaden am Abend um 8 Uhr zu schließen. Der Socialdemokratie kann es schon recht sein, wenn in immer weiteren Kreisen Unzufriedenheit mit den bestehenden Verhältnissen verbreitet wird. Aber daß eine Commission, in der die Vertreter der bürgerlichen Parteien die Mehrheit bilden, mit den von der Regierung ernannten Mit gliedern sich zu derartigen Vorschlägen verstiegen hat, das kann nur Erstaunen und Befremden erregen. Die „Post" meldet: Die Berathung des Handels- ministers mit den Mitgliedern des engeren Verbandes des Cen tralausschusses und der vereinigten Jnnungsvcrbände über die Frage der Erhaltung der Jnnnngsverbände im Rahmen der geplanten ZwangLorganisation hat dem Vernehmen nach zu einem befriedigenden Ergebmß geführt. Die Jnnungs- verbände sollen zukünftig fortbestehen bleiben und noch nach träglich in die fertig vorliegende Vorlage betr. die Handwerker organisation eingefügt werden. Die An'gabm der Innungs- Verbünde bleiben wesentlich dieselben wie bisher. Hamburg, 1. April. Die „Hamb. Nachr." sagen in einem Artikel zum Geburtstage des Fürsten Bismarck: ,^Das wissen wir, wenn es überhaupt etwas giebt, das dem alten Kanzler den Lebensabend verschönt, so ist es die Wahrnehmung, daß das durch ihn neu geschaffene deutsche Vaterland nach innen und nach außen trotz mancher Schwankungen sich festigt und ge deiht. Waren die Erfahrungen, die er in den ersten Jahren nach seiner Entlassung hat machen müssen, öfters geeignet, Zweifel in dieser Beziehung in ihm zu erwecken, so mag die letzte Zeit manche davon beseitigt oder abgeschwächt haben. Namenttich wird er aus dem Verhalten der nationalen und staatLerhalten- den Elemente des deutschen Volkes bei der denkwürdigen Feier seines achtzigste» Geburtstages und bei den darauf folgenden Erinncrungstagen zu Ehren der großen Zeit vor 25 Jahren die Zuversicht geschöpft haben, daß er sich auf seine Deutschen noch immer verlassen kann, daß das deutsche Nationalgcsühl, wie wir eS als Ergebniß der Bismarck'schen Polotik besitzen, trotz aller inneren Zwietracht noch ebenso stark in uns lebt wie damals, als im Versailler Königsschlosfe die deutsche Kaiser- proclamation erfolgte und der Traum unserer Vorfahren von Kaiser und Reich eine Erfüllung fand, wie sie Niemand für möglich gehalten hatte . . . Allerdings besteht in unserem inneren politischen Leben der alte Partheihader fort, und cs hat sich nach manchen Jrrthümern für alle Augen herausgestellt, daß die Parteien, die unter dem Fürsten Bismarck als reichsfeind lich gatten, es thatsächlich noch jetzt sind; aber cS knüpft sich hieran kein höheres Maß von Besorgniß, als dies immer der Fall gewesen ist und immer sein wird. Dagegen hat sich in den letzten Jahren manche Wandlung vollzogen, bei der das Bestreben nach Rückkehr zu den bewährten Bismarck'schen Grund sätzen unverkennbar ist. ... Welches Maß vor. Genugthuung der greise Fürst über diese Wandlungen empfindet und welche Beruhig ung er für die Zukunft Deutschlands daraus entnimmt, — wer kann es ergründen? Wer kann wissen, welche Bilder vor ihm aussteigen, wenn sein unerforschlicher Blick sinnend in die Ferne gerichtet ist? Aber eines darf uns zum Tröste gereichen: zu kleinen Fehlern, die nach seiner Ansicht etwa gemacht wurden, könnte er vielleicht schweigen, um eine Regierung, die er zwar nicht für die vollkommenste halten wird, die wir haben könnten, aber mit der man sich doch einzurichten vermag, nicht grhne zwingende Nothwendigkeit in Schwierigkeiten zu verwickeln! aber ebenso sicher ist jauch, daß keine Rücksicht ihn abhalten würde, offen zu warnen und zu kämpfen, wenn er wichtige Interessen des Vaterlandes gefährdet glaubte." Friedrichsruh, 1. April. Heute Vormittag spielten im Schloßpark zu Ehren des Geburtstages des Fürsten Bis marck die Capellen des 76. und 31. Infanterie-Regiments sowie des Ratzcburger Jägerbattaillons. Graf Wilhelm Bismarck blieb wegen Unpäßlichkeit der Geburtstagsfeier fern. Hier sind angekommen u. A. der Vertreter des Hamburger Senats, der ein Glückwunschschreiben überbringt, mehrere Hamburger Freunde des Fürsten, Professor Lenbach, der Präsident der Eisenbahn- direction Altona, Jungnickel, Graf Henkel-Donnersmark. Unter den Glückwunschtelegrammen nebst herrlichen Blumenspenden, die in großer Menge eintreffen, befindet sich auch eines vom vom Prinzen Heinrich von Preußen. Fürst Bismarck hatte sich bis zum Mittag der an der Schloßpforte versammelten Menge nicht gezeigt. Oesterreich-Ungarn. Wien, 1. April. In Wien droht ein Streik der städtischen Feuerwehr. Sie ist mit einigen Bestimmungen der Dienstin struction unzufrieden und verlangt eine Aenderung derselben und Erleichterung des Dienstes, die aber bisher noch nicht zu- gcstand-n ist. Deshalb stellte heute Morgen ein Theil der Mannschaft der Feuerwehr in der inneren Stadt den Dienst ein, verließ das Wachzimmer und durchzieht nun in Uniform die Straßen und versammelt sich in Gasthäusern. Der Re- gierungscommissar des Bezirks-Hauptmann Friebeis begab sich sofort in die Centrale und kündigte allen Feuerwehrmännern, die eigenmächtig den Dienst verlassen, sofortige Entlassung an. Um jeder Gefahr vorzubeugen, werden Soldaten vom Pionier corps für den Feuerwehrdicnst herangezogen. Es wäre sehr gefährlich, wenn der Feuerwehrstreik sich auch auf andere Bezirke der Stadt, wo die früheren freiwill g: i F »erwehren aufgelöst wurden, ausbreiten würde. Wien, 1. April. Der Streik der städtischen Feuerwehr nimmt einen bedrohlichen Charakter an. Im neunten Bezirk streikt die gesummte Mannschaft der Feuerwehr-Filiale und stellte den Dienst ein. Das freiwillige Feucrwehrcorps des Bezirkes trat an ihre Stelle. Im Vororte Hernals besetzte die Polizei die Wachstube der streikenden Feuerwehr, worauf die Löschmünner vom Bürgermeister energisch die Entfernung der Polizei verlangten. Bei der Centrale der inneren Stadt streiken hundert Feuerwehrmänner mit Ausnahme der Chargen und der Hilfsarbeiter. Glücklicherweise kam heute Vormittag kein Brand vor. Wien, 1. April. Alle Depots und Stationen der städti- chen Feuerwehr in der inneren Stadt und den übrigen 18 Bezirken sind von der Polizei mit SichcrheitSwachcn besetzt, um einen allgemeinen Streik zu verhindern. In den früheren Vororten treten die ehemaligen freiwilligen Feuer wehren in Dienst. In der Centrale der inneren Stadt kam eS zu offener Renitenz seitens der Feuerwehrleute. Bezirkshaupt- mann Friebeis erklärte acht Feuerwehrleuten, die sich zuerst vom Dienst entfernt und im RathhauS eine Aenderung der Dienst-Instruction verlangt hatten, daß sie entlassen seien, hierauf erklärten alle übrigen Feuerwehrmänner im Dienst,
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