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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 11.04.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-04-11
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-187404115
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18740411
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18740411
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1874
- Monat1874-04
- Tag1874-04-11
- Monat1874-04
- Jahr1874
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Großenhainer Redaction, Druck und Verlag von Herrmann Starke in Großenhain. L8S4 M 4L Sonnabend, den ll. April Monnemmt: Vierteljährlich lO Ngr. Insertionskelräge von auswärts sind in Post markenbeizufügen oder werden durch Postvorschuß erhoben. Juseraienannahme: Bis Tags vorher spätestens früh 9 Uhr. Amtsvlatt des Königlichen Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Unterhaltung--MAnzetzeblatl Bekanntmachung. Nachdem die städtische Abschätzung beendet worden, bringen wir Solches mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntniß, daß das Cataster vom 2. bis mit 18. April zur Ein sichtnahme an Stadtcassenstelle ausliegt, sowie daß Reclamationen gegen die erfolgte Einschätzung bei deren Verlust bis zum 18. April ebenfalls an Rathsstelle schriftlich an zubringen sind. Großenhain, den 1. April 1874. Der Rath. Ludwig-Wolf, Brgrmstr. Bekanntmachung. Die am 1. April 1874 fälligen Brandversicheruttgsbeitrage sind nach zwei Pfennigen von jeder Beitragseinheit längstens bis zum 17. April 1874 an die Stadthauptcasse zu bezahlen. Großenhain, am 30. März 1874. Der Stadtrath. Ludwig-Wolf. Bekanntmachung. Die Auszahlung der Servisgelder auf die Monate Januar, Februar und März 1874 soll nächste Mittwoch, den 15. April d. I., Vormittags von 8 bis 12 Uhr erfolgen. Die betr. Quartierwirthe wollen sich daher zur Empfangnahme dieser Gelder zu obeugedachter Zeit an Stadthauptkassen-Expeditionsstelle einfinden. Großenhain, am 10. April 1874. Die Serviökaffen - Verwaltung. Grün, Cassirer. Schwarze, Eontroleur. Dienstag, den 14. April a. e., Mittags 12 Uhr soll ein ausrangirtes Dienst pferd des 1. Reiter-Regiments vor dem „rothen Hause" allhier öffentlich versteigert werden. Großenhain, am 10. April 1874. Kommando des 1. Reiter-Regiments. Bekanntmachung. Im Gasthofe zu Weißig a. R. sollen den 16. und 17. April 1874, von Vormittags 9 Uhr an, Brockwitzer Eichen, Alter Garten, Wüstesdorf, Gräbengehege, Ver- machung, Hirschlachenwiese, Beginn der werden. einzeln und partienweise gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Auction bekannt zu machenden Bedingungen an die Meistbietenden versteigert Brockwitzer Eichen, Gräben gehege und Alter Garten, folgende im Raschnßer Forstreviere aufbereitete Hölzer, als: den 16. April a e - - Zacken - kieferne Neste, kieferne Langhaufen, birkene - erlene - Faulbaum - Langhaufen und Raumcubikmeter Waldstreu, 4 248 543 3 4 3 450 Wer die zu versteigernden Hölzer vorher besehen will, hat sich an den mitunterzeichneten Revierverwalter zu Weißig a. R. zu wenden, oder auch ohne Weiteres in die genannten Waldorte zu begeben. Königl. Forstrentamt Moritzburg und Königl. Revierverwaltung Weißig a. R. am 28. März 1874. Gras. von Hopffgarten. 73 Stü< L birkene Stämme, bis 15 Centim. Mittenstärke, 3 - 141 - 339 - - - von kieferne - 16 - 22 - 15 16 - 36 A - 3 - birkene Klötzer - 7 - ob. Stärke 1 und 3 Lis 5 9 - s SS 8 - 15 - - - j Meter Länge 4 - - - - 10 u. 11 - Mittenstärke und 6 Meter Länge, 208 - kieferne - - 758 - birkene Stangen - 5 Raumcubikmeter kieferne 267 8 - birkene 16 bis 38 Centrm. ob. Stärke und 3,4 und 4,6 Meter Länge, 6-15 Centim. unterer Stärke, den 17. April u e Scheite, Rollen, ! Die spanischen Kämpfe. Der letzte Act jener grausamen Tragödie, welche in Spanien mit der Thronentsagung des Königs Amadeus begann, spielt sich gegenwärtig vor Bilbao ab. Die Wünsche und Hoffnungen, mit denen die Völker Europas diese Kämpfe begleiten, sind sehr verschieden. Gebildete und freisinnige Nationen können nur den Sieg der gegenwärtigen Regierung wünschen. Ob dieser daun zur Republik ober zur Monarchie führt, ist an sich gleichgültig, wenn er nur dem unglückliche» Lande Ruhe und Ordnung wiedergiebt. Die Clericalen aller Länder von der Tiber bis zur Donau wünschen den Sieg der Carlisten; sie beten, arbeiten, agitiren für denselben und knüpfen für ihre eigene Sache die selt samsten Hoffnungen an ein Köuigthum Don Carlos. Sollen ja aus dem Vatican schon ganze Kisten mit Krone, Scepter, Kreuzen und anderen nothwendigen Utensilien zum vor kommendem Gebrauche in das carlistische Hauptquartier gesendet worden sein. Und warum auch nicht? Es sind nicht die ersten Banditen, welche sich des unfehlbaren Segens ihrer Raubzüge zu erfreuen haben. Nichts anderes als ein Raubzug ist der gegenwärtig in Spanien von den Carlisten geführte Krieg. Das beweisen die Nachrichten deutlich, die von dort über das Treiben des Prätendenten kommen und die um so eher Glauben verdienen, als sie in ver Zusammensetzung seiner Truppen ihre genügende Er klärung finden. Knüpft doch nicht das geringste höhere Interesse, sondern ausschließlich der Tagsold die Miethlings und Söldner an die Waffen des Don Carlos. Seit dem 25. vorigen Monats concentrirt sich der Hauptpunkt und wahrscheinlich auch die Entscheidung des ganzen Krieges um Bilbao. Schon seit Monaten richteten die Carlisten in den spanischen Nordwestprovinzen alle ihre Anstrengungen auf die Eroberung dieser Veste, deren Be sitz ihnen einen festen Stützpunkt für weitere Operationen bieten und sie zunächst zu unbestrittenen Herren der sämmt- lichen baskischen Provinzen machen würde. Die Republikaner erkannten die große Bedeutung Bil baos, um welches schon in den früheren großen Carlisten kriegen der eigentliche Entscheidungskampf sich drehte, voll kommen und boten daher alles auf, der bedrohten Festung zu Hilfe zu kommen. General Moriones' Versuch, die Stadt zu entsetzen, scheiterte aber. Die Carlisten wiesen jeden Angriff auf ihre festen Stellungen zurück und Moriones erlitt sehr empfindliche Niederlagen, die seine Abberufung zur Folge hatten. Akan erwartete jetzt den baldigen Fall der Stadt, aber Bilbao bewahrte den alten Heldenmuth der Spanier in der Städtevertheidigung. Es scheint den Spottvers bewahrheiten zu wollen, den es vor seiner jetzigen Belagerung in den Tagen des ersten Carlistenkrieges auf die Stadtthore schrieb: „Wenn es der Katze gelingen wird, die Wurst sich an der Zimmerdecke zu erschnappen, dann wird es Don Carlos gelingen, Bilbao zu nehmen." Dieser Muth und diese Zuversicht machten es Serrano möglich, die Vorbereitungen zu immer neuen Entsatzversuchen zu treffen. Er selbst rückte von Santander, also von Westen aus, gegen die von den Carlisten besetzten Höhen von Somorrostro vor, während General Loma sich von Osten aus in Bewegung setzte, um die Carlisten im Rücken Zu fassen. Dieser letzte Versuch mißlang, weßhalb, ist noch unaufgeklärt; Lorna beförderte per Schiff seine Truppen in tLerrano's Lager und ging jetzt mit diesem vereinigt gegen die Stellungen der Cartisten vor. Der Anfang ließ sich günstig genug an. Am 25. März wurde die erste Linie der Carlisten, allerdings unter großen Verlusten, genommen; aber an der zweiten Linie scheiterten alle Anstrengungen. Es gelang Serrano bisher nicht, den Hauptpunkt dieser Stellung, die Höhe von San Pedro de Abanto, zu er stürmen. Er mußte sich vielmehr auf die erste Linie zurück ziehen, den Kampf vorläufig abbrechen und nach Madrid den Befehl ergehen lassen, ihm 15,000 Mann zur Ver stärkung zu schicken. Telegramme aus carlistischem Lager, wonach eine feindliche Heeresabtheilung bereits auf dem Marsche nach Madrid sei, lassen wir füglich hier unbe rücksichtigt, da bisher alle Nachrichten aus jener Quelle sich als unwahr erwiesen haben. Ueberdies liegt, wie oben schon erwähnt, die Entscheidung vor Bilbao. Siegt Serrano, dann ist es aus mit Don Carlos; gelingt es ihm dagegen nicht, den eisernen Gürtel zu durchbrechen, der um Bilbao lagert, dann muß die Stadt endlich sich ergeben. Die Folge hiervon wäre der Triumph der carlistischen Sache. Haben aber die Banden des Prätendenten erst Serrano niedergeworfen, dann steht ihnen der Weg nach Madrid offen. Denn wo ist noch eine Armee in Spanien, die das Vorrücken Don Carlos gegen Madrid hindern könnte? Die Republikaner und Radicalen haben ja Alles gethan, um das Land wehrlos zu machen, so daß die Republik jetzt mit einem Abenteurer um ihre Existenz kämpfen muß. Gewiß ein trauriges, aber ein selbstverschuldetes Geschick. TagesnachrichLen. Sachsen. Ihre Majestät die Deutsche Kaiserin ist am 9. April 'Nachmittags 3 Uhr 20 Minuten, zunächst von Weimar kommend, in Dresden eingetroffen, im Leip ziger Bahnhofe von Ihren Majestäten dem König und der Königin, Ihrer Majestät der Königin Marie, sowie Ihren königl. Hoheiten dem Prinzen und der Prinzessin Frau Georg empfangen und nach herzlicher Begrüßung nach dem könig lichen Schlosse geleitet worden, wo V^5 Uhr Familientafel stattfand. Abends ^7 Uhr gedachte Ihre Majestät die Kaiserin wieder nach Berlin abzureisen. Da die Um- und Neubauten auf der Festung Königstein nunmehr beendet sind, wurden dieser Tage 68 Militär sträflinge der Dresdner Strafanstalt unter Escorte eines Offiziers mit 18 Mann nach der Festung transportirt. Der Dresdner Gewerbeverein hat beschlossen, im Jahre 1875 eine mit dem 1. Juli beginnende Gewerbeausstellung speciell sächsischer Producenten, verbunden mit einer Ver- loosung anzukaufender Ausstellungsgegenstände, zu veran stalten. Die großen Localitäten des Gewerbehauses, sowie des königl. Orangeriehauses werden die hierzu erforderlichen Räumlichkeiten bieten. Der „Freiberger Anz." schreibt: In unserer Stadt scheint wieder vielfach vollständig werthloses Geld veraus gabt worden zu sein. Uns wurden in diesen Tagen einige bleierne Zehngroschenstücke überbracht, deren Prägung ganz gut ausgeführt ist; nur am Klange sind sie erkennbar. Am ersten Osterfeiertage früh feuerte in Schönau bei Falkenstein ein von dort gebürtiger, beurlaubter Soldat ein Gewehr ab, wobei dasselbe sprang und ihm nicht nur den Daumen der linken Hand, der weit fortgeschleudert wurde, sondern auch die Hand selbst im Gelenk bis auf einen Theil vollständig wegriß. Außerdem hat er einige Zähne dabei eingebüßt, sowie andere leichtere Verwundungen er litten. Der Unglückliche wurde in das städtische Kranken haus nach Treuen gebracht und daselbst der Vorderarm in der Nähe des Ellbogens amputirt. Bayern. Der berühmteste Maler der Gegenwart, Wilhelm v. Kaulbach, Director der Malerakademie zu München, welcher in der Nacht von Montag zu Dienstag an der Cholera erkrankte, ist am 7. April Abends im 69. Lebensjahre gestorben. Deutsches Reich. Die Berathungen über den Gesetz entwurf, betreffend die Verfassung der deutschen Gerichte, sollen am 20. April in Berlin ihren Anfang nehmen. Ein von preußischer Seite gemachter Vorschlag, anstatt des einen Reichsgerichts für Civil- und Criminalrecht besondere Reichs gerichte für die beiden Rechtsgebiete einzusetzen, hat, wie es der „V.-Z." scheint, in der Wahrnehmung seinen Ursprung, daß es ebenso schwer sein würde, das Neichsoberhandels- gericht, welches ja in das Reichsgericht aufgehen würde, von Leipzig nach Berlin zu verlegen, als das zu einem Reichsgericht mit unbeschränkter Competenz erweiterte Reichs- oberhaudelsgericht in Leipzig zu errichten. Man vermuthet demnach, daß es die Absicht sei, das Reichsgericht für den Strafproceß in Berlin zu errichten, während das Civil-
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