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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 01.10.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-10-01
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-187410018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18741001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18741001
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1874
- Monat1874-10
- Tag1874-10-01
- Monat1874-10
- Jahr1874
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Großenhainer Erscheinen: Dienstag, Donnerstag und Sonnabend mit Ausschluß der Feiertage. Monnement: Vierteljährlich 10 Ngr. Unter!) altungs- und AMgMatt. Amtsblatt des Königlichen Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Inseratenannahme: Bis Tags vorher spätestens früh 9 M. Insertionskelräge von auswärts sind in Post' marken beizufügen oder werden durch Postvorschuß erhoben. Redaction, Druck und Verlag von Herrmann Starke in Großenhain. Donnerstag, den 1. Dctober L8V4 Da der in Nr. 156 der Leipziger Zeitung öffentlich vorgeladene angebliche Oekonomie- Verwalter Heinrich Hohnstein aus Diehsa, welcher unter diesem Namen zuletzt bis zu Ostern dieses Jahres auf dem in hiesigem Bezirke gelegenen Ritterguts Coselitz con- ditionirt hat, der an ihn erlassenen Borladung keine Folge geleistet hat, so ergeht an alle Behörden das Ersuchen, genannten Hohnstein im Betretungssalle zu verhaften und mittelst Schubs anher zu befördern. Hierbei ist nur noch zu gedenken, daß der Name Hohnstein nach eingestellten Erör terungen aller Wahrscheinlichkeit nach nur eiu fingirter und das Signalement des Gesuchten folgendes ist: Große starke Statur, dunkelblondes Haupthaar und blonder Schnurrbart, gesunde Gesichtsfarbe, etwa 30 Jahr alt, an der rechten Wade eine Narbe von einer Schußwunde herrührend. Großenhain, am 25. September 1874. Das Königliche Gerichtsamt. Pechmann. v. L. Der aus Sachsendorf bei Cottbus gebürtige, bis zum 28. August dieses Jahres all- hier in Arbeit gestandene Spinner Gottlob Pusch ert hat sich auf eine wider ihn vorliegende Anzeige zu verantworten und wird, da sein dermaliger Aufenthaltsort unbekannt ist, hiermit geladen, den 14. Oetober d. I. allhier zu seiner Vernehmung sich zu gestellen, die Behörden aber werden ersucht, pp. Puscherten im Betretungsfalle auf diese Vorladung aufmerksam zu mache« und anher zu weisen. Großenhain, am 25. September 1874. Das Königliche Gerichtsamt. Pechmann. Bcktz. Äuetion. Sonnabend, den 3. October d. I., Mittags 12 Uhr sollen im Hofraume des amtshauptmannschaftlichen Gebäudes zu Großen hain verschiedene alte Baugegenstände, als Thüren, Läden, Fenster, Kochröhren u. s. w. gegen sofortige Bezahlung an den Meistbietenden versteigert werden. Königl. Bauverwalterei zu Meißen, am 29. September 1874. Thiimmler. Freitag, den 2. October 1874, Nachmittags 5 Uhr öffentliche Sitzung der Stadtverordneten im Nathssitzmlgszimmer. Tagesordnung: Beschluß des Stadtraths, in Großenhain eine Realschule zweiter Ordnung'zu errichten, sowie Miltheilung des StadtralhS, das Localstatut betr. Armett-eputatiollssLtzllltg Donnerstag, den 1. Dctober 1874, Nachmittags 4 Uhr. t Bekanntmachung. Jedenfalls am Abend des 14. oder in der Nacht vom 14. zum 15. dieses Monats ! ist aus einem verschlossen gewesenen Raume (Bodenkammer) in hiesiger Stadt nach Er brechung desselben durch Demolirung des Schlosses eine Quantität Hecksel, sowie auch 10 Schütten Stroh entwendet worden. Da die bis jetzt bezüglich der Thäterschaft dieses Diebstahls angestellten Erörterungen Erfolg nicht gehabt haben, so bringen wir dies mit dem Ersuchen zur öffentlichen Kennt- niß, etwaige Wahrnehmungen, die zu Ermittelung des Diebes resp. Wiedererlangung des Gestohlenen führen könnten, uns schleunigst anzeigen zu wollen. Großenhain, am 25. September 1874. Die Stadtpolizeibehörde. Ludwig - Wolf. Wtzschl. Bekanntmachung. Im Gasthofe zum „blauen Hirsch" in Radeburg sollen den 3. und U. Oktober 1874 von Vormittags 9 Uhr an, folgende im Würschnitzer Forstreviere aufbereitete Hölzer, als: den 3. October n. c. 410 Stück weiche Stämme, von 12 — 28 Ceutim. Mitteustärke, 1817 Stück weiche Klötzer, von 12 — 34 Centim. oberer Stärke 4,6 Meter Länge, 4 Raumcubikmeter buchene Scheite, 470 „ weiche „ 1 „ birkene Rollen, ) 770 „ weiche „ ! den 6. October n. e. 673 Raumcubikmeter weiche Stöcke, / 0,8 Wellenhundert buchenes Reißig, ! 134,s „ weiches „ s 25 weiche Langhaufen, 619 Raumcubikmeter weiche Neste, 1 meist in und > Abtheilung 29 Z (Wolfsberg), in allen Theilen des Reviers, hauptsächlich aber in den Abtheilungen: 5, 8, 9, 14, 17, 18, 27, 29 und 33 aufbereitet, einzeln und partienweise gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auction bekannt zu machenden Bedingungen an die Meistbietenden versteigert werden. Wer die zu versteigernden Hölzer vorher besehen will, hat sich an den mitunterzeichneten Revierverwalter zu Würschnitz zu wenden, oder auch ohne Weiteres in die genannten Waldorte zu begeben. Königl. Forstrcntamt Moritzburg und Königl. Revierverwaltung Würschnitz, am 7. September 1874. Gras. Werner. Tagesnachrichten. Großenhain. Am Dienstag Nachmittag hielt der hier bestehende Vorschuß- und Creditverein in dem Saale des Gasthofs zur goldenen Krone seine ordentliche General Versammlung des vierzehnten Verwaltungsjahres ab. Nach dem in dieser Versammlung zum Vortrag und auch in Druckexemplaren zur Vertheilung gekommenen Geschäfts berichte bilanciren Activa und Passiva mit 276,176 Thlr. 7 Ngr. 3 Pf. Unter den Activen sind hauptsächlich außen stehende Forderungen in Höhe von 153,047 Thlr. 9 Ngr. 1 Pf. und Werthpapiere, Effecten, Prioritäten und Hypo theken in Höhe von 108,312 Thlr. 5 Ngr. 5 Pf. zu be merken, wogegen unter den Passiven die Mitgliederbeiträge mit 28,805 Thlr. 26 Ngr. 3 Pf., die verzinslichen Ein lagen von Mitgliedern mit 159,788 Thlr. 9 Ngr. 8 Pf. und die Darlehne von Nichtmitgliedern mit 74,391 Thlr. 7 Ngr. erscheinen. Der Netto-Gewinn hat im verflossenen Jahre 3358 Thlr. 18 Ngr. betragen. Verluste hat der Verein von zwei Seiten in einer Gesammthöhe von 86 Thlr. 15 Ngr. 8 Pf. gehabt und ist dieser im Ver- hältniß zum Gesammtumsatz gewiß mäßige Verlust aus laufenden Einnahmen gedeckt worden. Durch Zuwachs ist der Reservefond von 2240 Thlr. 16 Ngr. 7 Pf. auf 2544 Thlr. 26 Ngr. 5 Pf. gestiegen, und überdies; wird noch für etwaige Eventualitäten beim Effectenconto einDiSpositionS- fond von 1000 Thlr. gehalten. Die Generalversammlung hatte einen sehr ruhigen Verlauf. Nach Vorschlag des Directoriums und Ausschusses wurde beschlossen, den dividendeberechtigtcn Mitgliederbeiträgen eine Dividende von 12 Procent zu ge währen und, nachdem die Prüfungscommission über die vollzogene Prüfung der Jahresrechnung Bericht erstattet hatte, wurde die Justification dieser Rechnung ausgesprochen. Bei der Ergänzungswahl des Ausschusses wurden die aus scheidenden Herren mit großer Stimmenmajorität wieder gewählt. Sachsen. Ihre Majestäten der König und die Königin haben sich am 28. Septbr. von Pillnitz nach dem Jagd schlösse Rehefeld begeben. Infolge der mit dem 1. Januar k. I. eiutretenden Reichöwährung treten auch bei der königl. sachs. LandeS- Lotterie mehrfache Aenderungen ein. Nach dem dieöfallsigen Plane bleibt die Anzahl der Loose von 100,000 unverändert, ebenso das bisherige Verhältniß der Gewinne und Nieten, nämlich je die Hälfte. Hinsichtlich des Preises tritt eine Erhöhung ein; das ganze Loos kostet in bevorstehender 87. Landeslotterie durch alle 5 Klassen 156 Mart und sind auch dem entsprechend die Gewinne erhöht worden. In der ersten Klasse, deren Ziehung aber wegen der neuen Rech nungsweise erst den 4./5. Januar k. I. geschieht, beträgt der erste Gewinn 30,000, der zweite 15,000 Mark, in der zweiten Klasse 40,000, resp. 20,000 Mack, in der dritten Klasse 50,000, resp. 25,000, in der vierten Klasse 60,000, resp. 30,000 Mark. Die bedeutendste Veränderung hat die fünfte Klasse aufzuweisen; die Zahl der Gewinne beträgt 36,000 mit einem Betrage von 11,853,800 Mark, welche sich folgendergestalt vertheilen: 1. Gewinn (das große Loos) 500,000 Mark, 2. Gewinn 300,000 Mark, 3. Gewinn 200,000 Mark, 4. Gewinn 150,000, 5. Gewinn 100,000, 6. Gewinn 50,000 Mark rc. Die Gesammtbilanz beziffert sich in Einnahme und Ausgabe für die ganze Lotterie auf 14,508,000 Mark. (Dr. I.) Vor dem Bezirksgericht zu Bautzen fand am 18. und 19. Septbr. die Hauptverhandlung gegen den 26jährigeu Müllergesellen Birus ans Königsbrück wegen Mordes an dem Besitzer der Buchholzmühle bei Elstra, Joh. Ritter, und gegen die 43 Jahre alle Witwe des Letzteren wegen Anstiftung zum Morde, event. Begünstigung dieses Ver brechens statt. Von den Geschwornen wurde Birus des Morres, die Witwe Ritter der Begünstigung dazu, be gangen um eigenen Vortheils willen, für schuldig erklärt und Ersterer zum Tode, Letztere zu vierjähriger Gefängniß- strafe und zehnjährigem Ehrenrechtsverlust vernrtheilt. In Dresden hat sich am 26. Septbr. ein Verein für Leichenverbrennung gebildet, welcher als Beginn seiner Thätigkeit beschloß, die Genehmigung zur fakultativen Ver brennung von Leichen für den Umfang des Königreichs Sachsen von der Negierung nachzusucheu. Am 28. Septbr. ist die Erprobung der großen Etbbrücke bei Mittelgrund, durch welche die österreichische Nordwestbahn ihre Verbindung mit der sächsischen StaatSbahn herstcllt, mit bestem Erfolge vorgenommen worden. Die Eröffnung der Eisenbahnstrecke Aussig-Telschen-Mittelgrund wird nun mehr am 4. Oktober erfolgen. (Dr. I.) Wie das „Meißner Tgbl." mittheilt, sind dieser Tage an einem Weingeleits am Elbdamme über 800 Trauben an einem Stocke gezählt worden; im vorigen Herbst hatte man schon bis 300 daran gefunden. Preußen. In Berlin sind Nachrichten aus Varzin eingetrosfen, welche in erfreulicher Weise über das Wohl befinden des Reichskanzlers berichten. Die Einwirkungen des Rheumatismus treten nnr noch selten bei dem Fürsten zum Vorschein und sind dann auch nur von kurzer Dauer, so daß der Reichskanzler sich jetzt wieder täglich mehrere Stunden amtlichen Geschäften hingeben kann. Zur Reichs tagseröffnung wird übrigens der Reichskanzler mit Bestimmt heit in Berlin erwartet. Sollte die Witterung später es gestatten, so dürfte es möglich werden, daß der Fürst nach der Eröffnung noch auf kurze Zeit nach Varzin zurückkehrt. Der achte deutsche Protestantentag ist am 28. Septbr. unter zahlreicher Betheiligung in Wiesbaden eröffnet worden. In Frankfurt a. M. wurden am 28. Septbr. Morgens bei etwa 40 Mitgliedern der socialdcmokratischen Partei des allgemeinen deutschen Arbeitervereins umfassende polizeiliche Haussuchungen vorgenommen, die sich auch auf die Vereins- und Versammlungslokale erstreckten. Es wurden verschiedene Papiere, Druckschriften und Broschüren confiscirt. Die Schwurgerichtsverhandlung gegen die als Rädels führer bei den O.uednauer Unruhen Betheiligten ist in Königs berg am 26. Septbr. Abends 11 Uhr zu Ende geführt worden. Die Geschwornen haben nach sechsstündiger Berathung über 37 Angeklagte das Schuldig, über einen Angeklagten das Nichtschuldig ausgesprochen. Der Gerichtshof erkannte nach zweistündiger Berathung gegen 20 Angeklagte auf Zuchthaus strafen in der Dauer von 2 bis 5 Jahren, auf Verlust der Ehrenrechte von gleicher Dauer und Stellung unter Polizei aufsicht; über 16 Andere wurden Gefängnißstrafen von vier Monaten bis zu drei Jahren verhängt. In Bayern wird die neue Münzrechnnng wahrschein lich mit dem 1. Januar 1876 eingeführt werden. Sachsen-Weimar. Die erste LandeSshnode des Großherzogthums ist am 27. Septbr. in der Stadtkirche zu Weimar nach vorauSgegangenem Gottesdienste eröffnet worden. Die Eröffnungsschrift führt als Gegenstände der Berathung unter Anderem die Reform des Confirmanden- Unterrichts, die Aufbesserung der Pfarrbesoldungen und die Ablösung der grundherrlichen Berechtigungen auf. Oesterreich. Die „Presse" erfährt, daß eine zweite Nordpolexpedition gesichert sei. Payer würde an die Ostküste von Grönland gehen, um soweit thunlich nordwärts vor zudringen. Graf Wilczek, der sich an die Spitze der an deren Expedition stellt, würde, an die Resultate der jüngsten Nordpolfahrt anknüpfend, festes Land im Polarmeere auf suchen. Iw. Kepes ist für diese Expedition wieder gewonnen; an derselben würden auch viele Gelehrte theilnehmen. In Pest wurde am 28. Septbr. die Generalversammlung von Delegirten deutscher Eisenbahnverwaltungen eröffnet.
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