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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 04.06.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-06-04
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190506048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19050604
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19050604
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1905
- Monat1905-06
- Tag1905-06-04
- Monat1905-06
- Jahr1905
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 04.06.1905
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st Anzeiger Sonntag, den 4. Juni 1905 Nr. 128 55. Jahrgang, Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts Hohenstein-Ernstthal e schwaders. Die Katastrophe erscheint unerklärli ch, Humanität geleitet, versuchen würde, Frieden zeigte sich dann auch, daß Admiral R o s ch d j e st- überbringen könne. Louvreeinfahrt vor der Ankunft des Wagens sich durch Zeichensprache mit einem Mann in der Menge zu verständigen suchte, entspricht dem Signalement Washington, 3. Juni. Der russische Bot- Monas, dessen Versteck die Polizei aufzuspüren hofft, schafter Graf Cassini hatte gestern nachmittag Der schon am 26 Mai verhaftete Anarchist Vollina, eine Unterredung mit dem Präsidenten Roose der nach dem Attentat im Lyceumtheater in Barcelona velt, welche überaus herzlich war. Roose-zu zwei Jahren Kerker verurteilt worden war, spricht velt gab der Hoffnung Ausdruck, daß Rußland fast unausgesetzt. Aus seinen Angaben gelangte der Russen in der Korea st raße noch ver nichtender erscheinen zu lassen als bisher, so geschähe es durch die gestern eingegangenen Meldungen. Ein in der Kriegsgeschichte wohl noch nicht dagewesenes Bild entrollt sich; hier der japanische Admiral, der mit etwa denselben Worten, wie sie Nelson bei Beginn der Schlacht von Trafalgar signalisierte, eine Flotte in den Kampf führt und diesen mit unbeugsamer Energie und Ausdauer, von allen den Seinen hin gebungsvoll unterstützt, zum siegreichen Ende bringt — dort Gegner, die von vornherein in Verwirrung geraten und teilweise in schmählicher Weise kapitu lieren ; hier einige Hundert verlorene Mannschaften dort viele Tausende! Den gewaltigen Eindruck der Katastrophe, wie er sich in der Nähe des Kampf platzes nach den Erzählungen von Mitkämpfern zeigt, schildert folgendes Telegramm: Shanghai, 2. Juni. Alle hierher gelangten Iwenn man nicht annimmt, daß eine allgemeinezu schließen. Der Präsident habe seine Meuterei an Bord der russischen Schiffe aus- Dienste in jeder Art, wie sie Rußland annehmbar gebrochen sei, oder ein p a n i s ch e r S ch r e ck e n sein würden, zur Verfügung gestellt, ebenso als die Seeleute ergriffen habe, oder irgend ein anderer V ermittler wie auch als Unterhändler mysteriöser und trauriger Grund vorliege. Wenn zwischen den Kriegführenden. In allgemeinen Um einige Kommandanten mutig ihre Schiffe führten, so rissen habe Präsident Roosevelt dem Botschafter hätten sich zu viele andere freiwilli g Cassini auch von den Bedingungen Kenntnis ge- ergeben. Die moralische Niederlage sei noch geben, welche Japan stellen würde, er habe aber fühlbarer als die materielle. Die Urteile werden gleichzeitig auch erklärt, er halte es zur Zeit für Präsident ließ durchblicken, daß es für Rußland schwierig sein werde, die Oberhand zu gewinnen. Der Präsident konnte dem Botschafter keine Angabe über die voraussichtlichen Bedingungen Japan« machen. Graf Cassini, der keine Instruktionen seiner Regierung hatte, erwiderte, er für seine Person glaube, daß die gegenwärtige Absicht Rußlands sei, den Krieg fortzusetzen, weil gegenwärtig die Zeit zur Beratung des Friedens nicht günstig sei und dann, weil Rußland nichts verlieren würde, wenn eS warte. Rußland habe keinen Teil seine- Gebietes verloren und alles zusammengenommen, versetze nichts Rußland in dieNot- wendigkeit, um Frieden zu bitten. Cassini wird die Bemerkungen Roosevelts seiner Regierung in Petersburg mitteilen und Kaiser Nikolaus wissen lasten, daß der Präsident geneigt ist, Rußland jeden Bei st and bei den Friedensverhandlungen zu „Borodino" und leitete den Kampf. Die Schlacht schiffe „Schikischima" und „Fudschi" eröffneten darauf gemeinsam das Feuer. Ein Geschoß schlug in die Geschützbank der „Borodino" ein; von der Mannschaft! lagen Dutzende tot oder verwundet umher. Durch zwei andere Geschosse wurden die beiden 12-zölligen Geschütze außer Gefecht gesetzt und 18 Mann getötet. In der nächsten Stunde glich die „Borodino" einer wahren Schlachtbank. Es konnten. Der „Orel" kämpfte mit verzweifelter Tapferkeit einen ganzen Tag. ehe er sich ergab Das Schiff soll nach Yokosuka gebracht werden, wo es der Mikado inspizieren wird. Der „Orel" sowie der „Nikolai I." sollen unverzüglich in den Dienst gestellt werden. Die japanischen Mannschaften sind bereits ausgewechselt. robino": Die Geschosse vom japanischen Linien- Rom, 2. Juni. Aus Tokio wird hierher schafter sein herzliches Verlangen schiff „Schikischima" begannen die „Borodino" gleich gemeldet: Die auswärtigen Militärattaches und kundgegeben, Rußland als Freund einen Dienst zu nach Beginn des Kampfes zu treffen. Ein Schuß Sachverständigen fällen bittere U r t e i l e über erweisen, sobald es den Wünschen der gesamten von der „Borodino" traf die „Schikischima". Ad- die völligeZerstörungdes Baltischen Ge- zivilisierten Welt entspreche und, durch Gründe der miral Roschdjestwensky kam darauf an Bord der ' " - - - Die G e fa n g e n n a hm e Ne b o g a t o w 8 demnächst F r i e d e n s ch l i e ß e n werde. Diejman auf MonaS Spur; auch zur Verhaftung des und seines Geschwaders, die in Rußland so viel!Fortsetzung des Krieges würde nur die Wirkung.Journalisten Malato scheinen Bollums Aeußerungen böses Blut erregt und Anlaß zu sehr herben Kritiken haben, die Forderungen Japans zu erhöhen. DerIbeigetragen zu haben. Malato ist in der Pariser führten Torpedobootsangriffe wurden die rus sischen Schiffe veranlaßt, nach Nordosten auszu weichen, wo durch japanische Troßschiffe' Minen ausgelegt waren. Auf diese Minen sind die Linienschiffe „Borodino", „Fürst Ssuworow", „Alexander HI", und andere Schiffe aufgelaufen, und es ist falsch, ihren Untergang auf die Verwendung von Unterseebooten zurückzuführen, die, wenn sie überhaupt zugegen waren, keine besonderen Leistungen vollbracht haben. Das Gefecht am 28. Mai war eine bloße Metzelei. Unter dem Hagel der feindlichen Geschosse beteten und schrien die russischen See leute wie die Verzweifelten und liefen inwtlderVerwirrungaufDeck hin und her, bis die Uebergabe erfolgte, so daß sogar die Japaner beim Anblick dieser grauenhafteu Szenen von Entsetzen und Mitleid erfüllt wurden. Nur der Kommandant des „Admiral Uschakow" weigerte sich, die Flagge zu streichen, und ging heldenmütig mit seinem Schiffe unter. — Auf Grund glaubhafter Informationen wird berichtet, daß der unerwartete Vorstoß Roschdjestwenskis eher auf den Wunsch zurückzuführen ist, auf irgendeine Weise aus den Schwierigkeiten hcrauszukommen, tue die Versorgung seiner Flotte in Anbetracht der Haltung der Neutralen bereitete, als auf wohlüber legte strategische Pläne. Der Endkampf des Panzers „Borodino" > bei der Schlacht tu der Koreastraße wird in einer i neuen Meldung genauer geschildert; es bestätigt sich danach, daß Admiral Roschdjestwensky i auf diesem Schiffe den Hauptteil des Gefechts leitete, ! Tvrischima und Shanghai seien. Kontre-I leisten. bis er verwundet wurde. Es wird hierüber tele-Iadmiral Shima mur a meldet, daß sein Flaggschiff London, 3. Juni. Ueber die gestrige graphiert: I„Jwate" den russischen Kreuzer „Shemtschug" am Unterredung des Präsidenten Roose- London, 2. Juni. Nach einer Depesche des Nachmittag des 27. Mai auf 3000 Meter Entfer- v e l t mit dem russischen Botschafter Grafen „Daily Telegraph" aus Tokio berichtet ein Offi-nung stark beschossen und ihn zweifellos zum S i n k e n C assini wird der „Morning Post" aus zier von dem untergegangenen Schlachtschiff „Bo- gebracht habe. Washington telegraphiert, Roosevelt habe dem Bot- Brand und zog sich unter dem Feuer von acht ja- wie nachfolgender Vorfall beweist, auch in offenen aus Washington telegraphiert: Der Botschafter der panischen Schiffen, das von den noch brauchbaren Demonstrationen. Die Fahnen-Kompagnie einer Vereinigten Staaten in Petersburg ist beauf- Geschützen der „Borodino" erwidert wurde, zurück. Flotten-Equipage zog die Woßnessensky-Straße mit tragt worden, der russischen Negierung die Ansicht des Die „Borodino" sank tiefer und tiefer, fuhr aber klingendem Spiel entlang. Das Publikum drängte Präsidenten Roosevelt über die Stellung ort, verzweifelt zu kämpfen, obgleich alle Hoffnung sich heran mit lauten Rufen, es wäre zeitgemäßer, I a p a n s zur Friedensfrage mitzuteilen, vergebens war. Vierhundert Mann waren anstatt lustiger Weisen einen Trauer marsch zu mit dem Eintreffen von Nachrichten über neue Ein- nicht ebenso wichtig, Rußland die Ansprüche Japans wensky verwundet war; er wurde, während Izelheiten immer schärfer. zu unterbreiten, als Rußland seine Lage erkennen die unbeschädigten kleineren Geschütze weiterfeuerten, Petersburg, 2. Juni. Die Wut im Pub- zu lassen und diesem Lande den Wunsch anzudeuten, an Bord eines Torpedobootszerstörers geschafft. Die likum wegen der furchtbaren Niederlage auf die Stimme der Welt zu hören und den aus- Japaner kamen dann näher heran und feuerten ihre i n der Korea st raße findet nicht allein in sichtslosen Krieg zu beendigen. ämtlichen Geschütze ab. Die „Borodino" geriet in Reden voll größter Erbitterung Ausdruck, sondern, London, 3. Juni. Dem „Standard" wird sNi- Hohenstein Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Lugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbraud, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, TiMheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund n. s. w Der Keesteg der Japaner Wenn es möglich wäre, die Niederlag Erscheint jedes Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal ML Ichb durch die Post Mk. i,y2 frei in'- HauS. Montag, den 5. Juni 1005 Vorm. 10 Uhr sollen im Ver- jbietet, wird auf einen kaum glaublichen Racheakt steigerungsraume des hiesigen König!. Amtsgerichts zurückgeführt. Ein Telegramm meldet dazu: eine Anzahl Damengürtel und Hosenträger, sowie ein Posten Erstlingswäsche, eine Partie Spielsachen u. o. a. meistbietend versteigert werden. ! Petersburg, 2. Juni. Die Kapitulation NebogatowS mit dem größten Teil seines Geschwaders wird auf Grund hier umlaufender Gerüchte immer mehr auf einen Racheakt seiner Matrosen _ , , .zurückgeführt. Auf der Fahrt durch das Chinesische Meer sollen auf Klagen NebogatowS bei Roschdjeft- wenskis vierzig Mann gehängt Der am 1. Juni 1005 fällige worden sein. Dafür schwor die Mannschaft II. Termin Gemeindeanlage« ist spätestens bis zum 15. Juni 1005 bei Vermeidung der nach Ablauf dieser Frist vorzunehmenden hißten daraufdie weiße Zwangsmittel an die hiesige Gemeindekasse abzuführen. a g g e, wonach die Japaner herankamen und jene gefangen nahmen. G-rsdors, am 29. Mai 1905. Der neueste Bericht des Admirals Togo, Der Geu.eindevvrstaud. welcher am 1. Juni nachmittag in Tokio ange- kommen ist, lautet: „Jwate" und „Uakumo" melden, daß keine russischenSchiffe zwischen Inserate nehmen außer der Expedition auck die Austräger aus dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- Expeditionen solche zu Originalpreisen. für das Königliche Amtsgericht und den ^»tadtrat zu Hohenstein-Ernstthal. Organ aller Geineinöe-VerrValtnngen der einliegenden Ortschaften. Meldungen bezeugen, wie mangelhaft die Leistung Roschdje st wenskis im Kampfe gewesen ist, nachdem er vorher, wie seiner Sinne beraubt, mitten in die Gefahr hineinge rannt war. Aus den Erzählungen der auf ver schiedenen Dampfern hier angelangten russischen Offi ziere scheint hervorzugehen, daß die Baltische Flotte tatsächlich gehofft hatte, ohne Kamp nach Wladiwostok zu gelangen, obwohl nach dem Anlaufen der Saddle-Jnseln vor Shanghai ihre Bewegungen auf keine Weise mehr geheimgehallen werden konnten. Durch die ersten, mit großer Bravour ausge- getötet oder verwundet. Nachdem ein spielen. Allgemein betrachtet man die nächste Zu- ar-t-rsburn -> Lin - - japanisches Torpedoboot gesunken war, wurde die kunft voll Besorgnis. Der Unwille über die Fort- meldet dem' Kaiser ' unter „Borodino" von der ganzen Flottille der feindlichen setzung des Krieges steigert sich im Volke. So sehr Javaner begannen am 22 Mai vorm- Lvrpedoboote angegriffen. Durch eine Explosion man in den leitenden Kreisen die Fortsetzung desI^n indem sie müere Truvven im Tale des wurde die „Borodino" zum Kentern gebracht. Vier- Krieges wünscht, so nimmt die kriegsgegnerische S^ drei Werst vor dem ^enclmlin-Vasse Land gebracht. mehr die Oberhand gewmnem Offiziell gibt du- Tage wurde eine Tsch u ntschusen- Auch an Bord des von den Japanern nach russische Regierung nnmer noch nicht die Verluste e, 30 Werst südwestlich von Kherßu, in der hartem Kampfe eroberten Panzerschiffs erster Klasse aus der letzten unglücklichen Seeschlacht bekannt. ^n Jochen, durch Freiwilligentruppen „O r e l" haben sich gräßliche Szenen ab- Sie kommen dem hiesigen Publikum nur durch die gesvielt, die in einem Telegramm wie folgt ge- ausländischen Telegramme allmählich zur Kenntnis schildert werden: Der Oberbürgermeister von Moskau ordnete an, daß London, 2. Juni. Aus T ° kio wird hier- während der großen nationalen Trauer die Musik Myz Attentat auf den her telegraphiert: Bezüglich des genommenen rus- w allen öffentlichen Garten wie Promenaden einst . fischen Panzers „Orel" läuft ein schrecklichc § weilen einzustellen sei. . _ KaNLN NUN SlMMeN Gerücht um. Es heißt, am Anfänge der Schlacht Tokio, Ium. In den letzten 14 Tagen V V . . , . wurden 309 Mann an Bord getötet oder verwundet, wurden tausende von Truppen verschlf ft verzeichnen wir heute noch folgende Telegramme: und das Geschrei und Stöhnen der Verletzten habe ^glich werden an einem Hafenort 50 Meilen nörd- Paris, 2. Juni. In der Rue Ganneron einen so lähmenden Einfluß auf den Rest der '"h ^nsan Berstarkiuigslruppen gelandet, die w^hme in einem Gasthof nebst anderen Anarchisten Mannschaft ausgeübt, daß man sich zu der furcht- " uvostok zu mar, fieren. ein hochgewachsener dreißigjähriger Spanier namenS baren Maßregel entschloß, die hoffnungslos London, d'e " c uu. g n a. Am 26. Mui entwich er mit zwei V e r mundeten, 140 an derZahl, über Bordzu ^" " wilden, hat der K a i s e r Befehl gegeben, o m b e n. In ihm vermutet die Polizei den we rfen und die l e i ch t er V c rwu n det e n um Admiral N eb o goto w frerzulassen, Die Beschreibung zweier Zeugen der den Mast zu legen und mit S t r i ck e n festzu- d."wtt er dem Kaiser Niko laus genauen M von der Person, die an einem Pfeiler der binden, so daß sie den Kampf nicht weiter stören über die Schlacht und die Verlustliste'- . , . . _
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