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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 16.06.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-06-16
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190806160
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19080616
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19080616
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1908
- Monat1908-06
- Tag1908-06-16
- Monat1908-06
- Jahr1908
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 16.06.1908
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Amtsblatt fttr W Nnigs AmisgmA ««S den Aallrat zil HoheHtiii-kriißth«! Nr. P7 Dienstag, den (6. )nni MS Der Kaiser nach zwanzigjähriger Regierung es in den Besitz deS Enkels übergehen. l den Besitz deS Enkels übergehen. der Kaiser, der unter dem freimütigen, früher un-i fordert, sich aus der eisigen Höhe des Thrones ein- biläumS, in seiner Seele die stolze Genugtuung au». Man hat aus den angeführten Kundgebungen denkbaren Eingeständnis begangener Fehler letztem fühlte; daß er aus dem schwülen Dunstkreise lösen, daß er die Nation auch in Zukunft an sein« zum ersten Male den Eindruck gewinnen dürfen, daß nur noch eine unbefangenere, gerechtere Beurteilung'höfischer Schmeichler eine Art Flucht in die Oeffent- Seite finden wird, wann immer er sie braucht. Näheres an anderer Stelle. Ortas «ex» Amt«»»«« GxtzaxSatx-GrxSttzxt« *) Bei einem Orkan in der Nähe der Malaien- insel Marunda kenterten acht Eingeborenenschiffe, wobei mehrere Hundert Menschen umS Leben kamen. kamen. — Bei der Schnelligkeitsprüfung im Flach rennen erzielten die besten Fahrzeiten Schmitz-Köln, Direktor Pöge, Ladenburg und Erle. — Heute starrten die Fahrer zur fünften Etappe, Hannooer- Köln. Fernsprecher Nr. tt. MfchSfwDsIw SchMftv», U». »1. In Saragossa wurde in Gegenwart deS Königs AlfonS von Spanten die französisch- spanische Ausstellung eröffnet. lichkeit unternahm, um sich dem Herzen der Nation wieder zu nähern, und daß er jetzt auch den Wert loyalen Widerstandes, die Berechtigung einer unab hängigen öffentlichen Meinung erkennt und um ihre Anerkennung wirbt. Seither ist die communis opimo langsam zu gunsten der Kaisers umgeschwenkt. Selbst in dem führenden Organ der süddeutschen Demokratie war unlängst die an dieser Stelle besonders wertvolle Bemerkung zu lesen, daß man an dem Kaiser in der Tat viel Kritik geübt habe: „offene, wo eS ging; und wo eS nicht ging, häufig jene versteckte, die sich auf deS Messers Schneide bewegt und weher tun kann, als ein direkter Angriff". Schon Montaigne hat die würdige Bekleidung des königlichen mteS als die härteste und schwerste Aufgabe der Welt bezeichnet. Und er war bereit, an einem Fürsten viel mehr Fehler zu entschuldigen, als man gewöhnlich zu tun pflege; in Erwägung der ungeheuren Last seiner Pflichten, vor der man er schrecken müsse, und bei dem Gedanken, wie schwierig eS sei, bei einer so ungeheuren Macht daS rechte Maß zu halten. Man kann sagen, daß dieser Appell an die Gerechtigkeit auch gegenüber dem Herrscher heute willigere Aufnahme findet, als vordem. In dem Maße, in welchem bei dem Kaiser der Imperator, der Wille zum allerpecsönlichsten Regiment, die romantische Anschauungsweise der ersten RegierungS- jahre verblaßten, um immer mehr sein hart arbei tendes, von reinstem Idealismus und heißesten Impulsen beseeltes Menschentum hrroortreten zu lassen, in diesem Maße hat auch die Volksseele sich wieder dem Kaiser genähert und daS Verständnis für den nationalen Wert der in ihm verkörperten Energie gefunden. So ist der Kaiser in den schweren Erfahrungen zweier Jahrzehnte langsam zu dem geworden, wozu ihn die Vorsehung auSersah: zu dem immer bereit williger anerkannten Führer der Nation, der vor allem auch mit dem konstitutionellen Gedanken seinen Frieden schloß, in dem er die Lasten deS persönlichen ^ervortretenS in Rede und Tat mehr und mehr den dazu verfassungsmäßig bestellten Ratgebern anver- raut hat. So konnte der Kaiser vor Jahr und Tag die Nation zum Kampfe wider ihre grundsätz- ichen Neider aufrufen und diesen seinen Appell mit dem freudigen Vertrauensvotum beantwortet sehen, das in großer Stunde Fürst und Volk wieder zu- iammenführte. Und der Friede, der da nach langen Irrungen und Wirrnissen geschlossen ward, mag; heute, am Tage deS zwanzigjährigen RegierungSju- Inserat« nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Laude entgegen, auch befördern die Aunonceu-Erpeditionen solche zn Originalpreisen Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger das Vienel;ahr Mt. 1.55, durch die Post bezogen Mk. 1.92 frei ins Haus. und für den Fall, daß dieser die Wahl nicht an nehmen sollte, Admiral v. Koester. Da Genera Keim von vornherein jede Wiederwahl abgelehnt hatte, wählte man zum Geschäftsführer Konteradmiral Weber-Berlin. Wenn sich heute zum zwanzigsten Male der Tag jährt, an dem der regierende Kaiser ReichS- krone und Zepter aus den erkaltenden Händen Kaiser Friedrichs lll. übernahm, so ladet der Augenblick zu kurzer Rundschau über diese außerordentlich inhaltS- reiche Spanne Zeit ein, welche die Nation ein ge waltiges Stück vorwärts geführt und trotz aller Stürme und gegenseitigen Mißverständnisse zwischen Fürst und Volk zuletzt doch jenes Vertrauensverhält nis herstellte, daS lange Jahre unerreichbar schien. Der Kaiser selbst hat in seiner Rede zu Münster auf den Beginn seines zwanzigsten Regierung-- jahreS hingewiesen und über seine Erfahrungen in diesen beiden Jahrzehnten auf dem Throne ge- sprachen. Er habe mit vielen Menschen zu tun ge- habt und habe vieles von ihnen erdulden müssen; oft unbewußt und oft leider auch bewußt hätten sie ihm bitter weh getan. Und wenn ihn in solchen Momenten der Zorn hätte übermannen wollen und der Gedanke an Vergeltung aufstieg, dann habe er sich, um den Zorn zu mildern und die Milde zu stärken, gesagt: „Alle Menschen sind wie du, und obgleich sie dir wehe tun, sie sind Träger einer Seele aus den lichten Höhen, von oben stammend, zu denen wir einst alle wieder zurückkehren wollen, und durch ihre Seele haben sie ein Stück ihres Schöpfers in sich." Diese Ansprache und ebenso auch die kaiser- liehen Bekenntnisse in dem Gespräch mit Ganghofer — der Monarch klagte hier, wenn ihm etwas ge linge, so frage alle Welt: „Wer hat ihm daS ge raten?", und mißlinge ihm etwas, so heiße eS: „Er habe eS nicht verstanden I" — zeigen den außer ordentlichen Wandel, der sich in der Seele deS Kaisers seit den neunziger Jahren vollzogen hat. Der cäsartstische Zorn jener Zeit, der die Wider- strebenden zu zerschmettern drohte und die Nörgler deS Landes verwies, ist einer weit milderen Auf- fafsung von Menschen und Dingen gewichen. Der Kaiser, der seinerzeit kein anderes Ingenium aner- kannte, als daS vom Himmel auf eine geheimniS« volle Weise in das Haupt des Kronenträgers ver pflanzte, heischt längst nicht mehr den blinden Ge- horsam, den er in den Jahren nach seinem Regie- rungSantritt gebieterisch forderte. Er hat damals die folgenschwere, aber auS dem Enthusiasmus des Dreißigjährigen erklärliche Irrung begangen, die Autorität dck alten Regimes für sich in Anspruch zu nehmen, wo er zunächst nur Vertrauen hätte «erlangen können, obgleich er auch dieses erst erwerben mußte. Denn hier vor allem mußte das von den Vätern Grwerbte persönlich erworben werden, sollte - . , angedrohten Strafen angewiesen, ihre impfpflichtigen Kinder in den angegebenen Impfterminen vorzu stellen. Etwaige Befreiungsgesuche sind unter Beibringung ärztlicher Zeugnisse im Impftermine vor zubringen. Im Anschluffe wird noch bekannt gemacht, daß der Königlich« VezirkSarzt Herr vr. Wengler in Glauchau für den hiesigen Jmpfbezirk als Jmpfarzt von der Königlichen AmtShauptmannschast Glauchau verpflichtet worden ist. HermSdorf, den 10. Juni 1908. Der Gemeiudevorstanv. Müller. 5S. Jahr-, Mittwoch, de« 17. J««i 1908, nachmittags L Uhr, soll in Oberlungwitz 1 Aeetylen-GaSapparat meistbietend versteigert werden. — SanMelort der Bieter: Gasthof zum Hirsch in Oberlungwitz. Der Gerichtsvollzieher des Königliche«* Amtsgerichts Hohenstein-Ernstthal. Da« Wichtigste. *) Am heutigen Tage begeht Kaiser Wil- Helm die zwanzigste Wiederkehr deS Tages, an dem er die Regierung antrat. *) Die gestrige Tagung des Flotten- Vereins in Danzig ist friedlich verlaufen. ES wurde eine Resolution angenominen, die den Flotten verein für einen nationalpolitischen Verein erklärt,i Zur Prinz Heinrich-Automobil- der jedoch keinen parteipolitischen Charakter trage. T o u r e n f a h r t starteten gestern in Hamburg 119 Zum Präsidenten wurde Fürst Salm wiedergewählt!Wagen, die sämtlich in Hannover ohne Unfall an- Dekauutmachuug. Der 2. Termin Gemeindeaulageu wird Dienstag, de« 16. Juni in der Semeiudeexpeditiou und außerdem von vormittags 9 bis mittags I Uhr tu Röders Restauration vereinnahmt. Hermsdorf, den 13. Juni 1908. Der Gemeindevorstand Müller. Kekauntmachuug. Mittwoch, de« 17. J««i d. I. findet in Hermsdorf die Impfung der im Jahre 1907 geborenen, der von früheren Jahren zurückgestellten und die Wiederimpfung der 12jährigen Kinder statt. ES gelangen zur Impfung: s) die im oberen OrtSteile wohnhaften Kinder (einschließlich der 12jährigen) nachm. 2 Uhr im Gasthof „zum Hirsch" in Oberlungwitz, d) die im niederen OrtSteile wohnhaften Erstimpflinge nachm. i/,4 Uhr und die ebenda wohnhaften 12jährigen Kinder nachm. 4 Uhr im Gasthofe „zur grünen Linde" hier. Die Nachschau findet Mittwoch, de« 24. Juni zu denselben Zetten in denselben Lokalen statt. Hierzu wird bemerkt, daß Kinder auS Häusern, in welchen die Masern, Scharlach oder andere ansteckende Krankheiten herrschen, nicht zur Impfung gebracht werden dürfen. Die Eltern und Pflegeeltern werden unter Hinweis auf die in § 14 Abs. 2 deS JmpfgesetzeS j Anzeiger für Hoftenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Mein-^orf, Langenberg Falken, Reichenbach, Callenberg, Langenchursdorf, Grumbach, Ttrsch» heim, ^uhschnappel, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugan, Erlbach, Pleißa, Rußdorf, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. Ae HnMrsliiWlMt les Hutscht« DttmmiO in Die von den weitesten Kreisen deS deutschen Volke» mit großer Spannung erwartete Tagung deS Deutschen Flottenvereins fand am Sonntag in Danzig an der Promenade unter außerordentlich starker Beteiligung statt. Neben etwa 200 stimmberech tigten Delegierten hatten sich noch zahlreiche andere Mit glieder des JlottenvereinS eingefunden, um an der Ver sammlung teilzunehmen. Am Freitag fanden geheime Beratungen statt, die die Sachlage klärten und bei denen der Oberpräsident von Jagow eine hervorragende Rolle spielte. Ein versöhnender Klang ging durch diese
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