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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 17.03.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-03-17
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190703176
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19070317
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19070317
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1907
- Monat1907-03
- Tag1907-03-17
- Monat1907-03
- Jahr1907
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 17.03.1907
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ZonnM, den 17. May 1907 eneral v. Liebert wirft Darstellungen Fischers übe? seine Ernennung alSGouver- noch in Kirchen gehen werde. Wäre eS nicht viel schaffen, die nicht erhitzt zu werden braucht, und Bazillen werde durch flüssige Nahrungsmittel in den Magen gespült und gehe dann durch den Darm ab. Ueber die Notwendigkeit oes Genusses keimfreier j gegen seinen Bischof, an? dem Domkapitel und da mit au? seinem Gesichtskreise verschwinde? Oder fürchtet er doch in einem solchem Falle die Rache Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1 bb durch die Post Mk. i yZ frei in'S Haus. , eines aus den obersten badischen Richtern bestehen den Gerichtshofes bedeutet nicht nur für den Ange klagten selbst, sondern ebensosehr für den geistlichen Rat Wacker, der unter schweren Ausfällen gegen die Minister von Dusch und Schenkel seinen Schütz, ling Wittemann weißzuwaschen versucht hatte, eine empfindliche Demütigung. Ein französischer Spion verhaftet. In Itzehoe wurde unter dem Verdachte der Spionage ein Mann von der Polizei verhaftet, wel cher sich für einen französischen Deserteur auSgibt, auch einem Artillerieoffizier seine Dienste anbot. Der Verhaftete spricht Französisch, Italienisch und Spanisch und hat ein gewandtes Auftreten: er will mit einem deutschen Fracht dampfer von Spanien nach Deutschland gefahren und in der Nacht auf Donnerstag in Brunsbüttelkoog eingetroffen sein, um sich von dort zu seinem Bru der nach Dänemark zu begeben. Außer einigen wertlosen Gegenständen wurde bei ihm ein dänisches Seefahrtsbuch gefunden; er behauptet, dieses auf dem Dampfer von einem dänischen Herrn gekauft zu haben. Der Deserteur, ein Feldwebel, wurde sreitag der Militärbehörde übergeben. Ueber da§ orläufige Ergebn-s der eingeleiteten Untersuchung wird von der Behörde Stillschweigen beobachtet. Zur Krage der Rindertuberkulose. In dec gestrigen 3. Sitzung des z. Z. in Berlin tagenden Deutschen Landwirtschaftsrates referierte Graf Schwerin-Göhren über die Bekäm- Aussicht genommen genannt: Herzog Johann Al- bre^t von Mecklenburg, Prinz Friedrich Carl von Hessen, der Schwager des Kaisers, und Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen, Sohn des verstör- Venen Regenten Albrecht. — Es wird wohl auch hier heißen: Nicht? Genaues weiß man nicht! Eine Konferenz sozialdemokratischer Redakteure, in der eS übrigens den Herren Bebel und Mehring überaus schlecht ergangen sein soll, fand dieser Tage in Berlin im ReichStagS-Gebäude statt, Ueber die Veranstaltung weiß die „Nat. Ztg." folgendes Merk würdige zu berichten : Herr Singer hatte zum Bureau direktor des Reichstags gesagt, eS handle sich um die Versammlung einiger guter Freunde. Unter diesen Umständen hatte der Bureaudirektor gegen die Hergabe des Fraktionszimmers für die Zusammenkunft nichts einzuwenden. ES waren aber 90 Personen erschienen, darunter mindestens 50 Redakteure, Nichtmitgliedcr des Reichstages, :S war also eine Versammlung im Sinne deS Vereinsgesetzes, und also solche war sie polizeilich anzumelden. Das ist nicht geschehen. Die Konferenz tagte am 9. März von 5 bis 9 Uhr abends und am 10. März von 10 Uhr vormittags vis 2 Uhr nachmittags. Den sozialdemokratischen Redakteuren, die ja das Dereinsgesetz so genau kennen, ist doch wohl bekannt, daß während der Kirchenzeit öffentliche Versammlungen überhaupt nicht tagen dürfen? Die „Nat.-Ztg." fügt hinzu: Vielleicht wird die Angelegenheit also noch ein öffent liches Nachspiel haben. Erzbischof vo« Abert und sei« Domkapitel. Da der L ünchener und derBambergsr Erzbischof in der Zentrumsprefse noch mmer «Aus dem KeiBe. Zur braunschweigische« Rege«te«frage. In der Braunschweiger Zuschrift eines Berliner Nattes werden als für die R eg e n t sch a f t in VSSSSW Nr. 64 V^EWWWWWWW Hohenstein Ernstthal, Gkerlungwih, Gersdorf, Kagan, Hermsdorf, Kernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirfchheim, Kuhfchnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w. für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu hohenstein-Lrnstchal. Grgcrn crlleu <8errreirröe-Verwcrltrrirgeir der rrirrlregenderr tVrrtschcrften. Deutscher KeicHsLaH. Kertin, 15. März 19. Sitzung. 57. Jahrgang neur in Afrika zurück, ebenso den Vorwurf, als arbeite er einfacher, der Erzbischof trüge dafür Sorge, daß Beziehungen zu einer der Hauptränkeschmied Schaedler, der rote Dompropst, Kolomalgesellschaft. Den Flottenverem anlangend, so habe sich dieser lediglich gefragt, was nützt uns unsere ganze Wahlkompromisse mit der Sozialdemokratie in der Arbeit, wenn wir nicht eine nationale Mehrheit im Saknste, abzuMeßen Heffer versteht als die Ehrsucht Reichstage haben ? In diesem Sinne hab? der Flotten verein bei den Wahlen gearbeitet. Auch die Kriegsroereine eines etwaigen dritten Ordnungsrufes aufmerksam^ oceoner verspottet dann die Liberalen unter Bezugnahme auf das gestrige Selbstbekenntnis des Fürsten Bülow im Land wirtschaftsrate als „agrarischer Reichskanzler" und schließt unter großem Tumult. Abg. Schaedler (Zentr.) beklagt sich gleichfalls über behördliche Wahlbeeinflussung. Berliner Schutzleuten sei amtlich gesagt worden, sie durften keinen Zentrumsmann wählen. Der Flottenverein sei nach seinen Statuten ein unpolitischer Verein, trotzdem habe er in der skrupellosesten Weise politisch agitiert und zwar mit Wissen und Willen des Reichskanzlers. Dieser sei daher für die Flottenver einsagitation mit verantwortlich. Generalmajor Keim war der offizielle Wahl-„Boß" des Reichskanzlers. Am 16. Januar habe Keim geschrieben: „Wer jetzt nicht den Mut habe, gegen das Zentrum Front zu machen, sei für den Flottenverein wertlos." Die Zentrumsmänner, die bisher Mitglieder des Flottenvereins waren, werden für diese Ehrung dankbar sein, und die vom Zentrum, die jetzt noch Mitglieder des Vereins sind, — verdienen cs. (Heiterkeit.) Auch den konfessionellen Haß habe Herr Keim entfesselt. Die Rundschreiben des Flottenvereins enthielten stets die Mahnung: „Vertraulich, Diskretion." Das zeige, wie sich der Flottenverein selbst bewußt gewesen sei, daß er auf verbotenen Wegen ging. Die Briese Keims, die der „Bayerische Kurier" veröffentlichte, sollen gestohlen sein. Ich habe die Herkunft derselben nicht zu untersuchen. Jedenfalls haben die Briefe eine politische Bedeutung. L-ie haben eine Korruption arfgedcckt, einen Skandal erster Güte. Ich würde mich schämen, anzunehmen, daß der Kaiser wüßte, in welcher Weise der Wahlkampf geführt wurde. Tie Methode napoleonischen Systems bei uns eivzusühren, Präfekturwahlen zu machen, weisen wir ent schieden zurück. (Beifall im Zentrum.) Abg. Kreth (kons.): Meine Freunde sind in der an ¬ haben sich Politisch nicht betätigt, sondern nur ihrem Pro gramm gemäß sich gegen Angriffe auf die Kommando- gewalt des Kaisers gewendet. Der Reichsverband werde von den Sozialdemokraten „Reichslügenverband" genannt. Ich bin bereit, diesen Namen ähnlich dem der Geusen als ihren Namen zu akzeptieren, und zwar mit der Be deutung und der Tendenz, das Reich gegen die Lügen der Sozialdemokratie zu schützen. (Lärm bei den Sozial demokraten.) Jawohl, für die Lügen der Sozialdemokratie kann ich mit einem Massenmaterial aufwarten, z. B. mit den Wahlrechtlügcn. Entgegen den sozialdemokratischen Behauptungen wisse jeder, daß hier niemand das Reichs- tagswahlrecht antasten wolle Lügen waren es, die die Sozialdemokraten über die Unterwerfung der Bondelzwarts, ferner über die Wahlrechtsberaubung Zehntausender von Landwehrleuten am 25. Januar verbreiteten. Redner stellt eine lange Reihe falscher Nachrichten des „Vorwärts" und anderer sozialdemokratischer Blätter auf und nagelt damit das sozialdemokratische Lügensystem sest. Unwahr sei u. a. auch, daß er selbst und Hagemann für die vielen in ihrer Abwesenheit von Berlin verbreiteten Flugblätter Hierauf erfolgt Vertagung, Morgen 11 Uhr: Dritte Lesung des Arbeiterrclikten- onds, zweite Lesung der Berufszählungsvorlage, erste Lesung der Reform der Maischbottichsteuer, dann Jort- etzung der heutigen Besprechung. — Schluß der Sitzung nach 6V, Uhr. Redner vor, mit seiner Kolonialschwärmerei persönliche Interessen zu verfolgen. (Große Unruhe rechts. Rufe : Pfui! Abg. v. Kirbrrt ruft: Skandal! Unverschämt!) Selber unverschämt! (Anhaltender Lärm. Mit Muhe sich Ruhe schaffend, ruft Vizepräsident Kuempf sowohl dep. Abgrölvneien ö. Lieveri wegen seines Rufes, nehmen außer der Expedition aucb die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- Speditionen solche zu Originalpreisen. Auf der Tagesordnung steht die Interpellation de» -»kiatdemokraten betr. Eingriffe von Behörden in die Krichstagsmahlen. Die Fragen gehen dahin, ob dem Reichskanzler bekannt sei, daß das Reichskanzleramt, das Marineamt, das Reichspostamt und das Oberkommando der Schutztruppen in die Wahlagitation eingcgriffen haben und zwar sowohl durch Erteilung von Winken und Rat schlägen wie auch durch Herstellung und Verbreitung von Agstationsmaierial und durch Sendung von Agitatoren für die Wahl sogenannter nationaler Kandidaten; ob dem Reichskanzler ferner bekannt sei, daß auch der von den Polizeibehörden als unpolitischer Verein angesehene und behandelte Flouenverein die Wahlagitation durch Wort und Schrift beeinflußte und dabei im Einverständnis mit dem Reichskanzleramt handelte. Was gedenke der Reichs kanzler gegen diese ungesetzlichen Handlungen zu tun'? Staatssekretär Noas Pofadow-Kq erklärt: Der Herr Reichskanzler lehnt di- Krantmortung der In terpellation ab im Hinblick auf seine allgemeinen Er klärungen von: 25. und 26. Februar. 'Bewegung.) Sollte sich be, den Wahlprüfungen ergeben, daß berechtigte Be schwerden vorliegen, so wird der Herr Reichskanzler nicht zögern, das Weitere zu veranlassen. Abg. Singrr lSoz.) beantragt trotzdem Besprechung der Interpellation. Dieser Antrag sinder die erforderliche Unterstützung von mindestens 50 Mitgliedern, da sich auch das Zentrum für den Antrag erhebt. Abg. Fischer (Soz.) findet die ablehnende Antwort befremdlich. Tie Interpellation beziehe sich ja nicht auf das Verhalten irgendwelcher untergeordneter Behörden, sondern aus Wahleingriffe des Reichskanzlers selber. Wenn es der Negierung frei stünde, sich nach ihrem Belieben in die Wahlen einzumischen, so würde deren Ausgang ledig lich abhängen von der größeren oder geringeren Gewissen losigkeit der Regierung und von ihrer Fähigkeit, politische Korruption zu treiben Man habe gesprochen von dem Rechte der Regierung, die Wähler aufzuklären. Aber auf klären und die Gegner mit den gehässigsten Beschimpfungen zu überhäufen sei doch zweierlei. Charakteristisch sei die Adresse, an die der Reichskanzler seinen „aufklärcnden" Silvesterbries geschrieben — der Vorsitzende des „Reichs verbandes gegen die Sozialdemokratie"! -Weiter habe der Reichskanzler 30000 M. für Wahlzwccke hcrgcgeben. Frei lich aus „privaten" Geldern. Aber auch aus amtlichen Dispositionsfonds seien offenbar mißbräuchlicherweise Gelder gegeben worden zur Bekämpfung der Sozialdemo kratie. (Lebhafter Widerspruch rechts und bei den Natio nalliberalen.« Die Gelder, über die der Kanzler diesmal verfügt, stammen offenbar von der Börse. Eine andere Version sagt freilich, die Gelder stammen von den Herren Kirdorfs und von Vopelius, dem Vorsitzenden der Scharf- macherbande! (Lachen rechts.) Aber die Hauptsache dabei ist: eine hohe Rcichsbehörde gwt Geld für Wahlzwecke! Die 30000 Mark sind ja aber nicht das einzige, was der 'Reichskanzler für diese Zwecke erhalten Hai. sind dabei ist derselbe Reichskanzler entrüstet über die Briefe, die dem Flottenverein „gestohlen" seien. Es ist kein einziger Brief gestohlen worden. (Widerspruch rechts und bei den Nationalliberalen.) Nein, nicht gestohlen! Gestohlen und abgeschrieben ist zweierlei. (Stürmische Heiterkeit.) Es liegt sogar kaum ein eigentlicher Vertrauens-Mißbrauch vor, sondern nur eine ganz gewöhnliche Schlamperei nn Bureau des Flottenvercins. Die offizielle Flugschrikten- Orgalnsation steht unwiderleglich fest. Sehr begreiflich, denn Herr v. Loebell ist ein alter Praktikus in Wahlfäl- 1K""sen. (Vizepräsident Kaempf ruft den Redner dieser halber zur Ordnung.) Schon als Herr o. Loebell noch Landrat und Wahikandidat in Brandenburg war, Behörden gngcwiesen, die sozial- Wahlkontrolleure nicht im Wahllokale zu Nnrube Wahlfälschung, (anhaltende große ""d lch gebe dem Präsidenten an- hE, ""nach Lu erwägen, ob der Ausdruck Wahl- >° .riLridL, Miteviälidenc ^""1 nicht geboten wer. Ordmmg-ru, nicht ,n Wge^n über „skrupellose Wahleinmischung der bö^O-» «ttch de« D?« Anzeiger für Wegen Reinigung der Geschäftsräume können Freitag, den 22. «nd Sonnabend, den 2S. März 1907 nurzdringliche Sachen erledigt werden. Hohenstein-Ernstthal, am 15. März 1907. Königliches Amtsgericht. Dekanntumchung. Der unterzeichnete Kirchenvorstand beabsichtigt, auf dem nördlichen Teil deS Quartiers O des hiesigen Friedhofs eine Parentationdhalle zu errichten. Unter Wiederholung der Bekanntmachung vom 4. Februar 1905 werden Gemeindeglieder, die die Gräber ihrer auf dieser Abteilung beerdigten Angehörigen zu erhalten wünschen, aufgeforderr, dies beim Pfarramt bi- 28. März VS. Jö- zu melden. Hohenstein-Ernstthal, den 12. März 1907. Der Kircheuvorstaud zu St. Chriftophori Albrecht. genehmen Lage, festzustellen, daß die behaupteten Wahl- beeinflussungcn in keiner Weise zu grinsten unserer Partei erfolgt sind. Das Recht, bei den Wahlen Stel lung zu nehmen zu den Parteien und zu den einzelnen Kandidaten, erkennen wir der Regierung durchaus zu, und daß dieses Recht irgendwie überschritten worden sei, wie behauptet wird, ist in keiner Weise er wiesen. Die politische Wahlbeeinflussung, Wahlmache, ist ein Begriff, unter dem sich jeder denken kann was er will. In dicser^unscrer Auffassung, daß die Regierung bei den 'Wahlen Stellung nehmen darf und mehr, als wie es ge schehen, befinden wir uns in Uebcreinstimmuug mit dem ersten Reichskanzler Fürsten Bismarck. Ich hoffe übrigens, daß sich, das Zentrum doch wieder einmal mit der jetzigen Mehrheit gegen die Sozialdemokratie zusammenfinden wird, -lls durchaus korrekt erkenne ich mit meinen Freunden das Verhalte^ der Freisinnigen Volkspartei an. (Heiter- kelt bei den Sozialdemokraten.) Redner äußert sich dann "^r .choyale Wahlbeeinflussungen nichtamtlicher Art, Wahüugen-Lerrorismus und was dergleichen sonst von Sozialdemokraten geübt werde. Eine Gemeinheit sei es, in dem Wahlaufrufe sich als gläubige Christen aufzu- spiclen und mit blasphemischen Worten zu operieren: Kommet her mir alle, die ihr mühselig und beladen seid! Tie Sozialdemokraten sollten nur einmal ver suchen, mit ihrem nackten Programm in den Mahlkampf zu ziehen. Nicht einmal em Doppelquartett könnten sie besetzen. Wir freuen uns, daß die Regierung der Ver hetzung der Sozialdemokratie nicht mehr stillschweigende Verachtung entgegensetzt, sondern mit ihr ringt um die Seele des deutschen Volkes. (Lebhafter Beifall rechts.) Abg. v. Fiebert (Reichsp.) führt aus, daß der Reichs kanzler und die verschiedenen Reichsbehörden sich h* des Zentrums zu sehr? Et« Nachspiel z«m Kall Eaifert. In dem Meineidsprozeß gegen den katholischen Pfarrer Gaisert, der im letzten Jahr von der Strafkammer zu Waldshut freigesprochen, dann von der Strafkammer zu Freiburg zu einem Jahr Zucht- - Haus verurteilt worden war und neuerdings vom Großherzog von Baden zu sechs Monaten Gefäng nis begnadigt worden ist, spielte ein an Gaisert ge- richteter Brief des bekannten Zentrumsführers und Landtagsabg. Oberamtsrichters Wittemann in Donaueschingen eine bedeutsame Rolle. Auf weitere Kreise machte der Brief den Eindruck, als wollte Wittemann Gaisert auffordern, die Zeugen in einem bestimmten Sinn zu beeinflussen und zu einer un wahren Aussage verleiten. Gleich bei Beendigung tze§ Prozesses sprachen sich nichtultramontane Blätter dahin auS, daß nicht Pfarrer Gaisert, sondern Ober- amtSrichter Wittemann auf die Anklagebank gehört hätte. Wie bereits mitgeteilt, beantragte das Justiz ministerium alsdann die Einleitung des Dis- ziplinarversayrcns gegen Lvitlr«,»...,. der gestrigen mündlichen Verhandlung vor dem DiSziplinarhof, der aus dem Präsidenten deS Ober- landesgerichts, Frhrn. von Neubronn, und acht weiteren Mitgliedern des OberlandeSgerichtS besteht, wurde nach der „Köln. Ztg.", gegen Wittemann aus Erteilung eines Verweises und eine Geld strafe von 150 Mark erkannt. Dieses Urteil ihrer Stellungnahme zu den Wahlen sämtlich durchaus wegen ihrer bekannten ReichstagSwahlerklärung in im Rahmen ihres Rechts gehalten haben. Er könne nur der gehässigsten Weise angegriffen werden, brach der — r,— — - — hoffen- daß auch ^unst alle wie, Bamberger Erzbischof, Dr. von Abert, mit seinem Milch bestünden keine Meinungsverschiedenheiten; Eiligen mA "(Lärm bn den ^ozialdemokwten/ Der D o m k a pi t e l, dem auch der Zentrumsabgeordnete aber daS Pastenriesierungs versahren sei Abgeordnete Fischer habe vorhin einen Briefwechsel Dr. Sch a ed l e r angehört, j e d e.i ge sellscha ft-nicht der richtige Weg. Pasteur wolle die zwischen Keim und ihm (Redner) erwähnt. Keim sei ein lichen Verkehr ab. Auf eine Einladung zur natürliche Milch durch künstliche Produkte ersetzen, alter Freund von ihm. Er wisse aber nicht, wie die Veranstaltung eines Bamberger-Katholischen Vereins Auch abgekochte Milch sei ungeeignet zur Säuglings- Reichskanzlei auch nur wl EdestciNE antwortete Erzbischof von Abert kurz, daß er nur Ernährung. Wir müssen also keimfreie Milch hä"e beeinflussen können, Wester weff^ « ° bi- ni^ -rbid» „„b pfung der Rindertuberkulose auf Grund der praktischen Erfahrung, die er mit Schutzimpfungen auf seinen Gütern gemacht habe. Als zweiter Wferent über das gleiche Thema sprach Geheimrat Kofesior Dr v. Behring-Marburg. Dänische und französische Forscher hätten seine Theorie bestä tigt, daß die Perlseuche-Bazillen sich von den mensch lichen Tuberkel-Bazillen nur dadurch unterscheiden, daß sie eine stärkere Kraft besitzen und viel schlim mere Krankheiten erzeugen können, als die Tuberkel- Bazillen beim Menschen. Der größte Teil der sich Ruhe schaffend, ruft Vizepräsident Kaempf sowohl verantwortlich seien. Die Sozialdemokraten werden sich dep. Abseölyueien o. Lieveri wegen seines Rufes, wie den nun einmal in die Lage fügen müssen. Das deutsche Volk Redner wegen seines Gegenrufes zur Ordnung. Zugleich ist sich seiner Kraft auch gegen die Sozialdemokratie be macht Vizepräsident Kaempf den Redner auf die folgen n>uß! g-worde«. (Beifall.) Mögen die Sozialdemokraten - - ' - - - - " ' - —weiter verhetzend wirken, wir unsererseits werden fort ¬ fahren, das deutsche Volk zu belehren und anfzuklärcn. (Lebhafter Beifall.) . . , . Abg. Krejski (Pole) führt Beschwerde über Wühl- beeinflusfungen in den polnischen Landesteilen zu un- gunsten der Polen. Es gebe sogar noch Amtsvorsteher, sie Versammlungen verböten, in denen nicht Deutsch, andern Polnisch gesprochen wird.
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