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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 02.02.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-02-02
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190802020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19080202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19080202
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1908
- Monat1908-02
- Tag1908-02-02
- Monat1908-02
- Jahr1908
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 02.02.1908
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WistkiMMckl WU Amtsblatt für -tt Rchl. Amtsgericht md den Ztadtrlit zu öchchiii-kriiW. Anzeiger für Hoh-nft-in Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Meinsdorf, Langenberg Falken, Reichenbach, Callenberg, Langenchursdorf, Grumbach, Tirsch- heim, Kuhschnappel, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, Erlbach Pleißa, Rüßdorf, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger das Vierteljahr Mk. 1.55, durch die Post bezogen Mk. 1.92 frei ins Haus. Fernsprecher Nr. 11. Inserate nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf deni Lande entgegen, auch befördern die Annoncen-Expeditionen solche zu Originalpreisen Ar. 27. Sonntag, den 2. Zebruar MS. 5S. )ahrg ist bis zum Was Er. Der Auf einer Station der Linie Pest - Orsowa wurde der Postwagen eines Eisenbahnzuges von Räubern geplündert. *) Ein kaiserlicher Eilaß v.'rkündigt den Dank deS Kais e rS für die Teilnahme an seinem Ge- burtSfeste. Die Studenten der Universitäten Padua, Bologna und Pavia haben als Protest gegen daS neue UniversttätSreglement den Besuch der Vor- lesungen eingestellt. In Padua kam eS dabei zu tumultuarischen Szenen, ein Student wurde schwer verwundet. *) Der Professor der katholischen Theologie an Ler Universität Straßburg Dr. Ehrhardt, der wegen seines Artikel- über den Modernismus von der vatikanischen Presse abgekanzelt worden war, hat sich der kirchlichen Autorität unterworfen. Der englische Minister BurnS kündigt die Einführung einer staatlichen AlterSpension von 1 Pfund monatlich an eine Million Arbeiter an. Der Zu stand der Z a rin, die an Hallu- zinationen leidet, erweckt die schwersten Besorgnisse. *) Tine Explosion schlagender Wetter hat sich in der New-River Kohlengrube bei CharleStown in West-Virginien ereignet. DaS Martnegericht in Kiel verurteilte die Heizer WnieniewSki und Jensen von dem Kriegs- schiff „Vork" wegen militärischen A u f r u h r S zu b'/, Jahren bezw. 5 Jahren 1 Monat Zuchthaus und Entfernung aus der Marine. «Aue -e« Peicöe. Der Dank des Kaifers. Reichsanzeiger- veröffentlicht einen Der unter dem Verdacht, den Förster Schwarzenstein am Müggelsee erschossen zu haben, verhaftete Sohn deS Ermordeten, Willy Schwarzenstein, hat jetzt die Tat ringe standen. n» sich im Güterverkehr auf H Prozent berechnet. Schon diese Vergleichung Aiigt die weit ungün stigere Entwicklung der Einnahmen im Personen- verkehr gegenüber derjenigen deS Güterverkehrs, DaS Verhältnis erscheint aber noch wett ungünstiger, wenn man die Zunahme der Einnahmen im Jahre 1906 gegenüber denen deS Jahres 1905 in Betracht zieht. Die Zunahme der PersonenverkehrSeinnahme von 1906 gegen 1905 betrug nämlich 3176726 Mk. oder 6,9 Prozent, war also mehr als dreimal sofgroß wie von 1906 zu 1907. In der Güterverkehrs- einnahme war der Unterschied weit geringer. Die Zunahme betrug hier von 1905 zu 1906: 6,7 Millionen oder 7,6 Prozent, von 1906 zu 1907t 5,9 Millionen oder 6 Prozent. Der Anteil deS Personenverkehrs an der gesamten VerkehrS- einnahme, der 1903 noch 35,2 Prozent und 1906 noch 34,3 Prozent betrug, ist 1907 um ein weiteres Prozent, auf 33,3 Prozent, gesunken. Zweifellos ist dieser Rückgang hauptsächlich auf den Einfluß der Fahrkartensteuer zurückzuführen. Nicht allein die normale Weiterentwicklung deS Personenverkehrs hat sie wenigstens bis zu einem gewissen Grade ge- hemmt, sondern sie hat vor allem eine bedeutende Verschiebung deS Verkehrs nach den unteren Wagenklassen — besonders nach der vierten — zur Folge gehabt. Bei den p.eußischen StaatSüsen- bahnen ist übrigens der Rückgang in der Personen- veikehrSeinnahme noch beträchtlicher. Im D zember blieb dort sogar die kilometrische PersonenverlehrS- einnahme um 2 Mk. gegen die vorjährige zurück, während in Sachsen diese kilometrische Einnahme ein Mehr von 19 Mk. ergab. Dies mag damit zu sammenhängen, daß in Sachsen der Ausfall einiger maßen ausgeglichen wurde durch die etwas höheren Fahrgeldsätze, die Preußen schon vor der Tarisreform König Friedrich August wird sich Anfang März nach GrieS bet Bozen begeben, um dort mit seiner jüngeren Tochter, der Prinzessin Anna (Pta Monika) zusammenzutreffen. Im Sommer wird die Prinzessin nach Dresden gebracht Werden. servierter verhielt als früher. Ferner war ein Gegen- » satz in der Auffassung der Abgeordneten Gröber und Erzberger auf der einen Seite und ihrem Partei« genossen Hamecher auf der anderen Sette nicht zu verkennen. Zur Fusion der Handlungsgehtlfen- derbände. Der verband deutscher Handlung S- gehiIfen in Leipzig erklärt, daß die geplante Interessengemeinschaft mit dem Deutschnatto nalen Handlungsgehilfenoerband ausschließlich auf wirtschaftlicher Grundlage fuße, in politischer Hinsicht in dem Verhalten der beiden großen deut schen Handlungsgehilfenvereine aber keine Len de r u n g eintrete. Die Arbeiten, die zur Her- beiführung der Interessengemeinschaft unternommen werden, betreffen ausschließlich die Stellung der Handlungsgehilfen dem Geschäftsinhaber gegenüber. ES soll versucht werden, in den Fragen, die den Stand bewegen, ein gemeinsamer Vorgehen zu er zielen ; die Frauenfrage soll gegenwärtig noch ausgeschlossen werden. Hierin bestehen bekangtlich bei den beiden Verbänden große Gegensätze. Wäh rend der Deutschnationale HandlungSgehtlsenverband die Konkurrenz der Frau durch Gesetze auSfchließen will, verlangt der Verband deutscher HandlungS- gehilfen nur, daß der weibliche Angestellte dem gleichen Bildungsgänge unterworfen wird, wie der männliche Angestellte. Durch die Fusion wird der Einfluß deS sozialdemokratischen Zen- tcalverbandeS, der durch die letzten Streitigkeiten der beiden großen Verbände gewonnen hatte, auf daS denkbar geringste Maß beschränkt. Die Personenverkehr-ernnahme» der säch sischen Staat-rtfenbahne« im Jahre 1907. Obwohl die Einnahmeziffern der sächsischen StaatSeisenbahnen für den Monat Dezember und damit für das ganze vergangene Jahr nur als vor läufige, der endgilttgen Feststellung unterliegende zu gelten haben, so lassen sie doch schon jetzt eine Vergleichung mit den vorjährigen BerkehrSeinnahmen zu, die um so mehr von allgemeinem Interesse ist, als dabei die Einwirkung der Fahrkarten steuer stark in die Erscheinung tritt. An sich und bei oberflächlicher Betrachtung zeigen auch die Per- souenoerkehrSeinnahmen im Jahre 1907 keinen Rück gang, sondern noch einen nicht unbeträchtlichen Zu wachs. Die Zunahme gegen 1906 betrug rund 960000 M., während der Güterverkehr 5921000 Mk. mehr einbcachte. Die Steigerung betrug also im Personenverkehr noch nicht 2 Prozent, während bei Vermeidung der zwangsweisen Beitreibung an die hiesige OriSsteuereinnahme abzuführen. Gersdorf, den 31. Januar 1908. Der Gemeindevorstarrd. «Shler Dekanntmachung Der am 1. Februar 1908 fällig werdende Der Premierminister des KaplandeS Dr. Iameson ist infolge der Niederlage der pro- gressistischen Partei bei den jüngsten Wahlen von seinem Posten zurückgetreten. *) Nähere- an andere' Stell« Das Wichtigste. Der Konflikt zwischen dem Präsidenten der DeutschenKolonialgesellschaft, Herzog. Regenten Johann Albrecht von Braunschweig, und der Ortsgruppe Berlin ist jetzt beigelegt. für angängig. Die Abstimmung wurde ausgesetzt. AuS der Debatte ergab sich, daß das Zentrum gegenüber den Wünschen der Beamten in bezug auf ihr PetitionS- und Koalitionsrecht sich erheblich re- Jn der gestrigen Sitzung der Budget- kommission deS Reichstages erklärte StaatS- sekretär Krätke, eine Aenderung der Tele phon g e b ü h'r e n könne nur durch Gesetz erfolgen, der Reichstag werde sich daher mit der Frage zu beschäftigen haben. * In der ReichStagStommission für die Novelle zum Biehseuchengesetz stellte die Regierung in Aussicht, einem Anträge, die Bienen unter die Haustiere zu rechnen, zu entsprechen und dies durch ein Spezialgesetz zu regeln. Präsident des Reichseisenbahnamts Kch«ft: seitens des ReichseisenbahnamtS geschehen könne, um mög lichste Betriebssicherheit zu schaffen, sei geschehen; beson ders auch durch eine unter Mitwirkung des Amts ausge arbeitete Fahrdienstordnung. Die Zahl der Unfälle rm Verhältnis zur Zahl der Zugkilometer sei mehr und mehr gefallen. Mit Gehaltsfragen habe daS Reichseisenbahn amt nichts zu tun. Für Betriebsmittel habe die preu ßische Eisenbahnvcrwaltung im Vorjahre allein 250 Millionen Mark verausgabt, und dieselbe Summe stehe im neuen Etat. Die Betriebszeitdauer sei zweckmäßig ge- reaelt. Auf Ueberbürdung seien die Betriebsunfälle im allgemeinen nicht zurückzufuhren, zumeist fielen sie gerade in die ersten Dienststunden. (Sehr richtig! Widerspruch bei den Sozialdemokraten.) Gerade, weil wir nicht die Ausschaltung der nichtsozial demokratischen Arbeiter wollen, stimmen wir gegen Antrag. (Lachen bei den Sozialdemokraten.) Ueber den sozialdemokratischen Zusatzantrag wird auf Antrag des Zentrums am Sonnabend namentlich abge- I. Termin Grundsteuer — 12. Februar 1908 — stimmt. Auf der Tagesordnung steht weiter der Etat de* Keichseiseubahuamt*. Abg. Stolle (Soz.) führt auS - Die meisten Zugent gleisungen und Zusammenstöße kämen nicht auf freier Strecke, sondern im Bereiche von Bahnhöfen vor und seien die Folge unzulänglicher Einrichtungen und Dienst vorschriften auf den Stationen; seien doch selbst auf ein gleisigen Linien vielfach die Ausweichgleise auf den Babn- hofsanlagen ganz unzureichend. Und wie werde bei der Eisenbahn an Gehältern gespart! Hinter den gleich rangierenden Beamten bei der Post- und gar bei der Polizei stünden die Eiseubahnangestellten hinsichtlich des GehaltS weit zurück. Auch dieses Sparsystem verschulde großenteils die Betriebsunfälle, ebenso die Ueberbürdung der Eisenbahnarbeiter. Auf den preußischen Bahnen herrsche ferner ein Wagenmangel, der die anderen Staaten nicht zum Eingehen einer Betriebsmittelgemeinschaft verlocken könne. Abg. St*r» (Südd. VolkSp.) bedauert, daß die Be- triebSmittelgememschaft nicht nur an Preußen, sondern ebenso sehr an Bayern gescheitert sei, obwohl man meinen sollte, daß auch Bayern bei einer solchen Gemeinschaft profitiere. Zu beklagen sei weiter die Schädigung Süd- beutschlands durch Ablenkung bestimmter Verkehre seitens Oesterreichs. Ein schweres FiaSko habe die Fahrkarten steuer erfahren durch Abwanderung der Reisenden in niedere Äagenklassen. Ein Fehler sei auch die neue Tarifregelung mit ihrem hohen Äepäcktarif gewesen. Präsident Schult bemerkt gegenüber Beschwerden deS Vorredners über verschiegene Mängel im Personenverkehr, daß die ständige Tarffkommission bereits Auftrag erhalten habe, zu prüfen, wie den Unzuträglichkeiten abzuhelfen sei. Hierauf wurde die Weiterberatung auf Sonnabend vertagt. laß des Kaisers an den Reichskanzlcr zur öff-ml chen Bekanntmachung, in dem er für die zahlreichen Glückwunschtelegramme zu sei rm Geburtstage dankt. El heißt dam, in drin Erlaß; „In Herzer- heben er Weite ist dadurch mein Ehrentag verschönt und meine Festcrfrrude erhöht ivocden. DaS ver- stoffene Lebensjahr hat mir mben manchen freudigen Ereignis auch schmerzliche Erfahrungen nicht erspart. Auch bin sch durch hrp Heimgang m.hrerer meinem, lHerzen nahestehenden Perjöntichküten, wie meines unvergeßlichen OheimS und meines treuen Er ziehers und Freundes in tiefe Trauer ver setzt worden. Ich preise aber deS Allmächtigen Güte, daß eS ein Jahr des Friedens gewesen ist und oertraue zuversichtlich, daß Gott der Herr noch ferner- hin seine Hand über Deutschlands Volk halten und eS auch fernerhin auf friedlicher Bahn weiter- sühren wird zum Segen der Gesamtheit und jedes einzelner." Das Koatttionsrrcht der Postbeamten. Die B u d g e t k o m m i s s i o n des Reichstag- beschäftigte sich gestern bei dec Beratung deSReichS- poftetatS mit der Frage deS VereinSrechtS oer Beamten. Während fast alle Abgeordneten sich lür die Zulassung von Vereinen aussprachen und auch dafür, daß diese nach Innehaltung des Instanzen weges allgemeine Wünsche in Petitionen zu äußern berechtigt sein sollten, konnte Staatssekretär Krätke diesen Forderungen nicht zustimmen. Er sei nie mals einem Verein unfreundlich gegenübergetreten, dulde aber auch niemals Ungezogenheiten. Wo nichts gegen sie einzuwenden sei, erfreuten die Vereine sich der Sympathie dec Behörde. Abgeordneter Gröber legte dann einen Antrag vor, demzufolge ein Zu- sammenschluß der Beamten und in Kategorien die jederzeitige Einreichung von Gesuchen gestattet sein solle, wie eS ähnlich in Württemberg jetzt stchergestellt jei. Die Abstimmung Über den Antrag Gröber wurde vertagt, damit die Fraktionen Stellung zu ihm nehmen können. — Ueber einen Antrag Erz berger und Gen., im Interesse der Sonntagsruhe der Beamten den Schalterschluß für die Paket annahme an den Vorabenden schon auf 5 Uhr nachmittags festzusetzen, erfolgte keine Einigung. Der Deutscher (Reichstag. 91. Sitzung vom 31. Januar. Die Beratung des Marine-Vtat* wird fortgesetzt. Abg. Speth«««« (steif. Vp.) tritt ein für Besser stellung der Mechaniker und Obermechaniker in den Tor- pedowerkstätten. Geh. Admiralitätsrat Sarm« erwidert, daß über diese Fragen Erwägungen schweben. Bei der Forderung für einen Torpedohafen in der Nähe Helgoland- fragt Abg. Ahlhor« an, ob auch Helgoland m seinem Bestände jo gesichert sei, daß auf die Erhaltung der Insel für absehbare Zeit gerechnet werden dürfe. Andernfalls würde die Ausgabe für den Torpedohasen keinen Zweck haben. Auch frage es sich, ob nicht für die Insel durch daS Bombardement dereigenen Geschütze Gefahr drohe. Staatssekretär v. Ttrpih erwidert, die Marine verwaltung könne mit gutem Gewissen erklären, daß der Bestand Helgolands in keiner Weise gefährdet sei, so daß wir die Insel jedenfalls noch lange in dem gegenwärtigen Zustande behalten werden. Im Extraordinarium wird eine erste Rate zum Bau eines Trockendocks an der Unterelbe gefordert. Abg. Paasche (nl.) empfiehlt statt dessen die Anlage eines Schwimmdocks, das vielerlei Vorteile biete: billigere Herstellung, luftigere Räume, die ein besseres Arbeiten gestatten. Staatsfekretär ». Tirpltz sagt zu, daß die Verwaltung nochmals in Erwägung darüber, ob Trocken- oder ob Schwimmdock, eintreten werde. Zum Bau fiskalischer Mietwohnungen für Offiziere in Wilhelmshaven fordert die Vorlage eine erste Rate von 300 OVO M. Die Kommission hat in der An nahme, daß in Wilhelmshaven kein Mangel an geeigneten Wohnungen sei, 200 000 M. abgesetzt, und schlägt vor, nur 100000 M. zum Bau fiskalischer Wohnungen nur für zwei Geschwaderchefs zu bewilligen. Abg. Semler (nl.) beantragt Wiederherstellung der Regierungsvorlage. Wohnungen seien allerdings frei, aber nur 3- und 4zimmrige. Der Antrag Semler wird nach kurzer Debatte ange nommen. Nach Erledigung des Exiraordinariums wird die von der Kommission vorgeschlagene Resolution betreffend Ver gebung von Arbeiten iür die Marineverwaltung noch gesondert zur Diskussion gestellt. Abg. Gröber (Zentr.) tritt lebhaft für die Reso lution em. Abg. *. Kichthose« (kons.) erkennt an, daß ReichS- betriebe nach Möglichkeit Mustei betriebe und für die Un ternehmer vorbildlich sein sollten Für nicht richtig halte er es, wenn Rcichsverwaltmmeu dergestalt in die Ent wicklung der Dinge, in das Verhältnis zwischen Unter nehmern und Arbeitern, eingreifen. Abg. Letzebo«r (Soz.) befürwortet eine von seiner Partei beantragte Einschaltung in die Resolution, wonach die gewünschten Anweisungen an die Marineverwaltung, die Festsetzung oder Neuordnung von Arbeitsbedingungen in den Marinebetrieben „unter Mitwirkung der Arbeiter ausschüsse' vorzunehmen, dahin erweitert werden sollen, daß auch die Organisationen der Arbeiter in Zukunft hin zugezogen werden sollen. Abg. Krittler (nl.) ist mit dem Grundgedanken der Resolution einverstanden, erklärt aber ihre Fassung für einen Teil seiner Freunde nicht für annehmbar wegen ihrer Einwirkung aus die Privatindustrie. Abg. Dr. pachnicke (freis. Vereinig.) erklärt die Zu stimmung der freisinnigen Fraktionsgemeinschaft zu der Resolution und zwar gerade in dieser Fassung. Der Staat müsse die Führung übernehmen. Handle es sich um Betriebe, sie über das ganze Reich gehen, dann solle man mit den Verbänden verhandeln, für lokale Betriebe seien die Arbeiterausschüsse die richtige Instanz. Abg. Kehr««« (wirtsch. Ver.) verlangt demgegenüber die Verhandlung mit den Arbeiterorganisationen, da deren Führer einen weiteren Blick hätten und die Ausschüsse nicht als die wirkliche Vertretung der Arbeiter gelten könnten. Einstweilen würden seine Freunde für die Re solution stimmen. Abg. K»debo«r (Soz.) wirft den Freisinnnigeu Geg nerschaft gegen die Arbeiterorganisationen, besonders gegen die Gewerkschaften vor, dabei seien die letzteren von der Sozialdemokratie durchaus unabhängig. Abg. pachuickr (freis. Vereinig.» stellt dies in Abrede. In den Gewerkschaften sehe man dieselben Personen an der Spitze wie in der Sozialdemokratie. UebrigenS unter stütze er mit seinen Freunden dnrch Zustimmung zu der Resolution der Kommission ja -o >p-o die Organisation der Arbeiter. Freilich handle es sich hier um die Organi sation an der richtigen Stelle, und das seien in diesem Falle die Arbeitcrausschüsse. Abg. Hur (Soz.) bestreitet, daß aus der Personen- Jdentität der Schluß statthaft sei, den Pachnicke ziehe. Abg. Dr. Mugdan (freis. Volksp.): Es sei merk würdig, wie die Herren nach dem Parteitage in Jena und nach dem Aufrufe der Gewerkschaftsvorständc bei den letzten Wahlen sich jetzt immer noch so stellen können, als wären sie nicht eins mit der sozialdemokratischen Partei. Sozialdemokraten.) Staatssekretär erkannte die Notwendigkeit einer Ent- n-cktsozial- lastung der Beamten an, hielt aber mit Rücksicht auf unsere HandelSkonkurrenz diese Einschränkung nicht
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