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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 09.02.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-02-09
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190802094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19080209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19080209
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1908
- Monat1908-02
- Tag1908-02-09
- Monat1908-02
- Jahr1908
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 09.02.1908
- Autor
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Amtsblatt für Kes Ws!. NiMM mü St» Aeiltret zu hohtußmi-kruKthul. Anzeiger für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Meinsdorf, Langenberg Falken, Reichenbach, Callenberg, Langenchursdorf. Grumbach. Tirsch- heim, Kuhschnappel, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, Cribach, Pleißa, Nußdorf, Sr. Egidien, Hüttengrund u. s. iv. Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger das Merteizahr Mk. 1.55, durch die Post bezogen Mk. 1.92 frei ins Haus. Fernsprecher Nr. 11. Inserate nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Laude entgegen, auch befördern die Annoncen-Expeditionen solche zu Originalvreisen Ar. 33. »LLLIL'... Sonntag, den 9. Zebrnar WS. 5S. Zahrg. Ueber den Nachlatz der am 2S. Dezember 1904 tu Hohenstein Ernstthal gestorbe nen EisenwarenhLndlerSehefrau Emilie Auguste Pomper geb «laus wird heute am 8. Februar 1908, vormittags */,11 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt vr. Dierks in Hohenstein-Ernstthal wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 29. Februar 1808 bei dem Gerichte anzumelden. ES wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretenden Falles über die in Z 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände, auf de« 22. Februar 1908, vormittag- 10 Uhr, und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 9. März 1908, vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumr. Allen Personen, die eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkurs- mässe etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner bezw. die Erben der gen. Pomper zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für die sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 29. Februar 1908 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Hohentteiu-Erustthal. 3. öffentliche Stadtverordnete»-Sitzung Donnerstag, den 13. Februar 1908, abends 8 Uhr im Sitzungssaale des Rathauses. Hohenstei« Er«st1hal, am 8. Februar 1908. E. NeVslob, Stadtverordnetenvvrsteher. Tagesordnung: 1. Kenntnisnahmen. 2. Uebertragung der Mittel für den Granitplattenbelag in der Limbacherstraße von 1907 auf 1908. 3. Nachorrwtlltgung von Kosten für Bepflanzung dec oorm. Pohler'schcn Wiese beim Wasserwerke. 4. Verwendung der Ueberschüsse der Feuerlöschkasse. 5. Anstellung eines Schularztes. 6. Neustädter Kirchturmuhr. 7. Nachverwilligung für Mehraufwand bei der Neustädter Diakonats-BesoldungStafse. 8. Petition an den Landtag um Uebernahme der Armeulasten durch den Staat. ' Zur Erteilung des ab Ostern 1908 bei der gewerblichen Fach- und Fortbildungsschule zur Einführung gelangenden praktische« Unterrichtes i« der Wirkerei (an Handstühlen) wird ein geeigneter Fachman« gesucht. Näheres ist in der Ratrkanzlei, Rathaus, Z.mmer No. 2, zu erfahren. Gesuche wolle man bis zum 15. 2. bei unS einreichen. , Hohenstetn-Er«stthal, am 30. Januar 1908. Der Stadtrat. Der am 1. Februar d. I. fällig gewesene l. Termin der Staats- ««d Ge- met«degru«dfte«er ist z«r Vermeidung der Zwangsvollstreckung bis spätestens den 16. Februar 1908 a« unsere Stadtfteueretnnahme — Rathaus Zimmer No 5 — z« bezahlen. HohensteimErnstthal, am 8. Februar 1908. Der Stadtrat. Unterricht im Maschinenschreiben. Au dem bei hiesiger Handelsschule eingeführten Unterrichte im Maschinenschreiben können auch junge Kaufleute u. s. w. teilnehmen, die bereits ihrer Fortbildungsschulpflicht genügt haben. Meldungen können im Laufe der nächsten Woche an allen Schultagen von 11—12 Uhr im Direktorialzimmer der Altstädter Schule bewirkt werden. Hoheusteiu-Erustthal, den 8. Februar 1908 Dir. Dietze. Keka«ntmachrmg. Der am 1. Februar 1908 fällig werdende I. Termin Grundsteuer ist bis zum 12. Februar 1908 bei Vermeidung der zwangsweisen Beitreibung an die hiesige Ortssteuereinnahm« abzusühren. Gersdorf, den 31. Januar 1908. Der Gemeiuöevorstaud. Göhler Das Wichtigste. *) Aus verschiedenen Teilen Deutschlands und Oesterreichs werden orkanartige Schnee stürme gemeldet, die mit Gewitterscheinungen auf traten und großen Schaden sowie Verkehrsstörungen verursacht haben. *) Der frühere sächsische K u l t us m i n i st e r o. Schlieben ist gestern auf seinem Gute Tauben- heim in der Lausitz g e st o r b e n. * Oberbürgermeister AdickeS - Frankfurt demen tiert jetzt selbst die Meldung, daß er zum Nach folger v. Stengels auSersehen sei. * Wegen Verrats militärischer Geheim nisse wurden gestern vom Reichsgerichte der Kaufmann Hawerländer und Maschinist Niemand zu 5 Jahren und Werkmeister Mierendorf zu 3 Jahren Zuchthaus und den üblichen Nebenstrafen verurteilt. * Gegen den Pfarrer Mansuy in ArS (Lothringen) wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Maj estätSbe letdigung, begangen durch seine Predigt zu KaiserSgeburtStag, eingeleitet. * In der französischen Kammer stehen neue Marokkodebatten vor. Der Deputierte Gaudin hat eine Interpellation betreffend die Lage des Expeditionskorps in Marokko eiugebracht, die nächsten Donnerstag erörtert werden soll. Eine Interpellation IaurLS ferner hat folgenden Wort- laut : „Welchen Zweck haben die jüngsten militärischen Operationen deS Generals d'Amade? Ist eS richtig, daß Abdul Asis sich an Deutschland gewandt hat, und in welcher Absicht? Ist es richtig, daß Deutsch land der französischen Regierung davon Mitteilung gemacht hat?" * Im Auslands, namentlich Frankreich waren Gerüchte über eine Ermordung des Kaiser« von Rußland verbreitet, die offiziös als „voll- ständig aus der Lust gegriffen" bezeichnet werden. * *) Der Kaid Harry Maclean ist gestern «uS der Gefangenschaft RaisuliS wieder in Tanger eingetroffen. * *) Die amerikanische Regierung hat ein neues Flottenprogramm mit kurzen Bau- fristen aufgestellt. („«»Vere» an andere, Stelle Äu» dem VetcLe. Staatsminifter a. D. v. Schltehe« f. Der frühere sächsische Kultusminister v. Schlieben, der am 10. Dezember 1907 in folge schwerer Erkrankung von seinem Amte zurück- treten mußte, ist Freitag nachmittag aus seinem Gute Taubenhain an der Spree von seinen Leiden durch den Tod erlöst worden. Bereits seit einiger Zeit war in dem Befinden des erkrankten Ministers eine ernste Wendung eingetreten, die das Schlimmste befürchten ließ. Neben allen seinen Verdiensten, die sich der Verstorbene im Dienste des Vaterlandes er worben, wird das Andenken an ihn als einen fein fühlenden, liebenswürdigen Menschen dauernd «eiter leben. Ueber den äußeren Lebensgang o. Schliebens sei folgendes mitgeteilt: Nach Be endigung seiner juristischen Studien Anfang 1872 trat Herr o. Schlieben am 2. März 1872 bei der Polizeidireltion Dresden alS juristischer Hilfsarbeiter ein und wurde am 1. Januar 1874 in gleicher Eigenschaft bei der Kreisdn-eklion Zwickau angestellt. Im Jahre 1875 wurde er, nachdem er mehrere Monate bei dec KreiSdirekrion Leipzig und AmtS- hauptmannschast Dresden gearbeitet harre, zur Amts- Hauptmannschaft Chemnitz versetzt und im Jahre darauf zum Bezirksassessor und 1879 zum RegierungS- affeflor ernannt. 1880 wurde er zur Amtshaupt mannschaft DreSden-Altstadt nnb später zur Kreis- Hauptmannschaft Dresden versetzt. 1884 zum Regierungsrat ernannt, wurde er Mitte Juni mit der Leitung der Amtshauptmannschaft Zittau beauf tragt, worauf am 1. August seine Ernennung zum AmtShauptmann daselbst erfolgte. In dieser Stellung verblieb er bis Ende März 1895 und war während dieser Zeit auch als König!. Kommissar für die Mandau-Regulieruug in Zittau tätig. Im Jahre 1895 trat Herr v. Schlieben als Geheimer RegierungS- rat und vortragender Rot ins Ministerium deS Innern ein. Am 1. Mat 1898 wurde er zum Kreishauptmann in Bautzen ernannt. Im Februar 1906 erfolgte dann seine Berufung als Minister deS Kultus und öffentlichen Unterricht«, und vom 1. März genannten Jahres ab leitete er dieses Ministerium. Z«m Tode des Herzogs Erusi von Sachfe«-Atte«burg. Der Kaiser sandte an Herzog E r n st H. folgendes Beileidstelegramm: „Tief schmerzlich be rührt durch das Ableben Deines OheimS, deS Herzogs Ernst von Sachsen-Altenburg, Hoheit, spreche ich Dir mein herzliches Beileid aus. Ich und Mein Haus verlieren in dem Dahingegangenen einen wahren, aufrichtigen Freund, seine Landeskinder einen für- sorgenden Vater, das Reich einen treu erprobten Fürsten, der ein langes, reich gesegnetes Leben stets in den Dienst deS Vaterlandes gestellt. In der tiefen Trauer um ihn fühle ich mich mit Dir eins Ich weiß, daß Du seine Nachfolge in seinem Sinne antreten wirst, und danke Dir von Herzen für die in Deinem Telegramm ausgesprochene Gesinnung. Wilhelm." Der „R ei ch S a uz e t g e r" widmet dem ge' storbenen Herzog folgenden Nachruf: „Seit dem 3 August 1854, als er seinem Vater folgte, hat der Heimgegangene edle Fürst in einer gesegneten Re gierung von fast 55 Jahren gewaltet. Seine Teil- nähme an dem Kriege von 1870/71, seine verdienst- volle, vom Kaiser hoch in Ehren gehaltene Mitarbeit um die Einigung Deutschlands, seine vielfach bekun- dete Treue gegen ben Reichsgedanken sicherten dem ehrwürdigen Herzog einen hervorragenden Platz im Kreise der deutschen Bundesfürsten und in den dank baren Empfindungen dec Nation. Die Verehrung für seine Persönlichkeit und sein Wirken gab sich lebhaft kund, als er am 16. September 1906 die Feier des 80. Geburtstages beging. Heute vereinigen sich au seiner Bahre die patriotisch gesinnten Deutschen ans allen Teilen deS Reiches mit seinen alten- burgischen LandeSkindern in herzlicher Trauer." Die Beisetzung der Leiche wird am nächsten Mittwoch mittag in der Fücstsngcufi dec H?rzog:n- AgneS-GedächtiiiSkilche stallfinden. Die feierliche Einsegn un g erfolgt am DienStag mittag in der Schloßkuche. Doil wurde die Leiche bereits heute aufgebahct. Für die Besichtigung duich das Publikum ist der Sonntag und Montag fceigegeb« i. Z«m Rücktritt d-S R-ichsschatz^tr-tärs. In parlamentarischen Kreisen wird daran fest- gehalten, dvß Reichsschatzsekrstär Freiherr von Stengel dem Reichskanzler Fürsten Bülow sein Ent- lassungsgesuch unterbreitet babe. Das Gesuch ist jedoch noch nicht erledigt. Der Staatssekretär führt die Geschäfte deS ReichSschatzamteS fort, nimmt jedoch an den Beratungen deS BundeSrateS und deS Reichstages nicht mehr teil. Z«r Regelung des Ker«sprechgebühre« tarifs. Der Reichskanzler Fürst Bülow richtete an den Deutschen Buchdrucker-Verein zu Leipzig aus dessen Eingabe ein Schreiben, in dem er mitteilt, daß die Neuordnung der Fernsprechgebühren nicht ohne Mitwirkung der gesetzgebenden Körperschaften erfolgen werde, daß er aber eine nochmalige Erörterung der Frage mit Vertretern de* Handels und der Industrie vor Einbringung oes Gesetzentwurfs nicht für angezeigt halte. Ei« autzerorde«Mcher sächsischer Mittelfta«dstag, n dem alle Angehörigen und Freunde des Mittel standes geladen sind, findet Montag, den 10. d. M., zu Dresden statt. An die BorstandSsitzung reiht sich um 5 Uhr eine Delegierten-Versammlung (nur für beauftragte und mit Ausweis versehene Vertreter mittelständischer Körperschaften und Einzelmitglieder). In dieser Versammlung werden Landtagsabgeord neter Baurat E n k e - Leipzig über: „Unsere Stellung zum Wahlrecht" und LandtagSabgeordneter Justizrat Dc. Spieß-Pirna über: „Dis Umsatzsteuer auf Konsumvereine und Warenhäuser" sprechen. Weitere Beralungsgegenstände bilden: Sicherung der Bau sorderungen, Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb, sowie Bezug und Weiterverbreitung des VereinS- organS „Fortschritt". Abends 8 Uhr findet eine große Versammlung für alle Mitglieder der zur MittelstandSvereinigung gehörenden Körperschaften statt, in der der erste Vorsteher der Mittelstandr- oereinigung im Königreich Sachsen, Ingenieur Theo dor Fritsch-Leipzig, über: „Mittelstand und Wahlrechtsreform" sprechen wird. Die Loh«kämpfe im deutsche« Baugewerbe nehmen jetzt ihren Anfang. Ende März läuft cer Tarif in folgenden Lohngebieten ab: Frankfurt a. M., Wiesbaden, Mainz, Darmstadt, Kassel, Mann heim ung anderen namhaften hessischen Orten. Für alle diese Orte sind den Arbeitgebern feiten- der Maurer, Zimmerer und Bauarbeiter neue For derungen übermittelt worden. Für die größeren Städte wird eine Arbeitszeitverkürzung von 10 auf 9>/, Stunden gefordert, ferner werden Lohnerhöhun gen von 6 bis 10 Pfg. für die Stunde verlangt. Auch in Rheinland und Westfalen haben die Arbeiter deS Baugewerbe- ähnliche Forderungen aufgestellt, die den Arbeitgebern am 8. Februar zugestellt werden sollen. In Rheinland kommen für die Lohnbewegungen 12, i Westfalen 39 größere Otte in Frage. Die Arbeitgeber- organisationen haben bekanntlich beschlossen, keine Lohnerhöhung und keine Zeitkürzung der Arbeitszeit unter 10 Stunden zu bewilligen. Die Arbeiter aber wollen unter keinen Umständen von diesen Forderungeu abgehen. Der Vorstand deS ZentralverbandeS der Maurer hat in einer ausführ lichen Denkschrift die Berechtigung der Forderungen zu begründen versucht. Man rechnet in den Kreisen der Bauarbeiter auf den baldigen Ausbruch des Kampfes. Für das Maurergewerbe kommen folgende Arbeiterorganisationen in Betracht : Zentralverband der Maurer Deutschlands, Zentralverband bauge-
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