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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 08.03.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-03-08
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190803087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19080308
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19080308
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1908
- Monat1908-03
- Tag1908-03-08
- Monat1908-03
- Jahr1908
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 08.03.1908
- Autor
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Amtsblatt für bs Rchl. Nmtsstticht M kn slaStrai zn Sohtosttin-Krnstthal. Anzeiger für Hohcnstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Wersdorf, Hermsdorf, Bernsvori Meinsdorf, Langenberg Falken, Reichenbach, Callenberg, Langenchursdori, Grumbach. 2 -ch heim, Kühschnappel, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, Er. lach Pleißa, Rüßdorf, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger das Vierteljahr Mk. 1.55, durch die Post bezogen Mk. 1.92 frei ins Haus. Fernsprecher Nr. tt. Inserate nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Lande entgegen auch befördern die Annoncen-Expeditionen solche zu Originalpreisen Ar. 57. «.schiist*»,», »chMftroD, Ur. »1. Sonntag, den 8. März >908. Orks- »md U,t»»v«««-A»»,fl, r AmtodlE Aotzmft-tn-Grastttzw. 58. Zahrg. Ueber das Vermögen der Sch«hm«chermeisters Friedrich Johan« Heinrich Bollow in Hohenstein-Ernstthal wird heute am 7. März 1908, vormittags 11 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Lokalrichter LouiS Diihne hierselbst wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 28. Mür- 1908 bei dem Gerichte anzumelden. ES wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters sowie über die Bestellung eines GläubigerausschufseS und eintretenden Falles über die in § 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände, auf de« 2t. Mürz 1908, vormittags ^11 Uhr, und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 11. April 1998, vormittags -/.tt Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, die eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkurs- mässe etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für die sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zuin 28. März 1908 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Hohenstein-Ernstthal. Die Königliche Ersatz-Kommission wird im Anschlusse an das diesjährige Musterungsgeschäft zur Entscheidung über etwaige A«trLge vo« Reserve- ««d La«dwehrma»»fchafte«, sowie vo« Ersatzreferviste« und ausgebildete« Landsturmpflichtigen des 2 Aufgebots auf Zurückstellung wegen häuslicher und gewerblicher Verhältnisse im Aushebungsbe riete Hohenstein-Ernstthal am 24. März 1998 vor«. 10 Uhr im LogenhauS zu Oberlungwitz Sitzung halte«. Diejenigen Reserve- und Landwehrmannschaften, sowie Ersatzreservisten und ausgebildeten Landsturmpflichtigen des 2. Aufgebots, welche auf Grund der Bestimmungen in 88 118. 120, 122, 123 der Wehrordnung vom 22. November 1888 auf Zurückstellung wegen häuslicher und gewerb- licher Verhältnisse für die Dauer eines Jahres Anspruch erheben zu können glauben, werden daher aufgefordert, ihre Gesuche bei dem unterzeichneten Stadtrat anzubringen. H-he«fl-i« Ernstthal, am 3. März 1908. Der Stadtrat. Die in Oberlungwitz wohnhaften Militärpflichtige« werden hierdurch beordert, zur Vermridnng der in 8 26, 7 der Wehrordnung angedrohten Strafen Freitag, de« 2». März 1908, früh ^8 Uhr im „Loge«haufe" zur Musterung pünktlich, nüchtern und in reinlichem Zustande zu er scheinen. Durch Krankheit behinderte Militärpflichtige haben ein ortsbehördlich beglaubigtes ärztliche? Zeugnis einzureichen. Die Losung findet am 24. d. M. früh ^10 Uhr im Logenhause statt. Das Erscheinen im Losungstermin bleibt jedem Militärpflichtigen überlassen, da durch das Ausbleiben keine Nachteile ent stehen und für die nicht Erschienenen gelost wird. Jeder Militärpflichtige kann sich im Musterungstermine freiwillig zu 2-, 3- oder 4 jährigem Dienst melden und auf die Losung verzichten. Zur Meldung ist die Einwilligung deS Vater- oder Bor- mundeS und ein ortsbehördliches Führungszeugnis beizubringen. Diejenigen, die sich stetwillig zu einer vierjährigen aktiven Dienstzeit bei der Kavallerie verpflichten und dieser Verpflichtung nachgekommen sind, haben in der Landwehr ersten Aufgebots nur drei, anstatt fünf Jahre zu dienen. Zurückstell««gSanttäge wegen bürgerlicher Verhältnisse werden berücksichtigt, wenn sie vor dem Musterungsgeschäfte oder spätestens bei Gelegenheit desselben gestellt werden. Spätere Reklama tionen können nur dann Berücksichtigung finden, wenn die Veranlassung hierzu erst nach Beendigung des Musterunflsgeschäftes entstanden ist. Die Beteiligten sind berechtigt, ihre Anträge durch behördlich beglaubigte Urkunden, durch Zeugen und Sachverständige zu unterstützen. Außerdem haben sich diejenigen Personen, für die reklamiert morden ist, persönlich der Lrsatzbehörde oorzustellen, oder ein von einem be amteten Arzte ausgestellter Zeugnis beizudringen. Militärpflichtige, die an Epilepsie zu leiden behaupten, haben ebenfalls auf eigene Kosten ein Zeugnis eine? beamteten Arztes zur Musterung einzureichen oder drei glaubhafte Zeugen zu stellen und die Militärpflicht gen, die Wege« Auge«schwäche Brille oder Klemmer trage«, habe« diefe zur leichtere» und flchere« Feststellung der Sehschärfe zur Musterung mitznbri«ge«. Oberlungwitz, am 4. März 1908. Der Gemetndevorsta«d. Lieberknecht. Sonnabend, den 14. März 1SV8 bleiben die hiesigen Gemeindeexpeditionslokalitäten wegen Reinigung geschloffen. An diesem Tage finden nur dringliche Sachen Erledigung. DaS Standesamt ist xeöffnet vormittags von 8—9 Uhr. Gersdorf, Bez. Chemnitz, 7. März 1908. Der Gemeiudevorstaud. Göhler Kekanntmachung. Die am 1. d. M. fällig gewesenen Schul- und Parochialanlagen werden — Dienstag, den 10. dss. Mts. n der Gemeindeexpedilion vereinnahmt. Hermsdorf, den 7. März 1908. Der Gemeiudevorstaud. Müller. Im Konkurse über den Nachlaß der verstorbenen Eisenhändlerin Emilie Auguste Pomper sollen das zur Konkursmafle gehörige Warenlager und die beide« Ha«Sgru«dstücke Dresdnersstr. Nr. 27 und 29 freihändig veräußert werde«. Das Warenlager ist taxiert auf 2117 M. 25 Pfg.; es ist auf dasselbe ein KaufSangebol von 2000 M. — Pfg. abgegeben. Die Grundstücke sind taxiert das erstere auf 6800 M., (Brandtasse 6300 M. — Pfg.), das zweite auf 8000 M., (Brandkasse 8090 M. — Pfg.) Angebote werden baldigst erbeten an Rechtsanwalt Or. Dierks, Konkursverwalter. Das Wichtigste. *) Graf Ho henth al hat in der Wahl rechtsdeputation in energischer Weife die weitere Erörterung der verschiedenen Wahlrechts vorschläge als zwecklos, die beschlossenen Abände- rungen als für die Regierung unannehmbar bezeichn net und den Wunsch ausgesprochen, daß man nun mehr endlich an die Prüfung deS RegierungS - entwurfes gehen möge. * In Gegenwart deS Kaisers fand gestern in Wilhelmshaven die Vereidigung der Marine rekruten statt. Heute erfolgte der Stapellauf deS Linienschiffe? »Ersatz Bagern" in Gegenwart deS Kaisers. ch Der Staatssekretär des Reichs- postamtes erließ eine Verfügung, wonach bei Vergebung von Arbeiten und Lieferungen möglichst auch Handwerkeroereinigunzen berück- sichtigt werden sollen. * *) Der Reichsb»«k-Disko«t ist heute um ein weiteres halbes Prozent, auf Proze«t herab gesetzt worden. * Im gemeinsamen koburg-gothaischen Landtage lehnten die Mitglieder deS Ko bürgisch-n Speziallandtages die Einführung des all- gemeinen und direkten Wahlrechtes ab. * *) Auf die gegenteilige Behauptung von katho lischer Seite hin läßt der Erbprinz-Regen von Reußj. L. erklären, daß auf Schloß Oster stein in Gera eine vollgiltige evangelisch Trauung deS bulgarischen FüisteppaarkS statt gefunden hat. * Auf Grund des neuen Meininger Volks- kchulgesetzeS wurde in der Person der Frau Land- gerichtSrat Bock in Meiningen zum erstenmal in Deutschland eine Frau in den Schulvorstand gewählt. * Präsident Fallieres und KönigEduard hoben gestern nachmittag in Paris Besuche auSge- tauscht. Der König von England hatte den Mi nisterpräsidenten Clemenceau und den Minister des Aeußeren Pichon zum Frühstück bei sich. * *) Eine große Feuersbrunst zerstörte in der Ortschaft Nodasoy in der Näbe von Tokio meh rere hundert Wohnhäuser. Der Schaden beläuft sich auf über 12 Millionen M. * *) Der ch i u e s i s ch e G o u v c r n e u r hat die Freigabe des beschlagnahmten japanischen Dampfers abgelehnt. *) Nähere- an andere, Stelle Deutscher (Aeichetag. 117. Sitzung vom 6. März. Die Beratung des Etat» de» Keichsamte* dr» Inner« wird fortgesetzt. Bayerischer SioatSrat v. Kurkhard: Die gestern voni Abg. Fuhrmann dem bayerischen Herrn Finanzminister in den Mund gelegten Veußerungen über die Finanz reform, aus denen er den Schluß zog, daß der bayerische Finanzminister Schrittmacher der Sozialdemokratie im Lünne des preußischen Finanzministers sei, sino ungefähr das Gegenteil dessen, was der bayerische Finanzminister wirklich gesagt hat. Dieser hat überdies ausdrücklich er klärt, daß er sich durchaus nicht für die Zukunft binden wolle. Wollen Sie doch den neuen Herrn Reichsschatz- sekretär erst seine Vorschläge ausarbeiten lassen! Ich hoffe, daß wir dann alle zusammenwirken werden, damit Kas Reich aus seinen finanziellen Schwierigkeiten heraus komme. Wir alle sind doch überzeugt, daß cs so, wie es jetzt ist, nicht weitergehen kann Es müssen für das Reich Mittel beschafft werden, ohne daß den Bundesstaaten die Erfüllung ihrer Aufgaben unmöglich gemacht wird. Abg. Aoch (Soz.) tritt dem Grafen Kanitz in der Forderung nach Einschreiten gegen das Kartellwcsen bei. Auch die Arbeiter litten ungemein unter der unerträg lichen Lohnpolitik der Syndikate. Die preußische Regierung, die die Syndikatsbildung begünstigt habe, sei aber auch nur ein Organ des Großkapitalismus. Die einzig wahre Sozialpolitik bestehe darin, der Ucbermacht des Kapitalis mus Grenzen zu ziehen. Redner bestreitet dem Staats sekretär v. Bethmann-Hollweg gegenüber einen politischen Mißbrauch der Krankenkassen seitens der Sozialdemokraten. Die täte» nur, was die anderen auch -Sten. Die bürger- Iche Klasse stellte auch nur Bürgerliche an. Man wolle jetzt bloß die Selbstverwaltung der Kassen beseitigen. Das Widerstreben des Staatssekretärs, die Arbeiter-Organi sationen zum Wahlrecht für die Arbeitskammern zuzu lassen, bekunde ein durch nichts motiviertes Mißtrauen gegen die Arbeiter-Organisationen. Die ganze Geschichte der Sozialpolitik sei ein lahmes Nachhinken der Regierung und der bürgerlichen Parteien Himer den Anregungen der sozialdemokratischen Partei. Staatssekretär v. Kettzmau«-H-U«eg: Der Vor redner ist in seiner Animosität so weit gegangen, daß er jedes Tun der Regierung zu einem arbeiterfeindlichen stempelte. Daß und weshalb eine Nachprüfung der In validenrenten bat stattfinden müssen, ist ja bekannt, und daran, daß nicht ohne vorliegende Berechtigung Renten beansprucht werden, haben alle Teile ein Interesse. Es find allerdings Renten entzogen worden, aber selbst die Aerzte haben sich überzeugt, daß bisher vielfach Irrtümer in bezug aus die Voraussetzung, die zu einem Rentenan spruche berechtig!, die Erwerbsunfähigkeit obgewaller haben. Abg. Kämpf wies neulich auf die im vorigen Jahre vom Reichstag angenommene Resolution betr. Wahlrecht und Armenunterstützung hin. Ich bin nun allerdings der An sicht, daß der gegenwärtige gesetzliche Zustand nicht mehr in allen Beziehungen mit der gegenwärtigen Entwicklung vereinbar ist. Die Art der Gewährung von Unter stützung hat sich im Laufe der Jahre außerordentlich verändert. Sie wird jetzt in einer Form gegeben, wie sie früher nicht üblich war, durch Unterbringung in Siechen- anstalten und Heilstätten, Gewährung von Lehrmitteln usw. Schon deshalb glaube ich, daß an eine Revision der bezüglichen Gesetzgebung herangetreten werden muß. Ich habe mich deshalb mit dem preußischen Minister des Innern in Verbindung gesetzt, um festzustellen, ob der Weg, den die Resolution vorschlägt, gangbar ist. Jeden falls darf nicht mehr nur gelegentliche, sondern erst dauernde Armenunterstützung den Verlust des Wahlrechtes nach sich ziehen. Man hat sich ferner über die preußische Legitimatwnsverordnung für ausländische Arbeiter be schwert und gesagt, daß diese den Handelsverträgen und den Michsgesetzen widerspreche. Aber diese Angelegenheit fällt in das Gebiet der fremdenpolizeilichen Anordnungen, und hierin sind die Einzelstaaten nicht beschränkt, wie dies in verschiedenen Handelsverträgen, z. B. in dem mit Rußland, ausdrücklich ausgesprochen ist. Ueberdies hält sich die preußische Verordnung in den Grenzen, innerhalb deren die preußische Regierung befugt ist, denn sie be schränkt sich auf das preußische Staatsgebiet. Der Staats sekretär macht dann noch praktische Gesichtspunkte für die Verordnung geltend und betont namentlich, daß die aus ländischen Arbeiter auch insofern des nötigen Schutzes nicht entbehrten, als sie sich im Falle schlechter Behand lung an den Landrot als entscheidende Instanz wenden könnten. Den Dank für die Gewerbenovelle lehnt der Staatssekretär ab: dieser Dank gebühre dem Grafen Posadowsky. Abg. Gamp hat das Uebermaß an über flüssigen Beamten und Arbeitern bemängelt, namentlich an statistischen Arbeiten. Die Unzahl von Beamten bei uns ist auch dem englischen Besuche, den ich im Vorjahre hatte, John Burns, aufgefallen. Die bezüglichen neulichen Aeußerungen Naumanns waren mir aus der Seele ge sprochen. Was die Ueberfülle von statistischen Arbeiten anbelangt, so verweise ich nur auf die vorliegenden Re solutionen, in denen wieder so und so viele neue Er hebungen gefordert werden. Man hat das Ergebnis der Kartellenguete entweder ein negatives oder ein ergebnis loses genannt, aber jedenfalls ist diese Enquete unpartei isch geführt worden; wenn man sagt, es sei dabei nichts herausgekommen, so möge man nicht übersehen, daß in den Denkschriften darüber nicht alles mitgeteilt werden konnte mit Rücksicht auf die Konkurrenzverhältnisse im Auslande. Weiler führt der Staatssekretär aus, es müsse gründlich überlegt werden, ob man zu solchen Einwirkungen schreiten dürfe, wie sie in der Kartellresolution Spahn verlangt werden. Man werde prüfen müssen, ob die an- gcratenen gesetzlichen Vorschläge auch die Sicherheit bieten, daß wir damit zu besseren Verhältnissen gelangen. Mit dem Aufsichtsamte für Privatversicherung wurde das Kartellamt jedenfalls nicht zu vergleichen sein. Die Dinge lägen ja doch zu verschieden. Wollte man daS Kartell wesen einheitlich regeln, so wäre das ein aussichtsloses Beginnen. Die Kartelle würden uns aus der Hand schlüpfen, oder sie würden andere Rechtsformen annehmen. Nehme aber, wie wahrscheinlich, das Haus die Resolution an, dann würden die verbündeten Regierungen der Sache volle Aufmerksamkeit widmen. Den Ernsts der Sachlage erkenne er jedenfalls an, aber auf die Schwierigkeiten einer schematischen Regelung habe er auf alle Fälle das Haus aufmerksam gemacht. Abg. Dr. Wugdan (steif. Bp.) wendet sich gegen die Herabsetzung der sozialpolitischen Leistungen durch den Abg. Hoch, der von den „paar Pfennigen" gesprochen habe. Welcher Staat in der Welt, fragt Redner, hat denn über haupt die Arbeiterversicherung, die wir haben ? (Sehr wahr !s Welcher Staat gibt auch nur einen Bruchteil von dem für sozialpolitische Zwecke aus, was wir auSgeben? Redner hält weiter den Sozialdemostaten vor, daß ihre offiziellen Blätter — der „Vorwärts" voran — seit Jahren der freie Aerztewahl aus das entschiedenste bekämpfen. Die Herren, die hier große Reden über Streikbrecher halten, züchten ärztliche Streikbrecher-Organisationen, gelbe Gewerkschaften. (Hört, hört!) Ihr System ist folgendes: Ihre Krankenkassen in Berlin schließen mit sieben, sage mit sieben Aerzten einen Vertrag ab. Diese Zwischen meister (Heiterkeit) besorgen Ihnen WO oder 400 andere Aerzte. Diese müssen zunächst daS Wohlwollen der Zwischen- meister erringen und dann erst das der Krankcnkassen- vorstände. Und wenn ein Arzt einen Patienten für er werbsunfähig erklärt hat und es dem Rendanten nicht paßt, dann findet dieser einen anderen Arzt, der den wirk lich Erwerbsunfähigen erwerbsfähig schreibt (Hört, hört l) Und das nennt man dann „sparsame Wirtschaft"! (Heiter keit ; Hört, hört!) In den Verträgen dieser Krankenkassen geleitet von den nllcrwaschechtestcn Sozialdemokaten wird bestimmt, daß der Arzt von der Krankenkassenpraz
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