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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 26.11.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-11-26
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-191211269
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19121126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19121126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Vorlagebedingte Textausrichtung der Beilage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1912
- Monat1912-11
- Tag1912-11-26
- Monat1912-11
- Jahr1912
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 26.11.1912
- Autor
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ncn. Wenn nun auch richtig ist, daß die Aus Übung des Laienrichteramts eine Ehrenpflicht des Staatsbürgers bildet, für die er bereit sein nun;, in gewissen! ilmfange wirtschaftliche Opfer zu bringen, so Hal doch das bisherige Recht zu dem unerwünschten Zustande geführt, daß we nig bemittelte Personen vom Laienrichteramt ausgeschlossen werden, obwohl sie an sich dazu geeignet sind. Es ist aber im Interesse des Vertrauens in die Rechtspflege erwünscht, das; die Ausübung des Laienrichteramtes allen dazu geeigneten Personen ermöglicht wird, auch wenn sie nicht in der Lage sind, eine Vermögensein butze dafür zu ertragen. Aus diesem Grunde erscheint die Gewährung von Tagegeldern an Schöffen und Geschworene als eine Not wendigkeit. Aus dem Ausrgude. Ein russischer Spion verhaftet. In Wien wurde ein T r i c ft i n e r verhaftet, der milüärische Geheimmsse in Ruhland verraten wollte. Zahlreiches Belastungsmaterial wurde ge funden. Weitere Verhaftungen stehen bevor. Sozialdemokratische Stratzenkrawalle. In Budapest fanden sozialdemokratische Straßendemonftrationen statt. Die Demonstranten feuerten Revolver gegen die Polizei ab. Zwei Schutzleute wurden schwer verwundet Die Polizei zog darauf blank Vierzehn Demonstranten wurden durch Säbelhiebe schwer verwundet. Zahlreiche Personen wurden verhaftet. Rücktritt des Fürste« Kranz Thu«? Einer tschechischen Meldung zufolge steht der Rücktritt des böhmischen Statthalters Fürsten Franz Thun aus Gesundheitsrücksichten be vor. Es verlautet, daß Fürst Thun einen Schlag anfall erlitten habe. Klerikale Machenschaften in Böhmen. Infolge klerikaler Machenschaften löste die Statthalterei die Gemeindevertretung des Wallfahrtsortes Mari «schein auf. Die Prügelstrafe in Kanada. Die Prügelstrafe für erwachsene Sittlich keitsverbrecher, die jetzt in England eingeführt wer den soll, besteht bereits in Kanada. Dort wurde kürzlich in Edmonton ein Mann, der einen unsitt lichen Angriff auf ein Kind gemacht hatte, zu 20 Hieben mit der „neunschwänzigen Katze" verurteilt. SschMches Hohenstein-Ernstthal, 25. November 1912. — Das Weihnachtsfest rückt immer mehr in die Nähe. Die ersten Sendungen E h r i st b ä u in e aus dem Bayrischen Walde find m diesen Tagen mit der Bahn nach Nord deutschland hier durchgegangen. Die 9. diesjährige Bezirksaus schuß-Sitzung findet Mittwoch, den 4. Dezember dieses Jahres, vormittags halb 11 Ubr im Sitzungssaale der Königlichen Amts hauptmannschaft Glauchau statt. — Die 1. Klasse der 16-3. K. S. Lan de s l o t t e r i e wird am 4. und 5. Dezember d. I. gezogen. Das Geld ist gegenwärtig recht l n a p p. Die Landesversicheiangsanstalt Kö nigreich Sachsen läßt den Gemeinden, die um Anleihemittel nachsuchen, erklären, daß zur Zeit keine verfügbaren Mittel vorhanden und auch in nächster Zukunft nicht zu erwarten sind. B u r g st ä d i, 24. Nov. Ein Ge schäftsmann in Konstantinopel schließt seinen Brief an einen hiesigen Handschuhfabrikanten mit einer trübseligen Bettachtung, die wähl als echtes Stimmungsbild für die dortigen Verhält nisse aufgesaßt werden kann und daher größeres Interesse beanspruchen dürste. Der Konstantins veler schreibt: „Die Lage des Marktes ist sehr ungünstig. Geschäfte werden nicht abgeschlossen und nur das Notwendigste gekauft. Man trach tet, sich niit dem Lager abzuhelfen, und ver meidet Transaktionen sür spätere Perioden. Was die türkischen Niederlagen anbetrifft, so werden Ihnen die Gründe aus den Zeitungen genügend bekannt sein, sodaß ich hier wohl nichts zu erwähnen habe. Uneinigkeit im eige nen Lager hat auch die Moral der Truppen ver dorben und sieht man jetzt den kommenden Er eignissen und der ungewissen Zukunft ohne Zu versicht entgegen." — Chemnitz, 24. Nov. In den Arti sten-Garderobenräumen des Zentraltheaters fand man, unter dem Kopfkissen eines Sofas verbow gen, den Leichnam eines neugeborenen Kindes, der dort schon mehrere Wochen gelegen haben dürste. Der infernalische Geruch, der durch den verwesenden Körper hervorgerufen worden war, hatte schon längst belästigt. Schließlich kam man auf die hochbedauerliche Ursache. — Glauchau, 24. Nov. Um eines Spielzeugs willen ist hier ein Junge zum Dieb geworden. Am 20. d. M. abends wurde aus dem Schaukasten eines Handelsmanns ein Zie genbock (Kinderspielzeug) gestohlen. Ms Dieb wurde ein 11jähriger Schulknabe, der der Schau kasten mittelst Nachschlüssels geöffnet hatte, er mittelt. Das Spielzeug wurde ihm wieder ab genommen und dem Bestohlenen zurückgegeben. — Zwickau, 24. Nov. Der Mosel« Berg ist wieder verhängnisvoll für ein Automo bil geworden. Ein auf ein« Probefahrt begrif- ffcnes Auto mit nur provisorisch aufmontierten Sitzen tarn an der scharfen Kurve des Moseler Berges gerade in dem Augenblick an, als ein beladenes Geschirr diese Stelle passierte. Um ei nen Zusammenstoß zu vermeiden, lenkte der Chauffeur das Auto schnell seitlich. Die Ma schine stürzte dadurch in den Straßengraben und überschlug sich. Ter Chauffeur und sein Beglei ter baben glücklicherweise nur leichte Verletzun gen erlitten. Beide konnten sich zu Fuß zum Arzt in Mosel begeben, der die Wunden ver- oand. Dieser neue Fall mahnt zu einem be schleunigten Tempo inbezug auf wegebauliche Korrektur am Moseler Berge. Werdau, 24. Nov. Wegen des schweren Unfalls, der sich am 13. November aus einem Neubau an der Kohlenstraße hier zuttug, wobei der Klempnermeister Kleinhempel aus Steinpleis infolge eines Gerüsteinsturzes so schwer verletzt wurde, daß er noch am selben Tage im Krankenhaus Zwickau verstarb, ist gegen die Schuldigen ein Verfahren wegen fahrlässiger Tötung eingeleilet worden, da das eingestürzte Gerüst nicht vorschriftsmäßig gewesen sein soll. Bei dem Unfälle wurde auch der Gehilfe Klein- yempels, namens Doms« aus Cainsdorf, mit verletzt, dock; waren seine Verletzungen nicht so schwere, da er schon nach einigen Tagen aus dem Krankenstifte entlassen werden konnte. »— Schweinsburg, b. Crimmitschau, 24. Nov. Wegen fortgesetzter schwerer Mißhand lung ihres etwa 3 Jahre alten Kindes ist ge gen eine Fabrikarbeitersehefrau hier eine ge richtliche Untersuchung eingeleitet worden. Das mißhandelte Kind ist durch die Polizei zum Arzte gebracht und von diesem untersucht wor den, wobei erhebliche Verletzungen festgestellt wurden. — Frohburg-, 24. Nov. Bor Dieben ist nichts sicher, selbst ein Kino nicht! Morgens bemerkte der Schützenhauswirt, Herr Psahl, daß die Tür zum Kinematographen neben der Schüt zenhalle statt verschlossen, nur mit einem Nagel flüchtig angehängt war. Hier mußte etwas nicht in Ordnung sein. Und so war es auch. Das gesamte Handwerkszeug und verschiedene äußere Bestandteile des Kino-Apparates waren ver schwunden, dazu gehörige Gummischläuche durch schnitten. — Leipzig, 24. Nov. Aus seiner Un terkunstsstelle in Greiz ist am 6. ds. der außer ehelich geborene, 4 Monate alte Knabe F. A. Kraft durch seinen Vater, den Lagerhalter Emil Rudolf Thieme aus Olberndors, weggeholt wor den. Thieme ist seitdem flüchtig und von dem Kinde fehlt jede Spur. Es besteht die Befürch tung, daß es getötet oder sonst beiseite geschafft worden ist. — Pirna, 24. Nov. Ein starker Aus ¬ fall von Hypotheken erfolgte bei der Zwangs versteigerung der Köttewitz« Papierfabrik. Das Zuschlagsgebot betrug 646 000 Mark gegenüber einer gerichtlichen Taxe von 1 147 861 Mark und rund 685 000 Mark unsicheren Hypotheken, sodaß also noch 39 000 Mark Hypotheken ausge fallen sind. Im allgemeinen ist für die Kon- kursgläubiger ein Wert von 462 000 Mart ver loren gegangen. G lossen b. Oschatz, 24. Nov. Der ll Ubr 8 Min. von Wernsdorf abgehende Per- svnenzug fuhr aus der hiesigen Station aut ei nen ballenden Güterzug auf. Die Lokomotive, der Zugsührerwagen, sowie zwei Güterwagen wurden beschädigt. Personen wurden nicht v« letzt. Die Ursache des Zusammenstoßes ist nocb nicht bekannt. — Döbeln, 24. Nov. In einem Ma- tcnalwarcngeschäst in Limmritz wurde nachts ein Einbruch verübt und es wurden mehrere Schinken, mehrere Kistchen Zigarren und Scho- koladcnpatete gestohlen. Es gelang auch der Polizei, die beiden Diebe auf dem Heimwege zu erwischen und fcstzunehmen. Es waren zwei hiesige Arbeiter. Man vermutet, daß sie noch verschiedene der in letzter Zeit in der Um gebung vvrgekommenen Diebstähle verübt haben. — Eisenach, 24. Nov. Die beiden In haber der zusammengebrochenen Bankgeseüschaft Strauß u. Heberlein, die Eisenacher Privatleute und Geschäftsinhaber um Hunderttausende betro gen hatten, haben ein unrühmliches Ende ge nommen. Nachdem kurz nach dem Zusammen bruch der ehemals sehr angesehenen Bank der eine Inhaber Paul Strauß auf seinem Jagdre vier Sallmannshausen sich mit seinem Jagd gewehr erschossen hat, ist jetzt auch der zweite Inhaber, Bankier Heberlein als Leiche aufge funden worden. Er erhängte sich im Walde. Wie erinnerlich, erschoß sich dieser Tage der ge flüchtete Prokurist Six der Schwindelbank in Amsterdam. Der dritte Inhaber der Bank, Rentsch, wurde in Eisenach verhaftet. — Kranichfeld (Sa.-Meiningen), 24. Nov. Zu den Unterschlagungen des flüchtigen Bürgermeisters Scherff wird noch bekannt, daß auch etwa 10 000 Mark Gelder, die nach dem großen Brande im Jahre 1899 gesammelt und für die Abgebrannten zurückbehalten wurden, verloren sind. — St. Ioachimsthal, 24. Nov. Assim Bey, der frühere türkische Minister im Kabinett Said Paschas, welcher seit dem 22. Oktober im Radiumkurhaus in Ä. Joachims- thal weilt, «hielt mehrere dringende Telegram me, sofort nach Konstantinopel zurückzureisen. Er lehnte jedoch ab, mit dem Hinweise, er sei krank und müsse die Radiumkur gebrauchen.
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