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Uhu
- Bandzählung
- 1924/25, H.9, Juni
- Erscheinungsdatum
- 1925
- Sprache
- Undetermined
- Signatur
- Z. 8. 5658-1.1924/25,7/12
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Illustrierte Magazine 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id358216435-192409007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id358216435-19240900
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-358216435-19240900
- Sammlungen
- Projekt: Illustrierte Magazine der Klassischen Moderne
- Varia
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Wie Sterne enden
- Autor
- Feldmann, Sigmund
- Dargestellte Person
- Berhardt, Sarah
- Odilon, Helene
- Walden, Harry
- Nourrit, Adolph
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Artikel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ort
- Paris
- Wien
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftUhu
- BandBand 1924/25, H.9, Juni -
- DeckelDeckel -
- WerbungWerbung -
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis -
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- ArtikelPeter Kopps Sommerhaus 1
- AbbildungDas "Polospiel": Eine Teilnehmerin an einem Wettspiel bei einem ... 6
- AbbildungSzene von einem Wohltätigkeits-Sportfest der Mitglieder der ... 6
- AbbildungDas nasse Frühstück in Saltair Beach (im Mormonenstaate Utah) 7
- ArtikelSeliges Erkennen 14
- AbbildungFrühsommer 15
- ArtikelSport und Kredit 16
- ArtikelMein Besuch bei Henry Ford 23
- ArtikelTrauernde Tiere 30
- ArtikelKunstdruck-Teil 1 33
- AbbildungDer beste Freund und Leidensgenosse der Eskimos und aller ... 39
- ArtikelSein Ehrgeiz 41
- ArtikelWie Sterne enden 45
- AbbildungHarry Walden als Karl-Heinz in "Alt-Heidelberg" 45
- AbbildungEine seltene Originalaufnahme von Lola Montez, [...] 46
- AbbildungHofburgschauspielerin Antonie Janisch, [...] 47
- AbbildungJosefine Gallmeyer, [...] 47
- AbbildungDie Wiener Tragödin Katharina Frank, [...] 48
- AbbildungHelene Odilon, [...] 48
- AbbildungBaronin von Rahden 49
- AbbildungAdolph Nourrit, [...] 50
- AbbildungLadislav Mierzwinski 50
- AbbildungAmalie Friedrich Materna, Hofopern- und Kammersängerin 51
- WerbungWerbung 95
- ArtikelBali 53
- ArtikelRechts und links 61
- ArtikelDer Schrei 67
- ArtikelDas portugiesische Heidelberg 73
- ArtikelSommerbeginn 80
- AbbildungDer Mann, bei dem alle Fäden zusammenlaufen: Der Herr ... 81
- ArtikelMarquis Chevelli 82
- ArtikelUnser Kreuzworträtsel 90
- ArtikelMeine Lehrzeit im Bureau Reuter 98
- ArtikelLucius und Lucia 108
- ArtikelDer Kakteenhalter nach dem Herzen Gottes 114
- ArtikelDie sizilianische Maffia 118
- ArtikelDie Kaiserin 124
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- DeckelDeckel -
- BandBand 1924/25, H.9, Juni -
- Titel
- Uhu
- Autor
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um ihren Mund spielte zuweilen ein Lächeln, das alle Paradiese zu erschließen schien. Nun haben — wie allgemein bekannt ist — Barone, zumal wenn sie nichts an deres haben, einen viel größeren Haufen Ehre im Leih als gewöhnliche Sterbliche und müssen auf deren Pflege besonders bedacht sein. Aus diesem Grunde erschoß eines Abends Herr von Rahden im Zirkus zu Nizza den dänischen Kammerjunker v. Castenskiold, der aus Liebe zu der blon den Amazone seines Königs Hof und Heer verlassen und sich als Reitknecht verdun gen hatte, um ihr immer nahe zu sein. Just als er die Angebetete am Fuß in den Sattel hob, während der dumme Aujust vor lauter Vergnügen ein Rad ums andere schlug, fiel er mausetot hin. Diese über raschende Zugabe zum Programm erregte begreifliches Aufsehen, der darauffol gende Prozeß wirbelte eine Woche hin durch wie ein Sturm durch alle Zeitun gen des Erdballs. Es war eine faustdicke Cause celebre. Die Geschworenen trauten den unschuldi gen Madonnenaugen der Baronin weniger als der, wie sie wohl annahmen, nicht grundlosen Eifersucht, die den Baron überwältigt hatte, und sprachen ihn frei. Dieses Verdikt war selbst nach französi schem Rechtsempfinden ein Attentat gegen die Vernunft, da die Verhandlung ergab, daß es Herrn von Rahden zur Gewohn heit geworden war, von der Eifersucht bis zur Unverantwortlichkeit überwältigt zu werden. Der Däne war nicht der erste, der seine Begehrlichkeit mit dem Lehen bezahlen mußte; ein Dritter hatte sie vor her bloß mit einem Loch im Arm viel billiger bezahlt. Der zärtliche Gatte hatte das Schießen zu einer ehelichen Funktion erhoben. Dieser Geruch von Mord und Blut ver stärkte noch die Magie der Sünde, die um die passive Heldin dieses Dramas waberte. Eine Frau, um derentwillen die Revolver kugeln nur so durch die Luft sausten und die Männer hinfielen wie die Fliegen, mußte die Phantasie mächtig anstacheln. Es war daher kein Wunder, daß die Pari ser sich die Rippen einstießen, als die Folies - Bergeres kurz nach dem Prozeß diese ,,Nummer“ herausbrachten. Das Schweigen hochgespannter Neugier emp fing sie, das, kaum daß sie zwei Runden gemacht hatte, einem Ruf des Schreckens -wich. Die Reiterin war von ihrem Schim mel gestürzt, und es währte zwei Minuten oder drei — eine Ewigkeit auf der Bühne — bis sie sich wieder auf seinen Rücken schwingen konnte. Lauter Beifall lohnte ihre Tapferkeit, und er blieb ihr treu, bis ihr, nach einer Woche, mitten in der Vor führung derselbe Unfall zustieß. Jedoch diesmal blieb sie am Boden. Noch plötz licher und dichter als am ersten Abend hatte sich ein Schleier über ihre Augen gebreitet, durch den selbst das grelle Ram penlicht nur noch als schwacher Dämmer drang. Das geschah 1891 oder 1892, ich ent sinne mich nicht mehr genau. Erst un gefähr ein Jahrzehnt darauf sah ich sie wieder: weit draußen, in einer notdürfti gen, schimmeligen Stube, zu der man über eine ausgetretene Hintertreppe empor klomm, durch die der saure Geruch von Armeleutekaffee strich. Ihr Augenlicht war längst gänzlich erloschen, der Herr Baron hatte sich, nachdem die mageren Sparpfennige aufgezehrt, das bißchen Schmuck veräußert war, ins Weite ver krümelt, und an dem wackeligen Eisen bette rang — Ödipus, der Antigone Fortsetzung auf Seite g5
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