erleichtern. Ich nehme den ersten Golf stock, der mir gereicht wird, obwohl ich weiß, daß er unmöglich ist. Ebenso geht es mir mit dem Boxen. In meiner Jugend schwärmte ich dafür und für alle Arten männlichen Sports. Jetzt nicht mehr. Zu oft habe ich mich auf Kosten der Boxer lustig gemacht. Es ist nicht auszudenken, wenn ich sel ber knockout wäre oder disqualifiziert würde. Und so geht es mir mit allem Sport, Fußball, Golf und ähnlichem. Auch Marine und Heer sind meinem Stift nicht entgangen — dieselben Institutio nen, die mich beschützen und für meine Wohlfahrt bürgen. Wie könnte ich heute noch harmlos einen Matrosentanz tanzen oder etwa militärische Haltung annehmen ohne unangenehme Neben gefühle? Sie werden sich vielleicht gefragt haben, wie ich wohl aussehe. Sicher haben Sie sich mich als einen großen, dicken, lachenden Gesellen vorgestellt — das wäre nur natürlich. Aber ich habe nicht die Absicht, mich hier bloßzustel len, wenn ich es vermeiden kann. Ich will nur sagen, daß ich so, wie Sie den ken, sicher nicht aussehe. Es mag Ihnen genügen, daß ich der Mann bin, der neben Ihnen im Autobus sitzt, der Mann mit der Brille und dem kleinen grauen Schnurrbart? Oder bin ich etwa der Dicke, dem es immer so gut schmeckt in Ihrem Stammlokal? Vielleicht bin ich auch einer Ihrer besten Kunden, und Sie ahnen nichts von meiner Doppelexistenz. Nichts hindert mich, irgend jemand zu sein, dem Sie täglich irgendwo, bei Tag oder Nacht, begegnen. Aber unerkannt und unauffällig wandle ich unter euch allen. Das muß ich, denn ich bin ja nicht Sie. Ich bin ein Humorist. ÜbertragenvonHeilwifrHirschbach. >eim wir« ICO